Dieser All Age- und Jugendbuchblog wurde beendet. Schau dich jedoch gerne um! Infos dazu gibt es HIER.

Montag, 28. September 2015

Review zu "Am Ende der Welt traf ich Noah" von Irmgard Kramer



Loewe Verlag (Juli 2015),
Hardcover/SU, 352 Seiten
17,95 € [D]


Ein roter Koffer. Eine falsche Identität. Eine geheimnisvolle Villa. Eine große Liebe.

Marlene bricht aus ihrem behüteten Leben aus und verbringt den Sommer in einer geheimnisvollen Villa am Ende der Welt. Dort trifft sie auf Noah, in den sie sich sofort verliebt. Doch so perfekt alles auf den ersten Blick auch scheint - irgendetwas stimmt nicht. Noah darf die Villa nicht verlassen und Marlene fühlt sich ständig beobachtet. Hat sie sich nicht ins Paradies, sondern in ein Gefängnis geflüchtet? (Text-, Cover- und Zitatrechte: Loewe Verlag)


Und obwohl er gar keine Geschichte erzählen konnte, kam mir dieser Koffer vor, als sei er angefüllt mit schönen Träumen, als brauchte ich ihn nur zu öffnen und alle Wünsche erfüllten sich und brächten Lösungen für mein kompliziertes Leben. [...] Nimm ihn!, rief mir eine innere Stimme zu. - S. 7


Meine Meinung
Komplett unbedarft Irmgard Kramers neues Jugendbuch "Am Ende der Welt traf ich Noah" zu beginnen, fiel mir schwer. Zu zahlreich waren die Lobeshymnen anderer Leser, zu hoch meine Erwartungen an eine wunderbare Geschichte, die der spannende Klappentext auf den ersten Blick verspricht. Mit einigen eigenen Gedanken, die ich mir zum Buch gemacht habe, kann ich mich den vielen positiven Meinungen anschließen. Das Buch perfekt inszeniert - und das ist durchweg positiv gemeint!

"Am Ende der Welt traf ich Noah" spielt im Sommer, an einem unbekannten, abgeschiedenen Ort. Es ist heiß, es ist idyllisch. In Kombination mit dem hübschen Cover, könnte man eine lockere Erfahrungs- und Liebesgeschichte erwarten. Doch das täuscht. Ich möchte behaupten, dass dieses Jugendbuch zu den stimmungsvollsten und mysteriösesten dieser Zeit gehört.
Dabei ist die verwendete Sprache, der Stil der Autorin, nicht mal besonders auffällig. Trotzdem erzeugt sie eine Atmosphäre, die Gänsehaut verursacht. Man kann kaum abschätzen mit was man es hier zu tun hat, was das Ganze soll oder wer gut und wer böse ist. Einige Dinge erscheinen einfach keinen Sinn zu ergeben. Ich war permanent am Rätseln, habe meine Leseantennen, auch in dem Wissen um ein sehr besonderes Ende, nach allen Richtungen ausgestreckt - und kam nicht drauf.

Es hätte mich nicht gewundert, wenn auch wir uns im Mondlicht in andere Wesen verwandelt hätten - in Feen, Lichtwesen, Engel oder einfach nur in zwei über beide Ohren komplett verknallte Verliebte, durchlöchert von Pfeilen, die Amor auf uns geschossen hatte, besoffen von Hormonen, die irgendwer im Überfluss über uns ausgeschüttet hatte. - S. 161

Ohne auf die Charaktere näher einzugehen - da gibt es nämlich einige überraschende Besonderheiten -, ging mir die Lovestory, seitens Marlene, zu schnell vonstatten. Leider verliert sich das Mädchen sehr oft in Schwärmereien, ihre Gedanken beinhalten zu viel Kitsch und die verwendete Sprache war mir an diesen Stellen viel zu schwül und blumig (ob's an der Hitze lag?). Dies hat mir einige Passagen leider verlitten und ist der Grund für einen Punktabzug. Ich war genervt von einer schwärmenden, blauäugigen Marlene und einem jammernden und oft beleidigten Noah.

Ab dem letzten Buchdrittel wird die Handlung so rasant, dass man kaum Luft holen kann. Spannend und mysteriös ist sie durchweg, steigert sich gegen Ende aber nochmals enorm. Noch immer weiß man nicht, wo das alles hinführen soll. Und dann kommt das Ende. Bei mir mit ungläubigem Augenzwinkern, gefolgt von Realisierung und echter Begeisterung. Es ist so einfach und doch so unerwartet. Alles macht plötzlich Sinn, steht in einem völlig anderen Licht da. Die Inszenierung und Auflösung sind schwer zu übertreffen.

Fazit
Und hier kann ich mich nur wiederholen. Die Geschichte hat mich in ihrer Gänze, mit allen Zusammenhängen und einem unglaublichen Abschluss, komplett überzeugt. Ich war richtig baff! Einzig die Sprache ist stellenweise zu blumig, zu opulent, und Kitschphobiker müssen beide Augen zudrücken. Durchgängig mysteriös und undurchsichtig ist die Story ein Lesegenuss für einfach jeden. Sie ist perfekt inszeniert! Mit dem Wissen, das man am Ende hat, möchte man sie direkt noch einmal lesen, um eine völlig andere Sichtweise darauf zu haben. Nicht verpassen! Von mir gibt es 4 von 5 Punkte.

