Dieser All Age- und Jugendbuchblog wurde beendet. Schau dich jedoch gerne um! Infos dazu gibt es HIER.

Dienstag, 31. Januar 2012

Ich lese aktuell: "Strange Angels: Verflucht" von Lili St. Crow

"Stange Angels: Verflucht" habe ich im August 2011 bei einem Gewinnspiel von Debbie gewonnen. Die Serie wird einige Bücher enthalten. Der zweite Band "Stange Angels: Verraten" ist eben erst erschienen. Jetzt starte ich mal mit Band 1, und wer weiß, vielleicht liest ja die bücherraschende Reni wieder mit :-)

"Stange Angels: Verflucht" von Lili St. Crow

Eine Sekunde lang spielte ich mit dem Gedanken, ihm alles zu erzählen. »Hi, ich bin Dru. Mein Vater jagt Dinge, die du nur aus Gespenstergeschichten kennst. Ich helfe ihm, wenn ich kann.« Aber wer würde mir das schon glauben?

Rastlos zieht Dru Anderson mit ihrem Vater von Stadt zu Stadt, bis er eines Abends nicht lebend von einem seiner Einsätze zurückkehrt. Jemand hat ihn ermordet – und hetzt ihn nun als Zombie auf Dru! Von diesem Moment an ist sie auf der Flucht vor eiskalten Feinden, die ihr nach dem Leben trachten. Offensichtlich wissen sie etwas über die Sechzehnjährige, das sie selbst nicht einmal ahnt. Aber was? (Text- und Bildquelle: PAN Verlag)

Montag, 30. Januar 2012

Rezension zu "Die Flucht" von Ally Condie



Verlag: FJB (Januar 2012)
Originaltitel: Crossed
Übersetzer: Stefanie Schäfer
Reihe: Band 2/3, ab ca. 14-17 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 464 S.
ISBN: 978-3841421449
16,99 € [D]

Genre: Dystopie


Inhalt/Verlagsinfo
Wie durch ein Wunder gelingt Cassia die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ihrer großen Liebe.
Dort kämpft Ky als Soldat für die Gesellschaft und ist ununterbrochen brutalen Angriffen ausgesetzt. Als Cassia endlich auf eine Spur von Ky stößt, ist er bereits entkommen und auf dem Weg in die wilden Canyons in den Grenzgebieten.

Verzweifelt macht sich Cassia auf den lebensgefährlichen Weg. Was wird sie am Ende der ihr bekannten Welt finden? Zwischen steinigen Schluchten und staubigen Pfaden sucht Cassia nicht nur nach Ky – sondern auch nach sich selbst. (Text- und Bildquelle: FJB)

Über die Autorin
Ally Condie stammt aus dem südlichen Utah, USA, einer wunderschönen Gegend, die der Landschaft in "Die Flucht" als Vorlage diente. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Salt Lake City. Nach ihrem Studium unterrichtete sie mehrere Jahre lang Englische Literatur in New York, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Romane um "Cassia & Ky" werden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und sind große internationale Bestseller.

Rezension

Der erste Satz: Ich stehe in einem Fluss.

Cassia muss zur Strafe für ihre Rebellion gegen die Gesellschaft in verschiedenen Arbeitslagern schwere körperliche Arbeit verrichten. Die Gedanken an Ky lassen sie nicht los und sie sucht verbissen nach einem Weg, um in die Äußeren Provinzen verlegt zu werden, wo sie Ky vermutet. Bei der ersten Gelegenheit packt sie diese beim Schopf und gelangt aus den inneren Gebieten der Gesellschaft in die Äußeren Provinzen. Doch Ky ist nicht mehr dort und Cassia fasst den Entschluss, alles Menschenmögliche auf sich zu nehmen, um Ky zu finden.
Währenddessen wurde Ky wirklich in die Äußeren Provinzen gebracht, wo die Gesellschaft ihn zwingt gegen den Feind, bzw. die Rebellen, zu kämpfen. Ky hat sofort erkannt, dass dies ein Vorwand ist. Ohne echte Munition und ausreichend Nahrung ist der Kampf aussichtslos. Die vielen jungen Männer hier dienen lediglich als Lockvögel, sowie billiges Kanonenfutter für den Feind. Um nicht im nächtlichen Kugelhagel zu sterben, flüchtet Ky in die angrenzenden Schluchten, die Canyons. Er sucht selbst einen Weg zu Cassia zurückzukehren, weiß aber nicht, dass er sich immer weiter von ihr entfernt.

Schon bevor man mich damals in Oria in den Zug bugsierte, wusste ich, dass die Gesellschaft uns niemals zu echten Kampfeinsätzen schicken würde. ... Was die Gesellschaft braucht - und wozu sie uns benutzt -, ist Kanonenfutter. Lockvogel-Dorfbewohner. Sie verlegt uns überall dorthin, wo Menschen gebraucht werden, um dem Feind als Ziel zu dienen. - S. 32, Ky

Ohne lange Vorrede erfährt man als Leser das unmittelbare Schicksal von Cassia und Ky, nachdem sie im Vorgängerband "Die Auswahl" von der Gesellschaft verhaftet worden sind. Für Ky, eine Aberration, eine der untersten Kategorien des Systems, gibt es wenig Hoffnung vom seinem Einsatz lebend zurückzukommen. Die Gesellschaft setzt die Aberrationen bewusst zum Sterben in den Äußeren Provinzen ab. Nur Cassia, die ihren Bürgerstatus behalten durfte, hat die Aussicht, nach Beendigung ihrer Strafarbeit ihr altes Leben unter der Kontrolle der Gesellschaft weiterzuführen.
Hatte Cassia ihre Geschichte im Vorgängerband noch alleine erzählt, gibt Frau Condie hier Cassia und auch Ky eine eigene Erzählperspektive. Durch die wechselnden Kapitel weiß der Leser unmittelbar, was sich an beiden Fronten abspielt. Dieses Schema zieht sich durch das ganze Buch.

Die Sprache ist sehr prägnant und aussagekräftig. Die Charaktere erzählen oft in kurzen Sätzen in der Ich-Form. Dazu im Präsens (Gegenwart), so dass man sich sehr nahe am Geschehen fühlt. Hier gibt es ebenfalls manch erschütternden Moment, der einem das Gefühl, in welchem System die Bürger hier leben, nicht näher bringen könnte. Frau Condie und die deutsche Übersetzerin haben hier alles richtig gemacht. Der Hang zu Lyrik, bzw. zu handlungsbegleitenden Gedichten bleibt dem Leser ebenfalls erhalten. Perfekt!
Auch die Beschreibung der Hauptcharaktere gelingt sehr gut. Cassia wirkt unscheinbar und angepasst. Dass sie das System hinterfragt und mittlerweile sogar hasst, wird aber zu keiner Zeit in Frage gestellt. Sie ist eine stille, aber beständige Kämpfernatur. Ky steht in "Die Flucht" viel mehr im Vordergrund, als noch in der Vorgeschichte. Das kommt vor allem daher, dass er hier seine eigene Erzählperspektive bekommen hat. Seine Gefühle teilt der dem Leser somit direkt mit, sie werden nicht durch Cassias Erzählung gefiltert. Man möchte sogar behaupten das Ky hier der authentischste Protagonist ist.
Andere Nebencharaktere bleiben dabei etwas blass oder undurchsichtig. Entweder sie kommen in der Handlung etwas zu kurz, man kann sie schlecht durchschauen oder man muss sich so bald wieder von ihnen trennen, dass keine echte Identifikation mit der betreffenden Person stattgefunden hat.

Durch einige Rückblenden erfährt man mehr von den Hauptcharakteren. Vor allem von Ky und seiner Vorgeschichte, aber auch von Dingen, die im Geheimen geschehen sind - als Cassia und Ky noch in der inneren Provinz der Gesellschaft gelebt haben. Manch bekannter Charakter sorgt für die ein oder andere Überraschung.
Leser, denen in Band 1 ein Fünkchen Romantik gefehlt hat, werden sich hier freuen. Es gibt einige innige Momente zwischen den beiden Hauptprotagonisten. Kitsch und Liebesgesäusel sucht man aber vergebens. Die zarten Gefühle der beiden werden hier intensiver und trotzdem sehr echt beschrieben. Dabei bleiben auch gewisse zwischenmenschliche Probleme und unterschiedliche Zukunftsvorstellung nicht aus. Beide Seiten sind plausibel. Man kann sich gut in Cassia und auch Ky hineinversetzen. Das Verständnis für Ky überwiegt allerdings ein wenig, seine Geschichte ist einfach sehr bewegend.

"Die Flucht" ist, genau wie sein Vorgänger, ein Buch der leisen Töne. Und das, obwohl das Setting komplett anders ist. Spielte "Die Auswahl" noch komplett innerhalb der Gesellschaft, sind die Protagonisten hier - titelpassend - auf der Flucht und stoßen bis in entfernte Randgebiete vor. Das sollte viel Potenzial für Spannung und Action bieten. Trotzdem bleibt gerade diese teilweise auf der Strecke und zwischen den Schluchten liegen. Bei so mancher Gefahrensituation kommt kein richtiges Actiongefühl auf. Oft soll Spannung erzeugt werden, indem z.B. ein Luftschiff der Gesellschaft über den Flüchtenden kreist oder sie eine besonders schwierige Kletterpassage bezwingen müssen. Doch meist geht alles gut. Entweder werden die Flüchtenden nicht gesehen, oder sie kommen, mal mehr und mal weniger, ungeschoren aus der Gefahrensituation heraus. Insgesamt erscheint Cassias und Kys Flucht recht einfach. Man kann prognostizieren, dass Lesern, denen die leisen Töne des ersten Bandes gefallen haben, auch an dieser Geschichte gefallen finden werden. Mehr darf man aber nicht erwarten.
Am Ende bleibt ein leichtes Déjà-vu-Gefühl, wieder am Anfang angekommen zu sein, nicht aus. Ist man vom Schluss erst noch etwas irritiert, gefallen Frau Condies Gedanken schließlich doch sehr gut. Man darf sich auf einen interessanten Abschluss der Serie freuen.

