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Dienstag, 31. Mai 2011

Review zu "Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher



cbt (Oktober 2010),
Klappenbroschur, 288 Seiten,
9,99 € [D]


Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf „Play“ – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ...


Meine Meinung
Vorneweg muss ich sagen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Jay Asher schreibt jugendlich flott und so eindringlich, dass einem bei manchen Situationen wirklich ein Schauer über den Rücken läuft. Die Geschichte wirkt sehr real, aber dann auch wieder so ungeheuerlich, dass sie einen noch eine Weile verfolgen wird.

Clays Rolle im Buch ist eine ganz besondere. Doch das ahnt er am Anfang natürlich nicht. Als Clay das Paket mit den Kassetten von Hannah erhält, fragt er sich natürlich, welche Rolle er bei ihrem Selbstmord gespielt hat. Er ist sich keiner Schuld bewusst. Doch während er Hannah Stimme zuhört, fängt er an, jedes Verhalten von sich, gegenüber Hannah, zu hinterfragen. Er wird immer unsicherer und verzweifelter. Das kommt im Buch super rüber. Mir tat er stellenweise echt leid!

Die Geschichte des Buches, dass sich Hannah umgebracht hat und nun 13 Menschen direkt die Gründe vor Augen führt, ist schon etwas gruselig. Diese können an der Situation nach dem Selbstmord nichts mehr ändern und werden teilweise ziemlich hart bloßgestellt. Jeder muss für sich damit klarkommen, dass er einer der Gründe für Hannahs Tod war, aber immer in dem Wissen, dass es noch 12 "Mittäter" gibt, die eingeweiht sind.

Kleine Bedenken hatte ich bei der "Botschaft" des Buches. Ist es wirklich für Jugendliche so ersichtlich, wenn ein Mitschüler vorhat sich das Leben zu nehmen? Indirekt wird der Leser dazu aufgefordert, auf Anzeichen zu achten. Aber gerade Jugendliche, die oft selbst mit vielen Problemen zu kämpfen haben, kann man da meiner Meinung nach nicht in die Verantwortung nehmen.
"Tote Mädchen lügen nicht" weist den Leser unterbewusst darauf hin, was mit der Seele eines Menschen passieren kann, wenn dieser gemobbt, angelogen, missbraucht (seelisch und körperlich) und ausgenutzt wird. Ob ein Fehlverhalten von Jugendlichen ihren Mitschülern gegenüber diesen immer so klar ist, wage ich zu bezweifeln. Hier kann das Buch vielleicht etwas die Augen öffnen.

Ein spannendes, einfühlsames Buch, das wirklich unter die Haut geht!

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Sonntag, 29. Mai 2011

Rezension zu "Die Auswahl" von Ally Condie



Verlag: Fischer FJB (Januar 2011)
Reihe: Band 1/3, ab ca. 14-17 J.
Ausführung: Hardcover, 452 S.
ISBN: 978-3841421197
16,95 € [D]

Genre: Dystopie


Klappentext
Das System sagt, wen du lieben sollst - aber was sagt dein Herz?
Stell dir vor, du lebst in einer Welt, die ein absolut sicheres Leben garantiert. Doch dafür musst du dich den Gesetzen des Systems beugen: den Menschen lieben, der für dich ausgewählt wird.
Was würdest du tun? Für die wahre Liebe dein Leben riskieren?

Für die 17-jährige Cassia ist heute der wichtigste Tag ihres Leben: Sie erfährt, wen sie mit 21 heiraten wird. Doch das Ergebnis überrascht alle: Xander, Cassias bester Freund, ist als ihr Partner vom System ausgewählt worden. Als jedoch, offenbar wegen eines technischen Defekts, das Bild eines anderen Jungen auf dem feierlich überreichten Microchip auftaucht, wird Cassia misstrauisch. Kann das System wirklich entscheiden, wen sie lieben soll? (Text- und Bildquelle: Fischer FJB)

Über die Autorin
Ally Condie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Salt Lake City, USA. Nach ihrem Studium unterrichtete sie mehrere Jahre lang Englische Literatur in New York, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Romane um "Cassia & Ky" werden in mehr als 25 Sprachen übersetzt und sind große internationale Bestseller.

Rezension

Der erste Satz: Jetzt, wo ich herausgefunden habe, wie ich fliegen kann, welche Richtung soll ich da nehmen hinaus in die Nacht?

Cassia ist 17 Jahre alt und wohnt in Oria, einem Bezirk in den inneren Gebieten des Landes. Sie hat sich dafür entschieden sich zur Paarung zu melden, und nicht als Single alt zu werden. An diesem Tag findet ihr Paarungsbankett statt, und sie sieht zum ersten mal den Jungen, den sie mit 21 heiraten wird. Ihren perfekten Partner, der nach einem perfekten Auswahlverfahren von der 'Gesellschaft' (Überbegriff für Regierungs- und Kontrollsystem) bestimmt worden ist. Cassia und alle Menschen in der Stadthalle sind sehr erstaunt, als Xander, Cassias bester Freund, als ihr bestimmter Partner genannt wird. Normalerweise kommt es nicht vor, dass die neu gepaarten Partner sich schon kennen.
Sie weiß zwar schon alles über ihren Partner, möchte sich aber zu Hause nochmals die Informationen zu ihm und auch die Verhaltensregeln anschauen. Als sie den Microchip, den sie zur Paarung erhalten hat, in das Termial schiebt, verschwindet Xanders Bild und für einen Augenblick erscheint das Bild von Ky, einem Jungen aus der Nachbarschaft, den Cassia auch kennt.

Da fast alle Vorgänge des Landes kontrolliert werden, erfahren die Funktionäre der Gesellschaft natürlich von dem falschen Bild. In einem vertraulichen Gespräch, teilt eine Funktionärin Cassia mit, dass dies wohl ein Fehler gewesen ist, dass Ky nicht der errechnete, ideale Partner für Cassia sein kann. Ky ist eine Aberration, ein Mensch der nach unten klassifiziert wurde, weil er (in diesem Fall der Vater von Ky) ein schwerwiegendes Vergehen begangen hat. Aberrationen stehen nur eine Stufe über den Anomalien (behinderten Menschen), die aus der Gesellschaft ausgesondert werden. Menschen, die den Status einer Aberration haben, dürfen nicht den Wunsch äußern, in den Paarungspool aufgenommen zu werden, da schlechte Gene nicht weitergegeben werden sollen. Darum ist es unmöglich, dass Ky der perfekte Partner für Cassia sein soll.
Zuerst ist sie erleichtert, dass sie weiterhin glücklich mit Xander sein kann. Doch als sie und Ky sich für die gleiche Sommeraktivität, das Wandern, eintragen, lernen sich die beiden besser kennen. Cassia erfährt immer mehr von Kys schrecklicher Geschichte und stellt bald das ganze Gesellschaftssystem in Frage...

Im ersten Drittel des Buches gelingt es der Autorin perfekt, dem Leser die Welt vorzuführen, in der Cassia lebt. Und diese ist furchtbar! So gibt es kein Kapitel, wo man nicht schreckliche Dinge über die Gesellschaft erfährt. Man ertappt sich ständig bei dem Gedanken, wie entsetzlich es wäre, so kontrolliert zu werden und fast keine eigenen Entscheidungen treffen zu können.

Sie haben die Kunst perfektioniert, uns gerade genug Freiheiten zu lassen; gerade so viel, dass sie uns dann, wenn wir bereit sind zuzubeißen, einen kleinen Knochen hinwerfen können. - S. 309

Was ist das für eine schreckliche Welt, in der die Müllverbrennungsanlage eines jeden Hauses registriert, was verbrennt wird, um die Bewohner zu kontrollieren? Was sind das für unhaltbare Zustände, wenn alle Bewohner eine Pillendose mit einer blauen, grünen und roten Tablette mit sich tragen müssen, und auf Befehl die rote Tablette schlucken müssen, um Misstände zu vergessen? Wie kann man sich eine Welt auch nur vorstellen, in der für einen entschieden wird, was man zu Essen bekommt, weil dies über die übermittelten Daten vom Laufband (öffentliches rennen/joggen ist verboten) festgesetzt wird? Welche kranke Regierung entscheidet, dass auf Grund einer "Übersättigung" der Menschen nur jeweils 100 Lieder, 100 Gedichte und 100 Gemälde behalten und alle anderen vernichtet werden?