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Dienstag, 22. September 2015

Rezension zu "Dreams of Gods and Monsters: Zwischen den Welten" von Laini Taylor



Verlag: FJB (Juli 2015)
Originaltitel: Dreams of Gods and Monsters
Übersetzer: Anna Julia und Christine Strüh
Reihe: Band 3/3, ab ca. 14-17 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 784 S.
ISBN: 978-3841422323
16,99 € [D]

Genre: Urban Fantasy

© Cover- und Zitatrechte: FISCHER FJB


Das Thema
Der grausame Imperator Jael ist mit tausend Eliteengeln in die Menschenwelt geflogen, was dort für Überraschung und Chaos, aber auch Ekstase sorgt. Jael erwartet von den Menschen Huldigungen und Unterstützung in Form von Massenvernichtungswaffen. Damit will er nach Eretz zurückkehren und die restlichen Chimären ein für alle Mal auslöschen.
Karou will dem Imperator die Stirn bieten, um danach als Wiedererweckerin vielen Chimärenseelen ein neues Leben zu geben. Sie hat eine kleine Armee, und zusammen mit Akivas Seraphim-Truppe könnten sie eine Allianz gegen den Jael bilden. Doch Chimären und Seraphim sind nach wie vor verfeindet. Selbst wenn es ihnen gelingt, die Differenzen beizulegen, und sich gemeinsam gegen den Feind zu stellen, sind sie diesem immer noch hoffnungslos unterlegen.

Die Rezension

Der Anfang: Herzrasen und schreiendes Blut, wild und tosend und jagend und allesverzehrend und schrecklich, schrecklich, schrecklich ...

Mit "Dreams of Gods and Monsters" bekommt die gefeierte Zwischen den Welten-Trilogie ihren Abschluss. Mit knapp 800 Seiten ist das Lesevergnügen für ein Jugendbuch enorm. Der Leser bekommt, im Verhältnis gesehen, viel Buch für wenig Geld. Autorin Laini Taylor sorgt für manche Überraschung, präsentiert einen fulminanten Abschlussband und kreiert eine Geschichte, die mit ihrer Komplexität kein Ende zu kennen scheint.

Sie schauten einander an. Jeder könnte es sehen. Engelfreundin. Bestienfreund.
Sollen sie uns doch sehen.
Es war Leichtsinn, Wahnsinn, aber nach allem, was sie durchgestanden hatte, kümmerte sie das nicht. Akivas Augen strahlten Hitze und Licht aus, und Karou wollte sie so lange wie möglich auf sich spüren. Morgen: die Apokalypse. Heute Nacht: Sonnenschein. - S. 248/249

Der Einstieg in die Geschichte von "Dreams of Gods and Monsters" überlappt sich mit den Schlussszenen aus dem Vorgängerband "Days of Blood and Starlight". Das ist eine Besonderheit, die sehr gut gefällt. Man erlebt bereits Gelesenes aus anderen Blickwinkeln, erfährt aber gleichzeitig viel Neues. Die Handlung beginnt mit einer völlig neuen Protagonistin, deren Werdegang im Verlauf Geschichte absolut fesselnd konzipiert ist, und die eine entscheidende Rolle im Abschlussband spielt.

Die Zwischen den Welten-Trilogie hat eine bedeutsame Liebesgeschichte als Basis. Chimäre Karou und Seraphim Akiva gehören zu verfeindeten Völkern, dürfen sich nicht lieben und sehen in ihrer Liebe doch einen möglichen Neuanfang für eine friedliche Welt. Das klingt episch - und das ist es auch! Erstaunlich, dass ein Großteil der kompletten Geschichte ohne ein Zusammensein der beiden Hauptcharaktere auskommt. Das ändert sich auch im Abschlussband nicht. Karou und Akiva verzehren sich nacheinander, es werden ihnen aber so viele Steine und Hindernisse in den Weg gelegt, dass sie einfach nicht zusammenkommen können. Der Leser findet sich in einer weitschweifigen Urban Fantasy-Welt mit sehr komplexer Haupt- und Hintergrundgeschichte. Romantische Momente zwischen Karou und Aktiva sind rar. Kitsch findet man überhaupt nicht. Gerade das macht den besonderen Reiz der Geschichte aus, die in ihrer Umsetzung völlig eigene Wege geht.

In seinem Lächeln, in seinen Augen und in seinem Warten - er wartete immer noch - sah sie sein wahres Wesen, und es war ihr vertraut. Stärke und Anmut, Einsamkeit und Sehnsucht.
Und Hoffnung.
Und Zögern. - S. 676

"Dreams of Gods an Monsters" besitzt eine solch formvollendete und üppige Sprache, wie man sie nicht allzu oft antrifft. Das ist schon hohe Kunst! Die auktoriale Erzählform verlangt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, hält den Leser jedoch mit viel Spannung und Dramatik, feinem Humor und überraschenden Wendungen beider Stange. Der Abschlussband ist lang und ausführlich. Jeder Erzählstrang wird detailliert zu Ende erzählt. Man schwankt zwischen dem Wunsch, einige Handlungsstränge zu kürzen und genau so noch ewig weiterzulesen. Der Ideenreichtum und die kreierte Welt sind im phantastischen Jugendbuch kaum zu übertreffen. Genau so muss das sein!