Persönliches Fazit
"Die Flucht" hatte mich nach dem ersten Kapitel. Ich habe mir ausgemalt, was ich erwarten kann, und genau das habe ich bekommen. So war "Die Flucht" für mich auch kein Flüchtchen, obwohl es zuweilen gerne etwas rasanter hätte zugehen können. Die leisen Töne haben aber gesiegt und auch hier meinen Nerv getroffen. Ein Buch, das mit seiner beständigen und emotionalen Art in einem Rutsch gelesen werden kann. Denn auch hier heißt es wieder "Geh nicht gelassen in die gute Nacht, Brenn, Alter, rase, wenn die Dämmerung lauert..." (Dylan Thomas). 4 rebellisch-verdiente Sterne!


Handlung: 3,5 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5

© Damaris Metzger, www.damarisliest.de



Reiheninfo Cassia & Ky Trilogie:

1. Die Auswahl (engl. Matched)
2. Die Flucht (engl. Crossed)
3. Die Ankunft (engl. Reached)

Zitate aus "Die Flucht" von Ally Condie

Wie seltsam, dass sich Abwesenheit wie Anwesenheit anfühlen kann. Er fehlt mir so sehr, dass ich dieses Gefühl vermissen würde, wenn es nicht mehr da wäre. S. 17
Denn schenkt man einmal seine Liebe her, ist sie weg. Man kann sie nicht mehr zurückrufen. S. 83

© Zitatrechte FISCHER FJB

Ich lese aktuell: "Ruf der verlorenen Seelen" (Bodyfinder 2) von Kimberly Derting

Gestern habe ich die letzten Meter, äh Seiten, der gemeinsamen "Flucht" mit Cassia & Ky, sowie Lesegefährtin Reni abgeschlossen, und wir haben spontan beschlossen, noch ein Buch anzuhängen. "Ruf der verlorenen Seelen" (Bodyfinder 2) sollte es ein, ein Titel, auf den wir uns schon seit Bekanntwerden des Erscheinungstermin freuen. Wir beide waren vom Vorgänger "Bodyfinder: Das Echo der Toten" doch schon sehr angetan. Wirklich bücherraschend war der spontane Beschluss nicht, noch einmal gemeinsam weiterzulesen, es macht einfach zu großen Spaß, sich über die aktuelle Handlung eines Buches auszutauschen. Jetzt sind wir schon wieder gut dabei und der Inhalt gefällt uns auch.
Über die Optik wurde ja HIER schon genug diskutiert. Fakt ist, dass man das Buch optisch, wie vom Titel her, nicht seinem Vorgänger zuordnen kann. Einzig auf der Homepage des Verlags findet sich in der Titelüberschrift der Hinweis "Bodyfinder II" wieder. Mittlerweile bin ich geneigt zu behaupten, dass man "Ruf der verlorenen Seelen" auch als Einzelbuch lesen kann, da die wichtigsten Dinge der vorangegangenen Handlung erklärt werden. Schade ist es trotzdem! Ich trauere der Optik der Originalserie immer noch hinterher. Trösten kann mich nur der Inhalt - und der scheint zu stimmen.

"Ruf der verlorenen Seelen" von Kimberly Derting

Als Violet die Leiche eines ermordeten Jungen entdeckt, zieht sie unweigerlich die Aufmerksamkeit des FBI auf sich. Nur widerstrebend bietet sie ihre Unterstützung bei den Ermittlungen an. Sie weiß, dass sie mit äußerster Vorsicht vorgehen muss, um ihre Gabe, die Aura der Toten wahrzunehmen, geheim zu halten. Doch schon bald geht es um sehr viel mehr: Ihre Beziehung zu Jay ist in Gefahr ... und ihr Leben. (Bild- und Textquelle: Coppenrath Verlag)

Freitag, 27. Januar 2012

Rezension zu "Mercy: Gefangen" von Rebecca Lim


Verlag: Ravensburger (Oktober 2011)
Originaltitel: Mercy
Übersetzer: Ilse Rothfuss
Reihe: Band 1, ab ca. 13-17 Jahren
Ausführung: Hardcover mit SU, 253 Seiten
ISBN: 978-3473400645
14,99 € [D]

Genre: Urban-Fantasy


Inhalt/Verlagsinfo
Mercy weiß nicht, wer sie ist. Sie hat nicht mal einen eigenen Körper. Manchmal wacht sie einfach in einem anderen Menschen auf und übernimmt für kurze Zeit sein Leben. "Souljacking" heißt dieser Fluch, dem sie willenlos ausgeliefert ist. Erst als sie Ryan trifft, wird alles anders: Mercy verliebt sich - zum allerersten Mal. Doch Ryan braucht mehr als ihre Liebe, er braucht Hilfe. Seine Schwester wurde entführt und nur Mercy kann sie finden. Denn in Mercy schlummert eine uralte Macht. (Text- und Bildquelle: Ravensburger Buchverlag)
Mehr zur "Mercy"-Reihe unter www.souljacking.de

Über die Autorin
Rebecca Lim wurde in Singapur geboren und wuchs in Australien auf. Sie studierte Jura und Wirtschaft an der Universität von Melbourne, bevor sie Romane für Jugendliche und Erwachsene zu schreiben begann. Rebecca Lim lebt zusammen mit ihrem Mann und drei kleinen Kindern in Melbourne.

Rezension

Der erste Satz: Irgendwas stimmt nicht mit mir.

Wer bin ich? Diese Frage beschäftigt Mercy, solange sie sich erinnern kann. Mit Mühe kann sich Mercy an ihren Namen und ihr Aussehen erinnern. Doch sie ist körperlos. Sie wacht in immer anderen Körpern auf, führt diese eine Weile, bevor sie den Körper wieder verlässt und zum nächsten weiterzieht. Diesen Prozess kann Mercy nicht beeinflussen und zwischen ihr und dem menschlichen Körper findet auch keine Kommunikation statt. Mit den wechselnden Körpern verblasst auch die Erinnerung in diese. Mercy kann sich maximal an zwei vorangegangen Menschen erinnern.

Ich kann mich nicht erinnern, wer ich bin oder wie ich hierherkam. Ich weiß nur: Wenn ich aufwache, kann ich alles sein, egal welches Alter, egal wer. Wieder einmal. So ist es immer.
Wenn ich mich zu sehr zu Hause fühle, wache ich eines Morgens auf, und alles um mich herum hat sich über Nacht verändert. S. 5

In "Gefangen" wacht Mercy im Körper von Carmen auf. Diese gehört zu einer Highschool-Gruppe, die auf dem Weg zu einer Partnerschule ist, um zusammen mit verschiedenen Schulen ein Chor-Konzert zu geben. Und hätte Mercy-Carmen nicht genug damit zu tun, ihren aktuellen Körper kennen zu lernen, wird sie am Zielort auch noch bei Familie Daley untergebracht, der Problemfamilie im Ort. Hier ist etwas Schlimmes passiert, dies spürt Mercy sofort, als sie ihren Gasteltern die Hand schüttelt. Mercy-Carmen erfährt, dass vor zwei Jahren die Tochter der Familie entführt wurde. Die Eltern versuchen, die Tatsache zu akzeptieren, dass sie tot ist. Aber Ryan, der verschlossene Sohn der Daleys, sucht immernoch verbissen nach seiner Schwester. Mercy kann nicht anders, sie muss Ryan helfen.

Mercy Zerrissenheit ist sofort nach dem Einstieg ins Buch spürbar. Ihre Gedanken zu ihrem Dasein sind so komplex und bizarr, dass man das Gelesene erst begreifen und sich dann etwas orientieren muss. Das erfordert eine hohe Konzentration, die man aber gerne aufbringt. Was man liest ist nämlich richtig gut!
Die ausdrucksstarke Sprache fesselt ab Seite 1. Sie ist sehr nüchtern und nicht kompliziert - bedient sich oft kurzen Sätzen, die manchmal auch nur aus einem Wort bestehen. Dabei wirken Mercys Erzählungen durch viele Metaphern und Vergleiche sehr bildlich. Durch die eingängliche Sprache wirken sie aber nie überladen oder vollgestopft. Mercys Gedankengänge sind so immer gut nachvollziehbar.

Die im Klappentext beschriebene Liebesbeziehung von Mercy-Carmen zu Ryan nimmt den kleinsten Teil der Geschichte ein. Richtig existent ist sie nie. Das ist aber auch gut so, denn würde sie im Vordergrund stehen, würde das dem ohnehin recht kurzen Buch den eigentlichen Kerninhalt wegnehmen. Und der behandelt eindeutig Ryans Suche nach seiner verschwundenen Schwester und Mercys Frage WER, bzw. WAS sie ist. Der Leser verfolgt so schnell einen Kriminalfall, den Ryan, zusammen mit Mercy-Carmen, lösen möchte. Die Anfänge ihrer Privatermittlungen sind etwas abrupt, die Geschichte kommt so aber schnell ins Rollen und hält sich nicht mit einer langen Einleitungsphase auf.
Stellenweise wirkt der Roman wie ein realer (Jugend-)Thriller, dann wird die Handlung wieder so überirdisch mystisch, dass man fast schon ehrfürchtig innehalten möchte. Die Frage, mit was man es hier zu tun hat, warum Mercy (dt. Erbarmen, Gnade, Mitleid) sich so nennt und was ihre Vergangenheit ist, nagt an einem und kann keinesfalls einfach beantwortet werden.

