Dieser All Age- und Jugendbuchblog wurde beendet. Schau dich jedoch gerne um! Infos dazu gibt es HIER.

Montag, 31. Oktober 2011

Meine Eindrücke der Frankfurter Buchmesse in Bildern

Heute fiel mir auf, dass es schon über zwei Wochen her ist, seit ich diese Jahr die Frankfurter Buchmesse besucht habe. ES WAR TOLL! Die ganzen Eindrücke habe ich noch kaum verarbeitet und denke so oft an diese zwei wunderschönen Tage. Vor allem, weil ich die Messetage mit einer total lieben, lustigen, schwatzhaften, und angenehmen Mädelstruppe geniesen durfte. Die meisten davon habe schon ihe Eindrücke aufgeschrieben und besser kann ich es auch nicht machen, darum heute meine Eidrücke hauptsächlich in Bildern, mit einem kurzen Resümee am Schluss. (>klick< aufs Bild und es wird größer)
 
Fahrt mit der Tram vom Hotel zur Messe - alle natürlich
glänzend glaunt (Anka, Nica, Sandi & Reni)

Messeeingang - gleich geht's los!


Damaris mit Jutta Wilke am Coppenrath Stand

Ausblick vom Loewe Stand auf Halle 3 - immer sehr voll!

Lesung mit Thomas Thiemeyer oben auf dem Loewe "Schiff"


Frankfurt City, das neue Radisson Hotel  (nein, da haben wir leider nicht übernachtet)

Antje Szillat mit Damaris am Coppenrath Stand

Kurze Diskussion, ob "Du oder der Rest der Welt"
gekauft wird ....

... aber natürlich!!

 
Das sitzt er! Das sitzt er!

Markus Heitz beim Signieren

Markus Heitz und Damaris (ich weiß, es sieht so aus, aber
ich wollte ihn wirklich nicht erschießen)


Mittagspause im Innenhof - "Unsere" Halle 3!


Reni und Asaviel beim Mittagspäuschen

Frances G. Hill (Susanne Gerdom) liest aus "Sturm im Elfenland"


Sandi, Reni und Damaris


Reni und Anka bei der Ivonne Woon Lesung


Damaris und Asaviel bei der Fances G. Hill Lesung  (wegen Platzmangel mussten wir oft auf dem Boden sitzen)

Anka, Sandi (etwas versteckt), Nica, Reni, Asaviel, Damaris


Aus einer spontanen Idee heraus, hatten Nica, Anka und ich ein Treffen auf der Frankfurter Buchmesse ins Auge gefasst. Aus der Idee wurde Ernst, und so haben wir schon ganz früh im Juni/Juli unser Hotel dort fix gebucht. Jetzt hieß es warten, warten, warten .... Dann endlich war der große Tag da!

Zusammen mit Anka bin ich am Samstag zur Messe gedüst. Dort hatten wir uns in unserem Hotel mit Nica, Reni samt Schwester Sandi verabredet, um den Tag gemeinsam zu verbingen. Am Nachmittag ist dann noch Asaviel zu uns gestoßen. An beiden Tagen sind wir also meist zu sechst oder in kleineren Grüppchen, je nach Interessengebiet, herumgelaufen. Natürlich haben wir uns zwischendurch, bei Lesungen oder an unseren Lieblingsständen (Random House, Arena und Loewe) immer mal wieder getroffen. Es wurde geschwatz, erzählt und viel gelacht. Folglich war schon am Samstag Mittag meine Stimme im Eimer! Da musste ich aber durch, denn in angenehmer Gesellschaft plaudert es sich einfach so schön.

Die zwei Tage waren genial - genau so würde ich sie wieder erleben wollen!! Unschlagbar war unsere "Gruppen-Blutbraut-Aktion" bei der vier unserer Mädels mit einem nagelneuen Exemplar fröhlich den cbt Stand verließen. Natürlich wird man von Eindrücken erschlagen und Ermüdungserscheinungen blieben auch bei uns nicht aus. Das zeigte sich dadruch, dass ich am Samstag beim Verlassen des Messegebäudes schon mal eine Extrarunde mit der Rolltreppe drehte (mein Kopf war zuuu voll) oder dass Nica und ich am Sonntag Nachmittag liebend gerne fast 2 Stunden auf dem grünen Sofa beim cbt/Random House Stand relaxten.
Ja, schön war's!! Ich kann jedem nur empfehlen, sich das Ereigniss Buchmesse im nächsten Jahr nicht entgehen zu lassen. Für uns Buchverrückte ist das das Himmel! Und das Treffen mit vielen lieben Mitbloggerinnen war dazu noch das Tüpfelchen auf dem I.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Rezension zu "Portal des Vergessens" von Stephan R. Bellem



Verlag: Otherworld (Januar 2011)
Ausführung: Klappenbroschur, 285 S.
ISBN: 978-3800095339
14,95 € [D]
Genre: Urban/High-Fantasy


Klappentext
Jede Nacht wird Peter von Albträumen aus dem Schlaf gerissen. Träume, in denen das Schicksal fremder Welten auf dem Spiel steht. Und mit jedem neuen Traumbild verblasst die Erinnerung an seine tote Familie mehr und mehr. Als die Grenzen zwischen Traumwelt und Realität immer weiter verwischen, vertraut Peter sich seiner Therapeutin, Dr. Wünschler, an. Doch kann sie ihn jetzt noch retten? Der Kampf um Peters Wirklichkeit hat begonnen.