Das persönliche Fazit
Der Abschluss der Zwischen den Welten-Trilogie "Dreams of Gods and Monsters" hat mich viel Durchhaltevermögen gekostet (es war total umfangreich!) und mich gleichzeitig begeistert (es war einfach episch!). Sehr akkurat und konsequent bringt die Autorin ihre Geschichte zu Ende. Sie hinterlässt eine Trilogie, die im Gedächtnis bleibt und die man in dieser Form kein zweites Mal findet. Es ist sehr willensstark, dass sie ein Ende findet, das es den Charakteren nicht einfach macht, den Leser aber vollkommen zufriedenstellt. Alles andere wäre unglaubwürdig. Lesen, durchhalten, begeistern lassen! 5 Sterne.

Aufmachung: 5 / 5
Handlung: 4,5 / 5
Charaktere: 4,5 / 5
Lesespaß: 4,5 / 5
Preis/Leistung: 5 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de



Reiheninfo Zwischen den Welten-Trilogie:

Band 3 - "Dreams of Gods and Monsters"

Montag, 21. September 2015

Dieses Buch bleibt im Regal #10

Eine Aktion von Damaris liest.
Ich bin sehr glücklich schon zum 10. Mal ein Buch vorzustellen, das unbedingt bei mir im Regal bleibt. Für immer. Was hat es mit dieser Aktion auf sich? Nicht jedem Buch ist ein Platz in meinem Regal sicher. Schon aus Platzgründen muss ich nach dem Lesen entscheiden, welche Bücher weiterziehen und welche einen Regalplatz bekommen. Das sind meist die besonderen Bücher, die mir ans Herz gewachsen sind, die ich nochmals lesen würde oder mit denen ich eine für mich wichtige Begebenheit verbinde. Bei der monatlichen Aktion "Dieses Buch bleibt im Regal" steht jeweils eines dieser Bücher im Rampenlicht.


Was ich dich träumen lassen


"Was ich dich träumen lasse" von Franziska Moll - 14,95 € - Loewe Verlag

Kinder- und Jugendbuchautorin Sabine Both hat unter dem Pseudonym Franziska Moll "Was ich dich träumen lasse" geschrieben. Ein Jugendbuch, das mir sehr tief unter die Haut ging. Das Buch war mein persönliches Wunder im Januar 2014. Meine Review dazu gibt es HIER.

Elena hat mit Rico ihr Glück gefunden. Doch ein Autounfall setzt diesem Glück abrupt ein Ende. Nun liegt Rico im Koma. Elenas Leben geht weiter. Dabei lässt sie ihre gemeinsamen Erlebnisse, ihr Kennenlernen und ihre Liebe Revue passieren und hat immer die Hoffnung, dass Rico zu ihr zurückkommt.
Das Thema ist kein neues, jedoch hat es die Autorin für mich sehr perfekt umgesetzt. Die kantige und schwierige Elena trifft auf den sonnigen und freundlichen Rico und schaffen gemeinsam eine Romanbasis, die mich begeistert hat.
Besonders beeindruckt hat mich der sprachliche Ausdruck von "Was ich dich träumen lasse". Hier empfinde ich das Buch als einen Vorreiter und ein Musterbeispiel. Der ungewöhnliche Stil ist sehr spitz, machmal kratzig und frech. Gefühle kommen ungeschliffen beim Leser an und waren für mich völlig mitreißend. Mit seinen Charakteren und deren Verhalten ist das Buch ebenso speziell wie wunderbar. Das Buch hat bei mir Lieblingsbuchstatus.



Du warst so unverschämt. So unverschämt selbstbewusst. Und so unverschämt unwiderstehlich. - S. 51



Liebe Blogger, dies ist eine Mitmachaktion von Damaris liest. Du möchtest ebenfalls ein besonderes Buch, das niemals aus deinem Regal auszieht, auf deinem Blog vorstellen und es damit deinen Lesern empfehlen? Dann ...

SEI DABEI!
(die Aktion findet jeweils am 15. des Monats statt)

  • Verwende das Dieses Buch bleibt im Regal-Banner, und verweise damit auf den Ursprungsblog, damit die Aktion Wiedererkennungswert hat.
  • Wenn du magst, hinterlasse mir hier deinen Beitragslink als Kommentar, dann können interessierte Leser und ich zum Stöbern kommen.
  • Mach mit oder auch mal nicht. Am Aktionstag oder später (du hast immer einen ganzen Monat Zeit, bevor die nächste Runde startet) - ganz egal. Die Aktion ist jedes Mal freiwillig. Sie soll gemeinsam Spaß machen und ggf. den Austausch anregen.

Mittwoch, 16. September 2015

Buchzugänge vs. Buchabgänge vs. Geflüster im August 2015

Gerade, beim Betrachten meiner Buchzugänge, frage ich mich, warum ich diese mit Herbstdeko fotografiert habe. Das ist doch die spätsommerliche August-Statistik! Aber gut, mittlerweile ist ja schon Mitte September und da darf es bei uns zu Hause ruhig schon etwas herbstlich aussehen.
Ich kann jeder Jahreszeit etwas abgewinnen. Den Herbst mag ich besonders gerne. Ganz klassisch denke dabei an bunte Blätter, Kastanien und warmen Tee. Der Ofen wird das erste Mal wieder angefeuert, und so manche Kerze sorgt bei trüb-grauem Herbstwetter für Gemütlichkeit. Darum fange ich langsam auch mit der herbstlichen Gartenarbeit an. Es gibt viel zu tun. Diese Woche werde ich dann noch die Hausdeko vervollständigen.
Und viel lesen, das wäre schön. Da ich die Frankfurter Buchmesse dieses Jahr ausfallen lasse, wegen Baby und so, bin ich überhaupt nicht im Messestress. Ich werde die Zeit anderweitig nützen ...