Die Hauptprotagonistin Mercy erzählt die Geschichte in der Ich-Form, im Präsens. Sie ist auch die Person, die am besten charakterisiert wurde. Ihre Gefühle sind plausibel, ihr Charakter gut durchdacht und sympathisch. Teils etwas ruppig, aber sehr schlagfertig und nachdenklich, ist sie ein wirklicher Sympathieträger. Dass sie Ryan als außerordentlich attraktiv betitelt und dies auch ab und an wiederholt wird, stört die Handlung nicht. Dazu steht sie viel zu sehr im Vordergrund. Leider wird Ryan seinem verschlossenen, düsteren Bild tatsächlich gerecht, und man erfährt wenig von seinen Gefühlen. Er bleibt zu blass. Das ändert sich zwar in den letzten Kapiteln, für echte Sympathie ist es dann doch etwas spät. Hier muss man auf die Nachfolgebände hoffen.
Alle Nebencharaktere haben den richtigen Platz in der Geschichte und fügen sich nahtlos in diese ein.
Einige Szenen sind, im Verhältnis zur Kürze des Buches, etwas lang geraten. So hätten die Chorproben in der Schule etwas weniger Umfang einnehmen können, dafür hätte den spannenden Szenen mehr Länge nicht geschadet.
Dem aufmerksamen Leser werden zwei kleine Logikfehler auffallen. So wird die Lehrerin Miss Dustin einmal mit Miss Justin betitelt (...bei den ganzen Dustins und Justins kann man aber auch ins Schleudern kommen!). Außerdem wird ein Mädchen mehrfach als strohblond beschrieben, streicht sich an einer Stelle aber das lange schwarze Haar aus dem Gesicht. Nicht schön, aber schnell wieder vergessen.

Auf die richtige Spur im Kriminalfall kommt man kaum. Geschickt wird man von der Autorin an der Nase herumgeführt, da sie immer neue Spuren und somit verschiedenen Verdächtige streut. Wenn man dann meint, man hat die Lösung, kommt es doch ganz anders. Jeder Leser sollte sich auf einen sehr beklemmenden Schluss gefasst macht, der so auch für einen Psychothriller für Erwachsene geschrieben sein könnte. Sehr hart, weil anhand der bisherigen Geschichte völlig unerwartet!
Zu einer eindeutigen Aussage, was Mercy ist, kommt es nicht. Man bekommt höchstens einen Lösungsansatz und wird sich seine eigenen Gedanken machen. Infolgedessen ist man am Ende auch etwas geplättet und verwirrt. Aber das ist gut so! Der Ravensburger Buchverlag geht hier neue Wege und alle Titel der "Mercy"-Reihe erscheinen kurz hintereinander. Sehr schön!

"Gefangen" (Okt. 2011), "Erweckt" (Jan. 2012), "Besessen" (März 2012), "Befreit" (Juli 2012)

Persönliches Fazit
"Mercy: Gefangen" hat eindeutig gehalten, was es auf dem Cover verspricht. Es nahm mich gefangen! Anfangs fasziniert, mittig interessiert und am Ende elektrisiert, werde ich die Folgebände unbedingt im Auge behalten. Die Kombination aus (Jugend-)Thiller und Fantasy hat mich hier überzeugt, obwohl sie sich ganz anders darstellt, als beispielsweise in "Bodyfinder". Vorhandene Kritik, wie ausbaufähige Charaktere und mehr Ausgewogenheit in der Handlung, könnte in den Folgebänden einiges an Boden gut machen. Ich war überrascht, was in diesem dünnen Buch steckt und gebe für diesen Serienauftakt 4 Sterne.
Handlung: 4 / 5
Charaktere: 3,5 / 5
Lesespaß: 4,5 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5

Ich lese aktuell: "Die Flucht" von Ally Condie

Der Vorgängerband "Die Auswahl" hatte mich damals berührt. Ich war während und nach dem Lesen sehr nachdenklich. Gerade die leisen Töne und ruhige Art des Buches gefiel mir gut, auch wenn sich die Beziehung zwischen Cassia & Ky sehr langsam und wenig romantisch entwickelte. Zum Buch passte das aber perfekt. HIER nochmal die Rezension von Teil 1.
Jetzt geht es weiter mit "Die Flucht", dem zweiten Teil über Cassia & Ky. Wieder einmal haben Reni und ich uns zu einer spontanen Mini-Leserunde zusammengeschlossen. Es macht einfach unglaublichen Spaß, wenn man sich während des Lesens austauschen kann.

"Die Flucht: Cassia & Ky 2" von Ally Condie

Wie durch ein Wunder gelingt Cassia die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ihrer großen Liebe.
Dort kämpft Ky als Soldat für die Gesellschaft und ist ununterbrochen brutalen Angriffen ausgesetzt. Als Cassia endlich auf eine Spur von Ky stößt, ist er bereits entkommen und auf dem Weg in die wilden Canyons in den Grenzgebieten.


Verzweifelt macht sich Cassia auf den lebensgefährlichen Weg. Was wird sie am Ende der ihr bekannten Welt finden? Zwischen steinigen Schluchten und staubigen Pfaden sucht Cassia nicht nur nach Ky – sondern auch nach sich selbst.
(Text- und Bildquelle: FJB)


Mittwoch, 25. Januar 2012

Ich lese aktuell: "Mercy 1: Gefangen" von Rebecca Lim und "Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare

Die "Mercy" Reihe von Rebecca Lim ist relativ neu und wird, meines Wissens, vier Bände umfassen. Band 1 "Gefangen" und Band 2 "Erweckt" sind bereits erschienen. Der Ravensburger Buchverlag veröffentlicht Band 3 "Besessen" und Band 4 "Befreit" schon im März, bzw. Juli. Das ist für alle interessant, die nicht jeweils 1 Jahr auf die Fortsetzung warten möchten.
Das Auge und der Mercy-Schriftzug sind glitzernd hervorgehoben. Ich liebe glitzernde Buchcover!! Der innere Einband ist schneeweiß, mit großer Mercy-Prägung und silberner Beschriftung auf dem Buchrücken. Wunderschön! Na, wenn das mal kein guter Start ist...

"Mercy 1: Gefangen" von Rebecca Lim

Mercy weiß nicht, wer sie ist. Sie hat nicht mal einen eigenen Körper. Manchmal wacht sie einfach in einem anderen Menschen auf und übernimmt für kurze Zeit sein Leben. "Souljacking" heißt dieser Fluch, dem sie willenlos ausgeliefert ist. Erst als sie Ryan trifft, wird alles anders: Mercy verliebt sich - zum allerersten Mal. Doch Ryan braucht mehr als ihre Liebe, er braucht Hilfe. Seine Schwester wurde entführt und nur Mercy kann sie finden. Denn in Mercy schlummert eine uralte Macht. (Text- und Bildquelle: Ravensburger Buchverlag)


Dann hat mich Reni HIER mit "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare beglückt. Ich wollte schon lange mal wieder "Romeo & Julia" lesen (und auch den Film schauen - aber nur den mit Leonardo DiCaprio und Clare Danes!), da kam mir "Ein Sommernachtstraum" gerade recht. Die alten Klassiker verdienen unbedingt Beachtung. Ich bin schon voll dabei und amüsiere mich köstlich. Eine wunderbare Tragik-Komödie! Es ist nicht so einfach, in die altertümliche Sprache abzutauchen, man muss sich etwas einlesen. Jeden Satz kann ich übrigens nicht interpretieren, aber ich weiß, um was es geht und kann der Handlung gut folgen. Die Idee hatte Reni übrigens, weil "Ein Sommernachtstraum" zur "Plötzlich Fee"-Serie von Julie Kagawa passt, bzw. man daraus einige Dinge ableiten könnte.

"Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare (auf dem Kindle)

Der Sommernachtstraum, eine Komödie über die Liebe, ist so voller turbulent komischer Szenen und wundersamer Einfälle, daß man zunächst gar nicht bemerkt, welch zynische Auffassung hier zugrunde liegt: Die Menschen sind den Launen der durch und durch amoralischen Elfenwesen wehrlos ausgeliefert. Und die Liebe ist nichts als Narrheit. Trieb, der nicht zu kontrollieren ist - schon gar nicht mit Vernunft! (Amazon Redaktion)


Dienstag, 24. Januar 2012

Rezension zu "Meeresflüstern" von Patricia Schröder


Verlag: Coppenrath (Januar 2012)
Originaltitel: -
Übersetzer: -
Reihe: Band 1, ab ca. 14-17 Jahren
Ausführung: Hardcover mit SU, 416 Seiten
ISBN: 978-3649603191
16,95 € [D]

Genre: Urban-Fantasy, Romantasy


Inhalt/Verlagsinfo
Nach dem Tod ihres Vaters verlässt die siebzehnjährige Elodie ihre Heimatstadt Lübeck, um bei ihrer Großtante auf Guernsey zu leben. Als wenig später auf der Nachbarinsel ein Mädchen tot aufgefunden wird, glaubt sie, dass ihre Ankunft auf der Kanalinsel in irgendeinem Zusammenhang mit dem schrecklichen Vorfall steht. Aber wie ist das möglich? Und wer ist der wunderschöne Junge, dem Elodie in ihren Träumen begegnet? Dann, eines Tages, taucht dieser Junge plötzlich wie ein Geschöpf aus dem Meer vor ihr auf. Geheimnisvoll. Magisch. Betörend. Elodie kann nicht aufhören, an ihn zu denken. Und sie beginnt zu ahnen, welche Geheimnisse der Ozean tatsächlich verbirgt und wie sehr ihr eigenes Schicksal mit den dunklen Legenden der Kanalinseln verknüpft ist. (Text- und Bildquelle: Coppenrath Verlag)

Über die Autorin
Patricia Schröder, 1960 in der Wesermarsch geboren, wohnte viele Jahr in Düsseldorf. Als ihr Kinder zur Welt kamen, zog sie mit ihrer Familie und einem großen Korb voller Katzen ans Meer zurück. Inzwischen gehört sie zu den erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren.
Die Nähe zum Meer und ihre Reise auf die Kanalinseln inspirierte sie zu Elodies und Gordians Geschichte. Mit "Meeresflüstern" schrieb sie den Auftakt zu einer mitreißenden Meerestrilogie.
www.patricia-schoeder.de
www.meeresfluestern.de

Rezension

Der erste Satz: Eigentlich hatte ich mir meinen letzten Abend in Lübeck ein wenig anders vorgestellt, irgendwie intimer.

Nachdem ihr Vaters vor sechs Wochen bei einem Autounfall gestorben ist, wird Elodie von ihrer Mutter auf die Kanalinsel Guernsey geschickt. Bei ihrer Großtante Grace soll sie sich von dem traumatischen Einschnitt in ihrem Leben erholen. Elodie geht nicht gerne nach Guernsey. Zum einen vermisst sie ihre beste Freundin schon bei der Abreise, und zum anderen fürchtet sie sich, bis hin zur Panik, vor Wasser. Keine guten Vorraussetzungen, um sich auf einer achtundsiebzig Quadratkilometer kleinen Insel eine sechsmonatige Auszeit zu nehmen. Dass das Haus ihrer Großtante direkt oberhalb des Meeres gebaut ist, wird für Elodie zu einem großen Problem. Zum Glück lernt sie schon an ihrem ersten Tag die quirlige Ruby kennen, die sie ihren Freunden in der ortsansässigen Clique vorstellt. Zum Schrecken aller wird schon in der ersten Woche nach Elodies Ankunft ein Mädchen der Clique tot aufgefunden. Sie ist ertrunken, obwohl sie nicht in der Nähe des Wassers lag. Elodie beschleicht immer mehr das Gefühl, dass sie in der Sache tiefer drinsteckt, als ihr lieb ist.

Die Anfangsthematik von "Meeresflüstern" ist nicht neu. Junges Mädchen erleidet Schicksalsschlag und wird in die Fremde geschickt. Das macht aber gar nichts, denn Patricia Schröder gelingt es sehr gut, den Leser mit einem angenehmen Schreibstil an die Seiten zu fesseln. Hier spürt man die Erfahrung der Autorin. Die Sprache ist locker und jugendlich, ohne zu umgangssprachlich zu wirken. Der Schreibstil sehr bildlich, ohne sich in zu ausschweifenden Beschreibungen zu verlieren. Hier wurde alles richtig gemacht und der Einstieg gelingt sehr gut.

Die Geschichte beginnt mit einem geheimnisvollen und leicht gruseligen Prolog. Danach ist man begierig weiterzulesen und begleitet Elodie bei ihrer Eingewöhnung und der ersten Kontaktaufnahme mit der Inselclique. Diese besteht aus sehr vielen Jugendlichen, und rückblickend fragt man sich aber, warum man sich hier so viele Namen merken soll. Zählt man die Personen, die mit der Geschichte aktiv etwas zu tun haben, hätte man die ganze Truppe um ein gutes Drittel reduzieren können. Nun gut, der Hauptkern schält sich bald heraus. Die Personen sind sehr gut charakterisiert. Elodies Wasserphobie nimmt einen Großteil ihres Charakters ein. Wer derartige Probleme nicht hat, könnte sich teilweise leicht von ihr genervt fühlen, ansonsten ist sie eine normale hübsche Teenagerin mit einem etwas kindlichen Touch.
Apropos hübsch. Von Anfang an fällt auf, dass viele der Jugendlichen, bis auf wenige Ausnahmen, ausgesprochen attraktiv sind. Darauf wird man als Leser auch des Öfteren hingewiesen. Der dunkle und schöne Cliquensonderling Cyril bildet da keine Ausnahme. Das führt sich über fast alle Mädchen der Clique fort und zieht sich bis hin zu den interessanten Einblendungen über vier geheimnisvolle Jungen, die den Mädchen den Kopf verdrehen. Der Gipfel der Schönheit ist dann aber eindeutig Gordian, der Junge aus dem Meer, doch dazu später mehr.
Ein schöne Besonderheit gelingt der Autorin, indem sie einen Jungen in die Geschichte einbaut, der am Tourette-Syndrom leidet. Seine Andersartigkeit macht ihn, trotz teils fehlender Körperkontrolle und ungewollten Schimpfwörtern, sehr sympathisch.

Elodie gewöhnt sich recht schnell ein und freundet sich mit Cyril an. Von seiner geheimnisvollen Art fühlt sich sie sich zugleich verunsichert und auch angezogen. Die Geschichte driftet in eine interessante Richtung und die Ereignisse um den Tod eines Mädchens sind spannend. Das Buch liest sich stellenweise wie ein Jugendthriller. Bis schließlich der leicht bekleidete Gordian aus dem Meer steigt! Ab hier, dreht sich die Geschichte um 180 Grad und liest sich nun nach dem bekannten Schema "Mädchen verliebt sich auf den ersten Blick, wirft alle Ängste über Bord und verfällt hoffnungslos einem unbekannten Schönling". Diese Thematik mag einigen Lesern nach wie vor gefallen, andere würden jedoch am liebsten ins Meer abtauchen. Elodie kennt Gordy im Grund gar nicht, empfindet nach zwei Treffen bereits Liebe, und man wird von ihren Attraktivitätsschwärmereien buchstäblich erschlagen. Als sie nach einem Treffen den Verlust von Gordy schlimmer empfindet, als den Tod ihres Vaters, ist das einfach nur unglaubwürdig. In eine Romantasy-Geschichte gehört eindeutig Romantik, aber was zu viel ist, ist zu viel.

Es war unvernünftig, hirnrissig, unlogisch, aber: Ich liebte Gordian. Dass ich ihn kaum kannte, zählte nicht. Ich wollte nie wieder ohne ihn sein. S. 279

Natürlich erfährt man als Leser, welches Geheimnis Gordian umgibt. Die Idee dahinter ist gut, da Jugendromane über Meerwesen den Markt noch nicht übersättigt haben. Das alle Freunde, die Elodie einweiht, ihr sofort, fast ohne Hinterfragung glauben, soll hier nur am Rande erwähnt werden.
Gegen Ende dreht sich alles um Elodie und Gordy. Das letzte Buchdrittel ist spannend, teils unerwartet und vor allem kitschig romantisch. Die Geschichte wurde gut zu Ende geführt, über einige Personen bleibt man aber noch im Unklaren, bzw. wurde diese nur kurz in die Geschichte eingeführt. Das macht aber durchaus Sinn, da diese in den folgenden zwei Bänden sehr gutes Potential für eine spannende Fortsetzung bieten.

Persönliches Fazit
"Meeresflüstern" flüstert einem eines der schönsten Cover zum Jahresbeginn 2012 zu. Außerdem habe ich noch nie ein glitzerndes Lesebändchen gesehen. Ein optischer Hingucker also, der sich sehr flüssig und spannend lesen lässt. Ab der Buchmitte glitzert leider überwiegend Gordians nackte Haut, überschwänglich umschwärmt von einer völlig überdrehten Elodie. Die teils sehr guten Ideen verlieren sich in der stürmischen Verliebtheitsbrandung, lassen aber auf spannende Fortsetzungen hoffen.
Insgesamt könnte "Meeresflüstern" vor allem weiblichen Lesern sehr gut gefallen, die nach wie vor gerne Geschichten über die schwärmende Liebe auf den ersten Blick mit einem geheimnisvollen Jungen lesen. Hier schlagen die Wellen im Liebesmeer definitiv meterhoch. Von mir gibt es für "Meeresflüstern" geflüsterte 3 Sterne.
Handlung: 3 / 5
Charaktere: 3,5 / 5
Lesespaß: 3 / 5
Preis/Leistung: 3,5 / 5

Ich lese aktuell: "Der Geist, der mich liebte" von Kate Logan

Ein Goldstatus bei Nica und schon war mein Interesse geweckt. Irgendwann hatte mein Suchauftrag bei Tauschticket dann Erfolg und "Der Geist, der mich liebte" wurde sofort ertauscht.
Jetzt bin ich schon mittendrin. Das Cover ist Geschmacksache (nicht meiner!). Es ist aber eine ganz schöne, leicht gruselige und romantische Geschichte, die sich schnell lesen lässt. Genau das Richtige, bevor es am WE mit "Die Flucht" losgeht.