Über den Autor
Stephan R. Bellem wurde 1981 in Heidelberg geboren. Nach dem Abitur schloss er zunächst eine Lehre als Bankkaufmann ab, kehrte der Finanzwelt dann allerdings den Rücken, um Soziologie zu studieren. Zur Schriftstellerei kam er mit dreizehn Jahren - zunächst in Form von kurzen Texten für Rollenspiele oder Kurzgeschichten. Er lebt in Leipzig. Mehr über den Autor unter: www.srbellem.de

Rezension

Der erste Satz: Grelle Blitze zuckten über den sonst nachtschwarzen Himmel.

Vor nicht allzu langer Zeit hat Peter seine Eltern verloren. Das Schlimme daran ist, dass er sich kaum mehr an sie erinnern kann. Über den Unfall weiß er nichts mehr, und auch wenn er seine Eltern auf Fotos sieht, sind sie ihm fremd. Außerdem träumt er in letzter Zeit reale erscheinende Träume, als würde er, als der Kämpfer Vryn, selbst die Hauptrolle im Traum spielen. Während die Träume immer mehr zu Peters Wirklichkeit werden, kehren seine Erinnerungen an seine Kindheit und seine Eltern nicht mehr zurück.
Peter versucht, trotz allem, ein normales Leben zu führen. Er studiert, hat einen besten Freund und lässt sich ab und zu auf eine Affäre oder eine Beziehung ein. Wegen den Vorkommnissen seit dem Unfall ist Peter in therapeutischer Behandlung. Doch wegen der Träume und weil er ständig glaubt, nicht in die moderne Welt zu gehören, glaubt Peter bald, dass er verrückt wird. Und kann er seiner Therapeutin vertrauen, wenn er ständig das Gefühl hat, dass sie ihm etwas verheimlicht?

Stephan R. Bellem teilt seine Geschichte in zwei Hauptstränge ein. Einmal die Handlung um Peter in der heutigen Welt. Auf der anderen Seite die Geschehnisse um Vryn, in der Fantasywelt, dem Jungen aus Peters Träumen. Beide Geschichtsstränge haben einen eigenen Verlauf und wechseln sich ca. gleichbleibend ab. Dem Leser fällt es nicht schwer, beiden Handlungen zu folgen. Sie sind klar strukturiert und gut verständlich.

Es fällt sofort auf, dass Peters Träume sich auch sprachlich von seinem wirklichen Leben unterscheiden. So wirkt die Sprache in der Fantasywelt etwas altmodisch, bzw. angestaubt. "Er obsiegte", "Das Schwert fuhr hernieder", "Als er gewahr wurde", ... klingt zwar nicht modern, passt aber gut in die von Bellem geschaffene Fantasywelt. Und diese ist, totz des spärlichen Buchumfangs, erstaunlich gut gestaltet. Alle vorkommenden Personen passten gut zu ihrer Rolle, sind ausreichend charakterisiert und entwickeln im Geschichtsverlauf eine eigene Persönlichkeit.

Im Gegensatz dazu ist die Sprache in Peters Jetzt moderner. Sie passt gut zu Peters Umgebung und zeichnet sich besonders durch viele Dialoge aus. So bleibt die Handlung interessant, die Geschichte schreitet zügig voran. Trotzdem sind die Vorkommnisse um Vryn, in Peters Traumwelt, interessanter. Als Leser würde man gerne länger dort verweilen, anstatt immer wieder von der wirklichen Welt unterbrochen zu werden. Die Charaktere im Jetzt wirken blasser und nicht so persönlich, wie in der Traumwelt. Außer mit Peter selbst, kann man sich zu keinem eine konkrete Meinung bilden. Dazu ist die Geschichte einfach zu kurz.