Mein Buchzugänge im August 2015 - 9 Bücher:




Nicht auf dem Foto ist Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt, ein Septemberbuch, das ich vorab lesen durfte. Ich hatte nach dem Lesen das dringende Bedürfnis, es einer Bücherfreundin zu schicken, weil ich mit ihr darüber reden wollte. Es ist toll!

Am Ende der Welt traf ich Noah ist ein Sommerbuch und dazu noch unglaublich mysteriös. Ich lese es gerade und weiß noch überhaupt nicht, wo es mich hinführt. Leider enthält die Lovestory leicht kitschigen Ansätze, und Kitsch vertrage ich nur in sehr geringer Dosierung. Noch kann ich darüber hinwegsehen.
Bücher von Manuela Martini lese ich total gerne, weil sie eine wahnsinnig tolle Stimmung erzeugen kann. Ihn neuester Arena X-Thriller Flieh in die Nacht, mein Herz wartet schon auf dem Lese-ich-als-nächstes-Stapel.
Alleine wegen der guten Bewertungen, und der Begeisterung von Sandy, habe ich This Song Will Save Your Life meinem SuB hinzugefügt. Ein Musikbuch!
Die Eleria-Trilogie von Ursula Poznanski gehört zu den besten Büchern überhaupt! Layers ist das aktuelle Buch von ihr und damit ein Lesemuss.
Plötzlich It-Girl war Überraschungspost von Schneiderbuch. Ich habe es schon eine Weile, jetzt, im September, ist der Erscheinungstermin. Ebenso überraschend habe ich Der Junge, der mit dem Herzen sah (die Beschreibung klingt sehr rührend) und Für Freiheit, Kunst und Mayonnaise (klingt verrückt und intelligent witzig) erhalten. Alle Bücher entsprechen genau meinen Lesevorlieben.
Zuletzt hat mit Simone You: Du wirst mich lieben geschickt. Einfach so. Weil sie meine Meinung dazu gerne wissen möchte. Ein herzliches Danke dafür! Sie sagte mir, dass das Wort KRASS mit diesem abgedrehten Thriller eine neue Definition bekommt.


Buchabgänge - gelesen habe ich im August 8 Bücher:



   

BookElements: Die Magie zwischen den Zeilen von Stefanie Hasse ... habe ich gleich am Anfang des Monats gelesen, weil die Autorin mich um ein objektives Feedback gebeten hatte. Das Vertrauen ehrt mich, der positive Umgang mit meiner Kritik war sehr angenehm. Die hatte ich durchaus, obwohl ich davon überzeugt bin, dass das Buch und die Fortsetzungen eine große Fangemeinde haben werden.
Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem von Nina LaCour ... ist ein ruhig zu lesender, stimmungsvoller Roadtrip über das Leben. Inklusive Enttäuschungen und Glück. (meine "Eine Woche, ein Ende ..."-Rezension gibt's hier)
Zeugenkussprogramm von Eva Völler ... richtet sich eindeutig an jüngere Leser. Obwohl die Story spannend und gut aufgebaut ist, fehlt die erwartete Coolness, und mich haben kitschig-pubertäre Schwärmereien und ein blasser Loveinterest eher gelangweilt. Aus der Thematik Kiss & Crime hätte man viel mehr machen können. (meine "Zeugenkussprogramm"-Rezension gibt's hier)
Das zufällige Leben der Azalea Lewis von J. W. Ironmonger ... hat mir mit der Thematik von Schicksal und Zufällen vor dem Lesen viel Respekt eingeflößt. Und ja, der Roman ist komplex und nicht einfach. Ich bin aber völlig darin versunken und war von der Geschichte begeistert. (meine "Das zufällig Leben der Azalea Lewis"-Review gibt's hier)


   

Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens von Sara Moore Fitzgerald ... ist ein ganz feiner, liebevoller Roman, der mich gleichzeitig sehr berührt und aufgewühlt hat. (meine "Das Apfelkuchenwunder ..."-Review gibt's hier)
Herz zu Asche von Kathrin Lange ... habe ich förmlich aufgesogen. Das perfekt geschriebene Buch ist der Abschluss der Herz aus Glas-Trilogie. Das Lesegefühl erreicht nicht komplett die Vorgängerbände, ein Erlebnis ist es trotzdem. (meine "Herz zu Asche"-Rezension gibt's hier)
Schau mir in die Augen, Audrey von Sophie Kinsella ... verbindet Humor mit dem Thema Angststörungen. Das erste Jugendbuch der Erfolgsautorin ist super gelungen und liest sich so spaßig-verrückt-liebevoll, dass es ein echte Leseempfehlung ist. (meine "Schau mir in die Augen, Audrey"-Review gibt's hier)
Liebe ist was für Idioten. Wie mich. von Sabine Schoder ... war für mich ein rundum mitreißendes und elektrisierendes Jugendbuch. Der bissige Stil und die eindringliche Story sind perfekt. So muss eine Lovestory sein! (meine "Liebe ist war für Idioten ..."-Review gibt's hier)


Highlight: Den Platz der Highlights müssen sich im August "Das zufällig Leben der Azalea Lewis" und "Liebe ist was für Idioten. Wie mich." teilen. Beides völlig unterschiedliche Bücher, beide auf ihre Art perfekt. Außerdem hänge ich noch "Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens an". Ich hatte etwas ganz anderes erwartet und war so voller Empathie für die Protagonisten, dass ich das Buch als kleinen Schatz bezeichne.

