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Freitag, 29. Juni 2012

"Der letzte Engel" von Zoran Drvenkar - ab September 2012 neu bei cbj

Zoran Drvenkar
"Der letzte Engel"
cbj
420 Seiten
€ 16,99 [D] / € 17,50 [A] / CHF 24,50
ISBN 978-3570154595
Erscheinungstermin: 24.09.2012





Im September erscheint beim cbj Verlag der neue Jugendroman "Der letzte Engel" von Bestsellerautor Zoran Drvenkar (u.a. "Sorry", "Du", "Cengiz & Locke", "Du bist zu schnell"). Schon in meinen kürzlich erstöberten Neuerscheinungen von Random House ist mir dieser Roman ins Auge gesprungen. Der Verlag bewirbt das Buch mit ...


... düster, gewaltig, unausweichlich.


Für mich ein Anreiz, mir die Neuvorstellung mal ganz genau anzuschauen. Um was geht es also?

Motte ist sechzehn Jahre alt, als der Tod an seinem Fenster kratzt. An einem harmlosen Wochenende gegen Mitternacht bekommt er wie aus dem Nichts eine anonyme E-Mail:

sorry für die schlechte nachricht
aber wenn du aufwachst, bist du tot
wir wollten nur, dass du das weißt

Mieser Scherz, denkt Motte. Umso mehr, als er am nächsten Tag aufwacht – und alles normal scheint. Bis darauf, dass sein Herz nicht mehr pocht. Und sein Atem nicht mehr am Spiegel beschlägt. Und dass Motte von Stund an in einen Abgrund gerissen wird, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Während sein Haus in Flammen aufgeht, heften sich dunkle Jäger und geisterhafte Mädchen auf seine Spuren. Und alle behaupten, dass in Motte etwas Uraltes zu einem Ende kommt. Denn er ist der letzte Engel auf Erden.


Über den Autor
Zoran Drvenkar wurde 1967 in Kroatien geboren und zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit über 20 Jahren arbeitet er als freier Schriftsteller. Zoran schreibt Romane, Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er wurde für seine Bücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, und lebt heute in der Nähe von Berlin.


Engelromane sind immer noch ein großer Trend auf dem Buchmarkt. Ob als überirdische, lichte Geschöpfe oder als dunkle, gefallene Engel, bzw. Nephilim, - das Thema ist nahezu ausgeschöpft. Und fast immer haben Romane über Engel einen religiösen Touch. Entweder habe die Engel ein höheres Ziel (Herrschaft im Himmel oder auf der Erde), sie sind einem Schöpfer unterstellt oder möchten diesen übertrumpfen. Nicht zu vergessen sind natürlich die Schutzengel. Beflügelt wird die ganze Geschichte dann immer von einer mehr oder weniger kitschigen Lovestory.

Und hier will Zoran Drvenkar einen weiteren Engelroman für Jugendliche positionieren? Ja, er will. Und beim Lesen einer ausführlichen Leseprobe, die der Verlag zusammen mit einem Werkstattbericht über die Entstehung des Romans veröffentlich hat, sind mir einige Besonderheiten aufgefallen, in denen sich "Der letzte Engel" doch sehr von anderen Engelromanen unterscheidet.
Das markanteste Merkmal ist wohl, dass der Autor sein Buch komplett ohne religiösen Hintergrund geschrieben hat. Das war seine Herausforderung, und ich finde das sehr spannend. Geht das überhaupt?
Zusammengefasst hier nun einige interessante Hintergründe des Autors zu seiner Schreibarbeit mit Fragen, die der cbj Verlages zu "Der letzte Engel" gestellt hat.


Was bedeutet es für dich, Autor zu sein? Was hältst du im Kern für deine Aufgabe?

Zoran Drvenkar: Mich treiben Ungerechtigkeit, Freundschaft, Verrat und Liebe an - und ich mache den Leuten gerne Angst, bringe sie zum Grinsen und rette sie aus den dunkelsten Ecken und bin ihr Held. Ich sehe immer auch das Dunkle im Menschen und versuche es zu verstehen, so wie ich immer das Licht sehe und wissen will, woher es kommt und was es dunkel macht.
[...]
In dieser Zeit lernte ich eine der Grundregeln des Schreibens: Überrasch den Leser, wann immer du kannst, sei unberechenbar und zwischendurch witzig, denn wer witzig ist, kann den Leser noch viel besser überraschen, indem er ganz unerwartet seine dunkle Seite zeigt.

Hast du mit deinen Büchern gleich Erfolg gehabt? Und wie wichtig ist dir der Erfolg?

Zoran Drvenkar: 1989 ging in meinen Augen das richtige Schreiben los und 1998 erschien mein erstes Buch. Dazwischen versuchte ich, meine Romane einzuschicken. Viermal. Aber die vorgefertigten Antworten der Verlage machten mich bald müde. [...]
Damals begriff ich, dass Schreiben nicht für andere ist. Schreiben ist in erster Linie für den Autor, weil er von sich selbst was will - Ehrlichkeit und Antworten auf die Fragen, die ihn beschäftigen. Wenn ich das alles nur tun würde, nur um veröffentlicht zu werden und mein Konto aufzubessern, könnte ich gleicht Kuchen backen oder Schuhe reparieren oder dem alten Wunsch meiner Eltern folgen und eine Banklehre machen.

In deinem neuen Jugendroman geht es um das Thema Engel. Wieso Engel? Wie kamst du auf die Idee zu diesem Buch?

Zoran Drvenkar: Die Idee war die Szene mit Motte, der eine Mail bekommt, in der ihm gesagt wird, dass er in der Nacht sterben wird. Der erste Schritt war getan. Ich hatte eine interessante Szene, ich hatte einen Jungen, den ich vom ersten Satz mochte, und ich hatte ein dummes Erwachen für ihn - nicht nur war er wirklich tot, er hatte auch ein paar Flügel auf seinem Rücken.
[...]
Als es dann so weit war, als ich so richtig mitten in "Der letzte Engel" steckte, erfuhr ich vom Verlag, dass eine Engelsflut den Buchmarkt überrollte. Na und, habe ich mir gesagt und weitergeschrieben.
Engel ohne Religion ist fast unmöglich und deswegen eine Herausforderung, die mir gefallen hat. Das wurde mein Motto. Ich schreibe nie über Religion, ich denke nicht einmal über sie nach - da kam also was auf mich zu. Engel über Engel stolperten durchs Bild und keine Kirche war in Sicht.

gekürzte Text- und Bildquelle: cbj Verlag und >Zoran Drvenkar, Der Autor und sein neuer Roman "Der letzte Engel"< Ein Werksbericht mit ausführlicher Leseprobe vom Verlag


Für mich klingt dieser Engelsroman komplett anderes, etwas schräg (Witz, kombiniert mit Düsternis?) und macht mich sehr neugierig. Ein Buch, das ich definitiv im Auge behalte! Besonders angesprochen hat mich ein Abschnitt aus der Leseprobe:

Der letzte Engel auf Erden erwachte an einem Samstagnachmittag und wusste nicht, dass er der letzte Engel war. Bis zu diesem Tag wusste ich sehr wenig vom Leben. [...] und mein Name war nicht Gabriel, nicht Uriel oder Michael. Ich hieß Markus und wurde von meinen Freunden Motte genannt. (S. 48 der Leseprobe)

Mittwoch, 27. Juni 2012

Ob sich "Wir beide, irgendwann" und ein Kinderbuch noch in den Juni quetschen lassen?

Gerade lese ich ja die Skinned-Trilogie von Robin Wasserman. "Crashed" war ebenfalls super, ist bei mir also nicht durchgecrasht. Jetzt fehlt nur noch "Wired". Eigentlich wollte ich die Trilogie im Juni noch beenden, aber die Bücher sind wirklich harter Tobak. Ich brauche zwischen den einzelnen Bänden immer ein bis zwei Zwischenbücher, damit sich das Gelesene setzen kann.

Auch ich gehöre zu den Bloggern die "Wir beide, irgendwann" schon vor dem ET, Mitte August, lesen und rezensieren dürfen. Autor Jay Asher kenne ich noch von "Tote Mädchen lügen nicht", auch ein Buch, dass mir damals richtig Gänsehaut machte. Sein neues Buch ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Carolyn Mackler.