Gerade wegen der Kürze des Romans ist es überraschend erfreulich, dass beide Handlungsstränge eine gute und vollständige Geschichte ergeben. Natürlich ist hier keine Zeit für ausschweifende Gedankengänge, das ist aber für den Verlauf auch gar nicht nötig. Das Interesse an beiden Geschichten wird so permanent aufrecht erhalten.
Leider macht sich der Umfang von "Portal des Vergessens" gegen Ende dann doch bemerkbar. Die zusammenlaufenden Handlungen überschlagen sich. Probleme, auch schwerwiegende, werden sofort gelöst und können ohne Hindernisse überstanden werden, bzw. ist mit einer Zwischenhandlung das Hindernis beseitigt. Praktisch ohne Gegenwehr.
Einige originelle Handlungsstränge am Schluss machen das Buch zu einem soliden Fantasyroman. Die Geschichte ist abgeschlossen, lässt aber noch viel Raum für eigene Spekulationen oder eine eventuelle Fortsetzung.

Persönliches Fazit
Zum Glück ist mir bei "Portal des Vergessens" meine eigene Wirklichkeit erhalten geblieben, ich habe sie also nicht vergessen. Den größten Spaß hatte ich bei den Traumsequenzen um Vryn, also der eigentlichen Fantasygeschichte. Dagegen erschienen mir die Handlungen um Peter selbst oft wie ein nötiges Zwischenspiel. Wer das Fantasygenre für sich einmal ausprobieren will, für den ist das Buch eine gute Möglichkeit. Die Geschichte ist so strukturiert, dass sie auch von jüngeren Fantasylesern gut verstanden wird. Alles in allem ist "Portal des Vergessens" ein solider und gut durchdachter Fantasyroman. Ein paar Seiten mehr hätten die Geschichte, vor allem zum Schluss, noch etwas bereichern können. 3 Sterne.


Aufmachung: 3 / 5
Handlung: 3,5 / 5
Charaktere: 3 / 5
Lesespaß: 3,5 / 5
Preis/Leistung: 3 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Dienstag, 25. Oktober 2011

Buchthema im Oktober 2011 - Welch Unsitte! oder Meine Kommentarfunktion ist keine Werbetafel!!


Vor einem Monat hat Nica in einem Beitrag (HIER) auf einen Missstand hingewiesen, der u.a. Werbekommentare auf ihrem Blog beinhaltet. Dieses Phänomen scheint nun auch bei mir angekommen zu sein. Es geht um folgende (oder so ähnliche) Kommentare:

Was für ein toller Blog. Bin neu. Schau doch mal bei mir vorbei. Freue mich über neue Leser (xyzxyz.blogspot.com)

oder

Ich habe ein Gewinnspiel am laufen, schaut doch mal bei mir vorbei ...

Seit ich blogge, ist mir das in dieser Häufigkeit noch nicht aufgefallen. Auch ich hab da mal nachgeforscht und bin diesen Kommentaren gefolgt. Meist werden sie von neuen Bloggern verfasst, die sich wohl schnell eine große Leserschaft "anschaffen" wollen. Ein neuer Buch-Blog der nach 3 Wochen und 4 Beiträgen schon knapp 60 Leser hat (das haben manche kaum nach einem Jahr!), kann diese nur durch massive Werbestreuung gewonnen haben. Warum? Was ist der Sinn?

Wenn ich einen neuen Leser habe, oder ein Kommentar von einer mir fremden Person bekomme, schaue ich immer nach, ob hinter der Person ein Blog steht. Gefällt mir, was ich sehe, bzw. lese, werde ich auch Leserin, aber NIE, weil ich dazu durch Werbekommentare aufgefordert werde!! Ich kann selbst entscheiden, welche Blogs ich lese und darf auch gewisse Ansprüche an die Beiträge haben, die ich abonnieren will. Eine 99. "Klappentextrezi" mag ich mir nicht antun, weil mein eigener Anspruch ein anderer ist. Genauso verhält es sich andersherum. Wenn ich einen Blog abonniere, dann, weil mich dieser interessiert und nicht, weil ich auf einen neuen Leser spekuliere.
Es ist lächerlich, wenn man durch die Blogs surft und genau dasselbe Kommentar immer wieder liest. Die Kommentarfunktion soll für mich ein Austausch mit anderen Leseratten sein, bzw. mir Rückmeldung zu meinen Beiträgen geben. Bei diesen "Dein Blog ist so toll" Kommentaren kann ich nicht von einer Ernsthaftigkeit ausgehen, weil sie nur darauf abzielen, dass ich selbst zum Leser werde. Also bedeutet mir dieses Lob nichts!

Darum: Ich werde jedes Werbekommentar löschen, dass nur darauf abzielt, mich als Leserin zu gewinnen!

Genau wie jedes Werbekommentar, das auf (Leserfänger-) Gewinnspiele hinweist und somit nicht zum Beitragsthema passt!

Auch sehr schön ist allerdings, wenn man das gelöschte Kommentar, dann nach einem Tag an der selben Stelle nochmals findet. Hallo?? Weiß die werbende Person vor lauter Kommentaren schon nicht mehr, wen sie alles bereits belästigt hat?