Lowlight: "BookElements: Die Magie zwischen den Zeilen" war in dieser Konstellation nicht mein Buch. Die tolle Idee, von aus Büchern herausgelesen Romanhelden, hätte noch Schliff vertragen können, und ich hätte gerne mehr Hintergrundwissen zu den Fantasyelementen und Charakteren gehabt. Von "Zeugenkussprogramm" habe ich viel mehr Humor und eine coole, prickelnde Lovestory erwartet. Die Hauptprotagonistin verhielt sich viel zu kindisch (auch wenn das Buch eine junge Zielgruppe hat) und ihr Personenschützer bleibt blass, langweilig und beliebig.

Montag, 14. September 2015

Review zu "Liebe ist was für Idioten. Wie mich." von Sabine Schoder



FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch (Juli 2015), Band 1,
Klappenbroschur, 352 Seiten,
12,99 € [D]


(Text-, Cover- und Zitatrechte: FISCHER KJB) Optimistisch gesehen ist Vikis Leben eine Vollkatastrophe. Da kann man schon mal aus Frust ein paar Tüten zu viel rauchen. Da kann es auch passieren, dass man nach einem Konzert mit dem Sänger der Band im Bett landet, obwohl man den eigentlich total bescheuert findet.

Wirklich.
Kein großes Ding.
So was passiert.
Aber ausgerechnet ihr?
Nein!
Ganz.
Sicher.
Nicht.

Oder vielleicht doch?


Das Leben allerdings besteht nicht aus Wünschen. Es besteht nur aus Dingen, die wir tun, oder die wir sein lassen. - S. 323


Meine Meinung
Manchmal bekommt eine kleines, neues Buch so viel Aufmerksamkeit, dass man unweigerlich immer wieder darauf gestoßen wird. Manchmal sind die Bewertungen für ein Buch so gut, dass man die eigene Meinung mit der anderer Leser vergleichen möchte. Und machmal schlägt ein Debütroman ein wie eine Bombe und hat es verdient, dass man ausgiebig darüber spricht. Im Falle von Sabine Schoders "Liebe ist was für Idioten. Wie mich." trifft das alles zu. Das Buch, mit seiner speziellen Liebesgeschichte, überzeugt auf ganzer Linie. Es ist perfekt geschrieben und sorgt mit einigen (fiesen) Überraschungen und Wendungen für Lesespaß, der für angeknabberte Fingernägel sorgt. Und Bauchkribbeln gibt's noch obendrein.

Sabine Schoder hat einen äußerst nachhaltigen Schreibstil, der die Gefühle der Protagonisten sehr pur und anschaulich wiedergibt. Dieser Stil macht das Lesen sehr eindringlich, nicht einfach, möchte ich behaupten, dafür umso intensiver. Stellenweise erinnerte mich das Lesegefühl an Bücher von Autorengrößen wie Antonia Michaelis oder Bettina Belitz. Damit hatte das Buch bei mir schon den ersten Stein im Brett.

Die Atmosphäre, die Hauptprotagonistin Viki umgibt, ist kühl, oft trostlos. Sie hat zwar gute Freunde, ihr Familienleben ist jedoch sehr problembehaftet, wenn nicht sogar zerstört. Sie lässt außenstehende Personen nicht an sich ran, ist meist zynisch oder schlagfertig-abweisend. Als sie eine One-Night-Stand mit Jay hat, Star der Schulband, Sohn aus gutem Elternhaus, ändert sich ihr Leben. Langsam zwar, aber unaufhaltsam. Dieser Entwicklungsschritt, den Viki hier vollzieht, ist glaubhaft umgesetzt. Sie wird nicht plötzlich zu einer völlig anderen Person. Es sind existenzielle Dinge, die ihr für ihr Leben bewusst werden. Dabei bleibt sich Viki aber selbst treu.

"Liebe ist was für Idioten. Wie mich." hat einen scharfzüngigen Humor und scheut sich nicht vor Lebenskrisen und Problemthemen. Die Lovestory ist herrlich kribbelig, die Chemie zwischen den beiden Hauptprotagonisten brodelt. Diese Kombination ließ mich völlig in den Seiten verschwinden. Ich habe das Buch mit dem freudigen Gefühl permanenter Spannung gelesen, war wie elektrisiert und konnte mich kaum lösen.
Obwohl man bald vermuten kann, welches Hintergrundthema die Autorin für ihre Geschichte gewählt hat, will man es am liebsten verdrängen, nicht wahrhaben, verleugnen. Bis man es schlussendlich akzeptiert und am Ende nochmals völlig überrascht wird. Einfach wunderbar!

Fazit
Ich habe schon längere Zeit kein Buch mehr gelesen, das mich so rundum mitgerissen hat wie "Liebe ist was für Idioten. Wie mich.". Hier stimmen Handlung und Hintergrund, Lovestory und Entwicklung. Das Buch begeistert! Der bissige und eindringliche Stil harmoniert aufs Beste mit der intensiven, spröde-innigen Geschichte. Die Charakterstudie der Protagonisten ist einwandfrei gelungen, man wird sie nicht mehr so schnell vergessen. Vorbehaltlos zu empfehlen!