Die Liste der schrecklichen Zustände, die dem Leser einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagen, könnte man fortsetzten. Sie erreicht ihren Höhepunkt dann, wenn einem klar wird, dass in dieser Gesellschaft Menschen mit 80 Jahren sterben (müssen), weil laut Studien, dies das beste Alter zum Sterben ist.

Heute ist Sonntag. Heute wird Großvater achtzig Jahre alt, und deswegen wird er heute Abend sterben. - S. 86

Dass das nicht freiwillig geschieht, bzw. wie einfach die Gesellschaft über Leben und Tod entscheidet, klärt sich während des Lesens auf. Und spätestens jetzt, hat jeder Leser einen dicken Klos im Hals und ist über die Umstände, in denen die Menschen im Roman leben, mehr als schockiert!

Erwartet der Leser laut Klappentext einen romantischen Science-Fiction Roman, so wird ihm schnell klar, dass bei "Die Auswahl" mehr dahinter steckt. Wer seinen Fokus auf die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Cassia und Ky richtet, wird enttäuscht werden. Die Liebesbeziehung der beiden Hauptpersonen findet nur auf ganz sachter Ebene statt. Eine Berührung zwischen ihnen ist, bis weit ins hintere Drittel des Romans, das höchste der Gefühle. Ein flüchtiger Kuss auf die Wange, erst um Seite 320, kann den ambitionierten Romantasy-Leser nicht befriedigen. Die Gefühle zwischen Cassia und Ky entwickeln sich eher, weil sie erkennen, dass sie beide mit ihrer Lebendsituation nicht zufrieden sind, diese hinterfragen und im jeweils anderen eine Person gefunden zu haben, der sie vertrauen und die sie versteht.
Beide, aber vor allem Cassia, machen im Verlauf der Geschichte eine sichtbare Wandlung durch. Sie wird stärker und rebelliert (zuerst einmal nur innerlich) gegen das System.

Ja, inzwischen will ich alles. Mehr und mehr und mehr. Ich möchte mir meine Arbeitsstelle aussuchen, Heiraten, wen ich will. Kuchen zum Frühstück essen und auf einer echten Straße anstatt auf einem Laufband trainieren. Schnell laufen, wann ich es will, und langsamer werden, wann ich es will. Entscheiden, welche Gedichte ich lese und welche Wörter ich schreiben will. Es gibt so vieles, was ich will! - S. 374

Cassia wird sehr sympathisch dargestellt, wirkt aber anfangs etwas kraftlos. Nach einer entscheidenden Szene im Buch und einem damit verbundenen Versprechen von ihr, traut man ihr nicht so richtig zu, dass sie dieses erfüllen kann. Doch hält man sich ihre furchtbaren Lebensumstände vor Augen, ist ihr schüchternes, kraftloses Verhalten durchaus nachvollziehbar. Doch zeigt sich durchaus eine Charakterentwicklung, die man gerne weiterverfolgen will.
Ky wirkt sehr verschlossen und zurückhaltend. Er kommt erst etwas aus sich heraus, als sich zwischen ihm und Cassia ein Vertrauensverhältnis aufbaut. Doch sobald man einen Teil seiner Geschichte kennt, wird auch sein Verhalten klar.
Alle Nebenpersonen sind ausreichend gut charakterisiert und sorgen für manche überraschende Sympathien (Cassias Eltern) oder stärkste Antipathie (diverse Funktionäre).

Die Geschichte wird in der Ich-Form von Cassia erzählt. Sie liest sich einfach und flüssig, doch hat sie auch, gerade in der Mitte des Buches, einige Längen. Erst in einem entscheidenden Kapitel gegen Ende entwickelt der Roman eine gewisse Dramatik. Diese bleibt aber nur in diesem einen Kapitel enthalten und verläuft sich in den abschließenden Kapiteln wieder.
Das Ende ist offen und lässt einen die Fortsetzung mit Spannung erwarten. In jedem Fall hat der Roman den Weg für eine spannende Weiterführung der Geschichte perfekt geebnet.

Persönliches Fazit
Ich muss zugeben, dass mich die Geschichte sehr mitgenommen hat. Das Cover wirkt so leicht, etwas verträumt, fast wie eine Seifenblase. Doch die Geschichte hat es wirklich in sich. Cassia lebt in einer geschaffenen Blase und es scheint unmöglich, dass sie jemals daraus entkommt. Vor allem Dinge, wie das forcierte Sterben von alten Menschen, oder die Klassifizierung mancher Menschen in Aberrationen oder gar Anomalien hat mich richtig geschockt.
Vom Klappentext habe auch ich eine futuristische Love-Story erwartet. Oberflächlich muss ich zugeben, dass die Geschichte mir zu wenig Love und zu viel Story war. Aber objektiv sehe ich einen Roman, der komplett ohne Kitsch berührt. Die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall lesen. Auch wenn ich zwischen 4 Sternen (empfehlenswert) und 5 Sternen (großartig) schwanke, so entscheide ich mich, wegen einiger Längen in der Mitte und der mir zu sachten Love-Story, für 4 gute Sterne!


Handlung: 4 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 5 / 5

© Damaris Metzger, www.damarisliest.de



Reiheninfo Cassia & Ky Trilogie:

1. Die Auswahl (engl. Matched)
2. Die Flucht (engl. Crossed)
3. Die Ankunft (engl. Reached)

Zitate aus "Die Auswahl" von Ally Condie

Fällt es schwer zu schlafen, wenn man weiß, dass man fast am Ende seines Lebens steht? Möchte man keinen Moment versäumen, nicht einmal solche, die normalerweise langweilig und unbedeutend erscheinen? S. 74
Geh nicht gelassen in die gute Nacht, brenn, Alter, rase, wenn die Dämmerung lauert; Im Sterbelicht sei doppelt zornentfacht. Weil keinen Funken je ihr Wort erbracht, weise - gewiss, dass Dunkel rechtens dauert, gehn nicht gelassen in die gute Nacht. (Dylan Thomas, gest. 1953) S. 121

© Zitatrechte FISCHER FJB

Einfach sooo herzig! Ich hatte Dauergänsehaut ...

Bei Marie und Schattenkämperin habe ich vergangene Woche ein total schönes Video entdeckt! Das hat mit Büchern zwar gar nichts zu tun :-) aber ist es einfach wert gezeigt zu werden.
Ein Mann macht seiner Freundin einen Heiratsantrag, aber was für einen! So kreativ und toll - ich hatte ständig Gänsehaut und ein paar Tränchen sind auch übergelaufen. War sehr gerührt!
Nehmt euch die Zeit, das Video ist so sehenswert!

Persönlich habe ich meinen Traumantrag schon bekommen und der war auch absolut genial ♥






Euch allen einen schönen Sonntag und natürlich einen guten Start in die neue Woche.