"Wir beide, irgendwann" von Jay Asher & Carolyn Mackler, OT: The Future of US, Hardcover/SU, 400 Seiten, 17,99 € [D]


Im Mai 1996 bekommt die 16-jährige Emma ihren ersten Computer geschenkt. Mithilfe ihres besten Freunds Josh loggt sie sich ein und gelangt zufällig auf ihre eigene Facebook-Seite – 15 Jahre später. Geschockt stellt sie fest, dass sie mit 31 Jahren arbeitslos und unglücklich verheiratet sein wird. Josh hingegen, bislang alles andere als ein Frauenheld (der erst kürzlich von Emma einen Korb bekommen hat), wird das hübscheste Mädchen der ganzen Schule heiraten und zudem seinen Traumjob ergattern. Emma ist jedoch nicht gewillt, sehenden Auges in ihr Unglück zu laufen. Um das Zusammentreffen mit dem Jungen zu verhindern, der sie später mal unglücklich machen wird, beginnt sie, bewusste Änderungen in der Gegenwart herbeizuführen. Doch der Versuch, in ihr Schicksal einzugreifen und dadurch ihr künftiges Facebook-Profil zu verändern, setzt eine fatale Kettenreaktion in Gang ... (Text- und Bildquelle: cbt Verlag)


Dann habe ich letzten Monat den ersten Band der Der geheime Zoo-Reihe gelesen. Eine sehr lesenswerte Kinderbuchserie wird jetzt mit dem zweiten Band "Gefährliche Schatten" fortgesetzt.


Nur ein paar Wochen nachdem die Action Scouts den geheimen Zoo verlassen haben, werden Noah, Megan, Richie und Ella dorthin zurückgerufen. Eine große Herausforderung steht ihnen bevor: Sie sollen ein gefährliches Training absolvieren, um als Pendler schneller aus ihrer Welt in die magische Welt des geheimen Zoos zu gelangen. Als Trainer stehen ihnen vier Teenager zur Seite. Doch die sogenannten Descender scheinen selbst irgendein Geheimnis zu verbergen. Warum sonst verhalten sich Hanna, Tameron, Solana und Sam so feindselig gegenüber den Action Scouts? Und was für Absichten hat der Schattige, der immer wieder in ihrer Nachbarschaft auftaucht? (Text- und Bildquelle: Rowohlt Verlag)

Samstag, 23. Juni 2012

High Five - 5 Sätze/5 Adjektive zu "Skinned" von Robin Wasserman



script5 (Januar 2010), Band 1,
Hardcover mit SU, 375 Seiten,
16,90 € [D]


Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum.
Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um sich selbst zu schützen.
(Text- und Bildquelle: scipt5 Verlag)


Manchmal erschien mir das Network realer als die Realität. Ich postete jede Nachricht, jedes Bild, jedes Vid in meiner EgoZone, auch jeder Streit und jede Versöhnung spiegelte sich in der EgoZone wieder. Mein erster Freund gab mir in der EgoZone den ersten Kuss [...]. Durch die Zone wurde mir klar, wer ich war, dass ich existierte, aber nun klafft dort eine Lücke. Sie fängt mit dem Unfall an und wird immer größer, als hätte Lia Kahn in all den Wochen nicht existiert. - S. 57


5 zusammenfassende Sätze zum Buch

  1. "Skinned", Band 1 einer Trilogie, kann von Genre her komplett der Science-Fiction zugeordnet werden - alles ist hochtechnisiert, teilweise künstlich. Deutlich wird das an den Lebensgewohnheiten der Menschen, bis zu ihren Kleidern und den Freizeitbeschäftigungen der Jugendlichen. Der Handlungszeitraum ist nicht genau festgelegt, spielt aber in einer nicht allzu entfernten Zukunft - es ist doch sehr erschreckend, dass einige Dinge (siehe z.B. Zitat oben) von der heutigen Realität nicht mehr weit entfernt sind.
  2. Lia Kahn hatte einen Unfall, bei dem sie eigentlich hätte sterben müssen - ihr Glück (oder Pech!), dass ein führendes, medizinisches Unternehmen einen Weg gefunden hat, ihr Leben in einer künstlichen Hülle weiterzuführen, ja, sogar bis zur Unendlichkeit auszudehnen. Diese Tatsachen beschönigt das Buch mit keinem Wort: Es wird sehr deutlich dargestellt WAS Lia jetzt ist, WIE ihr zukünftiges Leben aussehen wird und WELCHE Schwierigkeiten für sie persönlich damit verbunden sind. Einige Szenen sind so schräg und gruselig beschrieben, dass ich mich oft vor Widerwillen schütteln wollte. Allein die Vorstellung ... no way!!
  3. Lia ist kein Charakter zum Warmwerden, absolut nicht, auch wenn man es versucht. Schon in der Zeit vor ihrem Unfall wird sie sehr dominant und eigensinnig dargestellt. Nach dem Unfall, als neue, verachtete "Kunstform", ist sie nur noch schwierig, launisch und unzulänglich. Aber: Ich konnte sie so gut verstehen, wie nur ganz wenige Buchcharaktere. Wirklich jeder ihrer Gedankengänge ist plausibel - ihr neues Dasein schlichtweg eine Horrorvorstellung! Begegnungen mit Familie und Freunden werden für Lia zu einem Spießrutenlauf, der mir sehr zu Herzen ging. Sie tat mir unendlich leid. Darum hat Lia, trotz schwierigstem Charakter, meine vollsten Sympathien.
  4. Bei der Geschichte steht keine Lovestory im Vordergrund, kleine Szenen sind Beiwerk und zeigen nur Lias auswegslose Lage. Schließlich hatte sie ja vor dem Unfall ein normalen Leben und einen Freund. Die wenigen Versuche der Körperlichkeit, die beschrieben werden, sind grauenvoll (wie muss sich nur Lia fühlen?!). Es übersteigt einfach jede Vorstellungskraft, so leben zu müssen. Den Fokus richtet das Buch hauptsächlich auf die Gefühlswelt der Hauptprotagonistin. Ihre Versuche und Anstrengung mit den neuen Lebensumständen klar zu kommen enden nicht selten in Resignation und Frust - auch hier wieder: verständlich!
  5. "Skinned" ist zwar ein Serienstart, kann aber auch als Einzelband gelesen werden, wenn man das für sich selbst so zulassen kann. Das Ende ist sehr konsequent und zeigt den Weg zu einem Neubeginn - wie der aussieht, wird man in den Folgebänden "Crashed" und "Wired" erfahren.

5 Adjektive, die mir spontan zu diesem Buch einfallen

oh-mein-gott, schräg, schwer-zu-verdauen, hart und gefühlvoll


Zusammengefasst vom Fazitbär:
"Skinned" geht buchstäblich unter die Haut! Es ist kein Buch für nebenbei, dazu ist die Lektüre zu unglaublich, geht zu Herzen und erfordert einiges an Anstrengung, sich dieses Szenario überhaupt vorzustellen. Gruselig! In einem eindringlichen, besonderen Schreibstil lässt die Autorin Leser ab 16+ über den Tellerrand einer zukünftigen Gesellschaft blicken. Die Nähe zur Hauptprotagonistin ist bemerkenswert. Ohne einen einzigen Stromausfall wurden meine menschlichen Schaltkreise für diese Reihe vollständig gebootet und werden erst wieder heruntergefahren, wenn die letzten Zeilen der Trilogie über meine Netzhaut flimmern.
Eingabeaufforderung: Lesen!


© by Damaris liest.



Band 1 "Skinned"
Band 2 "Crashed"
Band 3 "Wired"

Dienstag, 19. Juni 2012

Mal schnell "Finding Sky" und dann zwei "Iron Fey" (Plötzlich Fee) Novellen auf dem Kindle

Heute habe ich "Skinned" von Robin Wasserman beendet. Das muss sich erst mal setzen und verdaut werden, bevor ich die Reihe dann weiterlese. Ein super Buch, aber keine leichte Kost. Muss mir noch überlegen, was ich dazu schreiben kann. "Skinned" ging mir ganz schön 'unter die Haut' - wortwörtlich.

Darum habe ich mal ganz fix "Finding Sky" aus meinem SuB gezogen. Karo und Sandi hatten davon sehr geschwärmt (allerdings haben sie das Buch auf Englisch gelesen). Die Meinungen der deutschen Leser sind jedoch auch ganz gut. Und eine abgeschlossene Geschichte ist jetzt genau das Richtige. "Finding Sky" wird zwar auch fortgesetzt, in den Folgebänden geht es aber dann um einen anderen Benedict Bruder (wie bei den Fuentes Brüdern aus der Du oder ... - Reihe oder, wie angekündigt, den Maddox Brüdern aus "Beautiful Disaster"). Scheint gerade ein echter Trend zu sein.


"Finding Sky: Die Macht der Seelen" von Joss Stirling, OT: Finding Sky, gebunden, 464 S., 16,95 € [D]


Wie es sich anfühlt, die Außenseiterin zu sein, die Fremde, weiß Sky Bright nur allzu gut. Mit gemischten Gefühlen kommt sie nach ihrem Umzug in die neue Schule. Doch an der Wrickenridge High wird sie unerwartet herzlich aufgenommen und findet schneller Anschluss als gedacht. Nur einer bleibt unnahbar: Zed Benedict, der mit seiner mysteriös-coolen Ausstrahlung und seinem Zorn Lehrer wie Mitschüler gleichermaßen einschüchtert. Auch Sky. Trotzdem geht ihr der attraktive Junge nicht mehr aus dem Sinn. Und dann hört sie seine Stimme - direkt in ihrem Kopf ... (Text- und Bildquelle: dtv Verlag)


Erst vor kurzem habe ich alle bisher erschienenen Bücher der Plötzlich Fee-Reihe gelesen. Julie Kagawa hat außerdem noch zwei Novellen (nur als englische E-Books zu haben) zu ihrer Iron Fey-Reihe geschrieben. "Winter's Passage" spielt zwischen Band 1 und 2, "Summer's Crossing" zwischen Band 3 und 4. Also genau richtig, weil im August bei uns der vierte Band "Plötzlich Fee: Frühlingsnacht" erscheint.