© Damaris Metzger, damarisliest.de



Reiheninfo Viki & Jay-Dilogie:

Band 1 - Liebe ist was für Idioten. Wie mich.

Freitag, 11. September 2015

Rezension zu "Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt" von Nicola Yoon



Verlag: Dressler (September 2015)
Originaltitel: Everything, Everything
Übersetzer: Simone Wiemken
Reihe: - , ab ca. 14-17 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 336 S.
ISBN: 978-3791525402
16,99 € [D]

Genre: Jugendroman, Lovestory, Drama

© Cover- und Zitatrechte: Dressler Verlag


Das Thema
Madeline hat eine Ärztin als Mutter und eine private Krankenschwester.  Das ist auch gut so, denn sie ist schon ihr ganzes Leben lang krank. Madeline leidet an einer Form von SCID (schwerer kombinierter Immundefekt). Sie selbst sagt, sie ist im Grunde allergisch gegen die Welt. Kleinste Dinge können einen Anfall auslösen, und es kann auch nicht vorhergesagt werden, was als nächstes zu einem Allergieschock führt. Für Madeline bedeutet das, dass sie seit dem Babyalter immer im Haus, in einer streng abgeschirmten, keimfreien Umgebung gelebt hat. Sie ist daran gewöhnt und hat sich mit ihrem Leben arrangiert ... bis nebenan eine neue Familie einzieht. Maddy verliebt sich in Olly. Plötzlich will sie mehr, als ihr steriles Leben und ist bereit, die Konsequenzen in Kauf zu nehmen.

Die Rezension

Der Anfang: Ich habe viel mehr Bücher gelesen als du. Es spielt keine Rolle, wie viele du gelesen hast. Bei mir sind es mehr. Glaub mir. Ich hatte genügend Zeit dazu.

Bücher über kranke Menschen, ob Erwachsene, Kinder oder Jugendliche, gibt es viele. Je nachdem, wie dieses Thema umgesetzt wurde, berühren diese Geschichten stark. Den Protagonisten ist meist das Mitleid der Leser sicher, weil sich niemand vorstellen kann, so zu leben. Auch Nicola Yoon widmet sich diesem Thema, und ihre sympathische Hauptcharakterin Madeline hat den Leser sofort auf ihrer Seite. Doch in dem Buch steckt mehr. Es sprüht vor Humor, Sensibilität und Liebe. Und geht dabei am Ende einen Weg, der für viele unerwartet kommt und noch sehr lange nachwirkt.

"Das Leben ist hart, Liebes. Aber jeder findet seinen Weg."
- S. 43

Madeline ist einer der Charaktere, die den Leser sofort auf ihrer Seite hat. Sie ist fröhlich, gebildet und sehr lustig, obwohl sie ein Leben führen muss, dass absolut außerhalb der Vorstellungskraft jedes Einzelnen liegt. Ihre mitfühlende Art imponiert sehr. Gleichzeitig denkt Maddy aber auch sehr viel über ihr Leben nach. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist ihr wichtig, sie hat ja niemanden sonst. Darum akzeptiert sie auch die unnachgiebige Strenge der Mutter, wenn es um Maddys Sicherheit geht. Sie hat wegen ihrer Krankheit ja keine Wahl. Erst als Olly in Maddy Leben tritt, möchte sie mehr, kann sich nicht mehr vorstellen, ihr ganzes Leben im Haus zu verbringen. Dieser Prozess findet im Buch nicht von heute auf morgen statt, es ist eine Entwicklung, die die Charaktere hier durchmachen. Das wurde von der Autorin hervorragend umgesetzt.

Das Lesegefühl ist wahnsinnig gut und eindringlich. Das Buch ist gefühlvoll, und der Humor sticht bei diesem harten Thema angenehm und unaufdringlich heraus. Auch die Lovestory trifft den Nerv der Zeit. Sie ist wirklich süß. Einerseits ganz typisch für ein Jugendbuch, hat die Beziehung von Maddy und Olly dennoch etwas besonderes, was nicht zuletzt an der Lebenssituation beider Protagonisten liegt.
Einige Leser könnten von einer Wendung im Buch komplett überrascht werden. Die meisten werden von einer anderen, nicht weniger dramatischen Richtung ausgehen. Ist man beim Lesen in dieser Hinsicht ahnungslos, lässt dieser Aspekt sprachlos und auch etwas entsetzt zurück.

Die Krone, das i-Tüpfelchen der Geschichte, ist die absolut geniale Buchgestaltung mit den anschaulichen, humorvollen, emotionalen, ... Zeichnungen. Das Buch liest sich dadurch sehr schnell. Ruckzuck ist man am Ende angelangt. Ein Buchschatz, der trotz seiner Kürze dem Leser die komplette Emotionsbandbreite präsentiert.

Das persönliche Fazit
"Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt" ist ein Buch, bei dem ich nicht aufhören konnte zu lesen. Folglich bin ich durch das Buch gerauscht. Das lag sicher auch daran, wie herrlich passend die Geschichte mit grafischen Elementen kombiniert war. Die Geschichte selbst ist sehr emotional. Sie ließ mich lachen und weinen, weckte Verständnis ebenso wie Ablehnung. Eindringliche, sehr menschliche Charaktere und eine nicht alltägliche Story im Jugendromangenre machen das Buch zu einer Nummer-Eins-Empfehlung! 5 Sterne.

