Das Thema
Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht - und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.
Eine Sorge, die unbegründet ist, denn Timos Sprachzentrum ist schwer beeinträchtigt, seine Feinmotorik erlaubt ihm noch nicht niederzuschreiben, was er erlebt. Und allmählich entdeckt er an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind. Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte ...
© Klappentext-, Cover- und Zitatrechte: Loewe Verlag
In diesem Moment begriff Timo, dass er bloß träumte. Das war bei Weitem die wahrscheinlichste Erklärung für das, was eben passiert war. Deshalb verhielt Magnus sich auch so unlogisch - einerseits wollte er keinesfalls, dass Timo jemandem verriet, was er gesehen hatte, andererseits spazierte er ganz unbeschwert aus dem Zimmer. Auf einen Gang hinaus, wo er jederzeit einem Arzt oder einer Schwester im Nachtdienst begegnen konnte. - S. 35
Das Leseerlebnis
Ursula Poznanski schreibt tolle Bücher für Jugendliche und Erwachsene. Als großer Fan ihrer dystopischen Eleria-Trilogie - meiner Meinung nach eine der besten deutschsprachigen Dystopien -, haben es mir aber auch ihre oftmals futuristischen Jugendthriller angetan. Die Themen sind gut ausgewählt, bestens recherchiert und in Szene gesetzt. So auch bei "Thalamus", dem neuen Roman, dessen Klappentext alleine schon Gänsehautpotenzial hat. Um welches, gar nicht so abwegige, Sci-Fi-Element es dieses Mal geht, das verrate ich nicht. Mir gefiel das Buch, aber Begeisterung verspürte ich beim Lesen nicht. Leser von jugendlich-realistischen Thrillern könnten durchaus Spaß mit dem Buch haben.
Im Mittelpunkt von "Thalamus" steht Timo, der auf dem Weg zu seiner Freundin ist, um ihr ein besonderes Geschenk zu geben. Das Schicksal macht ihm aber einen Strich durch die Rechnung, er hat einen schlimmen Unfall. Weil Timos Gehirn betroffen ist, und er nicht mehr sprechen kann, kommt er in eine spezielle Reha-Klinik. Dort sollen er und weitere Hirntraumapatienten lernen, wieder alleine zurecht zu kommen. Das alles habe ich gespannt verfolgt, vor allem dann, als Timo herausfindet, dass an dieser Reha-Klinik irgendwas ganz und gar nicht normal ist.