Winter's Passage, Book 1,5
After escaping from the clutches of the deadly Iron fey, Meghan must follow through on her promise to return to the equally dangerous Winter Court with her forbidden love, Prince Ash. But first, Meghan has one request: that they visit Puck - Meghan's best friend and servant of her father, King Oberon - who was gravely injured defending Meghan from the Iron Fey.
Yet Meghan and Ash's detour does not go unnoticed. They have caught the attention of an ancient, powerful hunter - a foe that even Ash may not be able to defeat ...



Summer's Crossing, Book 3,5
Robin Goodfellow. Puck. Summer Court prankster, King Oberon's right hand, bane of many a faery queen's existence - and secret friend to Prince Ash of the Winter Court. Until one girl's death came between them, and another girl stole both their hearts.
Now Ash has granted one favor too many and someone's come to collect, forcing the prince to a place he cannot go without Puck's help - into the heart of the Summer Court. And Puck faces the ultimate choice - betray Ash and possibly win the girl they both love, or help his former friend turned bitter enemy pull off a deception that no true faery prankster could possibly resist.

Text- und Bildquelle: www.theironfey.com

Montag, 18. Juni 2012

Rezension zu "Geliebte der Ewigkeit" (Kriegerinnen der Fiannah 01) von Beth Cillian



Verlag: Sieben Verlag (Juni 2012)
Originaltitel: -
Übersetzer: -
Reihe: Band 1
Ausführung: Taschenbuch, 328 S.
ISBN: 978-3864430510
19,50 € [D]

Genre: Urban-Fantasy


Inhalt/Verlagsinfo
Das wohlgeordnete Leben der Bostoner Pathologin Morrighan Cavanaugh schlittert nach der Diagnose eines Hirntumors auf den Abgrund zu. Doch statt die Notbremse zu ziehen, unternimmt sie alles, um ihren Absturz voranzutreiben.
Vampirkrieger Quinn Dál Goran hat den Auftrag, das wiedergeborene Böse, das sich in menschlicher Gestalt Einlass in die Welt der Menschen verschaffen will, zu finden und zu töten. Als seine Jagd von Morrighan unsanft ausgebremst wird, ahnen sie beide nicht, wie schicksalhaft ihre Begegnung ist. Je näher sie sich kommen, desto klarer wird Quinn, dass ihm letztlich nichts anderes übrig bleibt, als Morrighan zu töten, denn sie scheint die Wirtin des Bösen zu sein. Doch sein Herz spricht eine andere Sprache ... (Text- und Bildquelle: Sieben Verlag)

Über die Autorin
Beth Cillian ist promovierte Historikerin. Ihre Liebe zur Literatur verdankt sie der gut sortierten Bibliothek ihres Großvaters. Der irischen Herkunft ihrer Großmutter entspringt die Schwäche für die grüne Insel und deren keltische Kultur, und es ist daher kein Zufall, dass sie Irland als Schauplatz ihres ersten Romans wählte. Sie lebt mit ihrem Mann in einem Winzerdorf am Rhein und arbeitet freiberuflich als Übersetzerin und Englischlehrerin.

Rezension

Der erste Satz: "Mein Leben. Meine Entscheidung."

Als bei der Pathologin Morrighan ein Gehirntumor festgestellt wird, kündigt sie kurzentschlossen ihren Job, um die ihr verbleibenden sechs Monate so zu leben wie es ihr gefällt. Sie fliegt nach Irland, wo in einem luxuriösen Hotelanwesen ein Klassentreffen stattfinden soll. Bei der Anreise mit dem Mietwagen überfährt Morrighan in der Dunkelheit einen Mann und nimmt ihn mit auf ihr Hotelzimmer, um seine Wunden zu versorgen. Was Morrighan nicht ahnt, ist, dass der geheimnisvolle Fremde ein Vampir ist, der von einem mächtigen Dämonenfürst gezwungen wurde, seine Gefährtin, das wiedergeborene Böse, zu suchen. Diese Gefährtin schlummert ausgerechnet in Morrighan und wartet darauf, ihren Körper vollends zu übernehmen. Nicht die beste Ausgangssituation für Vampirkrieger Quinn, der in Morrighan seine Lebensgefährtin für die Ewigkeit erkennt.

Die Geschichte hält sich nicht mit langer Vorrede auf, sonders startet mit Morrighans Anreise zum Hotel, bei der sie Vampir Quinn überfährt. Das gefällt sehr gut, da hier die düstere Atmosphäre sofort zu wirken beginnt und der Leser gleich von einer spannenden Handlung mitgerissen wird. Die Sprache ist teilweise etwas altertümlich gewählt, passt aber zur komplexen Handlung. Wäre es doch so geblieben! Nein, an Spannung fehlt es gewiss nicht. Es ist vielmehr so, dass der Spannungsbogen in regelmäßigen Abständen in die Höhe schießt. Langeweile kommt so keine auf. Wenn das Lesen nur nicht so mühsam gewesen wäre.
Es vergeht fast kein Abschnitt und keine Kommunikation zwischen Morrighan und Quinn, in der nicht einer der beiden sich eine Rückblende aus dem bisherigen Leben ins Gedächtnis ruft. Damit gewinnt die Story zwar an Tiefe und wird sehr komplex, es ist aber auch sehr ermüdend, wenn z.B. fast jede einfachen Frage-Antwort-Kommunikation sich über mehrere (lange) Seiten erstreckt, weil zwischen der Frage und der Antwort ausführliche gedankliche Rückblenden erzählt werden. Das wäre in Maßen ja durchaus handlungsbereichernd gewesen, in solchen Massen wirkte es aber sehr anstrengend.

Quinn und Morrighan sind beide gut ausgearbeitet, haben Humor und einen gegenseitigen Beschützerinstinkt. Einen direkten Zugang zu ihnen konnte ich aber während des ganzen Buches nicht finden. Sie waren mir mehr oder weniger egal. Keine guten Vorraussetzungen für mich. Verkompliziert und nervig wurde die Sache, weil beide von etwas besetzt/besessen sind, das immer dann zuschlägt, wenn eine Annäherung stattfindet. Quinn wird durch magische Runen gezwungen Morrighan zu verraten und Morrighans Dämonin kommt immer in Schlüsselsituationen an die Oberfläche und beeinflusst ihr Handeln. So besteht die komplette erste Hälfte des Buches nur aus (sexueller) Annäherung, die dann durch Quinns Zwang oder Morrighans Dämonen-Wirtin gestört wird. Ja, beim dritten oder vierten Mal kapiert das jeder Leser! Dadurch waren auch die gelegentlichen erotischen Szenen für mich nicht sehr prickelnd, da sie meist immer im selben Desaster enden. Warum mussten hier beide Hauptprotas mit einem Zwang, bzw. Besessenheit belegt werden? Einer hätte gereicht, denn was zu viel ist, ist zu viel.

Des Weiteren passieren auf den ersten 150 Buchseiten ständig brutale Morde im Hotel, die dann IMMER von Quinn und Morrighan entdeckt werden, bzw. mit ihnen zu tun haben. Morrighan ist dann als Pathologin für die Obduktion zuständig (...warum eigentlich? Sie ist Gast im Hotel und wird von niemand dazu aufgefordert zu helfen...) und Quinn springt ein, wenn's brezlig wird - also ständig.
Incubus Leo entwickelte sich zum Lieblingscharakter, er bereicherte das Buch mit seiner sarkastisch-witzigen Art und hätte gerne noch mehr Raum in der Geschichte einnehmen können.

Die zweite Buchhälfte geht dann in eine andere Richtung, die bereits hohe Spannung steigert sich nochmals.  Besser spät als nie, aber hier erfährt man dann auch endlich, was es mit dem Buchtitel und den Kriegerinnen der Fiannah auf sich hat. Gut gefällt wiederum die Tatsache, dass Quinn als Rugadh nicht dem typischen Klischee vom Vampir entspricht, es wurde tatsächlich viel Neues geschaffen. Auch die eigene Sprache der Rugadh (sie orientiert sich m.M. nach am Gälischen) ist stimmungsvoll und wurde sehr schön gewählt.
Das Buch ist, wie es sich für eine solche Geschichte gehört, sehr blutig und sehr brutal. Auch die Vielfalt der Fantasywesen passt zur komplexen Handlung. Die Geschichte ist ein Reihenauftakt, kann aber auch für sich alleine, bzw. als Einzeltitel gelesen werden.