Freitag, 27. Mai 2011

"Flames 'n' Roses" von Kiersten White - ab Juni 2011 neu von Loewe




Hi, ich bin Evie und eigentlich total normal. Dachte ich zumindest immer. Also, mit Ausnahme von meiner besten Freundin, die eine Meerjungfrau ist, und von meinem Exfreund – einer Fee. Und abgesehen davon, dass ich die einzige Person auf der Welt bin, die die Tarnung von paranormalen Wesen durchschauen kann. Deswegen arbeite ich für die Internationale Behörde zur Kontrolle Paranormaler. So viel zum Thema normal.
Und dann ist Lend auf der Bildfläche erschienen. Lend ist supersüß, kann gut zuhören und ist – ein Gestaltwandler. Und weil er in unsere Zentrale eingebrochen ist, steht nun meine ganze Welt auf dem Kopf und es ist die Rede von einer dunklen Prophezeiung, die leider bis ins Detail auf mich zutrifft.
Nee, böse bin ich nicht, das muss eine Verwechslung sein. Ich muss dem Ganzen auf den Grund gehen, denn ich will endlich wissen, wer ich wirklich bin, und: Ich will Lend nicht verlieren!

Rosa, gefährlich und romantisch:
Das Traumpaar Evie und Lend verwischt die Grenze zwischen Realität und Übersinnlichkeit!

Quelle: Loewe Verlag

Donnerstag, 26. Mai 2011

Review zu Black Dagger 01 "Nachtjagd" und 02 "Blutopfer" von J.R. Ward



01 "Nachtjagd",
Heyne (Mai 2007),
Taschenbuch, 268 Seiten,
7,95 € [D]







02 "Blutopfer",
Heyne (Juli 2007),
Taschenbuch, 304 Seiten,
7,95 € [D]



Im Gegensatz zum amerikanischen Original, werden die deutschen Black Dagger Ausgaben pro Geschichte in zwei Bücher gesplittet. Darum betrachte ich "Nachtjagd" und "Blutopfer" so, als wäre es ein Buch.

Was bedeutet Black Dagger? Kurz, die Black Dagger sind eine geheimnisvolle Bruderschaft von Vampirkriegern. Sie bestehen aus den besten und elitärsten Kämpfern und wurden gegründet, um das Vampirvolk zu beschützen. Die größte Gefahr geht von den Lessern aus, Menschen ohne Seele, die Jagd auf Vampire machen.

In diesen beiden Büchern geht es um Wrath, den Anführer der Black Dagger. Von einem Mitbruder wird er gebeten, sich um seine Tochter Beth zu kümmern, die im Moment noch ein Mensch ist, aber sich schon bald zum Vampir verwandeln wird. Diese Prozedur ist sehr heikel, der neue Vampir hat nur eine Überlebenschance, wenn er den Beistand eines starken Vampirs hat.
Zuerst lehnt Wrath ab, doch als sein Black Dagger Bruder durch eine Autobombe getötet wird, fühlt er sich ihm verpflichtet, Beth bei ihrer Wandlung beizustehen.
Doch schon bald gerät Beth zwischen die Fronten und wird von den Vampirjägern Lessern bedroht. Wrath erkennt, dass sein Schicksal mit ihr verbunden ist, weil sie seine unsterbliche Liebe ist und er ohne sie nicht leben will. Er muss alles dran setzten um Beth zu retten ...


Meine Meinung
Okay, das klingt wirklich nach dunkelster 'Dark Fantasy'. Die Meinungen zur Black Dagger Serie sind überwiegend hervorragend, und ich war einfach neugierig. Darum habe ich mich an den Anfang des Black Dagger Imperiums gewagt :-)

Ganz krass zusammengefasst bekommt man in diesen zwei Bänden: Machohafte Männer (äh Vampire) in Lederhosen, offenen Hemden und langen Haaren. Natürlich alle übermenschlich groß, muskelbepackt, dunkel und sexy (öhhh). Als Gegenpart, natürlich, schöne Frauen (oft im Bett besagter Vampire). Und als wäre das noch nicht alles, HipHop Musik von Jay-Z, 2Pac und Notorious BIG, schwarze Glanzsatinbettwäsche (ja wirklich, uhhhhhhh) und flache Dialoge. Das hört sich doch sehr nach diesen Bahnhofs Groschenromanen an, oder?

Und doch besticht die Geschichte dieser ersten beiden Bände durch Spannung und Humor, gewürzt mit flotten Sprüchen, einem rührenden, liebevollen Umgang des Hauptpaares Wrath und Beth und einem tollen Zusammenhalt der Brüder innerhalb der Black Dagger Familie.
Das Lesen hat mir riesigen Spass gemacht! Wären die oben genannten Inhaltspunkte nicht schon lustig genug, so habe ich mich ständig beim schmunzeln oder lauten Lachen ertappt. Außerdem haben es die erotischen Szenen wirklich in sich :-)
Die Bücher lesen sich wahnsinnig schnell und gehen nahtlos ineinander über. An einem Lesewochenende schafft man mindestens ein Buch pro Tag. Die Geschichte hat keine Längen, ist sehr abwechslungsreich und bleibt durchgehend interessant. Die Perspektiven wechseln zwischen einzelnen Personen, und ich hätte mir manchmal gewünscht länger bei Wrath und Beth zu bleiben.

Black Dagger "Nachtjagt" und "Blutopfer" waren für mich beste Unterhaltung und ich werde auf jeden Fall an der Serie dranbleiben. Zu ernst darf man die Geschichte natürlich nicht nehmen, aber Dark Fantasy Fans (und die mal reinschnuppern wollen) können hier wirklich nichts falsch machen.
Ach ja, wegen der doch sehr freizügigen, erotischen Szenen unbedingt erst ab 18 (!) zu empfehlen :-)

© Damaris Metzger, damarisliest.de


Weitere Reviews der Black Dagger Serie:

Review zu "Fieros Geheimnis" von Anka Malterer



Books on Demand (August 2010),
Taschenbuch, 157 Seiten,
8,90 € [D]


Noch nie zuvor waren ihre Gefühle so durcheinander gewirbelt gewesen. Erst die Nachricht von der Trennung ihrer Eltern, dann die ins Wasser gefallene Ferienplanung mit ihren besten Freunden. Und plötzlich war Alessandro aufgetaucht. Ein Junge, der sie faszinierte und der sie mit seinem fröhlichen aber auch geheimnisvollen Wesen in seinen Bann gezogen hatte. Noch nie zuvor hatte sie dieses aufregende Kribbeln in ihrem Bauch gespürt. Noch nie hatte sie sich so traurig und doch im nächsten Moment so glücklich gefühlt. Ein totales Chaos der Gefühle.


Meine Meinung
Die 13-jährige Franzi und ihre jüngere Schwester Hanna haben sich schon so sehr auf die Sommerferien gefreut. Denn dann sehen sie ihre Freundinnen wieder, die auf einem entfernten Internat zur Schule gehen. Gemeinsam wollen sie zelten, schwimmen und Neuigkeiten austauschen.
Doch dann eröffnen ihnen ihre Eltern, dass sie mit dem Gedanken spielen sich zu trennen und eine Auszeit benötigen. Die Mädels sollen den Sommer bei ihren Großeltern auf einem alten Bauernhof verbringen.

Franzi und Hanna sind natürlich geschockt. Besonders Franzi nimmt die Situation mit den Eltern sehr mit, und das Wiedersehen mit ihren Freundinnen fällt nun auch flach.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten genießt Franzi aber die Zeit bei ihren Großeltern. Besonders die Ponys und anderen Tiere auf dem Bauernhof haben es ihr angetan.

Eines Tages lernt sie bei einem Zirkus Alessandro kennen. Sie ist von ihm und seinem schönen Pferd Fiero total fasziniert. Doch der Junge wirkt oft traurig, als würde ihn etwas bedrücken. Schon bald findet Franzi heraus, welches Geheimnis Alessandro und Fiero umgibt ...