"Der Geist, der mich liebte" von Kate Logan

Als Sam ins Haus ihrer verstorbenen Tante zieht, erlebt sie eine böse Überraschung. Ihr neues Heim grenzt nicht nur an einen Friedhof, sie hat auch einen Mitbewohner: Nicholas jung, charmant und seit über 50 Jahren tot. Zu ihrem Entsetzen verliebt sie sich bald unsterblich in ihn. Da kommt ihr der attraktive Adrian zur Ablenkung gerade recht. Doch dann scheint Sams Leben bedroht und plötzlich weiß sie nicht mehr, wem sie trauen soll den Lebenden oder den Toten? (Text- und Bildquelle: Ueberreuter Verlag)

Sonntag, 22. Januar 2012

Ich lese aktuell: "Meeresflüstern" von Patricia Schröder

"Meeresflüstern" hat ganz sicher eines der schönsten Cover, dass ich bei aktuellen Neuerscheinungen gesehen haben. Die Schrift ist glitzernd hervorgehoben, und auch die Salz- und Sandkristalle auf dem Gesicht des Mädchens glitzern teilweise, so dass das Cover sehr plastisch wirkt. Und das viele Türkis auf Cover und Inneneinband ist genau meines!
YA-Fantasy-Bücher mit Meereswesen haben sich bei mir bisher immer vornehm zurückgehalten. Der Klappentext klingt sehr interessant, und das Cover hat mich schon :-)

"Meeresflüstern" von Patricia Schröder

Nach dem Tod ihres Vaters verlässt die siebzehnjährige Elodie ihre Heimatstadt Lübeck, um bei ihrer Großtante auf Guernsey zu leben. Als wenig später auf der Nachbarinsel ein Mädchen tot aufgefunden wird, glaubt sie, dass ihre Ankunft auf der Kanalinsel in irgendeinem Zusammenhang mit dem schrecklichen Vorfall steht. Aber wie ist das möglich? Und wer ist der wunderschöne Junge, dem Elodie in ihren Träumen begegnet? Dann, eines Tages, taucht dieser Junge plötzlich wie ein Geschöpf aus dem Meer vor ihr auf. Geheimnisvoll. Magisch. Betörend. Elodie kann nicht aufhören, an ihn zu denken. Und sie beginnt zu ahnen, welche Geheimnisse der Ozean tatsächlich verbirgt und wie sehr ihr eigenes Schicksal mit den dunklen Legenden der Kanalinseln verknüpft ist. (Text- und Bildquelle: Coppenrath Verlag)


Donnerstag, 19. Januar 2012

Rezension zu "Stadt aus Trug und Schatten" von Mechthild Gläser



Verlag: Loewe (Januar 2012)
Originaltitel: -
Übersetzer: -
Reihe: Band 1/2, ab ca. 13-16 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 412 S.
ISBN: 978-3785574027
17,95 € [D]

Genre: Urban-Fantasy, Steampunk


Inhalt/Verlagsinfo
Flora fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihre Seele seit jeher ein nächtliches Doppelleben in der geheimnisvollen Stadt Eisenheim führt. Von nun an wird sie nie wieder schlafen, ohne dass ihr Bewusstsein in die farblose Welt der Schatten wandert. Als wäre das nicht unerfreulich genug, hat ihre Seele offenbar den Weißen Löwen gestohlen, einen mächtigen alchemistischen Stein, nach dem sich nicht nur die Herrscher der Schattenwelt verzehren. Bald ist Flora selbst in der realen Welt vor den Gefahren Eisenheims nicht mehr sicher und eines ist klar: Sie kann niemandem trauen, nicht einmal Marian, der plötzlich in beiden Welten auftaucht und dessen Küsse vertrauter schmecken, als ihr lieb ist. (Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)

Über die Autorin
Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wie sie sich ihrem Studium widmet und ab und an unfassbar schlecht Ballett tanzt - aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie hat früh mit dem Schreiben begonnen und ihr Laptop steht noch immer auf der rosafarbenen Schreibtischunterlage, auf der ihre ersten Geschichten entstanden. Inspirationen findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee.

Rezension

Der erste Satz: Pfeifend strich der Wind durch die Straßen der Stadt und kratze an den Fassaden der Häuser.

Es ist keine schöne Entdeckung, die Flora über ihr eigenes Leben machen muss. Zuerst sieht die 17-jährige nur formlose Schatten, dann beginnt sie sehr real zu träumen. Und plötzlich findet sie sich in Eisenheim, einer düsteren Stadt, in der Schatten-, bzw. Traumwelt wieder. Ab nun führt Flora ein Doppelleben. Das heißt, am Tag lebt sie in ihrer normalen Welt, geht mit ihren Freunden zur Schule und kümmert sich um ihren etwas planlosen Vater, samt Haushälterin. Sobald sie schläft, führt sie ein zweites Leben in der Schattenwelt, was konkret bedeutet, dass sie nie wieder schlafen wird. Den Sinn, den sie in der düsteren Traumwelt erfüllen soll, wird Flora schon sehr bald erfahren. Was hat der attraktive Austauschschüler Marian damit zu tun? Und wem von den Leuten in Eisenheim kann sie überhaupt trauen? Niemandem!

Das blonde Haar hing ihm zerzaust und fast weiß in die Stirn und seine vorher grünen Augen wirkten in dieser seltsamen Stadt wie graue Murmeln. Wie glänzendes Glas. Etwas in seinem harten Blick traf mich tief in meinem Innersten, ohne dass ich es hätte fassen oder gar erklären können. Es war ein seltsam vertrautes und doch fremdes Gefühl. - S. 43

Nie wieder schlafen! Für die meisten Leser ist allein der Gedanke zum Haareraufen. So solidarisiert man sich sogleich mit Hauptprotagonistin Flora, der die entspannende Ruhe des Schlafs ganz plötzlich genommen wird. Sympathisch ist, wie erstaunlich souverän sie damit umgeht. Obwohl auch sie sich Schöneres vorstellen könnte, wie jede Nacht in der Schattenwelt zu verbringen, lässt sich das quirlige Mädchen nicht unterkriegen. Flora erzählt die Geschichte aus eigener Sicht, in der Ich-Form, dazu noch sehr geradlinig, ohne die Erzählperspektive zu wechseln. Dadurch kann man der komplexen Handlung bestens folgen und heftet sich immer gespannt an Floras mutige Fersen, sobald sie auf eigene Faust loszieht, um Eisenheim zu erkunden.
Floras charakterliches Gegenüber, der Austauschschüler Marian, tritt da schon etwas farbloser (passend zur Schwarz-Weiß-Szenerie in der Schattenwelt) in Erscheinung. Es müssen seine finnischen Wurzeln sein, die den blassen Schönling zuweilen etwas (zu) ruhig und eigenbrötlerisch erscheinen lassen. Zum Glück gelingt es dem kühlen Finnen bald, über seinen düsteren Schatten zu springen. Spätestens wenn man erfährt, dass seine Zurückgezogenheit einen berechtigten Grund hat, will man mehr von ihm wissen und kann es kaum erwarten, bis sein blonder Schopf das nächste Mal in der Geschichte auftaucht.

Da die Handlung zwischen der Stadt Essen (in der realen Welt) und Eisenheim (in der Schattenwelt) abwechselt, verliert das Buch nie an Spannung. Die Aufteilung zwischen der Einführung und dem Kennenlernen der Schattenwelt ist perfekt gelungen. Gleichzeitig wird auch die eigentliche Handlung vorangebracht. Der Leser bekommt genug Informationen um sich zurechtzufinden, wird mit diesen aber nicht erschlagen. So stolpert man mit Flora von einer spannenden Szene in die nächste. Langeweile ade!
"Stadt aus Trug und Schatten" ist ein Dilogieauftrakt, dem man nicht nachsagen kann, ein Einführungsband zu sein. Der Plot hat eine ganz eigene Dynamik und kommt sehr schnell in Schwung.

Sprachlich sticht die Geschichte aus der Masse nicht unmittelbar hervor. Einige Sätze lesen sich etwas holprig, beeinträchtigen das Lesegefühl und die Spannung aber nicht direkt. Dieser Umstand dürfte vor allem Viellesern auffallen. Einige Teile der Geschichte wirken sehr nüchtern, wobei andere wieder sehr gefühlvoll geschrieben sind.
Im krassen Gegensatz zum edlen und Girly-Pink angehauchten Buchcover, ist die Geschichte eher düster und Eisenheim verdreckt und abgewohnt. Das scheint auf den ersten Blick nicht zu harmonieren, hat aber einen ganz eigenen Reiz, wenn man vom Cover nicht direkt auf den Inhalt schließen kann. Dafür könnte der Buchtitel nicht besser gewählt sein.

Mechthild Gläser glänzt in ihrem Debütroman mit exzellenten Ideen. Die Gegensätze zwischen realer und fiktiver Welt sind wunderbar gewählt. So deutlich, dass man ein genaues Bild vor Augen hat, aber nicht zu abstakt, so dass man sich gut in der Schattenwelt zurechtfindet. Gerade die guten Ideen sind es, die den Roman in keine eindeutige Genre-Schublade stecken. Ein bisschen Urban-Fantasy hier, ein bisschen Steampunk dort. Ein wunderbarer Mix!

Persönliches Fazit
Wer "Stadt aus Trug und Schatten" ein Schattendasein auf seiner Wunschliste fristen lässt, ist selbst Schuld! Trotz düsterer Thematik leuchtet die Geschichte durch neue Ideen in einem wunderbaren Genremix. Das Buch ist durchweg spannend und steigert sich am Schluss zu einem rasanten Finale. Besonders gefällt, dass die Autorin einen bei vielen Fragen nicht im Dunkeln lässt. Die Geschichte ist für diesen Teil gut zu Ende gebracht worden. Dabei bietet sie genug (Konflikt)Potenzial, vor allem zwischen Flora und Marian, um interessant und spannend fortgesetzt zu werden. Darum gebe ich gerne - und ohne Lug und Trug - 4 Sterne!