Persönliches Fazit
"Geliebte der Ewigkeit" (Kriegerinnen der Fiannah 01) ist absolut kein Lese-ich-mal-eben Buch. Es benötigt ein gewisses Durchhaltevermögen und ein Faible für diese Art von Vampirstory, einer Mischung zwischen Urban- und High-Fantasy. Freunde für die Ewigkeit werden das Buch und ich bestimmt nicht, und mit der Handlung stand ich die meiste Zeit auf Kriegsfuß. Dazu war mir die Geschichte zu mühsam (was auch am Umfang und Druckbild der einzelnen Seiten liegt!), zu ausführlich - durch massenhafte Rückblenden - und zu komplex. Mein Interesse für Folgebände konnte, trotz ständiger Spannung, nicht geweckt werden. 2 Sterne!


Handlung: 2,5 / 5
Charaktere: 3 / 5
Lesespaß: 2 / 5
Preis/Leistung: 2 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Sonntag, 17. Juni 2012

Ich lese die "Skinned"-Trilogie (Cold Awakening-Series) von Robin Wasserman

Band 1: "Skinned", geb. Ausgabe, 376 S., 16,90 € [D]
Band 2: "Crashed, geb. Ausgabe, 432 S., 16,90 € [D]
Band 3: "Wired", geb. Ausgabe, 384 S., 16,90 € [D]


Im April diesen Jahres habe ich beschlossen einen SuB Missstand auszumerzen. Nämlich die Tatsache, dass einige vollständige Serien seit Monaten auf meinen SuB schmoren und endlich gelesen werden wollen. Überraschenderweise funktioniert das sehr gut. Viele Serien sind bei mir jetzt gar nicht mehr übrig. Ich startete dann im April auch gleich mit der Die dunklen Mächte-Trilogie von Kelley Armstrong, im Mai folgte die Splitterherz-Trilogie von Bettina Belitz und meine Juni Serie soll die Skinned-Trilogie von Robin Wasserman (auch bekannt unter dem englischen Titel "Cold Awakening") sein.

Auch zu dieser dystopischen Trilogie sind die Meinungen verschieden. Während die Blog-Bewertungen zum ersten Band "Skinned" noch fast durchweg begeistert sind, hat der zweite Band "Crashed" vielen Bloggern nicht mehr ganz so gut gefallen. Von Band drei "Wired" hört man eher weniger.
Überzeugt, diese Reihe zu lesen, hat mich das Fazit von Reni in ihrer Rezension zu "Wired". Danach habe ich mir alle drei Bände komplett gekauft.

"Für mich gehört die Skinned-Trilogie zu einer der besten Dystopien-Reihen, die der Buchmarkt derzeit zu bieten hat. Auf eine unverwechselbare Weise versteht Robin Wasserman ihr Handwerk - wiederholt entführt sie den Leser in eine dramatische wie packende Zukunftsvision der menschlichen Art."



Band 1: Skinned
Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum.
Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.


Band 2: Crashed
Sechs Monate sind vergangen, seit Lias Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wurde. Sechs Monate voller Zweifel, Angst und Auflehnung gegen die Tatsache, dass ihr Körper tot ist und Lia Kahn nur in einer menschenähnlichen Maschine weiterexistieren wird.
Jetzt ist Lia bereit, ihr neues Dasein zu akzeptieren: Sie ist ein Mech und sie gehört zu ihresgleichen. Es ist eine wilde, sorglose Existenz, die sie führen, ohne Regeln, ohne Angst. Denn es gibt nichts zu fürchten, wenn man nichts mehr zu verlieren hat.
Doch dann wird Lia von ihrer Vergangenheit eingeholt. Sie muss eine Wahl treffen zwischen ihrem alten Leben und ihrer neuen Freiheit, zwischen den Menschen und den Mechs. Sie muss sich entscheiden zwischen dem Mädchen, das sie war, und dem Jungen, den sie einmal geliebt hat...


Band 3: Wired
Vor einem Jahr starb Lia Kahn.
Nur wenige Tage später wachte sie auf.
In einem neuen, künstlichen Körper.
Sie hatte eine neue Familie: Mechs wie sie. Und ein neues Leben – eines, das für immer währen sollte.
Das dachte sie zumindest ...
Doch nun stellt sich alles, was man ihr erzählt hat, als Lüge heraus. Jemand beginnt, die Mechs zu zerstören, sie einen nach dem anderen auszulöschen. Lia geht jedes Risiko ein, um sich selbst und die zu schützen, ohne die sie nicht sein kann. Aber sie muss sich der Wahrheit stellen: Alle kann sie nicht retten.



Wer von euch hat die Skinned-Trilogie, oder Teile davon, gelesen?
Was ist euer Eindruck?

Freitag, 15. Juni 2012

Review zu "Du oder die große Liebe" von Simone Elkeles



cbt (April 2012), Band 3,
Taschenbuch, 384 Seiten,
8,99 € [D]


Eigentlich wollte Luis Fuentes sich auf der Hochzeit von seinem Bruder Alex mit dessen Freundin Brittany nur mit den Mädchen amüsieren – aber dann trifft er Nikki und verliebt sich postwendend in sie. Doch das Letzte, was Nikki will, ist, sich nach dem Fiasko mit Marco auf einen weiteren Latino-Macho einzulassen – und so gibt sie Luis einen Korb. Blöd nur, dass der überaus attraktive Luis ihr seit ihrem ersten Treffen partout nicht mehr aus dem Kopf geht! Noch blöder allerdings, dass Luis gerade, als die Sache zwischen ihm und Nikki ernst wird, in die Fänge der gefährlichen Latino Blood Gang gerät ... (Text- und Bildquelle: cbt Verlag)


Meine Meinung
"Du oder das ganze Leben" und "Du oder der Rest der Welt" haben das Jugendbuchgenre mit ihrem ganz eigenen Zauber bereichert. Jetzt folgt mit "Du oder die große Liebe" der dritte und letzte Band der englischen Perfect Chemistry-Reihe, in der jedes Buch einen der drei Fuentes Brüder, allesamt heißblütige Latinos, in den Vordergrund stellt. Da jedes Buch einen eigenen Handlungsablauf hat, könnten die Bücher auch unabhängig voneinander gelesen werden. Ich empfehle aber, die Bücher in Erscheinungsreihenfolge zu lesen, da die meisten Personen, die man dort kennenlernt auch in den Folgebänden eine tragende Rolle spielen.

In "Du oder die große Liebe" hat Luis Fuentes, der jüngste der drei Brüder, seinen großen Auftritt. Zwar hat sich an der ärmlichen Familiensituation nicht viel geändert, aber die Familie kommt gut über die Runden, weil alle zusammenhelfen. Luis weiß, im Gegensatz zu seinen Brüdern Alex und Carlos, schon mit 15 Jahren, was er aus seinem Leben machen will. Er ist ein heller Kopf und ein Musterschüler, will sich nach der Highschool an einer Uni bewerben um Luft- und Raumfahrt zu studieren. Trotzdem kann auch er seine mexikanische Herkunft nicht verleugnen, ist geprägt durch die allgegenwärtige Gang Latino Blood. Zwar ist Luis der umgänglichste der Fuentes Brüder, aber auch ihm haftet das Bad Boy-Image an .
Auf der Hochzeit seines Bruders lernt Luis Nikki kennen, die gerade aus einer Beziehung mit einem Gang-Mitglied kommt. Sie will sich keinesfalls auf Luis einlassen und lässt ihn eiskalt abblitzten. Erst als Luis zwei Jahre später wieder in sein altes Wohnviertel zieht, trifft er Nikki in der dortigen Highschool wieder ...

Der große Unterschied zu den beiden Vorgängerbänden, ist, dass Luis sich in die Mexikanerin Nikki verliebt, nicht wie seine Brüder in eine weiße "Schneebraut" mit deutlichen Klassenunterschieden zu den ärmlichen Verhältnissen der Familie Fuentes. Zwar hat sich Nikkis Familie komplett in die amerikanische Gesellschaft integriert, Nikki spricht nicht einmal Spanisch, und ist sehr wohlhabend, aber die Autorin legt hier die Gewichtung nicht so sehr auf die finanziellen Unterschiede und die Hautfarbe. Der "Problemfall" dieser Geschichte ist also weniger der Statusunterschied sondern vielmehr die Bindungsangst von Nikki, die nach einer tragischen Beziehung mit Macho Marco keine Nähe zu einem Latino mehr zulassen will und kann. Mir persönlich haben die Konfliktsituationen der älteren Brüder von Luis besser gefallen, sie waren offensichtlicher und boten mehr Reibungsfläche. Trotzdem liest sich "Du oder die große Liebe" längenlos und wie aus einem Guss.