"Fieros Geheimnis" ist ein unglaublich herziger Mädchenroman. Sehr einfach, witzig und gut verständlich geschrieben, ist er vor allem für Mädchen von 9-14 Jahren geeignet. Als junges Mädchen habe ich alle Pferderomane verschlungen und wurde direkt in diese schöne Zeit zurückversetzt.
Franzi ist eine sympathische Hauptprotagonistin, man kann sich gut in ihre Gefühlssituation hineinversetzen. Situationen wie die eventuelle Trennung der Eltern, Ferien mit den Großeltern oder auch das erste Interesse an einem Jungen, sind nicht aus der Luft gegriffen. Darum wirkt die Geschichte auch so authentisch.
Der Schluss ist wirklich spannend und aufregend! Sehr gut gefallen hat mir, dass die Spannung und auch das Ende sehr gut an jüngere Leser angepasst wurden. Spannung und (Er)Lösung folgten dicht aufeinander, so dass es für junge Leser nicht zu viel wird, oder sie zu sehr mitnimmt.

Eine schöne Geschichte, die aus dem Leben gegriffen sein könnte. Spannend aber nicht übertrieben! Pferdebegeisterte Mädchen werden hier voll auf ihre Kosten kommen.

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Mittwoch, 25. Mai 2011

Mein SuB-Abbau Projekt: Ich bin ganz sicher keine Disziplinkönigin!!!


Bevor es hier mit dem ernsten Teil losgeht, erst mal hier meine schöne neue Handtasche. Ich bin, im Gegensatz zu den meisten Frauen, kein Schuh- und Taschenjunkie :-). Aber ihr wisst ja, ich lieeeebe Türkis!
In einem Home-Accessoires Laden habe ich sie entdeckt, die Marke 'Pip Studio Amsterdam' kannte ich nicht, habe mich aber sofort in die Tasche verguckt. Und mein großzügiger Mann hat mir sie mir dann mal eben, einfach so, geschenkt. Für den Sommer, zu passender Kleidung, finde ich sie perfekt! Etwas flippig, aber TÜRKIS (mit Blumen und Pink und Borten und Schleifchen,...).

So, jetzt zu meinem SuB-Abbau Projekt. Mal eben sind zwei Bücher gelesen und letzte Woche kamen dann wieder zwei dazu. Also hat sich nichts geändert!! Mein Bücherstapel ist mit ca. 25 ja wirklich klein, aber mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass die tollen Bücher darauf zu schade sind um ständig weiter nach hinten geschoben zu werden. Darum will ich sie jetzt ernsthaft lesen!

"Saphierblau" hat in meiner Edelstein-Trilogie noch gefehlt und war ein Geschenk (konnte auch fast nix dafür).

"Sternenwandler" habe ich bei Tauschticket entdeckt und konnte einfach nicht nein sagen. Soviel dazu.

Ab jetzt gilt strenges "Buchbeschaffungsverbot" bis mein Bücherstapel bei 10 Stück angelangt ist. Dann entscheide ich neu.
Manche werde meine Entscheidung, angesichts der hohen SuBs, sicher belächeln. Aber ich hab's einfach gerne clean. Will die Bücher die ich habe BALD lesen und nicht erst in einem oder zwei Jahren.

Möchte mir jemand erzählen, wie es ihm da geht? Ist euch euer Bücherstapel so mehr oder weniger egal, oder habt ihr auch ständig ein schlechtes Gewissen??

Montag, 23. Mai 2011

Rezension zu "Still missing: Kein Entkommen" von Chevy Stevens

Verlag: Fischer (Januar 2011)
Ausführung: Taschenbuch, 413 Seiten
ISBN: 978-3-596-18716-4
8,99 € [D]

Genre: Thriller


Klappentext
Ein Thriller wie ein Albtraum, der immer wieder neu beginnt.
Was würdest du tun, wenn dich jemand am helllichten Tag entführt? Wenn du ihm vollkommen ausgeliefert bist? Wenn es aus dieser Hölle kein Entkommen gibt? Würdest du töten? Und wäre dann wirklich alles vorbei?

"Düster, beunruhigend, atemberaubend und einfach absolut packend." Kathy Reichs

"Dieser außergewöhnliche Thriller wird Sie von der ersten Seite an in Bann halten und noch lange, nachdem Sie das Buch fertiggelesen haben." Karin Slaughter

Ein ganz normaler Tag, ein ganz normaler Kunde mit einem freundlichen Lächeln. Doch im nächsten Moment liegt die junge Maklerin Annie O Sullivan betäubt und gefesselt in einem Lastwagen. Als sie erwacht, findet sie sich in einer abgelegenen, schallisolierten Blockhütte wieder. Ihr Entführer übt die absolute Kontrolle über sie aus. Ein endloser Albtraum beginnt hinter dem ein noch schlimmerer auf sie wartet ...

Über die Autorin
Chevy Stevens ist auf einer Ranch auf Vancouver Island aufgewachsen. Sie arbeitete einige Jahre als Immobilienmaklerin und kam während der einsamen Wartezeiten bei Open-House-Besichtigungen auf die Idee zu ihrem ersten Thriller. Die Autorin lebt mit ihrem Mann auf Vancouver Island vor der kanadischen Westküste und schreibt.

Rezension

Der erste Satz: Wissen Sie, Doc, Sie sind nicht die erste Therapietante, der ich gegenüber sitzt, seit ich wieder zu Hause bin.

Eine Maklerin hat es nicht leicht. Viele Termine, Umsatzdruck und immer auf der Suche nach einem neuen Objekt, welches sie vertreten kann.
Jedoch geht es Annie gut. Sie ist eine ziemlich erfolgreiche Maklerin, steht kurz vor einem großen Projekt. Sie verdient gut, hat ein schönes Haus, einen Golden Retriever und natürlich einen netten Freund. Als sie noch jünger war, sind ihr Vater und ihre Schwester bei ein Autounfall ums Leben gekommen. Die Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem Stiefvater ist durchschnittlich. Nicht schlecht, doch teilweise auch konfliktreich.

Als Annie eines Tages eine Open-House-Besichtigung macht, ahnt sie nichts böses, als kurz vor Schluss noch ein potenzieller Kunde vorbeikommt. Sie ist gerne bereit, ihm noch ausführlich das Haus zu zeigen. Der Kunde offenbart sich Annie schnell als Kidnapper und zwingt sie in seinen Van zu steigen, wo er sie fesselt und betäubt. In ein schallisolierten Hütte wacht Annie schließlich auf. Fernab von jeder Zivilisation ist sie dem Psychopathen hilflos ausgeliefert. Hofft sie anfangs noch, bald wieder frei zu kommen, erkennt sie schnell, dass es von der Hütte kein Entkommen gibt. Ein schreckliches Martyrium beginnt ...

Chevy Stevens beginnt ihr Buch mit einer Sitzung von Annie bei ihrer Therapeutin. Dies ist nicht neu und wird auch in anderen Thrillern vielfach verwendet. Doch das muss nicht negativ seit, lässt es doch viel Spielraum für unerwartete Wendungen.
Ein komisches Gefühl hinterlässt allerdings die Tatsache, dass der Leser ab dem ersten Satz weiß, dass Annie dieser Hölle entkommen ist. Hier geht schon mit dem ersten Kapitel viel an Spannung verloren.

Und an Spannung fehlt es "Sill missing" wirklich etwas. Das Buch beginnt rasant, es gibt keine große Vorgeschichte. Die erfährt man im Laufe der Geschichte. Annie befindet sich schon bald in der Hand des Psychos (wie sie ihn nennt) und ist ihm gegenüber komplett hilflos.
Was sie in der Hütte erleben muss ist schlimm. Richtig schlimm. Der Alptraum jeder Frau, verbunden mit unvorstellbarem Leid. Und doch fühlt man sich vom Geschehen nicht vollständig entsetzt, muss sich teilweise, vielleicht sogar etwas beschämt eingestehen, dass manche Grausamkeiten einen nicht so schockieren, wie sie eigentlich müssten.
Die jedem Kapitel vorrangestellten Sitzungen mit Annies Therapeutin, nehmen der eigentlichen Handlung viel Wind aus den Segeln. Hier erfährt der Leser von Annies Kindheit, dem Verlust ihres Vaters und ihrer Schwester und der Beziehung zu Annies Mutter und ihren Freunden.
Natürlich gibt es während Annies Martyrium einige Stellen und Handlungen, die einen entsetzten. Hier kommt man an den Punkt, an dem man dem Psychopathen alles erdenklich Schlechte wünscht!

