Das Thema
Ökoaktivisten gegen Jäger, Weltoffenheit gegen Tradition, zwei unversöhnliche Lager und eine große Liebe. Die 16-jährige Marie kämpft mit einer Gruppe von Freunden für den Tierschutz und gegen den Klimawandel. Sie will etwas verändern. Bei einem Konzert ihrer Lieblingsband trifft sie ausgerechnet auf Ludwig von Brockdorff, einen leidenschaftlichen Jäger. Obwohl beide vom ersten Moment an eine starke Verbindung zueinander spüren, prallen zwei gegensätzliche Welten frontal aufeinander. Können eine selbstbestimmte Umweltaktivistin und ein traditionsbewusster junger Jäger zusammen sein, trotz aller Vorurteile und der Hindernisse, die die gegnerischen Familien und das Umfeld bedeuten?
© Klappentext-, Cover- und Zitatrechte: Carl Hanser Verlag
Meine Pläne muss ich nicht aufgeben, mein Engagement, meine Ziele. Aber meine Ansichten werden sich vielleicht ändern. Über Jäger, über den Wald und das Wild darin. Vielleicht verstehe ich alles besser, die Zusammenhänge, die Probleme, vielleicht werde ich mehr Verständnis für Jäger haben. Das Risiko muss ich eingehen, denn sonst bin ich nicht besser als die Menschen, die ich wegen ihrer Ignoranz verurteile. - Marie, S. 256
Das Leseerlebnis
Für eine Vielleserin wie mich gibt es innerhalb der Buchgenres kaum echte neue Themen. Das macht aber nichts, denn schließlich kommt es auf die Umsetzung an. Es bedarf nicht unbedingt eines neuen Themas, um ein mitreißendes Leseerlebnis zu haben. Bei "Es war die Nachtigall" habe ich allerdings aufgehorcht. Ein Liebe zwischen einem jungen Jäger und einer erklärten Öko-Aktivistin und Naturschützerin - das hatte ich als Buchthema noch nie. Natürlich gibt es viele Lovestorys, in denen Welten aufeinanderprallen, die Protagonisten unterschiedliche Zielsetzungen und Hintergründe haben (die dann schlussendlich doch verbinden). Doch hier verspricht die Handlung besonders konfliktbelastet zu sein. Und genau das, und wie die Autorin gedenkt, das zu lösen, interessierte mich stark. Am Anfang dachte ich noch "Huch", und am Ende wusste ich nicht, was ich mit mir anfangen soll.
Marie und Ludwig kommen aus komplett unterschiedlichen Welten. Ludwig aus einem wohlhabenden Elternhaus voller Traditionen und Verpflichtungen. Unter anderem der als Landbesitzer und Jäger. Vor kurzem hat Ludwig seinen Jagdschein erhalten. Er darf nun offiziell jagen, Tiere töten, um damit aktive Forstwirtschaft zu betreiben und für ein ökologisches Gleichgewicht zu sorgen. Völlig anders sieht das Marie, die sich bei Greenpeace engagiert, für Natur- und Umweltschutz steht und natürlich vegan lebt. Als die beiden sich treffen, stimmt die Chemie zwischen ihnen sofort. Aber kann eine Beziehung mit solch unterschiedlichen Lebenseinstellungen funktionieren? Gleichzeitig beginnen beide, ihre eigenen Sichtweisen zu hinterfragen.