Nikki ist, auch wenn sie in den USA sehr eingegliedert lebt, eine heißblütige Mexicana, die Luis' Blut sofort zum brodeln bringt. Sie kontert mit schlagfertigen Sprüchen und wirkt dadurch natürlich noch anziehender. Unter ihrer toughen Schale ist sie tief verletzt, was auf ein dramatisches Ereignis in ihrer letzten Beziehung zurückzuführen ist.
Luis hatte in seiner Kindheit zwei waschechte Bad Boy-Brüder zum Vorbild und trägt dieses Image natürlich auch. Auf mich machte er teilweise einen fast zu anständigen Eindruck (wenn ich da an gewisse Szenen mit Alex und Carlos denke, hui!). Zwar sitzt auch Luis der Schalk im Nacken, seine Sprüche haben aber weitaus weniger Biss und sind lange nicht so frech-cool wie die seiner Brüder. Ich mochte ihn sehr gerne, an das Charisma von Alex, dicht gefolgt von Carlos, kommt er aber nicht heran. Die elektrisierende Spannung zwischen ihm und Nikki ist sofort greifbar, kribbelte bei mir aber nicht so dauerhaft wie bei "Du oder das ganze Leben". Natürlich darf auch hier wieder viel geschmunzelt und wohlig geseufzt werden. Die Elkeles-Magie wirkt auch in diesem Buch!

Besonders gelungen fand ich die Integration von Luis Familie, auch seine Brüder, bzw. deren Familien kommen oft in der Handlung vor. Ein Zusammenhalt wurde hier wieder sehr deutlich dargestellt. Die erwartete Action zum Ende der Geschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Ich fand sie aber viel entspannter und nicht so aufgesetzt wie in den Vorgängerbänden. Die Handlung passte perfekt zu Luis, einige unerwartete Überraschungen bereichern die Geschichte und stellen Luis sehr glaubhaft dar.
Ganz Elkeles-Manier (lt. eigener Aussage liebt sie Happy-Endings) endet das Buch mit dem bekannten, gewöhnungsbedürftigen Epilog, bei dem man jedes Mal stark schmunzeln muss. Weitere Fortsetzungen sind vorerst nicht geplant, das Potenzial dazu bieten die nächsten Generationen der Fuentes Familie auf jeden Fall.

Fazit
Hat man die beiden Vorgänger gelesen, weiß man im Grunde was einen bei "Du oder die große Liebe" erwartet. Das Setting und die Hauptpersonen sind zwar verschieden, aber die Storyline ähnelt sich bei allen drei Büchern stark. Das ist wiederum auch genau der Punkt, der diese Reihe ausmacht. Prägnante Charaktere und eine Geschichte mit Pageturner- und Spaßgarantie! Welches Buch der persönliche Favorit ist (bei mir Band 1 mit Alex & Brit!) liegt ganz klar im Empfinden des Lesers. Darum an alle señoras, chicas, muchachas und chavas - lesen!!

© Damaris Metzger, damarisliest.de




Reiheninfo:
1. Du oder das ganze Leben (Alex Fuentes)
2. Du oder der Rest der Welt (Carlos Fuentes)
3. Du oder die große Liebe (Luis Fuentes)

Donnerstag, 14. Juni 2012

"Du oder die große Liebe" fördert meine Spontanität

Ich bin ein Planungsmensch. Meistens. Mit zwei Kindern ist das auch durchaus angebracht. Das schlägt sich auch auf mein Leseverhalten nieder. Ich lese immer schön ein Buch nach dem anderen, schiebe nie eines dazwischen, auch wenn mir meine aktuelle Lektüre mal nicht so zusagen sollte. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Mitten in der etwas anstrengenden Vampirgeschichte "Geliebte der Ewigkeit" (seht hier warum), hatte ich ganz dringend das Bedürfnis nach Abwechslung und schob mal schnell zwei Bücher dazwischen, während das Vampirbuch sich auf meinem Nachttisch ausruhen durfte. Nun, die zwei Bücher waren dann aber auch innerhalb der letzten drei Tage gelesen, und nach nur 5 (!) weiteren Seiten "Geliebte der Ewigkeit" war mir klar: Ich möchte spontan sein! Ich schiebe ein weiteres Buch ein. Die Vampirgeschichte darf noch etwas ruhen.

Meine Spontanität fördert, nach spontanem Blick über meinen SuB, "Du oder die große Liebe", der dritte/letzte Teil der Du oder ... (Perfekt Chemisty/Fuentes-Brothers)-Reihe von Simone Elkeles. Nach Alex und Carlos Fuentes geht es hier um Nesthäkchen Luis. Ich kann in etwa abschätzen, was auf mich zukommt, da die Storyline der Bücher dieser Reihe sich doch sehr ähneln soll. So war es mal bei den beiden Vorgängerbänden. Gerade darum bin ich freudig aufgeregt - diese Reihe ist super!


"Du oder die große Liebe" von Simone Elkeles, OT: Chain Reaction, Taschenbuch, 384 Seiten, 8,99 € [D]


Eigentlich wollte Luis Fuentes sich auf der Hochzeit von seinem Bruder Alex mit dessen Freundin Brittany nur mit den Mädchen amüsieren – aber dann trifft er Nikki und verliebt sich postwendend in sie. Doch das Letzte, was Nikki will, ist, sich nach dem Fiasko mit Marco auf einen weiteren Latino-Macho einzulassen – und so gibt sie Luis einen Korb. Blöd nur, dass der überaus attraktive Luis ihr seit ihrem ersten Treffen partout nicht mehr aus dem Kopf geht! Noch blöder allerdings, dass Luis gerade, als die Sache zwischen ihm und Nikki ernst wird, in die Fänge der gefährlichen Latino Blood Gang gerät ... (Text- und Bildquelle: cbt Verlag)


"Du oder das ganze Leben" Band 1
"Du oder der Rest der Welt" Band 2
"Du oder die große Liebe" Band 3

Dienstag, 12. Juni 2012

Rezension zu "Dreams'n'Whispers: Lebe lieber übersinnlich" von Kiersten White



Verlag: Loewe (Juni 2012)
Originaltitel: Supernaturally
Übersetzer: Jessika Komina & Sandra Knuffinke
Reihe: Band 2/3, ab ca. 12-15 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 384 S.
ISBN: 978-3570307175
17,95 € [D]

Genre: Urban-Fantasy

© Cover- und Zitatrechte: Loewe Verlag


Inhalt/Verlagsinfo
Sportstunden, Zickenkrieg auf der Mädchentoilette und ein eigener Spind! Evie ist glücklich, endlich das Leben eines gewöhnlichen Teenagers zu führen. Doch Normalsein kann auf die Dauer auch ziemlich … langweilig sein.
Als die Internationale Behörde zur Kontrolle Paranormaler Evies Hilfe braucht, zögert sie nicht lange – und schon überschlagen sich die Ereignisse: Ihr Exfreund Reth konfrontiert sie mit niederschmetternden Enthüllungen über ihre Vergangenheit und im Feenreich bahnt sich ein Kampf an, bei dem es um niemand anders geht als – Evie selbst. (Text- und Bildquelle: Loewe Verlag)

Über die Autorin
Kiersten White hat einen großen Mann und zwei kleine Kinder. Sie lebt in San Diego, nahe dem Meer, wo sie ihre Tage vollkommen normal verbringt. Diese Fülle an Normalität hat dazu geführt, dass sie alle paranormalen Dinge absolut faszinierend findet - unter anderem Feen, Vampire und Popkultur. Dreams'n'Whispers ist der zweite Band ihrer Trilogie um das Traumpaar Evie und Lend.

Rezension

Der erste Satz: Oh piep, ich würde sterben.

Endlich führt Evie ein normales Leben! Sie arbeitet nicht mehr für die IBKP (Internationale Behörde zur Kontrolle Paranormaler) und ist mit ihrem Schwarm Lend glücklich. Am besten gefällt ihr die WG mit Vampirfreundin Arianna und ihr eigener Spind in der Schule. Dennoch ist sie ganz schön hin- und hergerissen, als ihre Ziehmutter Raquel auftaucht und sie für einige Spezialaufträge der IBKP um Hilfe bittet. Evie weiß, dass Lend nichts mehr mit ihrer alten Behörde zu tun haben will, wenn sie es sich aber recht überlegt, kann ihr neues Leben auch zu normal werden - schlicht langweilig. Darum nimmt sie den Job an, ohne Lend etwas davon zu erzählen und verstrickt sich in ein Netz aus Verheimlichungen. Das wird auch nicht besser, als Evies Exfreund, die Fee Reth, auftaucht ...

Wer ist hübsch, liebt Pink und Glitzer über alles und piept sich munter durch den Alltag? Genau - Evie ist zurück. Seit "Flames'n'Roses" ist die quirlige 16-jährige, die munter drauf lospiept, statt zu fluchen, vielen ans Herz gewachsen. Auch "Dreams'n'Whispers" überzeugt komplett! Alle alten und zukünftigen Fans dürfen sich über ein neues, verpiept cooles Abenteuer mit Evie, Lend und einem munteren Haufen Paranormaler freuen.