Und plötzlich, auf dem vermeintlichen Höhepunkt der Handlung ist abrupt alles vorbei. Fast völlige Windstille. Dabei befindet man sich hier erst mitten im Buch und fragt sich, was jetzt wohl noch kommen mag. Naja, tatsächlich nicht mehr viel. Hier fehlt es der Handlung nun wirklich an Konsequenz. Die Story plätschert vor sich hin. Als Annie zwischendurch noch einmal etwas Schlimmes wiederfährt, nimmt man das gar nicht mehr als richtig schlimm war. Zwar hat die Geschichte gegen Schluss eine überraschende Wendung parat, aber auch hier ist die Auflösung viel zu einfach und banal. Alle Handlungen laufen glatt und ohne Schwierigkeiten ab.

Persönliches Fazit
"Still missing" konnte mich nicht richtig fesseln. Zwar habe ich mich nie gelangweilt und die Handlung mit Interesse verfolgt, doch konnte es meine hohen Erwartungen nicht erfüllen. Das Buch ist ein durchschnittlicher Thriller, der sich schnell lesen lässt. Anmerken möchte ich auch noch, dass mir das Cover sehr gut gefällt (Schmetterling und Schere sind geprägt und somit fühlbar). Mit dem Inhalt hat es aber nichts zu tun.
Vielleicht bin ich auch schon etwas abgestumpft. Bereiten mir Thriller von Cody McFadyen oder Karin Slaughter schlaflose Nächte, denke ich hier kaum noch über die Geschichte nach. 3 Sterne!

Sonntag, 22. Mai 2011

Soooo witzig - lache immer noch!!

Bei Zibbi von Bookaholic habe ich was ganz witziges entdeckt. Ein Radiosprecher liest einen Text über Bücher vor und bekommt sich vor lachen gar nicht mehr ein. Ich lag fast auf dem Boden und habe Tränen gelacht, ist einfach soooo ansteckend :-) Köstlich!


Freitag, 20. Mai 2011

Review zu "Das Mädchen" von Stephen King



PAN (Februar 2011),
Hardcover, 304 Seiten,
14,99 € [D]


Um zehn Uhr sitzt Trisha noch im Auto ihrer Mutter. Um halb elf hat sie sich im Wald verirrt. Um elf Uhr versucht sie, sich nicht zu fürchten. Nicht daran zu denken, dass Leute, die sich verirren, vielleicht nie mehr zurückkehren. Hunger und Durst, Mücken und wilde Tiere, Einsamkeit und Dunkelheit – Trisha hat dem Grauen der Wälder wenig entgegenzusetzen. Und vor allem nicht dem, was sich aufgemacht hat, sie heimzusuchen …

"Ich habe keine Angst. Überhaupt keine Angst. Der Wanderweg ist gleich dort vorn. Es ist wirklich ganz unmöglich, sich hier zu verlaufen ..."


Meine Meinung
"Das Mädchen" war mein erstes Stephen King Buch. Durch Verfilmungen, und weil er einfach ein sehr bekannter Autor ist, sind mir viele Titel von ihm bekannt. So richtig rangetraut habe ich mir aber noch an keinen davon. Ich grusle mich gerne und lese auch harte Thriller, aber irgendwie waren mir immer andere Bücher wichtiger.
Die Aufmachung von "Das Mädchen" ist richtig genial. PAN hat das Buch von 2001 neu aufgelegt und bei dem Cover wirklich ganze Arbeit geleistet. Schaurig schön, mit einem 3D-Effekt Kippbild, in dem sich das Mädchen und der Wald bewegen. Herrlich!

Vom Inhalt war ich jedoch etwas enttäuscht. Ich hatte eine spannende, beklemmende Grusel-Story erwartet. Für mich war es anfangs aber nicht viel mehr, wie die Wanderung der 9-jährigen Trisha durch den Wald. Der Leser erlebt sie in allen möglichen Gemütssituationen, verzweifelt, lachend, witzig, traurig, ... Einzig, wenn sie sich verletzt hat, oder sich wirklich weh tat, und das kommt häufig vor, tat mit Trisha unendlich leid.
Gegruselt habe ich mich in dem Buch nie. Auch kam keine echte Spannung auf. Selbst das Ding, das Trisha auf ihrer "Wanderung" begleitet und beobachtet, wird zu wenig erwähnt und entpuppt sich am Schluss als ... nicht sehr originell.
Gegen Ende, als Trisha dann so einiges durchgemacht hat, immer schwächer und dann auch noch krank wird, hat sich mein Mutterherz doch sehr verkrampft. Stellenweise ist ihre Situation wirklich aussichtslos und wenn man am Ende erfasst, was "Das Mädchen" alles durchstehen musste ... Wirklich die Horrorvorstellung für jede Mutter!

Trisha wirkt für ihr Alter sehr reif und überlegt. Während sie sich immer tiefer verirrt, führt sie oft eine imaginäre Kommunikation mit ihrem Lieblings-Baseball-Spieler Tom Gordon. Sie verfolgt seine Spiele mit ihrem Walkman, der einzigen Verbindung zu Außenwelt, und hält ihn später, wie in Trance, für real. Es wird deutlich, dass sie sich mit dieser Einbildung tröstet, doch wer keinen Bezug zum Baseball hat, empfindet die Dialoge und Spielbeschreibungen als sehr langweilig.

Stephen King schreibt super, dass Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. "Das Mädchen" ist interessant, wurde aber meiner Vorstellung nicht ganz gerecht. Zu wenig Spannung, kein klassischer Horror. Ich denke nicht, dass ich es ein zweites Mal lesen würde.

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Dienstag, 17. Mai 2011

Rezension zu "Du oder das ganze Leben" von Simone Elkeles



Verlagcbt (Januar 2011)
Ausführung: Taschenbuch, 432 S.
Reihe: Band 1, ab ca. 14-17 J.
ISBN: 978-3570307182
8,99 € [D]

Genre: romantisches Jugendbuch


Klappentext
Jeden anderen hätte Brittany Ellis, wohlbehütete Beauty Queen und unangefochtene Nr. 1 an der Schule, lieber als Chemiepartner gehabt als Alex Fuentes, den zugegebenermaßen attraktiven Leader einer Gang. Und auch Alex weiß: eine explosivere Mischung als ihn und die reiche »Miss Perfecta« kann es kaum geben. Dennoch wettet er mit seinen Freunden: Binnen 14 Tagen wird es ihm gelingen, die schöne Brittany zu verführen. Womit keiner gerechnet hat: Dass aus dem gefährlichen Spiel alsbald gefährlicher Ernst wird, denn Brittany und Alex verlieben sich mit Haut und Haaren ineinander. Das aber kann die Gang, der Alex angehört, nicht zulassen …

"Diese moderne Romeo-und-Julia-Variante macht süchtig!" (Teens Read Too)

Über die Autorin
Simone Elkeles wuchs in der Nähe von Chicago auf, studierte dort Psychologie und lebt auch heute mit ihrer Familie in Illinois. Fairfield, die Stadt, in der "Du oder das ganze Leben" spielt, basiert lose auf einem Chicagoer Vorort in der Nähe von Simones Zuhause, wo die Bewohner zwei sehr unterschiedlicher Viertel auf dieselbe Schule gehen.
Mit "Du oder das ganze Leben" landete die Autorin einen weltweiten Erfolg; 2008 wurde sie für den Roman zum 'Illinois Author of the Year' gewählt.

Rezension

Der erste Satz: Alle wissen, wie toll ich bin.