Handlung: 4 / 5
Charaktere: 3,5 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5

© Damaris Metzger, www.damarisliest.de


Reiheninfo zur Schattenwelt-Dilogie:


Band 1 "Stadt aus Trug und Schatten"


Mittwoch, 18. Januar 2012

Ich lese aktuell: "Die Beschenkte" von Kristin Cashore

"Die Beschenkte" war ein überraschendes und total liebes Geschenk einer sehr herzlichen Buchseelengefährtin. Es war schonmal auf dem Wunschzettel, flog dann aber wieder runter (warum eigentlich?), bis ich von allen Seiten hörte, dass man diese tolle Geschichte unbedingt lesen muss. Kurz darauf wurde ich dann Buchtitel-passend beschenkt :-).
Im Buch selbst befindet sich eine Umgebungskarte, und auch die Inhaltsangabe lässt mich auch einen erstklassigen und romantisch angehauchten High-Fantasy Roman (à la "Der Kuss des Kjer") hoffen.

"Die Beschenkte" von Kristin Cashore

Lady Katsa wird überall gefürchtet, denn sie hat die Gabe des Tötens. Doch sie ist es leid, ständig als Racheengel eingesetzt zu werden - und als sie dem geheimnisvollen Prinzen von Lienid begegnet, schöpft sie Hoffnung, mit ihrer Gabe auch Gutes bewirken zu können. Der Prinz fasziniert Lady Katsa. Außerdem scheint er genau wie sie ein Beschenkter zu sein. Schon bald verbünden sich die beiden, um gemeinsam in den Kampf zu ziehen und nicht nur das ... (Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag)

Montag, 16. Januar 2012

Rezension zu "Dark Angels' Summer: Das Versprechen" von Kristy & Tabita Lee Spencer



Verlag: Arena (Januar 2012)
Originaltitel: -
Übersetzer: -
Reihe: Band 1/3, ab ca. 14-17 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 480 S.
ISBN: 978-3401067841
18,99 € [D]

Genre: Urban Fantasy

© Cover- und Zitatrechte: Arena Verlag


Klappentext
Eine verlassene Farm voller Erinnerungen an glückliche Tage. Ein Schwarm unheimlicher Vögel, der darüber kreist. Zwei Schwestern, so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und eine Liebe, die sich niemals erfüllen darf.

Es ist der Sommer, in dem Dawna und Indie beide 17 Jahre alt sind - vertraute, verrückte, beunruhigende 33 Tage lang. Gemeinsam mit ihrer Mutter kehren sie zur Oase ihrer Kindheit zurück: Whistling Wing, voll mit Erinnerungen an die geliebte Granny. Aber Whistling Wing hat sich verändert. Nicht jeder hier spielt mit offenen Karten, Freund und Feind lassen sich immer schwerer voneinander unterscheiden und ein Schwarm unheimlicher Vögel, der von Tag zu Tag größer wird, sorgt für Unruhe und Angst unter den Einwohnern. Fast ist es zu spät, als Indie und Dawna beginnen, zu verstehen, was geschieht. Und erkennen, welches unglaubliche Opfer sie bringen müssen, um das aufzuhalten, was sich über ihnen zusammenbraut.

Wie weit würdest du gehen, um den Menschen zu retten, der dir alles bedeutet?

Über die Autoren
Die Schwestern Kristy und Tabita Lee Spencer leben zusammen auf einem abgelegenen Anwesen. Sie können besser schießen als stricken und besser Holz hacken als kochen. Die besten Ideen haben sie, wenn sie gemeinsam am früher Morgen mit den Pferden unterwegs sind und nur das Hufgeklapper ihre Gedanken unterbricht.
Die Geschichte von Dawna und Indie beruht auf einem Traum von Kristy Spencer.

Rezension

Der erste Satz: Wir sitzen zusammengequetscht vorne im alten Pick-up meiner Mutter.

Die Geschwister Dawna und Indie sind beide 17 Jahre alt, auch ohne Zwillinge zu sein. Das besondere ist, dass sie sich dasselbe Alter jedes Jahr, zwischen August und September, genau 33 Tage lang teilen, bevor Dawna dann wieder ein Jahr älter als Indie ist. Während dieser 33 Tage passieren seltsame Dinge. Es ist sehr heiß und es regnet nicht. Die Mädchen können die Gedanken der jeweils anderen Schwester hören, und es besteht eine Art rastlose Energie zwischen den beiden. Sobald Dawna Geburtstag hat und die 33 Tage vorüber sind, öffnet der Himmel seine Regenschleusen, und der Spuk ist vorbei.
Die Mutter von Dawna und Indie lebt in ihrer eigenen Welt, mit vertauschter Mutter-Kind-Rolle, und ständig auf einem neuen Selbstfindungsweg. Gerade ist sie auf dem "Engel-Trip" und sucht Erleuchtung im alten Anwesen der verstorbenen Granny. Da die Familie sowieso nie länger als ein halbes Jahr am selben Platz wohnt, ziehen sie jetzt also auf die verlassene Farm der Großmutter. Die Schwestern sind wenig begeistern, fügen sich aber den Wünschen ihrer Mutter. Auf Whistling Wing ist jedoch nichts wie es war. Dawna und Indie machen bald unheimliche Entdeckungen und seltsame Bekanntschaften. Bald wird klar, dass die Schwestern einen Sinn in den ganzen Ungereimtheiten erfüllen.

"Du bist meine Hoffung, das Licht, das finstere Räume erhellt. Aber ich habe Angst, dass dein Licht so hell und heiß wird, dass es dich verbrennt", raunt er dicht an meinem Mund. S. 307

Die Autorinnen lassen die Geschwister Dawna und Indie ihre Geschichte im Wechsel (Ich-Form, Präsens) erzählen. Die Charakterbeschreibung der beiden gelingt so perfekt. Sobald jede der Schwestern auch nur ein Kapitel erzählt hat, meint man sie zu kennen und kann sich ein Bild des jeweiligen Charakters machen. Dawna, die ältere Schwester, dunkelhaarig, ruhig und besonnen, wirkt sehr freundlich und beherrscht. Sie hält sich mit Äußerungen oft zurück, und nimmt ständig Rücksicht auf andere, vor allem ihre labile Mutter. Dagegen ist die jüngere Indie ein echter Wildfang. Rothaarig, aufbrausend und provokant lässt sie kein Fettnäpfchen aus und gibt ständig frei heraus ihre Meinung zum Besten. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Beide Mädchen sind, gerade wegen ihrer Eigenheiten, wunderbar sympathisch. Für Dawnas Verhalten hat man Verständnis, ist sie doch das Gleichgewicht zur ihrer aufbrausenden Schwester. Indie kommt so natürlich rüber, dass ihr die Sympathien nur so zufliegen. Mit ihren Sprüchen trifft sie einfach immer ins Schwarze und ist dabei teilweise so unverblümt frech, dass man oft laut auflachen muss. Alle Nebenpersonen wurden sehr gut charakterisiert. Vor allem Dawnas und Indies Mutter und ihre Anhängsel treiben einen manchmal fast in den Wahnsinn. Welche Schwester gerade erzählt ist in der Kapitelüberschrift zu sehen und wird im Buch auch optisch, durch schwarze oder rote Federn, auf jeder Seite angezeigt. Das Auge liest hier definitiv mit!

Die Sprache ist einfach und sehr bildlich. Das Cover gibt diesmal das Lesegefühl sehr gut wieder. Man spürt die Hitze, riecht die Kräuter und den Lavendel, schmeckt den Schweiß und fühlt sich dabei ständig von dem Geheimnis der Geschichte angezogen. Trotz permanenter Hitze und Sonnenschein ist die Handlung und Stimmung teilweise recht düster.
Jugend- bzw. Umgangssprache ist in Büchern immer ein Wagnis, da diese nicht jedem Leser zusagt. Und "Dark Angels' Summer" geizt damit nicht. Vor allem Indie hält mir ihrer Meinung nie hinterm Berg. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und drückt das auch schön provokativ und jugendsprachlich aus. Das könnte man kritisieren, ABER zur Geschichte, vor allem Indies Charakter könnte es besser nicht passen. Der sprachliche Präsens (Gegenwart) unterstreicht das Ganze noch. Und da die Schwestern sehr sympathisch auftreten, ist die Jugendsprache kein relevanter Kritikpunkt. Eher gibt sie den Dialogen den gewissen Pfiff, und die Ausdrücke gehören zudem zu der zahmeren Sorte.

Auch wenn die Geschichte vor Sonne nur so strotzt, kommt man nicht um das düstere Gefühl herum, das einen während des Lesens oft beschleicht. Das hat zum einen mit geheimnisvollen und teils abartigen Personen zu tun, die man in der Geschichte nach und nach kennenlernt, zum anderen aber auch mit unheimlichen Tieren. So zum Beispiel mit einem merkwürdigen Hund, dem des öfteren ein wölfisches Knurren herausrutscht. Die unheimliche Krönung sind aber die schwarzen Vögel, die immer mehr werden und mit denen einige ungeklärte Fälle im Zusammenhang stehen. Sie wirken zwar wie große Raben, sind aber mit ihren nackten Gesichtern und den bösen Augen keiner Vogelart zuzuordnen. Beide Mädchen machen natürlich männliche Bekanntschaften, die Liebesaspekte halten sich hier jedoch vornehm im Hintergrund. Die Gewichtung der Geschichte liegt eindeutig auf der Bestimmung der Schwestern.