Schon ab dem ersten Kapitel erlebt man Evie genau so, wie man sie schon kennengelernt hat. Sie ist superwitzig und humorvoll. Fast jede Seite wird durch lustige Sprüche und Gedanken der sympathischen Ich-Erzählerin aufgewertet. Da dürften manchen Lesern die Lachtränen in die Augen steigen. Gleichzeitig hat Evie auch eine sehr ernste Seite und macht sich Gedanken über ihre Zukunft mit Lend. Mehr aus Angst, als aus weiser Voraussicht nimmt sie es mit der Wahrheit nicht immer so genau und manövriert sich dadurch in manches Fettnäpfchen. Evie ist zwar lustig und tough, aber nicht fehlerlos. Haargenau das macht sie so überzeugend.
Durch diese Kombination von Humor und Glaubhaftigkeit hat auch der zweite Band einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Büchern dieses Genres. "Dreams'n'Whispers" ist witzig bis zum abwinken - ohne dabei zu nerven!

Ich verschränkte die Arme und zog die Stirn kraus. "Ich arbeite nicht mit Feen." Ich hatte Reth nicht mehr gesehen [...], und dabei wollte ich es auch gerne belassen. Weder ihn noch irgendeine andere dieser gruseligen, manipulativen, amoralischen, psychotischen, bitte-hier-weitere-negative-Attribute-Ihrer-Wahl-einfügen Feen. - S. 27

Munter drauf los stattet Kiersten White ihren Mittelteil mit allerhand gemischten, paranormalen Wesen aus. Und das immer so selbstverständlich in die Geschichte integriert, dass es einem nie zu viel wird. Viele davon haben lustige Verhaltensweisen oder einfach nur zum Schreien komische Namen (bestes Beispiel ist die Gnomin Grnlllll) bei denen man schon über die Schreibweise lachen muss. Die meisten Darsteller sind dem Leser aus dem Vorgängerband bekannt, einige wenige werde hier neu vorgestellt und nehmen eine wichtige Rolle in der Handlung ein.
Evies Freund und Gestaltwandler Lend spielt in "Dreams'n'Whispers" eher eine Nebenrolle. Aber eine ganz feine! Er ist konstant in die Geschichte integriert und holt die überdrehte Evie des Öfteren auf den Boden der Tatsachen zurück. Lend ist einfach ein sehr angenehmer Charakter.

Neben dem Lebe lieber übersinnlich-typischen Humor und der ganz eigenen Glaubhaftigkeit hat das Buch aber noch einiges mehr zu bieten. "Dreams'n'Whispers" ist zudem noch spannend und sehr originell. Erfreulicherweise läuft auch nicht alles nur auf ein spannendes Finale zu (und das gibt es noch obendrein!), sondern der Leser wird immer wieder in überraschend mitreißende Szenen katapultiert. Darum ist das Buch, bzw. diese Trilogie, nicht nur der jugendlichen Zielgruppe zu empfehlen. Auch viele Erwachsene werden mit Evie & Co. den allergrößten Spaß haben.
Es kommt selten vor, dass ein Trilogie-Mittelteil die Messlatte so hoch legt. "Dreams'n'Whispers" hat gegenüber dem Vorgänger "Flames'n'Roses" kein bisschen an Boden verloren, konnte sogar eher noch eine Stufe zulegen. Nach einem spannenden Finale wurde das Buch zu einem guten Schluss gebracht. Einige Handlungsknoten sind aber noch nicht komplett gelöst und schüren die Vorfreude auf den Trilogie-Abschluss "Tears'n'Kisses", der etwa im Frühjahr/Sommer 2013 zu erwarten ist.

Persönliches Fazit
Verpiept und zugenäht! Wer hätte gedacht, dass mir ein 2. Band solch großen Spaß macht!? "Flames'n'Roses" war schon super, "Dreams'n'Whispers" hat mir sogar noch eine Idee besser gefallen. Und das ist bei Trilogie-Mittelteilen gewiss nicht die Norm. Ich musste teilweise schon bei den Kapitelüberschriften grinsen und war in jedem Kapitel amüsiert, ohne genervt zu sein. "Dreams'n'Whispers" hat keine Leselänge, meistert den Spagat zwischen Humor und Ernsthaftigkeit perfekt und war am Ende sogar herzlich-rührend. Die 4 Seiten lange (!) Danksagung der Autorin gab mir dann denn Rest. Ich habe selten bei einer Danksagung so gelacht. Die Lebe lieber übersinnlich-Serie hebt sich definitiv von der Masse ab. Heilige Piep! Für dieses Buch färbe ich meine Bewertungssterne Pink! Und davon gibt es verdiente 5 Stück!
Handlung: 4,5 / 5
Charaktere: 4,5 / 5
Lesespaß: 5 / 5
Preis/Leistung: 5 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de



Reiheninfo Lebe lieber übersinnlich-Trilogie:

2. Dreams'n'Whispers

Montag, 11. Juni 2012

Zwei Bücher zur Entspannung? "Zu Hause redet das Gras" und "Zickenjagd"

Mein aktuelles Buch "Geliebte der Ewigkeit" strengt mich so an (hier hatte ich über Umfang bzw. Schriftbild berichtet), dass ich gleich zwei Bücher einschieben möchte, um danach mit neuer Energie die Vampirgeschichte weiter zu verfolgen. Inhaltlich bisher Mittelmaß, lese ich ca. 20 Seiten in der Stunde (normal sind bei mir 50-60!). Diese eng bedrucken, 44-zeiligen Seiten, bei denen man das Gefühl hat, nicht vorwärts zu kommen, frusten mich ganz schön! "Geliebte der Ewigkeit" hat jetzt also erst mal Pause, ich hoffe nicht für die Ewigkeit ...

Dafür lese ich jetzt "Zu Hause redet das Gras", eine Real-Live Geschichte von Carlsen. Der Slogan im Buch >Dieses Buch macht einen glücklich, auch wenn man weinen muss< sprang mich geradezu an.


"Zu Hause redet das Gras" von Katherine Rundell, OT: The Girl Savage, Hardcover mit SU, 256 Seiten, 14,90 € [D]


Die Welt von Wilhelmina ist golden, frei und ungebunden. Mit ihrem Vater lebt sie auf einer Farm in Simbabwe und hat, wie sie selbst sagt, alles.
Aber nach dem Tod ihres Vaters muss Will fort, weil die Farm verkauft werden soll. Sie wird nach England ins Internat geschickt. Und die Mädchen dort sind schlimmer als Löwen oder Hyänen. Will möchte am liebsten weglaufen. (Text- und Bildquelle: Carlsen Verlag)


Danach gibt es den Arena-Thriller "Zickenjagd". Diese Thriller lassen sich einfach gut und spannend lesen. Genau das Richtige für zwischendurch.


Josy ist schön, klug und beliebt. Gemeinsam mit ihren drei Freundinnen gibt sie in ihrer Schule den Ton an. Wen die Clique nicht leiden kann, der hat nichts zu lachen. Ines dagegen hasst ihr Leben. Ihr unscheinbares, plumpes Äußeres. Den täglichen Spießrutenlauf in der Schule. Aber als ein tragischer Unfall geschieht, ändern sich die Rollen. Und Ines wird klar, dass sie ohne Josy nicht mehr leben kann. (Text- und Bildquelle: Arena Verlag)

Freitag, 8. Juni 2012

Review zu "Beautiful Disaster" von Jamie McGuire



Atria Books (Juli 2012),
Kindle E-Book, 434 Druckseiten,
ab Juli 2013 bei Piper als TB,
z. Zt. 7,99 € [D]


The new Abby Abernathy is a good girl. She doesn't drink or swear, and she has the appropriate percentage of cardigans in her wardrobe. Abby believes she has enough distance between her and the darkness of her past, but when she arrives at college with her best friend America, her path to a new beginning is quickly challenged by Eastern University's Walking One-Night Stand.

Travis Maddox, lean, cut, and covered in tattoos, is exactly what Abby needs - and wants - to avoid. He spends his nights winning money in a floating fight ring, and his days as the charming college co-ed. Intrigued by Abby's resistance to his charms, Travis tricks her into his daily life with a simple bet. If he loses, he must remain abstinent for a month. If Abby loses, she must live in Travis' apartment for the same amount of time. Either way, Travis has no idea that he has met his match. (Text- und Bildquelle: Amazon)

Freie Übersetzung des Klappentextes:
Die neue Abby Abernathy ist ein liebes Mädchen. Sie trinkt und flucht nicht, und dazu hat sie noch die richtige Anzahl Strickjacken in ihrem Kleiderschrank. Abby glaubt fest daran, dass sie genug Abstand zu ihrer dunklen Vergangenheit hat. Doch als sie mit ihrer besten Freundin America im College ankommt, wird ihr Neuanfang ausgerechnet vom fleischgewordenen One-Night-Stand der Eastern University herausgefordert.