Brittany und Alex könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist die klassische, reiche Highschool-Schönheit und Cheerleading-Queen, ein echtes Fairfield Northside-Girl. Er ein richtiger Southside-Badboy, Mitglied der Gang 'Latino-Bloods', aus eher einfachen, gewalttätigen Verhältnissen.
Beide sind in ihrem letzten Schuljahr auf der Fairfield Highschool, einer Schule, die sowohl von den reichen Northside Kids, wie auch den, meist mexikanischen, Southside Kids besucht wird. Der Graben zwischen beiden Schülergruppen ist spürbar.

Als Mrs Peterson, die Chemielererin, Brit und Alex im Unterricht zusammensetzt, ist Brittany entsetzt. Hängt ihr Notendurchschnitt doch vom gemeinsamen Chemieprojekt ab und der Möglichkeit auf dem College ihrer Wahl angenommen zu werden. Sie traut Alex nicht zu, ernsthaftes Interesse für dieses Projekt aufzubringen.
Alex findet Brittany zwar offensichtlich 'heiss', doch kann auch er sich etwas besseres vorstellen, als mit der eingebildeten mamacita beim Chemieprojekt zusammenzuarbeiten.

Während Alex in einer Pause mit seinen Schulfreunden herumblödelt und Witze reißt, kommen diese auf die Idee, dass Alex es niemals schaffen würde, mit einem weißen Mädchen der Northside auszugehen, bzw. dieses auch zu verführen. Natürlich will Alex seine Ehre verteidigen. Und so kommt es zu der größenwahnsinnigen Wette, dass er es bis Thanksgiving schaffen soll, die unerreichbare Schneebraut Bittany zu verführen. Sein geliebtes Motorrad und das Auto des anderen Jungen sind der Wetteinsatz.

Laut dieser Inhaltsbeschreibung klingt "Du oder das ganze Leben" wie ein klassischer, oberflächlicher Highschool Film. Armer Badboy und reiche Schönheit streiten sich, verlieben sich, überwinden alle Schwierigkeiten. Das volle Programm. Doch so "einfach" ist es in diesem Buch nicht. Es ist alles andere als oberflächlich.
Brittany ist nicht, was sie äußerlich zu sein scheint. Sie ist sich sehr wohl bewusst, dass der Schein trügt und sie durch das Bild, welches sie darstellt ihr wirkliches Leben verbergen will. Sie hat eine geistig behinderte Schwester, die besonders der Mutter zur Last fällt. Ihr Vater ist meistens beim arbeiten und lässt sich nur selten, und dann abwesend, mit der Familie blicken. Mit ihrer Mutter hat Brittany ständig Streit. Die Beziehung zu ihrem Freund stellt sie sehr in Frage, und im Grunde weiß sie, dass ihre Designerkleidung und das protzige Auto nur den Anschein wahren, sie würde ein glückliches, sorgenfreies Leben führen. Ihre wirkliche Sorge, dass ihre Familie dabei ist zu zerbrechen, soll niemand erfahren.
Dagegen hält Alex' Familie zusammen. Doch da der Vater schon früh erschossen wurde, muss Alex jetzt den Schutz seiner Mutter und Brüder übernehmen. Seine Rolle in der Gang hinterfragt er ständig, doch sieht er auch keine Möglichkeit, ihr zu entkommen. Insgeheim fürchtet er sich davor, mehr Verantwortung innerhalb der 'Latino Bloods' übertragen zu bekommen, weil damit auch Dinge verbunden wären, die Alex nicht machen will.
Mit der Zeit erkennen Brittany und Alex, dass sie ihn ihren Sichtweisen gar nicht so verschieden sind.

Trotz aller dieser Widrigkeiten spürt der Leser bald das starke Knistern zwischen Brit und Alex. Es zieht sich durch das gesamte Buch. Da die Geschichte aus der Sicht beider Hauptpersonen geschrieben ist, die Kapitel wechseln konstant zwischen Bittany und Alex hin und her, wirken beide tiefgründig und auch verletzbar. Man hat das Gefühl die Situation beider Personen gut nachvollziehen zu können und es entwickelt sich eine unglaubliche Sympathie für diese.

Es ist kein Geheimnis, dass mein Bandana die Erkennungsfarben der Latino Blood ziert. Offene Rechnungen und das Verlangen nach Rache haben mich zu einem Gangmitglied werden lassen und jetzt gibt es kein zurück. Aber  bevor ich zulasse, dass meine Brüder in die Sache reingezogen werden, sterbe ich lieber. - Alex S. 14

Okay ich gebe zu, jedes Mal, wenn ich Alex erwische wie er mich ansieht, breitet sich eine wohlige Wärme in meinem Körper aus. ... Solange ich dem nicht nachgebe ist alles gut. Denn wenn ich dem Gefühl nachgeben würde, wären die Konsequenzen katastrophal. Ich würde Colin verlieren. Ich würde meine Freunde verlieren. Ich würde die Kontrolle über mein Leben verlieren.
Aber vor allem würde ich verlieren, was von der Liebe meiner Mutter zu mir noch übrig ist. ...
Soviel dazu, wieviel Wahrhaftigkeit ich mir erlauben kann. - Brittany S. 160/161

Im Grunde ist "Du oder das ganze Leben" wirklich eine schön-schnulzige, knisternde Love-Story, mit einem, alles andere als oberflächlichen, tiefgründigen Hintergrund und wird vor allem das weibliche Publikum ansprechen. Die romantischen Szenen sind sehr elektrisierend. Gänsehaut ist garantiert!
Gegen Ende steigert sich die Geschichte zu einem dramatischen Spannungsbogen. Der Schluss selbst ist klassisch-kitschig-schön!

Persönliches Fazit
¡Dios mío! Ich habe das Buch regelrecht verschlungen, wollte kaum Pausen machen. Da die Personensichtweise ständig wechselt und die Kapitel eine angenehme Länge haben, fliegen die Seiten nur so dahin. Die Gefühlvielfalt, die sich bei mir während dem Lesen entwickelt hat, war enorm. Ich habe herzhaft gelacht, hatte Verständnis, Trauer und Hoffnung - und ganz viele Schmetterlinge im Bauch. Alex und Brit sind super!! 
Wer ein sehr romantisches, doch auch humorvolles und tiefgründiges Buch sucht, ist mit diesem bestens bedient. 5 Sterne Lieblingsbuchstatus! Lesen, ¡Por favor!


Handlung: 5 / 5
Charaktere: 5 / 5
Lesespaß: 5 / 5
Preis/Leistung: 5 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de




Reiheninfo:
1. Du oder das ganze Leben (Alex Fuentes)
2. Du oder der Rest der Welt (Carlos Fuentes)
3. Du oder die große Liebe (Luis Fuentes)

Montag, 16. Mai 2011

Zitat aus "Du oder das ganze Leben" von Simone Elkeles

... "Denn du besitzt mein Herz, meine Seele und alles andere auch." S. 426

© Zitatrechte cbt Verlag

"Bloggen über Blogger" - Damaris liest bei ThrillerOnline.de


Heute möchte ich euch eine Seite und deren Autor vorstellen. Beide kenne ich erst ganz kurz, doch durch den netten, humorvollen Kontakt habe ich das Gefühl, schon ewig auf Ralphs Seite zu stöbern :-)


Ralph B. Mertin ist Schriftsteller - und dazu noch ein ganz besonderer. Er lässt jeden kostenlos an seinen Thriller-Romanen teilhaben. Dazu hat er die Seite www.thrilleronline.de ins Leben gerufen. Das Konzept von ThrillerOnline ist, dass Ralph die Ideen von drei Thrillern zu Papier bringt und diese kostenlos online stellt. Der interessierte Thriller-Leser kann jeden Montag die Fortsetzung live mitverfolgen.

Die Seite ist schaurig-schön-gruselig aufgebaut, übrigens stammen alle Ideen und Fotos von Ralph B. Mertin selbst. Ganz großes Kompliment!