Seit ich blogge, darf ich immer mehr Leser bei Damaris liest. begrüßen. WOW, ich bin überwältigt und freue mich total über euer Interesse - ganz ehrlich! Danke, dass ihr hier bei mir gelandet seit. Ich habe einige tolle Blogbekanntschaften geschlossen, die ich nicht mehr missen möchte.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass der Großteil meiner Leser, meinen Blog abonniert hat, weil er meine Beiträge mag und nicht, damit ich auch beim Gegenblog Leser werde. Wer sich hier jetzt angesprochen oder sogar angegriffen fühlt, dem steht es jederzeit frei, das Abo bei mir zu beenden.

Montag, 24. Oktober 2011

Rezension zu "Angelfire: Meine Seele gehört dir" von Courtney Allison Moulton



Verlag: Page & Turner (Oktober 2011)
Originaltitel: Angelfire
Übersetzer: Inge Wehrmann
Reihe: Band 1/3
Ausführung: Klappenbroschur, 416 S.
ISBN: 978-3442203949
17,99 € [D]

Genre: Urban Fantasy


Klappentext
Zuerst kamen die Albträume. Jede Nacht wurde Ellie von ihnen heimgesucht. Schreckliche Wesen verfolgen und töten sie dann. Aber sind es tatsächlich Träume – oder nicht doch Erinnerungen? Und dann ist da dieser mysteriöse Fremde, Will. Es kommt ihr vor, als würde ihre Seele ihn wiedererkennen. Und wirklich weiß er mehr über sie als sie selbst – denn er offenbart ihr, dass sie magische Kräfte besitzt, an die sie sich nicht mehr erinnern kann. Und dass die Wesen in ihren Träumen schreckliche Realität sind, finstere Kreaturen, die es auf die Seelen der Menschen abgesehen haben. Ellie ist die Einzige, die den Kampf gegen sie aufnehmen und ihnen Einhalt gebieten kann. Doch zuerst muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen, auch wenn die Erinnerungen daran fast schmerzlicher sind, als sie ertragen kann. (Quelle: Page & Turner Verlag)

Über die Autorin
Courtney Allison Moulton lebt in Michigan, USA, wo sie als Fotografin arbeitet. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Pferden. Außerdem hat sie sich schon immer gern mit Mythen, alten Sprachen und dem Erzählen von schaurigen, romantischen Geschichten beschäftigt. "Angelfire: Meine Seele gehört dir" ist der Beginn einer Trilogie und ihr erster Roman. Weitere Informationen zur Autorin auf www.courtneyallisonmoulton.com.

Rezension

Der erste Satz: Ich starrte aus dem Fenster des Klassenzimmers und träumte davon, frei zu sein, aber ich saß hier fest.

Ellie Monroe ist im letzten Highschooljahr und wird bald ihren Abschluss machen. Sie kommt aus gutem, wohlhabendem Elternhaus, genau wie ihre beste Freundin und ihre Clique. Ihre Noten sind in ihrem letzten Jahr so abgerutscht, dass dies auch einigen Lehrern auffällt und Ellie schon mal zu einem Gespräch gebeten wird, in den sie sich erklären soll. Keine ahnt, dass Ellie Albträume heimsuchen, die sich für sie so real anfühlen, dass sie hinterher immer ganz durcheinander ist. Ihre Eltern haben sie bei einem Psychologen angemeldet, dessen Medikamente Ellie aber nicht helfen. Sie erzählt niemand das ganze Ausmaß ihrer Albträume, macht sich selbst aber ständig Sorgen.
Als Ellie Will begegnet, ist sie sich sicher, ihn noch nie gesehen zu haben. Trotzdem verspürt sie in seiner Gegenwart ein vertrautes, fast bekanntes Gefühl und fühlt sich bei ihm sicher. Und das, obwohl Will einiges vor ihr zu verbergen scheint.

Ich erinnerte mich nicht daran, dass ich Will schon ewig kannte, aber ich spürte es. Und es war irgendwie romantisch in ihm meinen Beschützer zu sehen. Der Gedanke gefiel mir. Er war wie eine Kuscheldecke ... nur nicht so weich. Ich fragte mich, ob er wohl verschmust war. Wahrscheinlich nicht. - S. 165

Wenn der Page & Turner Verlag einen neuen Engelroman verlegt, sind die Erwartungen natürlich hoch. Schließlich stammt auch das grandiose "Engel der Nacht" von diesem Verlag. Die Geschichten scheinen sogar ein paar Parallelen aufzuweisen. Und ja, auch hier geht es um ein Highschool-Mädchen, einen geheimnisvollen Jungen und ein Leben, dass nicht so ist wie es scheint. Aber sind wir doch ehrlich. Wir mögen diese Storys immer noch, sonst würden wir sie nicht immer wieder kaufen und lesen!