Travis Maddox, trainiert, kurz geschoren und übersäht mit Tattoos, ist genau derjenige, dem Abby aus dem Weg gehen will - und auch sollte. Er verbringt seine Nächte, indem er bezahlten Ringkämpfe gewinnt und ist tagsüber der charmante College-Student. Fasziniert davon, dass Abby seinen Reizen widersteht, überlistet er sie mit einer einfachen Wette. Wenn er verlieren sollte, muss er einen Monat abstinent leben. Sollte Abby verlieren, muss sie für denselben Zeitraum mit in seine Wohnung ziehen. Travis hat keine Ahnung, dass er sein Gegenstück gefunden hat.

Englisches Sprachniveau: Etwas anspruchsvoller als "The Goddess Test". Nach einer Einlesezeit jedoch sehr gut und flüssig zu lesen, was vor allem an viel einfacher Kommunikation liegt. Teilweise umgangssprachlich (Jugendsprache: Bring 'em up, I call ya, waitin' on ya,...), mit Flüchen und einigen College-spezifischen Ausdrücken (z.B. freshman = Studienanfänger, co-eds = Studenten). Nicht zu vergessen natürlich der Amazon-Hinweis: **For mature readers. Contains sexual situations and strong language**


Meine Meinung
"Beautiful Disaster" wurde mir von verschiedenen Seiten einiger Blogger zugetragen und gilt in diesen Kreisen als kleiner Geheimtipp für alle Fans von Bad Boy-Lovestorys. Na, da kann man ja nicht viel falsch machen - dachte ich, und wurde überrascht WIE gut mir das Buch gefiel. "Beautiful Disaster" kicked my ass! Soll heißen, es gefiel mir verdammt gut!

Auch hier ist die Grundstory schnell erzählt: In ihren ersten Tagen am neuen College trifft Abby bei einem verbotenen Kellerringkampf auf Travis, den Starkämpfer und School-Bad Boy sondersgleichen. Sogleich versucht Travis sie mit seinem Charme zu ködern, nennt Abby von nun an Pidgeon (Taube, Täubchen), und natürlich laufen sich die beiden nun ständig über den Weg. Vor allem, weil Abbys Freundin America mit Travis' Cousin liiert ist (so ein Zufall aber auch!). Abby fühlt sich natürlich von Travis Bad Boy-Image angezogen, blockt seine Annäherungsversuche aber mit toughem Auftreten und coolen Widerworten ab. Gerade das wirkt auf Travis aber anziehender, als alle anderen Mädchen, die bisher seinen Reizen erlegen sind, und lt. Buch waren das der Großteil der Studentinnen. So entsteht ein prickelndes Kennenlernen, voller lustiger Situationen und vielen kribbeligen Momenten. Nach zwei Kapiteln war mir schon klar, dass "Beautiful Disaster" mit Simone Elkeles Perfect Chemistry-Reihe ("Du oder das ganze Leben") ganz locker mithalten kann.

Die Handlung spielt überwiegend auf dem Collegegelände oder in Tavis' Wohnung. Abby ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Ich empfand das als perfekt. Ab und an gibt es einen abendlichen Ausflug zu einem vom Travis' Kämpfen oder in einen Klub. Gemeinsam mit der Tatsache, dass es nur wenige handelnde Personen gibt, bleibt die Geschichte immer übersichtlich und gut nachvollziehbar.
Das Buch ist im Genre 'Contemporary Romance' (zeitgemäße Romantik) angesiedelt, ist der Sparte der Jugendbücher aber eindeutig entwachsen. Das zeigt sich vor allem an der teils derben Wortwahl (wer ein paar Folgen der Real-Live-Show "The Osbournes" gesehen hat, ist bestens vorbereitet) und den ausgeprägteren Romantikszenen. Würde das böse F-Wort mit dem bei deutschen Übersetzungen gängigen 'verdammt' übersetzt, dann möchte ich verdammt noch mal nicht wissen, wie oft das Wort 'verdammt' auf verdammt vielen Seiten vorkommt. Ich fand es sehr passend. Es gibt der Geschichte eine gewisse Authentizität.

Jamie McGiure gehört zu den Autoren, die ihre Charaktere auch tatsächlich Sex haben lässt und das sogar mehrfach (nicht wie bei vielen Romanen auf ein einziges Zusammentreffen ausgelegt). Dabei ist die körperliche Handlung auch nicht nur angedeutet, es wird schon genau beschrieben, was das Pärchen gerade macht. Missverständnisse ausgeschlossen! Der Weg, den die Autorin hier geht, ist wohl so ein Mittelding zwischen Jugend- und Erwachsenenromantik, nicht zu detailliert, aber ganz gewiss nicht umschreibend. Baukribbeln ist garantiert! Auch hier passt der Romantikanteil zum Zielpublikum der jungen Erwachsenen. McGuires Charaktere sind auch nicht mehr im Highschoolalter, sie gehen alle aufs College (Abby wird im Verlauf der Geschichte 19).

Die erste Hälfte des Buches ist einfach nur gut! Verdammt witzig und verdammt cool! Ich kann mich an einige Szenen erinnern, bei denen ich laut auflachen musste oder mir peinlich amüsiert die Hand vor den Mund geschlagen habe. Hier gibt es am Buch nicht das kleinste Bisschen zu meckern.
Interessant wird es in Teil zwei, wenn nämlich Travis anfängt, seine Fäuste gegen jeden und alle zu schwingen, die Abby auch nur komisch anschauen. Vor allem in den USA rief dieser Umstand, der immer recht blutig endet, einige entrüstete Rezensionen hervor. Die wackelige Beziehung von Travis und Abby grenzt, seitens Travis', an Besessenheit. Das wird nicht jedem gefallen, ist aber nachvollziehbar, wenn ein waschechter Bad Boy sich das erste Mal fest an ein Mädchen bindet.
Einige, im zweiten Buchteil eingefügte, auf Konflikt ausgelegte, Handlungsstänge und Abbys ausgeprägtes Hin und Her, lasse ich hier mit viel Augenzwinkern durchgehen. Dazu hat mir das Buch zu gut gefallen. Das abgeschlossene Ende ist etwas dick aufgetragen, dabei aber wieder herrlich amüsant und das beste Beispiel, dass ein Buch, trotz kleiner Kritikpunkte, rundum gut gefallen kann. Ich bin begeistert!

"It's just you and me against the world, Pidge." S. 200

Im Moment schreibt die Autorin an einem neuen Buch, es soll Travis' POV (Point Of View = Sichtweise) beinhalten. Danach geht es mit einer Geschichte über Trent Maddox, einem der 4 Brüder von Travis, weiter. Nähere Informationen zur Autorin und ihren Büchern unter www.jamiemcguire.com.

Fazit
"Beautiful Disaster" war großartig, und der Titel passt so gut wie Travis' Faust auf die Augen seiner Gegner! Ganz plump vergleichen kann ich es nicht, aber für Fans von Bad Boy-Lovestorys (à la Simone Elkeles Bücher über die Fuentes Brothers) ist es ein gefundenes Fressen, bzw. ein Festmahl. Ausgeprägtere Sprache und Romantikszenen solle man mögen, sie machen das Buch zu dem, was es ist - Holy shit! Fucking great and damn hot!!

© Damaris Metzger, damarisliest.de


Und jetzt zur desaströsen Verlosung - bis Montag 11.06.2012:


Ich verlose für alle, die an diesem Buch jetzt brennend interessiert sind,
3 x die Kindle-Version von "Beautiful Disaster".

Beachten solltet ihr dies: Das Buch ist bis jetzt nur in Englisch erhältlich *zu den deutschen Verlagen rüberschiel*. Ihr benötigt zum Lesen einen Kindle (logisch!) oder ein Gerät, mit dem ihr Kindle E-Books lesen könnt (einen PC, iPhone/iPad mit der Kindle-App). Da man Kindle E-Books in Deutschland noch nicht direkt verschenken kann, bekommen die Gewinner von mir einen Amazon-Gutschein für das E-Book. Mit diesem könnt ihr euch das Buch auf euer entsprechendes Gerät herunterladen. Ihr benötigt also einen Amazon-Account. Bitte macht nur mit, wenn ihr diese Umstände erfüllen könnt.


Da "Beautiful Disaster" einige desaströse Kraftausdrücke verwendet möchte ich von euch wissen:

Wie oft findet ihr in meiner Review das deutsche Wort VERDAMMT?

Es gilt die komplette Review, von vorne bis hinten, inklusive des Abschnitts zur Verlosung und der Gewinnspiel-Frage. Okay? Dann los ...

Die Antwort bitte nicht (!) in den Kommentaren posten, sondern an meine E-Mail Adresse unter Kontakt/Impessum schicken.