Eine weitere tolle Aktion der Seite ist die Rubirk "Bloggen über Blogger". Hier stellen Ralph und Administratorin Ayanea jede Woche Literaturblogs vor. Und das mit viel Witz und Charme! Über das Kontaktformular auf ThillerOnline könnt ihr euch dafür "bewerben" :-) Eine super Sache und als Ralph mich gefragt hat, ob er meine Seite vorstellen darf, hab ich natürlich sofort "ja" gesagt *solzbin*

Den Beitrag über "Damaris liest." könnt ihr HIER nachlesen.

Sonntag, 15. Mai 2011

Rezension zu "Blutsuche: Annes Reise" von Sinje Blumenstein



Verlag: BoD (Februar 2010)
Ausführung: Taschenbuch, 350 S.
ISBN: 978-3839136478
21,90 € [D]

Genre: Vampir-Fantasy


Klappentext
"Anne, glaubst du an Vampire?"
"Nur weil ich noch nie einem begegnet bin, muss es ja nicht heißen, es gibt keine...", gibt sich die 24-jährige Anne, die aus Deutschland nach Los Angeles zu ihrer Freundin Eunice gereist ist, diplomatisch, dabei steckt sie bereits mitten drin in filmreifen Erlebnissen. Träume, Vorahnungen und eine ganz besondere Stimme suchen die menschenscheue Frau heim, und bald nimmt diese Stimme Gestalt an: Anne begegnet einem geheimnisvollen Mann, in den sie sich prompt verliebt. Nachdem sie an seiner Seite nicht nur ihre eigenen paranormalen Fähigkeiten erkennt, sondern auch erfährt, dass der Geliebte ein Vampir ist, flieht sie zurück nach Deutschland, wo sie sich sicher und im realer Leben glaubt. Doch zu Hause, in ihrem verschlafenen Dorf, holen Vampirsagen die junge Frau ein - ausgerechnet aus dem Mund ihrer Großmutter. Annes kalifornische Reiseerlebnisse erscheinen plötzlich in einem neuen Licht ...

Rezension

Der erste Satz: Mein letzter Tag, meine letzte Nacht, ist gekommen.

Gegen ihren Willen wird Anne von ihrer Großmutter zu ihrer Brieffreundin Eunice in die USA geschickt. Anne lebt in einem kleinen Dorf in Deutschland ein einfaches, zurückgezogenes Leben. Mit dem langen Urlaub in Los Angeles möchte Annes Großmutter sie etwas aus der Reserve locken, sie ermutigen unter Menschen zu kommen, um mit der lockeren und fröhlichen Eunice eine unbeschwerte Zeit zu verbringen.
Anne stimmt zu, kommt aber anfangs mit den neuen Eindrücken der Großstadt L.A. schlecht zurecht. Hätte sie nicht ihre Freundin Eunice, die sie verständnisvoll aufmuntert und ihr einen gewissen Halt gibt, wäre Anne wohl sofort wieder nach Hause geflogen. Doch auch um ihre Großmutter nicht zu enttäuschen, hält sie durch.

Nach einer langen Eingewöhnungszeit muss Eunice in einer entfernten Stadt wieder arbeiten, und Anne ist unter der Woche auf sich allein gestellt. Sie selbst wird von beunruhigenden Träumen und Visionen heimgesucht, außerdem hört sie eine unbekannte Stimme in ihren Gedanken.
Als sie während einer Krankheit nach Downtown L.A. muss, um sich Medikament zu besorgen begegnet sie einem geheimnisvollen Mann, an den sie danach ständig denken muss.
Überraschender Weise begegnen sich die beiden kurze Zeit später in einem Nachtclub, und wegen etwas unglücklicher Umstände fährt John Anne in sein abgelegenes Haus. Anne erkennt in John die Stimme aus ihren Gedanken wieder. Sie verliebt sich in ihn. Nachdem sie eine gewisse Zeit mit John verbracht hat, offenbart sich dieser Anne als Vampir.
Entsetzt flieht sie zurück zu ihrer Großmutter.

In ihrem kleinen Dorf in Deutschland fühlt sich Anne normal und sicher. Doch bald erzählt ihr die Großmutter alte Legenden. Diese betreffen auch Anne persönlich, und sie muss erkennen, dass ihr Leben alles andere als normal ist.

Das Cover des Buches ist sehr ansprechend gelungen und auch der Klappentext macht neugierig. Doch schon nach dem ersten Kapitel wird klar, das wird kein "Lesezuckerschlecken". Ein ungewöhnliches Buchformat und die kleine Schrift, die bei Träumen, Visionen und Gedanken von Anne noch kleiner und verschnörkelter wird, strengen die Augen an und tragen nicht zum konzentrierten Lesen bei. Mit 350 Seiten denkt man nicht an ein übermäßig langes Buch, aber man sieht sofort, dass bei dieser Schriftgröße, im Vergleich zum gängigeren Formaten, noch mindestens das Doppelte an Umfang dazugerechnet werden müsste. Man liest, und kommt einfach nicht vorwärts.

Die Sprache wirkt, vor allem bis zur Buchmitte, sehr umständlich und geschwollen:
"Ich konnte mich nicht der Erleichterung erwehren, die mich überfiel, als ich gewahr wurde, dass ich hier eine Unterkunftsmöglichkeit finden würde, sollten Eunice und ich einander zuviel werden." S. 19.
Und auch Sätze wie "Wenn ich hier nun stürbe..." tragen nicht zum modernen Verständnis der Umgebung und aktuellen Zeitepoche bei. Ab der Mitte nimmt der lange, geschwollene Satzbau etwas ab oder der Leser hat sich einfach daran gewöhnt.

Anne als Person weckt wenig Sympathien. Sie ist unsicher, verschlossen und dazu noch ständig krank. Ihr Erbrechen, das Gefühl zu erbrechen oder ihren Wunsch zu erbrechen zieht sich durchs ganze Buch. Einmal so eklig, als wäre die Szene aus "Der Exorzist" entsprungen. Und auch als sie nach der zweiten Begegnung mit John weiß, dass sie ihn liebt (nicht nur verliebt ist, richtig liebt) und dieses Gefühl ausschweifend beschrieben wird, macht sie das wenig authentisch.
Der Vampir John selbst ist nicht ganz schlüssig dargestellt. Bis der Leser erfährt, dass John zum Zeitpunkt seiner Verwandlung 30 Jahre alt war, wird anhand seiner Äußerungen und Gefühle nicht klar, ob man es mit einem Jungen oder Mann zu tun hat.
Erörterungen der beiden, ob ein Vampir eine Seele hat oder ob er fähig ist zu lieben, wirken abgedroschen. Und warum kann ein Vampir, ein totes Wesen, zuvor ohne Atmung, nach dem Geschlechtsverkehr mit der Protagonistin plötzlich atmen? Die Liste könnte man fortsetzten.

Der größte Kritikpunkt an der Geschichte ist die Ausführlichkeit. Jeder Spaziergang, jeder Ausflug, der Gang zum Laden, Aktionen also, welche die eigentliche Handlung kein Stück weiterbringen, werden haarklein beschrieben. Als würde man der Protagonistin hinterherlaufen. Schlüsselstellen, die wenn, dann viel später aufgelöst werden, hat der Leser bis dahin schon wieder fast vergessen. Es wurde einfach zu viel drumherum erzählt.

Der Titel "Blutsuche" muss erst entschlüsselt werden. Denn hier wird kein Blut gesucht. Es ist eher die Suche nach Annes Herkunft. Umso mehr hat Blut selbst in der Geschichte eine zentrale Bedeutung. Anne verliert es nämlich, und das oft und viel. Dass das Zusammentreffen mit dem Vampir teilweise in unmittelbarem Zusammenhang mit einem waren Blutsturz von Annes Periode einhergeht, ist eher peinlich als nachvollziehbar. Später blutet (und verblutet) sie dann beim Liebesakt, bei realen Träumen oder übermächtigen Gefühlen.