Mit hohen Erwartungen macht man sich also ans Lesen und wird nach den ersten zwei bis drei Kapiteln erstmal stirnrunzelnd zurückrudern. Die Geschichte wirkt, samt Hauptprotagonistin, ganz nett und interessant, der Einstieg ist aber auch etwas hölzern und holprig. So sind einige Dialoge zu plump geraten. Aussagen wie "Willst du mit mir gehen" kennen wir allen von zugeschobenen Zettelchen (kreuze an: Ja, Nein, Vielleicht) in der 5. Klasse, ganz sicher aber nicht von Gesprächen zwischen 17-jährigen. Hier hätte man sicher vorteilhafter übersetzen können. Der geheimnisvolle Will ist so geheimnisvoll, dass man mit ihm wenig anfangen kann. Wie auch, wenn er Ellies Fragen nur ausweicht und sich in Geheimniskrämereien verliert. So löst die Geschichte anfangs keine Begeisterungsstürme aus, obwohl sich das Buch flüssig und gut verständlich lesen lässt.

Doch bald schon beginnt die Geschichte Spaß zu machen. Die anfängliche Skepsis schwindet mit jedem Kapitel. Einige große Fragezeichen lösen sich auf, und der Plot hält gut die Waage zwischen, Alltagserzählungen, Kampfszenen und Romantik. Auch der im Klappentext angepriesene Witz ist zu finden.
Ellie ist eine toughe Protagonistin. Schüchterne Mäuschen scheinen out zu sein. So ist auch Ellie nicht auf den Mund gefallen und lässt sich diesen schon gar nicht verbieten. Trotzdem bleibt sie sympathisch und nicht abgehoben.
Will wird viel cooler. Sympathiepunkte bekommt er vor allen, weil man endlich mehr über ihn erfährt. Einige seiner Sprüche sind sehr süß und treffen bei jedem Romantasyfan ins Schwarze. Er bleibt aber im Allgemeinen eher der traurige Held, das muss man mögen - hier funktioniert es sehr gut!
Ellies Freunde und ihre Mutter fügen sich gut in die Geschichte ein, tragen diese aber nicht entscheidend mit. Einzig die Rolle von Ellies Vater bleibt suspekt. Das Verhalten von ihm, löst beinahe Hassgefühle aus. Man erwartet, dass sein Verhalten entscheidend mit seiner Rolle in der Geschichte zu tun hat. Das ist (zumindest in diesem ersten Teil) wohl nicht so.

Ein großes Plus für die Geschichte sind die Kampfszenen. Sie halten die Spannung konstant aufrecht und fetzen wirklich, indem sie authentisch und anschaulich beschrieben sind. Allzu zimperlich darf man hier nicht sein. Es geht schon gut zu Sache - so macht das richtig Spaß!
Das Grundthema der Geschichte, nämlich Himmel gegen Hölle, bzw. der 2. Krieg/Apokalypse, kommt schon bald zur Sprache, wird ausführlich erklärt, ist aber sehr komplex. Wer bei diesem Thema bereits Vorerfahrung hat, wird der Thematik leicht folgen können. Neueinsteiger könnten bei der Informationsflut von Vorgängen und verschiedenen Wesen (engelhafte Reaper, dämonische Reaper, gefallene Engel, Erzengel, Vir, Grigori, ...) leicht überfordert sein. Mit etwas Konzentration bei den entsprechenden Kapiteln gibt es aber keine Verständnisprobleme.

Gegen Schluss legt die Geschichte noch mal sehr an Spannung zu. Alle Fragen werden aufgelöst und der Leser weiß nun komplett, mit was er es zu tun hat. Das Ende kann man zwar als abgeschlossen betrachten (man wird nicht direkt in der Luft hängen gelassen), es ist für einen bekennenden Romantasy Leser jedoch sehr unbefriedigend (Danke, Will!). Ungeduldiges Warten auf den Nachfolgeband ist somit garantiert.
Wer Engelromane mit viel Action und einer guten Portion Romantik mag, wir an diesem Buch sicher großen Gefallen finden.

Persönliches Fazit
"Angelfire: Meine Seele gehört dir" hatte wirklich (fast) durchgehend Feuer! Nach einer kleinen Talfahrt zu Beginn, katapultierte mich die Geschichte bald wieder in luftige Höhen, Loopings und spannenden Schussfahrten mit eingeschlossen. Auch romantische Verschnaufpausen kamen nicht zu kurz. So warte ich nun wirklich sehnsüchtig auf den 2. Teil - aber vorher gehe ich noch Will schütteln! 4 engelsgleiche Sterne!