Aufmachung 5 / 5
Handlung: 4,5 / 5
Charaktere: 4,5 / 5
Lesespaß: 5 / 5
Preis/Leistung: 5 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Montag, 7. September 2015

Dieses Buch bleibt im Regal #9

Eine Aktion von Damaris liest.
Ich behalte nur Bücher, mit denen ich etwas Besonderes verbinde oder die ich ein zweites Mal lesen würde. Darum trenne ich mich auch von Büchern, die mir sehr gut gefallen haben, denen ich aber keinen Regalplatz einräumen will. Man könnte meinen, dass meine heimische Buchauswahl recht übersichtlich ist. Falsch, es wird trotzdem langsam eng. Ein Mal im Monat stelle ich bei der Dieses Buch bleibt im Regal-Aktion eines meiner Bücher vor, das sich den Regalplatz hart (oder auch sehr leicht) verdient hat.


Blutschwur - Vampire Academy


"Vampire Academy: Blutschwur" von Richelle Mead - 12,95 € [D] - Egmont LYX

"Blutschwur" ist der vierte Band der Vampire Academy-Reihe. Und für mich der beste Teil der Serie! Heute würde diese Buchreihe nicht mehr unbedingt in mein Leseschema passen (Vampire, Schule, Liebe, Kampf - man kennt es), bzw. müsste ich von jemandem überzeugt werden, auf dessen Meinung ich mich verlassen kann. Umso besser, dass ich die komplette Reihe schon gelesen habe. Die Bücher sind super! Denn die Thematik entwickelt sich in eine völlig unerwartete Richtung, ist anders, als man es von sonstigen Vampirstorys kennt. Das sorgt für atemlosen Lesespaß. Das allerbeste Leseerlebnis hatte ich jedoch mit "Blutschwur".

Bei diesem Buch war es mir nämlich schier unmöglich, mit dem Lesen aufzuhören. Ich war wie elektrisiert, ständig angespannt und hibbelig beim lesen. Nachdem ich das Buch spätnachts dann zugeklappt hatte, um noch etwas zu schlafen, konnte mein Kopf nicht abschalten - unmöglich. Also hab ich das Licht wieder angemacht und weitergelesen. HIER, in meiner Rezension, habe ich mein Leseszenario von damals dargestellt. Die Rezension ist komplett spoilerfrei.

Ich kann diese Reihe jedem empfehlen, der ein Faible für Schul-, bzw. Academy-Reihe hat. Freut euch auf die tolle Geschichte, freut euch auf Band 4! Vampire Academy ist eine Jugendbuchreihe. Obwohl es beim Thema Kampf und Spannung hart und bei der Lovestory kribbelnd zur Sache geht, kann man die Geschichte nicht mit erotischer Dark Fantasy, wie Black Dagger oder Midnight Breed gleichsetzen.



"Blutschwur ist der packendste Roman der Serie und erzeugt mit seinen unerwarteten Wendungen nicht enden wollende Hochspannung." Daily News Tribune
Ganz meine Meinung!




Liebe Blogger, dies ist eine Mitmachaktion von Damaris liest. Du möchtest ebenfalls ein besonderes Buch, das niemals aus deinem Regal auszieht, auf deinem Blog vorstellen und es damit deinen Lesern empfehlen? Dann ...

SEI DABEI!
(die Aktion findet jeweils am 15. des Monats statt)

  • Verwende das Dieses Buch bleibt im Regal-Banner, und verweise damit auf den Ursprungsblog, damit die Aktion Wiedererkennungswert hat.
  • Wenn du magst, hinterlasse mir hier deinen Beitragslink als Kommentar, dann können interessierte Leser und ich zum Stöbern kommen.
  • Mach mit oder auch mal nicht. Am Aktionstag oder später (du hast immer einen ganzen Monat Zeit, bevor die nächste Runde startet) - ganz egal. Die Aktion ist jedes Mal freiwillig. Sie soll gemeinsam Spaß machen und ggf. den Austausch anregen.

Freitag, 4. September 2015

Ich lese aktuell ... mein (unter anderem) Lesestoff für September 2015

Für den September hab ich mich für fünf Bücher entschieden, die ich auf jeden Fall in diesem Monat lesen möchte. Meine August Leseliste habe ich komplett weggelesen, was mich im Nachhinein wundert, denn die Sommerferien und Urlaub mit kleinen Kindern sind ein Lesezeit-Killer.
Trotzdem ist meine aktuelle Leseliste eine Herausforderung, denn ich weiß jetzt schon, dass ich an dem 800-Seiten-Buch sehr lange lesen werde (da bin ich gerade drin versunken).



Dreams of Gods and Monsters ist mein jetziges Lesevergnügen. Das Buch ist dick, aber unglaublich toll. Der Zwischen den Welten-Abschlussband sollte nicht lange auf dem SuB schmoren. Eine Zusammenfassung der beider Vorgängerbände (für mich dringend nötig!) findet man übrigens HIER.
Manuela Martinis "Wenn es dunkel wird" gehört zu meinen Lieblingsbüchern und ist vom Lesefeeling her eines der Besten. Diesen Monat ist ihr neues Buch Flieh in die Nacht, mein Herz dran.
Viel Spannung verspreche ich mir von Layers. Ursula Poznanski konnte mich bisher mit jedem Buch fesseln, darum ist auch ihr neuer Jugendthriller ein Muss.
Alleine der guten Bewertungen wegen, habe ich mir This Song Will Save Your Life ausgesucht. Eine liebe Bloggerkollegin sagte mir dann ebenfalls, dass sie das Buch supergut fand. Darum wird es jetzt schnell gelesen.
Am Ende der Welt traf ich Noah wurde von vielen Lesern zu einem Highlight gekürt. Auf die besondere Liebesgeschichte freue ich mich sehr.