Gegen Ende nimmt die Handlung endlich etwas Fahrt auf, doch kann dies die Geschichte nicht mehr herumreißen. Bis hier war die vorangegangene Handlung und das Lesevergnügen zu anstrengend.
Das Ende selbst ist anders als erwartet, fast traurig, mit der Auflösung einer Schlüsselszene, deren Anfang man sich erst wieder ins Gedächtnis rufen muss. Am Schluss ist zu lesen "Die Auflösung wird Band 2 bringen, versprochen." Bisher ist noch kein Veröffentlichungszeitpunkt bekannt.

Persönliches Fazit
Nein! Das war nichts für mich. Zu lang, zu ausführlich, zu anstrengend. Teilweise hatte ich das Gefühl, mein Kopf schüttelt sich von ganz alleine, von dem ständigen Bedürfnis müde zu seufzen einmal abgesehen.
Einen eventuellen zweiten Band werde ich nicht lesen. Auf meine vielen unbeantworteten Fragen möchte ich hier auch keine Antwort mehr. 1 Stern!


Aufmachung: 2 / 5
Handlung: 1,5 / 5
Charaktere: 2 / 5
Lesespaß: 1 / 5
Preis/Leistung: 1 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Samstag, 14. Mai 2011

"Ruht das Licht" (Maggie Stiefvater) Cover und Erscheinungstermin *freu*



Im September 2011 ist es endlich soweit. "Ruht das Licht" von Maggie Stiefvater erscheint endlich bei uns auf deutsch. Der Nachfolgeband vom wunderschönen "Nach dem Sommer" ist eines meiner heiss ersehnten Highlights für dieses Jahr!
Sieht das Cover nicht traumhaft schön aus? War das Cover des ersten Bandes noch in warmen weiss-gold-orange Tönen gehalten, ist das neue Cover eher in kühlen weiss-blau-silber Farben gestaltet. Es wird zusammen mit Band 1 toll in meinem Regal aussehen :-)
Ich habe schon bei einer englischen Rezension gelesen, dass sich bei "Ruht das Licht" die Gedankengänge von 4 Hauptpersonen abwechseln (beim ersten Band waren es nur die von Grace und Sam). Kann mir das noch nicht so richtig vorstellen und bin total gespannt. Freu mich unheimlich auf das Buch!!

Achtung: Wer "Nach dem Sommer" noch lesen möchte, sollte den folgenden Klappentext von "Ruht das Licht" NICHT lesen. Er spoilert zu viel vom Ende von Band 1, das war sooo schön. Wäre doch schade, wenn man es schon weiss, bevor man das Buch gelesen hat :-)

Obwohl alles verloren schien, ist Sam zu Grace zurückgekehrt. Er hat den Wolf in sich besiegt und jetzt liegt ein ganzes Leben in seiner Menschengestalt vor ihm. Doch nun ist es Grace, deren Zukunft ungewiss erscheint. Sie, die sich ihrer menschlichen Haut immer so sicher war, hört nachts die Stimmen der Wölfe und weiß: Sie rufen nach ihr.

Wogegen Grace sich mit aller Macht wehrt, wäre Cole hochwillkommen. Cole wünscht sich nur eines: Vergessen. Vergessen, wer er ist. Vergessen, was er getan hat. Die Wolfshaut ist seine Zuflucht. Doch trotz der eisigen Kälte gelingt es ihm nicht, die Wolfsgestalt dauerhaft anzunehmen.

Als Coles Vergangenheit ihn einholt und sich immer mehr neugierige Augen auf die Wölfe richten, muss Sam zusehen, wie seine Welt zerbricht: Das Rudel schwebt in größter Gefahr und Grace hält nur noch die Liebe zu ihm in ihrem menschlichen Leben. Sam ahnt, dass der Wolf in ihr eines Tages siegen wird …

Mittwoch, 11. Mai 2011

Filmreview zu "Wir sind die Nacht"



"Wir sind die Nacht" (Dennis Gansel) 2010,
Fantasy, Drama, Horror, 96 Min., Format 2,35:1,
mit Karoline Herfurt, Nina Hoss, Jennifer Ulrich, u.a.,
ab 16 Jahren


Die 20-jährige Lena (Karoline Herfurth) wohnt in Berlin und lebt von kleineren Diebstählen. Auf ihrem nächtlichen Beutezug trifft sie in einem illegalen Club auf Louise (Nina Hoss). Diese ist nicht nur die Clubbesitzerin, sondern auch die Anführerin eines Vampir-Trios, dem die abgedrehte Nora (Anna Fischer) und die elegante Charlotte (Jennifer Ulrich) angehören. Louise verliebt sich in Lena und beschließt sie zu ihres Gleichen zu machen. Lena ist davon zunächst nicht sehr begeistert, gewöhnt sich jedoch langsam an ihr neues Vampir-Leben. Sie genießt den Luxus, die Partys und die grenzenlose Freiheit. Das einzige, womit sie nicht klar kommt, ist der Blutdurst und die Mordlust ihrer neuen Freundinnen. Als die Polizei den Frauen auf die Fersen kommt und Lena sich in den ermittelnden Kommissar Tom Serner (Max Riemelt) verliebt, gerät alles völlig außer Kontrolle.


Im Laufe der vergangenen Woche habe ich mir "Wir sind die Nacht" auf Blu-ray angeschaut. Ich muss zugeben, dass ich positiv überrascht war. Ein deutscher Vampirfilm, auf dem übersättigten Markt? Dem werden viele erst einmal kritisch gegenüberstehen, und auch ich war zuerst etwas voreingenommen. Am Schluss war ich richtig überrascht, denn der Film war wirklich gut.
Zur technischen Umsetzung muss man nicht viel sagen. Das Bild und der Ton der Blu-ray Disc war erstklassig.

Die Rolle der Lena (Karoline Herfurt), erst als Mensch und kurze Zeit später als Vampir, hat mir besonders gut gefallen. Sehr deutlich spürt man ihre Zerrissenheit als neuer Vampir, der das Luxusleben, die Autos und Partys zwar liebt, mit dem Blutdurst der Freundinnen aber nicht klar kommt. Auch alltägliche "Menschendinge", wie die Sonne, beginnt sie schon kurz nach ihrer Verwandlung zu vermissen.

Die Verwandlung zum Vampir wird, wie in vielen neueren Filmen, vereinfacht dargestellt. Im Film genügt ein Vampir-Biss, der ursprüngliche, bekannte Verwandlungsvorgang ist viel komplizierter (in etwa: Mensch muss gebissen werden, aber auch Blut des Vampirs zu sich nehmen, danach zuerst sterben, um als Vampir auferstehen zu können) Wahrscheinlich wurde dieser Part zum besseren Verständnis gekürzt.
Andere, typische Vampireigenschafen, wie Kraft, Schnelligkeit, Schönheit und kein vorhandenes Spiegelbild wurden genau so umgesetzt.
Die Liebesbeziehung von Lena und dem Polizisten Tom findet nur am Rande, bzw. am Schluss statt. Das ist aber auch nicht die Hauptthematik des Films.
Das Ende ging mir etwas zu schnell und ist teilweise offen. Man kann sich aber denken, wie es für Lena und Tom ausging.

"Wir sind die Nacht" ist ein sehr cooler deutscher Vampirfilm im Hochglanz-Sex-And-The-City-Style. Er muss sich vor vielen Hollywood Vampir-Spektakeln nicht verstecken. Der Soundtrack ist klasse und passt hervorragend. Freigegeben ab 16 Jahren muss man sich auf einige harte, blutige und makabere Szenen gefasst machen. Kommt man damit gut zurecht enthält der Film eine sehr ausgewogene Mischung aus Action, etwas Grusel und Drama.

© Damaris Metzger, damarisliest.de