Ist man anfangs, und das ist der einzige Kritikpunkt, von der geheimnisvollen Geschichte noch fasziniert, könnte sie einem dann auch schnell zu geheimnisvoll werden. Ein dunkler Fremder taucht regelmäßig, aber doch sehr spärlich auf. Vermutungen bleiben lange unbestätigt und das Gefühl einem Ende ohne direkte Lösung nahezukommen, stellt sich unweigerlich ein. So ist die Handlung immer interessant und nicht vorhersehbar, weiß man doch bis kurz vor Ende nicht, mit welcher Art von Wesen man es zu tun hat. Das ist einerseits spannend, andererseits hätte man doch gerne mehr erfahren. Des Rätsels Lösung prasselt dann in den letzten Kapiteln so geballt auf den Leser ein, das es einem schnell "zu bunt" werden könnte. Verständnisprobleme gibt es nicht, man wird mit Informationen aber buchstäblich erschlagen.
Der eigentliche Schluss ist dann kein wirkliches Ende. Vielmehr der Beginn einer Fortsetzung. Man möchte fast behaupten, dass kein Handlungsstrang zu Ende geführt wurde. Für die Bestimmung der Schwestern gibt es bestenfalls eine Zwischenlösung. Bei einigen Protagonisten, ob menschlich oder tierisch (?) fragt man sich vielmehr, wo diese plötzlich abgeblieben sind. Wegen dem großen Lesespaß und der spannenden Geschichte, mit zwei tollen Hauptcharakteren, lässt sich der Hinweis auf eine Fortsetzung jedoch gut verkraften. Diese wird man nämlich unbedingt lesen wollen.
"Dark Angels' Summer: Das Versprechen" ist der Beginn einer Paranormal-Romance-Tetralogie (4-Teiler) und wird im Herbst 2012 mit "Dark Angels' Fall: Die Versuchung" fortgesetzt.

Persönliches Fazit
"Dark Angels' Summer: Das Versprechen" verspricht spannende und geheimnisvolle Lesestunden. Und das hält es auch! Die Geschichte hat eine tolle Balance zwischen sonnigem Lesegefühl und düsteren Gänsehautmomenten, wobei die Düsternis überwiegt. Die Hauptcharaktere sind sehr authentisch und überzeugten mich mit gefühlsbetonten Handlungen und vielen lustigen Dialogen. Mein Romantik-Herz hat teilweise recht schnell geschlagen, obwohl ich mir etwas mehr Anwesenheit des "dunklen, geheimnisvollen, männlichen Wesens" gewünscht hätte. Die Umsetzung, dass man mit des Rätsels Lösung so lange im Dunkeln gelassen wurde, hat mir gut gefallen. Das Ende selbst erschien mir etwas zu vollgepackt, viele Infos nehme ich mit, wenn ich im Herbst definitiv Band 2 lesen werde. Ich erwarte Großes und verspreche hier schonmal 4 Sterne!

Handlung: 4 / 5
Charaktere: 5 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de



Reiheninfo Dark Angels'-Trilogie:
1. Dark Angels' Summer: Das Versprechen

Es gibt sie ... "Die gute Rezension" (Arena Blogger-Workshop Jan. 2012)

Am vergangenen Wochenende hatte der Arena Verlag 20 BloggerInnen nach Würzburg in den Verlag eingeladen. Unter dem Thema "City of Books - Bücher, Blogs und Begegnungen" konnten sich die verschiedenen Bücherblog- und Videoblogbesitzer*innen näher kennenlernen, sich austauschen und gemeinsam diskutieren.

Der eigentliche Höhepunkt des Treffens war jedoch die Frage "Was macht eine gute Rezension aus?" Hier hatte Arena den erfahrenen Rezensenten Ulf Cronenberg eingeladen. Er ist Jurymitglied beim Deutschen Jugendliteraturpreis, Gymnasiallehrer und langjähriger Betreiber seiner Seite Jugendbuchtipps. Ulf Cronenbergs Rezensionserfahrungen im Jugendbuchgenre waren sofort zu spüren, sein Input hatte Hand und Fuß. Am Ende gingen alle mit dem Gefühl nach Hause, etwas dazugelernt, bzw. nützliche Tipps für die eigenen Rezensionen erhalten zu haben.

Meines Wissens war dieser Blogger-Workshop der erste seiner Art. Gute Rezensionen sind für jeden Blogger, der Bücher vorstellt und weiterempfiehlt, wichtig. Darum will ich euch die Zusammenfassung auf diese Frage nicht vorenthalten.


Definition des Begriffs (Buch-) Rezension =
Eine Rezension ist eine Besprechung von einem von mir gelesenen Buch.


Eine Rezension sollte aus zwei Hauptkriterien bestehen:

1. Literaturwissenschaftliche Kriterien (objektive Erzählhaltung, Aufbau, Bedeutung)
2. Subjektive Kriterien (eigener Geschmack, kann ich etwas mit dem Gelesenen anfangen?)


Was solltest du bei einem Buch alles untersuchen, um eine gute Rezension zu erstellen?

  • Sprache, Schreibweise
  • Aufbau (z.B. Spannungsbogen)
  • Erzählperspektive (Ich-Erzähler, personal, auktorial)
  • Figuren (vor allem die Hauptpersonen und ihre Beziehung zueinander)
  • Thema des Buches
  • Aufmachung (Cover, Abbildungen, Typographie - gefällt mir was ich sehe?)
  • Stellung im Werk des Autors, bzw. Bezüge zu anderen Werken des Autors
  • Klischees (Dinge, die man schon hundertfach gelesen hat, z. B. "es lief ihr kalt den Rücken hinunter", die aber dadurch nicht besser werden)
  • Gender Aspekte (Stereotypen = z. B. Mädchen ist immer die schüchterne graue Maus, Junge ist immer der unglaublich tolle, gut aussehende Held)
  • Diversität/Vielfalt (in Bezug auf Kultur, Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, ...)

Achtung: Diese Punkte keinesfalls in der Rezension "abarbeiten". Sie geben einen Gesamtüberblick, welche Punkte eine Rezension enthalten kann, bzw. sollte. Werden diese Punkte stur nach Schema besprochen wirkt die Rezension hölzern und stupide.


Eine gute Rezension ...

... ist nicht zu lang und nicht zu kurz (ca. 2500 - 3500 Zeichen).
... hat eine Inhaltsbeschreibung in eigenen Worten oder den Klappentext mit Quellenangabe Verlag (maximal Infos aus der ersten Buchdrittel), einen Interesse weckenden Einstieg, einen Meinungsteil und ein Fazit.
... hat eine gute und logische Gliederung/Abschnitte.
... glänzt mit Fachwissen (nicht besserwisserisch schreiben).
... ist klar getrennt in Beschreibung des Inhaltes und einer Meinung dazu.
... hat eine korrekte und interessante Sprache (Füllwörter, wie "eigentlich", vermeiden, nicht übertreiben "das war das allerbeste Buch, das ich je gelesen habe!", keine Umgangssprache)
... greift auf Belege am Text zurück.
... hat eine Begründung des eigenen Standpunktes.
... besitzt eine korrekte Interpunktion und Rechtschreibung.
... wird immer dem Buch gerecht und achtet auf Sachlichkeit.


Allgemeines zu einer guten Rezension:

  • Blogrezensionen dürfen persönlicher sein. Der Ich-Stil ist erlaubt (bei Zeitungsrezensionen eher nicht). Man sollte allerdings darauf achten, dass eine Rezension nicht so persönlich ist, dass der Leser hinterher mehr über die Gefühle, Lesegewohnheiten, Buchbestand, Wohnungseinrichtung - ja, auch das kommt vor - des Rezensenten, als über das eigentliche Buch weiß (sieht man oft bei sehr begeisterten Rezensionen).
  • Eine Rezension ist meist eine Mischung aus persönlichem Geschmack und Objektivität. Gerade bei schlechten Bewertungen sollte man ein Gespür dafür haben, ob das Buch nun definitiv fachlich schlecht war (Charaktere, Plot, Schreibstil, usw.) oder ob es einfach nicht dem persönlichen Geschmack entsprach. Aussagen wie "Ich fand das Buch doof, weil ich normalerweise eh keine Thriller lese" sind nicht nur dem Buch und auch dem Autor gegenüber unfair, sie helfen zudem in keinster Weise einem interessierten Leser.
  • Man sollte, gerade bei Jugendbüchern, immer die Altersempfehlung im Blick haben. Ist ein Jugendthriller für einen Erwachsenen vielleicht  nicht spannend genug, kann es trotzdem sein, dass ein Jugendlicher im Zielgruppenalter damit bestens bedient ist. Das sollte in der Bewertung eine Rolle spielen.
  • Punkte-, Sterne-, Herzen-, usw. Bewertungssysteme geben einen besseren Überblick, als Rezensionen ohne (auf dem ersten Blick) erkennbares Bewertungssystem. In der Rezension selbst, sollte natürlich die Bewertung erkennbar sein. Es ist nicht glaubwürdig, wenn der Rezensent überwiegend kritisiert oder nörgelt, aber am Schluss mit 4 oder 5 Sternen bewertet.