Aufmachung: 4 / 5
Handlung: 4 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4,5 / 5
Preis/Leistung: 3,5 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de




Reiheninfo Angelfire-Trilogie:

Band 1 - Angelfire: Meine Seele gehört dir
Band 2 - Angelfire: Auf den Schwingen des Bösen

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Rezension zu "Wie der Löwe ins Kinderbuch flog" von Heidemarie Brosche und Antje Szillat



Verlag: edition zweihorn (Oktober 2011)
Ausführung: Hardcover, 243 S.
ISBN: 978-3935265799
19,95 € [D]

Genre: Sachbuch/Kurzbiographien


Kurzbeschreibung
Im November 2011 feiert die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach e. V. ihren 35. Geburtstag. Dieses Jubiläum haben Heidemarie Brosche und Antje Szillat beide selbst Kinder- und Jugendbuchautorinnen zum Anlass genommen, zahlreiche renommierte Kolleginnen und Kollegen, vor allem auch die ehemaligen Preisträger der Akademie, in einem ganz besonderen Buch zu versammeln.
Von Isabel Abedi bis ZORA geben über 90 Autoren/Autorinnen, sowie etliche Kinderbuch-Illustratoren, einen herrlich individuellen und unterhaltsamen Einblick in ihre Arbeitswelt. Dieses einzigartige Buch gewährt Kindern und Jugendlichen einen Blick über die Schulter ihrer Lieblingsautoren und -illustratoren, kann als Nachschlagewerk im Deutschunterricht eingesetzt werden und eignet sich ganz wunderbar als Geschenk für die vielen Menschen, die davon träumen, Bücher zu schreiben oder sich einfach nur für Kinder- und Jugendliteratur interessieren. (Quelle: i.A. Amazon)

Über die Herausgeberinnen
Heidemarie Brosche schreibt seit gut 20 Jahren Kinder-, Jugend-, und Sachbücher. Sie ist Mutter dreier Söhne und entwickelte mit Freude immer wieder neue Ideen zur Lese- und Schreibförderung, wo sie durch ihre Teilzeittätigkeit als Lehrerin inspiriert wurde.
Zu ihren liebsten Veröffentlichungen gehören "Vampi-Schlampi", "Die Fliege-Ziege" und "Marie und das magische Pony".

Antje Szillat hatte Bücher seit ihrer Kindheit als ständige Begleiter. So blieb es bis heute. Inzwischen arbeitet sie als freie Autorin für Kinder-, Jugend-, und Sachbücher. Sie lebt mit ihren vier Kindern, Ehemann, zwei Hunden, zwei Kaninchen, Unmengen von Teichfischen und ganz vielen Büchern in der Nähe von Hannover.
Ihre liebsten Veröffentlichungen sind, unter anderem, alle "Rick-Bände", "Solange du schläfst" und "Du gehörst (nicht) dazu".

Rezension
Kinder- und Jugendbuchautoren sowie Illustratoren begleiten das Leben der meisten von uns. Fast jeder wird ein, bzw. mehrere Bücher oder Bilderbücher eines bekannten Autors oder Illustrators in seinem Bücherregal stehen haben. Ob wir sie als Kind oder Jugendlicher gelesen haben oder sogar heute noch gerne in die Kinder- und Jugendbuchecke abtauchen - Fakt ist, an den Autoren dieser Lebensbegleiter kommt fast keine vorbei.

Jetzt hatten zwei Autorinnen die grandiose Idee, einen Sammelband mit Erfahrungen von Kinder- und Jugendbuchautoren, sowie Einblicke in die Welt der Illustratoren, herauszubringen. Vor 10 Jahren gab es von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur schon einmal ein ähnliches Projekt, jedoch nicht im selben Umfang, und mit einem etwas anderen Schwerpunkt. Dieser sollte bei "Wie der Löwe ins Kinderbuch flog ...: Geheimnisse erfolgreicher Kinder- und Jugendbuchautoren" auf der Vorgehensweise beim Schreiben selbst liegen. Wie und wo arbeiten die Autoren/Illustratoren? Was tun sie bei einer Krise oder Schreibblockade? Wie kommt das echte Leben ins Buch? Dies sind nur kleine Anregungen, wie die einzelnen Autoren auf ihre Vorgehensweise beim Schreiben antworten konnten. Heraus kam einen bunte Mischung von interessanten, nachdenklichen, lustigen und kreativen Einblicken in die Arbeitsweise eines Autors oder Illustrators.
Am Anfang steht vor jedem Autor, bzw. Illustrator eine Kurzbiografie, deren Homepage, sowie eine kleine Liste mit den liebsten Buchveröffentlichungen. Dadurch fallen einem manche Buchtitel sofort ins Auge, und man kann das passende Gesicht damit in Verbindung bringen.