Ich wünsche euch verdammt viel Glück :-)


Das Kleingedruckte: Jeder, ab 18, kann mitmachen. Der Amazon-Gutschein gilt von den deutschen Preis des E-Books. Aufgaben wie Werbung schalten oder Leser werden, um Lose zu sammeln, gibt es nicht! Jeder darf nur einmal teilnehmen und erhält dafür 1 Los. E-Mail Adressen werden sofort nach Beendigung gelöscht. Reine Gewinnspielblogs sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Auslosung erfolgt, lt. willkürlicher Reihenfolge der eingegangenen E-Mails, über Random.org. Teilnahmeschluss ist Montag, der 11.06.2012.

Auf in ein langes Lesevergnügen mit "Geliebte der Ewigkeit" von Beth Cillian (Kriegerinnen der Fiannah 01)

"Geliebte der Ewigkeit" (Kriegerinnen der Fiannah 01) von Beth Cillian, Taschenbuch, 328 Seiten, 19,95 € [D]


Mein nächstes Buch hat 328 Seiten. Ja? Okay? Und? mag da jetzt der ein oder andere denken. Sooo ungewöhnlich ist das ja nun auch nicht. Ungewöhnlich nicht, aber es sind ganz schön lange 328 Seiten.
Ich muss das mal kurz zeigen. Moment....

So. Die 328 Seiten sind 44-zeilig! Außerdem ist das Format des Buches etwas breiter, so dass die Zeilen auch viel länger sind, als gewöhnlich. Wahrscheinlich könnten man bei normalem Schriftbild den Umfang des Buches verdoppeln.
Ich gestehe, das ist mein erstes Buch des Sieben Verlag, und ich weiß auch, dass der Verlag eine große, begeisterte Fangemeinde hat. Ich gestehe aber auch frei heraus, dass mich ein solches Schriftbild erst einmal abschreckt. Es ist nicht sehr komfortabel so engbeschrieben zu lesen. Warum macht man denn so was? Ist das eine Kostenfrage?
Vampirgeschichten faszinieren aber immer noch. Dann also auf in den Kampf, äh, die Begeisterung....


Das wohlgeordnete Leben der Bostoner Pathologin Morrighan Cavanaugh schlittert nach der Diagnose eines Hirntumors auf den Abgrund zu. Doch statt die Notbremse zu ziehen, unternimmt sie alles, um ihren Absturz voranzutreiben.
Vampirkrieger Quinn Dál Goran hat den Auftrag, das wiedergeborene Böse, das sich in menschlicher Gestalt Einlass in die Welt der Menschen verschaffen will, zu finden und zu töten. Als seine Jagd von Morrighan unsanft ausgebremst wird, ahnen sie beide nicht, wie schicksalhaft ihre Begegnung ist. Je näher sie sich kommen, desto klarer wird Quinn, dass ihm letztlich nichts anderes übrig bleibt, als Morrighan zu töten, denn sie scheint die Wirtin des Bösen zu sein. Doch sein Herz spricht eine andere Sprache ...
 (Text- und Bildquelle: Sieben Verlag)

Mittwoch, 6. Juni 2012

Review zu "Hana" von Lauren Oliver



Carlsen (Mai 2012),
Kindle E-Book, ca. 72 Druckseiten,
1,99 € [D]


Wilde Partys, laute Musik, Treffen mit Jungs - all das ist verboten. Doch Hana ist das egal. Im letzten Sommer vor der OP, die sie endgültig gegen die Liebe immun machen wird, will Hana nur eins: leben. Dass sie sich dabei immer mehr von ihrer besten Freundin Lena entfernt, nimmt sie in Kauf - bis sie merkt, dass auch Lena ihre gut gehüteten Geheimnisse hat.

Eine Geschichte über Freundschaft, Eifersucht, Hass und Liebe.
Exklusiv: nur als E-Book erhältlich!
Mit Bonus: Leseprobe aus "Delirium" und Vorab-Leseprobe aus "Pandemonium" - erscheint im November 2012.
(Text- und Bildquelle: Carlsen Verlag)


Meine Meinung
Es ist Hanas letzter Sommer vor der OP, die ihr die Veranlagung zur Amor Deliria Nervosa, der Liebe, entfernen wird. Sie hat ihre Evaluierung, das Auswahlverfahren für einen Lebenspartner, schon hinter sich und wurde dem Sohn des Bürgermeisters zugeteilt. Ich zukünftiges Leben scheint geebnet, und Hana weiß, dass sie sich damit glücklich schätzen kann. Sie fühlt sich aber auch immer mehr eingeengt, schleicht sich auf Partys und Treffen der Untergrundbewegung und entfernt sich von ihrer besten Freundin Lena, die Hanas Eskapaden scheinbar missbilligt. Hana ist hin- und hergerissen und dann macht sie auch noch eine Entdeckung an Lena, die ihr antrainiertes Weltbild vollkommen auf den Kopf stellt.

Genauso wenig kann ich ihr erzählen, was ich jetzt fühle: dass mein Leben mich immer mehr einengt, als würde ich durch eine Reihe Zimmer gehen, die immer kleiner werden. (Kindle Pos. 161, 14%)

Mit "Delirium" hat Lauren Oliver einen dystopischen Meilenstein geschrieben. Bevor im Herbst 2012 der zweite Band der Amor-Trilogie "Pandemonium" in Deutschland erscheint, veröffentlichte jetzt der deutsche Verlag eine Kurzgeschichte, die einige der Ereignisse in "Delirium" aus der Sicht von Lenas bester Freundin Hana zeigen. Die Ereignisse spielen zu der Zeit, als Lena und Alex sich kennenlernen. Das weiß Hana, bzw. der Leser aber nicht, und so führt eine Begebenheit zur anderen, bevor sich die Geschichten von Lena und Hana am Ende der Kurzgeschichte treffen.
Man kann die Kurzgeschichte sicher auch einzeln lesen, deutlich mehr Spaß macht es aber, wenn man "Delirium" kennt. Einige Begriffe (die Deliria, das Buch Psst, das System, die Invaliden, der Widerstand, ...) sind in "Hana" natürlich nicht mehr ausführlich erklärt. Es wird ein gewisses Grundwissen aus dem Anfangsband der Trilogie vorrausgesetzt.

Ich habe den ganzen Abend über vermieden, an Steve zu denken, aber jetzt, wo ich näher komme, kann ich nicht anders. Vielleicht ist er ja auch da. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Die Vorstellung - der Gedanke an ihn - ergießt sich in mein Bewusstsein, nimmt Gestalt an. Ich kann es nicht unterdrücken. (Kindle Pos. 184, 16%)

Ich hatte fünf Seiten von "Hana" gelesen und fühlte mich wieder mitten im Geschehen, als hätte ich "Delirium" eben erst beendet. Sofort merkt man der Geschichte an, was Lauren Olivers Romane auszeichnet; einen wunderschönen und eindringlichen Schreibstil, sowie sehr dichte, ungekünstelte Charaktere. So macht man das! Ich fühle mich etlichen Buchcharakteren auch nach 300 Seiten nicht so verbunden, wie Hana schon nach den ersten 10 Seiten.

Hana ist unausgeglichen und rebellisch. Sie hat Ängste, die sie aber niemandem zeigen möchte. Gleichzeitig ist sie sich aber ihrer Zukunft und der unvermeidlichen OP, die die Liebe entfernt, voll bewusst. Sie möchte ihren letzten Sommer in vollen Zügen genießen, am liebsten bei den verbotenen Begegnungen mit Steve, ist aber auch unsicher, wie es nach der OP weitergehen wird, bzw. wie sie dann mit ihrem Leben zurechtkommen wird. Ich empfand sie als unglaublich authentisch und hätte gerne ein ganzes Buch aus ihrer Sicht gelesen.
Auch Personen, die nur kurz in der Geschichte vorkommen, vermitteln einen fast vollständigen Gesamteindruck ihres Charakters, sei es Hanas Mutter (grrrr!) oder ihre Freundinnen Lena und Angelica. Selbst Alex begegnet einem kurz, er sagt kaum 3 Sätze und trotzdem mag ich ihn so, so gerne!
Ich war die ganze Handlung über konzentriert, sie ist sehr ausgewogen, hat ruhige, überlegte aber auch rasant-spannende Situationen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, gibt am Ende aber Raum für eigene Spekulationen. Es wird sich zeigen, wie sich Hanas Entscheidungen auf die komplette Amor-Trilogie auswirken.

Fazit
"Hana" ist für mich die perfekte Kurzgeschichte. Sie ist voller Gefühl aber auch sehr rasant und spannend. Zudem ist der Schreibstil grandios. Hanas Gefühle gingen mir sehr nahe, und ich habe jede Zeile genossen, mit der ich an Ereignisse aus Lenas Sicht in Band 1 der Amor-Trilogie erinnert wurde. Wer "Delirium" mochte, für den ist "Hana" ein Muss und eine tolle Wartezeitverkürzung auf Band 2 "Pandemonium". Super!

© Damaris Metzger, damarisliest.de


Reiheninfo Amor-Trilogie:
Band 1 - Delirium
(Band 1,5 - Hana, Kurzgeschichte)
Band 2 - Pandemonium
Band 3 - Requiem, Herbst 2013?