Tipps, wie dir eine gute Rezension gelingt:

  • Möglichst bald nach dem Lesen rezensieren. Keine Rezensionen sammeln. Muss man beim Rezensieren erst in alten Erinnerung kramen, wird das dem Buch meist nicht gerecht.
  • Eine Vorab-Gliederung oder ein Stichpunktezettel kann vor allem neuen Rezensenten helfen.
  • Mache dir klar, für welches Zielpublikum du schreibst. Sind deine Blogleser*innen eher jugendlich, solltest du Fremdwörter sparsam verwenden oder in Klammern erklären. Beispiel: 'Das Buch wurde im auktorialen (allwissenden) Erzählstil geschrieben.' oder 'Die Autorin erzählt die Geschichte im Präsens (Gegenwart).'
  • Die Rezension über Nacht liegen lassen, am nächsten Tag dann eventuell nochmals durchlesen und überarbeiten.
  • Vor dem Schreiben der eigenen Rezension sollte man keine anderen Besprechungen lesen. Diese verführen zum unbewussten "Abkupfern". Ausnahmen kann man machen, wenn man einmal komplett ratlos ist.
  • Rede mit Gleichgesinnten über Bücher.
  • Gib deine Rezension jemandem zur Überprüfung, vor allem, wenn du unsicher bist.
  • Achte auf deine Stimmung beim Lesen, sie kann dir Hinweise für deine Rezension geben (z. B. ich lasse mich ständig ablenken, die Protagonisten nerven mich, "das soll alles gewesen sein?",...) Schreibe deine Stimmung nicht wörtlich in die Rezension, sondern begründe sie.

Einige dieser Punkte und Tipps werden sicher von vielen Buchblogger*innen bereits angewendet. Für andere werden sie eine Hilfestellung sein. Ich selbst konnte mir wertvolle Infos herausziehen.


© nach einer Ausarbeitung von Ulf Cronenberg,
zusammengefasst von Damaris

Sonntag, 15. Januar 2012

Rezension zu "Die Akademie der Abenteuer: Das Schiff aus Stein" von Boris Pfeiffer


Verlag: Meyers (September 2011)
Originaltitel: -
Übersetzer: -
Reihe: Band 3, ab ca. 10-12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 265 Seiten
ISBN: 978-3411808373
14,95 € [D]

Genre: Abenteuerfantasy


Inhalt/Verlagsinfo
Eine spannende Entführungsgeschichte bei den Phöniziern hält Rufus, Fili und No in Band 3 der Reihe "Die Akademie der Abenteuer" in Atem. Nachdem die drei Freunde ihre letzte historische Flut überstanden haben, sehnen sie sich eigentlich nach einer Pause. Aber diese währt nicht lange ... Bald finden sich die drei in der Zeit der Phönizier wieder und erleben, wie der Sohn eines berühmten Glasmachers von griechischen Piraten verschleppt wird. Er scheint ein besonderes Geheimnis zu hüten ... Doch auch in der Gegenwart geht es turbulent zu: Der Kopf der Nike, den Rufus dem Fluthändler James McPherson anvertraut hatte, ist verschwunden. Hat da womöglich seine Mutter die Finger im Spiel? (Text- und Bildquelle: Meyers Lexikonverlag)

Über den Autor
Boris Pfeiffer, geboren 1964, ist Autor von Kinder- und Jugendbüchern und Theaterstücken. Für Kinder schreibt Boris Pfeiffer Detektivromane (er ist einer der Autoren der Kultreihe "Die drei ???") sowie spannende und fantastische Abenteuergeschichten.
Mit der Romanreihe "Die Akademie der Abenteuer" schlägt der Autor ein neues Kapitel auf, in dem heutige jugendliche Heldinnen und Helden es auf höchst merkwürdige und ungewohnte Weise mit den tückischen und gefährlichen Abenteuern der Weltgeschichte zu tun bekommen. Mehr über den Autor auf www.borispfeiffer.de.

Rezension

Der erste Satz: Am Grund des trockenen Kanals, der unterhalb des Rochusturms einen weiten Teil der Akademie der Abenteuer durchschnitt, hatte sich eine Gruppe Lehrlinge versammelt und wartete zwischen den verwitterten Mauern auf den nächsten Unterricht.

Die Freunde um Rufus sind bei "Das Schiff aus Stein" an ihrem dritten Abenteuer angekommen. Rufus hat schon mit Hilfe von zwei Fluten historische Rätsel gelöst und dabei, neben Fili und No, weitere gute Freunde gefunden. Neben diesen neuen Bekanntschaften wird Rufus aber das Verhalten der Mitschülerin Coralia immer suspekter. Es häufen sich die Hinweise, dass Coralia ein falsches Spiel spielt und sich an den Schätzen der Akademie persönlich bereichern will. Und wäre das schon nicht schlimm genug, hat Rufus außerdem den Verdacht, dass seine eigene Mutter Coralia bei ihren Machenschaften unterstützt. Auch der Diebstahl eines sehr wertvollen Artefakts gibt Rufus Rätsel auf.
Als Rufus mit seinen alten und neuen Freunden in einer historischen Flut bei den Phöniziern landet, plagt ihn ein großer Gewissenskonflikt. Soll er zu seinen Freunden ehrlich sein oder die falschen Absichten seiner Mutter unterstützen?

"Nimm es leicht, und es wird gelingen." S. 46

Beim dritten Band der "Akademie der Abenteuer" hat sich merklich etwas verändert. Neben dem gewohnt tadellosen und sehr bildlichen Schreibstil, legt hier der Autor ein höheres Handlungstempo vor. Die Geschichte ist spannender und düsterer als in den Vorgängerbänden. In einer sogenannten Flut können sie Schüler der Akademie historische Ereignisse live miterleben. Dabei ist es ausschlaggebend, dass sie sich Gedanken über den Verlauf des Ereignisses machen und auf den richtigen Lösungsansatz kommen. Nur so setzt sich die Flut fort und die Jugendlichen können die gestellte Aufgabe meistern. In diesem Buch begleitet diese Flut fast die komplette Handlung. Sie ist zudem noch so interessant, dass man ständig wissen möchte, wie es weiter geht. Die Flut führt die Freunde dieses mal zu den Phöniziern und der Glasherstellung. Selbst erwachsene Leser werden neue Informationen bekommen, die sie bisher über das Glas nicht wussten.
Auffällig ist, dass es zusätzlich zur historischen Flut noch einen zweiten Handlungsstrang in der Gegenwart gibt, der besonders Rufus persönlich betrifft. Diese zweite Geschichte ist sehr düster und geheimnisvoll. Dadurch steigert sich nochmals die Spannung im Buch.

Neben der Flut, die den Freunden viel Forschungsarbeit abverlangt, bekommt der Leser hier den persönlichsten Einblick in Rufus Gefühlswelt. Es schmerzt ihn, dass er seinen Vater nicht mehr sieht und er fühlt sich der Liebe seiner Mutter beraubt. Der Autor kratzt hier nicht nur an der gefühlsmäßigen Oberfläche, sondern macht deutlich, dass familiäre Sorgen den ganzen Alltag und die Beziehung zu engen Freunden belasten können. Rufus wirkt dadurch so authentisch wie ein ganz normaler junger Teenager.
Als sich sein Verdacht für Geldgier und Gefühlskälte seiner Mutter zu bestätigen scheint, weiß er nicht, wie er damit umgehen soll. Er erkennt aber auch, dass es Menschen gibt, denen er vertrauen kann und die ihm helfen möchten.

Zudem macht Rufus bei "Das Schiff aus Stein" eine sehr interessante Entdeckung. Die Akademie der Abenteuer bietet den Schülern nicht nur die Möglichkeit, den historischen Hintergrund eines Artefakts zu lösen. Die Flut kann auch dazu dienen, in die persönliche Vergangenheit einer Person zu reisen, wenn man einen Gegenstand von dieser Person besitzt. Diese Option macht Rufus Mut, eine Lösung für die Probleme mit seiner Mutter zu finden. In diesem Band weiß Rufus noch nicht so recht, wie er das anstellen soll. Die neue Entdeckung macht aber neugierig auf die Umsetzung in folgenden Bänden.

Beim dritten Abenteuer in der Akademie geht Herr Pfeiffer neue Wege. Das eigentliche Abenteuer, die Lösung um das Artefakt, das Rufus bei sich trägt, wird zu einem Abschluss gebracht. Die finsteren Absichten von Coralia, die Rolle von Rufus Mutter und so manche Ungereimtheit, hinsichtlich eines Diebstahls, sind am Ende nicht ganz geklärt. Sie werden sicher ein Thema in der geplanten Fortsetzung sein. Band 4 soll im Herbst 2012 erscheinen. Der Leser wird hier ganz schön auf die Folter gespannt. Alte und neue Fans der Reihe um die "Akademie der Abenteuer" dürfen sich definitiv freuen!

Persönliches Fazit
"Das Schiff aus Stein" ist eindeutig mein Favoritenband der Reihe. Musste man sich in Band 1 noch etwas orientieren, legte Band 2 schon deutlich an spannender Handlung zu. In diesem Band gefiel mir vor allem die Kombination aus Spannung und Wissensvermittlung in der Historie, die mit einer zweiten spannenden Geschichte in der Gegenwart kombiniert waren. Wertevermittlung wie Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt hatten einen sinnvollen Platz im Buch. Wer die ersten beiden Bände mochte, wird vom "Schiff aus Stein" nicht enttäuscht werden. Eine wertvolle Reihe (nicht nur) für junge Jugendliche! 4 Sterne.
Handlung: 4 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5

Reiheninfo "Die Akademie der Abenteuer":
3. Das Schiff aus Stein (2011)