Wer genaue Infos zu Büchern und Inhalt nachlesen will ....

Layers - Loewe Verlag

Mittwoch, 2. September 2015

Review zu "Schau mir in die Augen, Audrey" von Sophie Kinsella



cbj (Juli 2015),
Klappenbroschur, 384 Seiten,
übersetzt von Anja Galić,
14,99 € [D]


Audrey ist Mitglied einer ziemlich durchgeknallten Familie: Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug - Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse - Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ... (Cover-, Text- und Zitatrechte: cbj Verlag)


Unser Familienleben funktioniert ganz ähnlich wie das Wetter. Es gibt Hoch- und Tiefdruckgebiete, Windstille und orkanartige Böen. Manchmal ist der Himmel tagelang strahlend blau, dann wieder wolkenverhangen oder es bricht wie aus dem Nichts ein Gewitter los. Gerade zieht das Gewitter in meine Richtung. Donner-Blitz-Donner-Blitz, Frank-Mum-Frank-Mum. - S. 31


Meine Meinung
Autorin Sophie Kinsella kennt fast jeder Leser. Ihre Romane sind Bestseller, wurden teilweise sogar verfilmt. Mit "Schau mir in die Augen, Audrey" gibt sie ihr Debüt im Bereich Jugendbuch und das voller Situationskomik inmitten eines ernsten Themas, sprühendem Humor und äußerst charmanten Charakteren.

Audrey Turner lebt in einer - mehr oder weniger normalen - Chaotenfamilie. Und Audrey sticht aus ihrer Familie nochmals besonders hervor. Sie trägt nämlich den ganzen Tag eine Sonnenbrille, selbst bei Dunkelheit oder wenn es regnet. Mit dem Spott der Nachbarn kommt sie klar, da sie sich seit dieser Schulsache sowieso nicht aus dem Haus wagt. Audrey leidet unter Angstzuständen und einer Depression, ist darum auch bei einer Therapeutin in Behandlung. Als ihr großer Bruder seinen Freund Linus mit nach Hause bringt, ändert sich Audreys Leben Schritt für Schritt.

Ich hatte schon vermutet, dass mich mit "Schau mir in die Augen, Audrey" ein lustiges Buch erwartet. Wie gut die Autorin das Thema Angstzustände mit Humor und Situationskomik kombiniert, hat mich dann aber sehr überrascht. Das Buch ist ein Pageturner, der zum Dauerschmunzeln und lauten Auflachen animiert. Auch die jugendliche Lovestory und vorsichtige Annäherung mit Linus überzeugt auf ganzer Linie. Verharmlost wird Audreys Problem aber ganz und gar nicht. Die 14-jährige leidet, und das kommt auch deutlich beim Leser an. Sie kann einfach nicht aus ihrer Haut. Doch es gibt Hoffnung, und diese findet sich ausgerechnet in ihrer chaotisch-liebenswerten Familie, ihrer zarten Freundschaft mit Linus und einem Kamera-Experiment, das ihre Therapeutin vorschlägt.

Was genau mit Audrey geschah, welches Ereignis zu ihrer psychischen Krankheit führte, erfährt man nicht im Detail. Audrey, die die Geschichte in der Ich-Form erzählt, sagt dem Leser einmal sehr deutlich, dass sie nicht mehr alles von Anfang an hervorholen und erzählen möchte, bzw. dies nicht kann. Hier muss ich eingestehen, dass ich meine Sensationslust ganz schön bremsen musste, akzeptierte aber schnell, dass das traumatische Ereignis nicht beim Namen genannt werden wird. Trotzdem kann man sich, aufgrund mehrerer Andeutungen und Zusammenhänge, bald ein genaues Bild von Audreys Situation machen. Im Grunde ist es klar, was ihr passiert ist.
Man liest sich schmunzelnd durch die Seiten, freut sich an den schrulligen, schlagfertigen und charmanten Charakteren und taucht gleichzeitig tief in das verängstigte Seelenleben eines Teenagers ein. Das ist sehr gut gemacht! Gegen Ende erwartete ich einen weitaus größeren "Knall", als den, der tatsächlich erfolgte. Dennoch wird die Handlung für alle beteiligten Charaktere bedeutungsvoll und sehr liebenswürdig zu Ende gebracht.

Fazit
"Schau mir in die Augen, Audrey" ist ein humorvolles und vielschichtiges Jugendbuch, das mit Charme, Aufklärung und ganz viel Witz von Anfang an ein Pageturner ist. Man schafft es kaum, aus dem Buch aufzutauchen und schließt die durchgeknallt-liebevolle Familie Turner komplett ins Herz. Ohne allzu sehr ins Detail zu gehen, überlässt die Autorin Audreys Schlüsselerlebnis der Fantasie ihrer Leser, gibt aber genug Hinweise für eine plausible Erklärung. Audreys Filmprojekt-Szenen sind ein Hit, die Verbindung von Humor mit dem Thema einer psychischen Erkrankung sowieso. Es lohnt sich, Audrey tief in die Augen zu schauen!

© Damaris Metzger, damarisliest.de