Wenn man das Buch durchliest fällt sofort auf, wie unterschiedlich die einzelnen Autoren den Lesern einen Einblick in ihr Arbeiten geben. Sei es als kleine Geschichte, als lustige Zeichnung des Arbeitsplatzes (inklusive Erklärungen) oder die Nachstellung eines Tagesablaufs mit Uhrzeiten, die Kreativität scheint hier keine Grenzen zu kennen. So verschieden die einzelnen Autoren, so unterschiedlich sind auch ihre Einblicke in ihre Arbeitswelt. Es macht Spaß, sich von Autor zu Illustrator zu lesen. Einige Beiträge sind doch auch sehr privat und sicher nicht alltäglich. Und wenn ein Autor ganz offen davon berichtet, dass er in der Schule Aufsätze gehasst hat, wird sich so mancher Leser gut in seine Lager versetzten können.
Neben den verschiedenen Texten, stechen vor allem auch die vielen Zeichnung und Bilder ins Auge. Sie sind oft aus Werken der Autoren oder Illustratoren oder wirken wie passend für den jeweiligen Text gezeichnet. Andere Bilder zeigen den Arbeitsplatz (teilweise in Benutzung), das Haus oder auch einfach mal ein Lieblingsstück des Autors. So wirkt die Gestaltung sehr persönlich und fröhlich. Jeder Autor und Illustrator erzählt seine Einblicke auf ein bis drei Seiten. Das macht das Lesen sehr kurzweilig. Man klebt an den Seiten.

"Wie der Löwe ins Kinderbuch flog ..." ist kein typisches Sachbuch, dazu ist es zu persönlich und zu anschaulich. Jeder, der sich mit Kinder- und Jugendbüchern beschäftigt, wird viele der Autoren noch näher kennenlernen und zuordnen können. Auch Gelegenheitsleser werden die Autoren und Illustratoren anhand ihrer Veröffentlichungen oder Zeichnungen erkennen. Das macht das Buch zu einem schönen Nachschlagewerk, gerade auch, nachdem man ein Buch eines der Autoren gelesen hat.
Da die Personen in diesem Buch zahlreich sind, wäre ein Inhaltsregister gut und praktisch gewesen. Dieses fehlt leider. Die Personen sind zwar alphabetisch geordnet, man sollte aber, gerade zum Nachschlagen, den Namen des Autors bzw. Illustrators kennen, um sich nicht durchs ganze Buch suchen zu müssen. Das mindert nicht die hohe Qualität des Buches, wäre aber ein Pluspunkt für den Lesekomfort gewesen.

Persönliches Fazit
Da brüllt er, der Löwe! Und das darf er auch, denn es ist ein Freudenbrüllen. "Wie der Löwe ins Kinderbuch flog ..." nahm mich mit, in die Wohn- und Arbeitszimmer bekannter Kinder- und Jugendbuchautoren, sowie einzigartiger Illustratoren. Das was (fast) so gut, als hätte ich persönlich ein Interview geführt. Ich war erstaunt, wie bereitwillig viele Autoren von ihrer Arbeitsweise erzählen. Das macht sie sehr nahbar und sympathisch. Außerdem war es ein schönes Gefühl Autoren der im Regal vorhandenen Kinderbücher oder der aktuellen Lektüre wiederzufinden. Ein sehr empfehlenswertes (Sach)Buch!

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Mittwoch, 19. Oktober 2011

High Five - 5 Sätze/5 Adjektive zu "Das Blut des Dämons" von Lynn Raven



Ueberreuter (März 2010), Band 3,
Harcover, 446 Seiten,
14,95 € [D]


Für immer an der Seite des Vampirs ...

Das Glück von Dawn und Julien scheint nur von kurzer Dauer: Dawn schwebt in Lebensgefahr, ihr Körper versagt langsam, aber unaufhaltsam. Allein Juliens Blut hält sie noch bei Kräften. In seiner Verzweiflung weigert der sich, das Unvermeidliche hinzunehmen, und will Dawn mithilfe der mystischen Kräfte seiner Vorväter retten. Dafür bricht Julien ein ehernes Gesetz der Welt der Lamia - ein Verbrechen, für das es nur ein Urteil gibt: den Tod.


5 zusammenfassende Sätze zum Buch

  1. Uiuiui, es wird düster und das von Anfang an - auch beide Vorgängerbände waren spannend, und die Sonne hat schon gar nicht ständig vom Himmel gestrahlt, doch dieser dritte Teil übertrifft das bei weitem (Krankheit, Angst, Hilflosigkeit - oh oh, was hab ich mitgelitten)!
  2. Um es mal zu verdeutlichen WIE gefesselt ich von der Story war; ich schrieb nach einem guten Drittel des Buches an eine liebe Bekannte eine SMS, die lautete ungefähr so: "Heyho! Julien & Dawn Klappe 3 ist saugut!!! Die eine romantische Szene bisher (über fast ein ganzes Kapitel) hatte es so in sich, die reicht für alle drei Bücher!" :-)
  3. Bei vielen Überraschungen und der greifbaren Spannung blieb mir, vor allem bei einer Szene, buchstäblich der Mund offen stehen, und ich hatte das Bedürfnis nervös durch das Haus zu hibbeln - Band 1 und 2 waren spannend, Band 3 setzt dem Ganzen die Krone auf!
  4. Die komplette Handlung ist durchzogen mit Stolpersteinen - taucht man gerade atemlos aus einer mitreißenden Szene auf (mit dem Gedanken "jetzt wird alles gut") wird sofort noch mal eine Schippe nachgelegt - ich hatte irgendwie ständig das Gefühl unter Strom zu stehen.
  5. Ein klasse Buch, und die Trilogie ist als Einheit gesehen eine wahnsinnig fesselnde und romantisch-spannende Geschichte - sollte sich Lynn Raven entscheiden, nochmal zu Julien & Dawn zurückzukehren (was bei dem schönen und abgeschlossenen Ende eher unwahrscheinlich erscheint) - Ich wäre SOFORT dabei!

5 Adjektive, die mir spontan zu diesem Buch einfallen

mitreißend, beklemmend, gefährlich, mega-spannend und schön!


Zusammengefasst vom Fazitbär:
Dieses war der letzte Streich Genuss,
die Geschichte um Julien & Dawn hier enden muss!
Da hilft kein Weinen und kein Flehen,
denn wenn's am schönsten ist, sollte alles zu Ende gehen.
Wie drück ich's aus, wie sag ich's bloß?
Die ganze Reihe ist einfach famos!


© by Damaris liest.

Freitag, 14. Oktober 2011

Rezension zu "Totentöchter: Die dritte Generation" von Lauren DeStefano



Verlag: cbt (September 2011)
Ausführung: Hardcover, 400 S.
ISBN: 978-3570161289
16,99 € [D]

Genre: Dystopie


Klappentext
Sie sind jung und schön, doch dem Tod geweiht.

Rhine ist sechzehn Jahre alt – und wird in vier Jahren sterben. Ein missratenes Genexperiment hat katastrophale Folgen für die Menschheit: Frauen leben nur bis zum zwanzigsten, Männer bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr. In dieser Welt ist nicht ungewöhnlich, was Rhine passiert: Sie wird entführt und mit dem reichen "Hauswalter" Linden in eine polygame Ehe gezwungen, um möglichst schnell Nachkommen zu zeugen. Rhine präsentiert sich eine glitzernde Welt voller Luxus und Reichtum – eine Welt ohne Freiheit. Gemeinsam mit dem Diener Gabriel plant Rhine ihre Flucht, bevor es zu spät ist…

Über die Autorin
Lauren DeStefano wurde in New Haven geboren und war ihr ganzes Leben lang an der Ostküste der USA zuhause. Sie schreibt seit sie klein ist, unter anderem auf der Rückseite von Speisekarten und auf Notizblöcken ihrer Mutter. "Totentöchter: Die dritte Generation" ist ihr erfolgreiches Jugendbuchdebüt, welches in den USA hervorragende Kritiken erhielt. Weitere Infos zur Autorin sind unter www.laurendestefano.com zu finden.

Rezension

Der erste Satz: Ich warte.

Rhine lebt in Manhatten, New York. Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder lebt sie im Haus ihrer Eltern, die inzwischen verstorben sind. Seit einem misslungenen Genexperiment gibt es immer mehr kleine Waisenkinder, da deren Eltern schon mit 20, bzw. 25 Jahren sterben. Das Leben in New York ist alles andere als sicher, Rhine und ihr Bruder Rowan müssen sich täglich gegen Diebe und Sammler schützen, die Mädchen von der Straße "sammeln" um sie an reiche Hauswalter zu verkaufen. Mit 16 Jahren, 4 Jahre vor ihrem Tod, wird Rhine dann von Sammlern gekidnappt, die sie mit zwei weiteren Mädchen an Hauswalter Linden verkaufen. Mit ihm sollen sie in einer polygamen Ehe leben und schnell Nachkommen zeugen, um damit das Fortbestehen der Menschheit zu sichern.

Das Buch beginnt aufregend und spannend. Nämlich mit Rhines Verschleppung und anschließendem Eintreffen im herrschaftlichen Anwesen von Bald-Ehemann Linden. Einblick in die Zustände der Gesellschaft und des Landes erhält der Leser durch Rückblicke und Erinnerungen von Rhine. So erfährt man schon in den ersten Kapiteln alles Wesentliche zum dystopischen Hintergrund. Dass die Welt, bis auf den Kontinent Amerika wohl vollständig zerstört ist, und dann natürlich von dem misslungenen Genexperiment, weshalb die Kinder der 2. und 3. Generation mit 20 und 25 Jahren sterben. Dies wird dem Leser so genau erklärt, dass man sich sofort in der Geschichte zurecht findet und sich nichts aus Andeutungen zusammenreimen muss.
Anders als bei anderen Dystopien spielen die Weltumstände in der folgenden Geschichte keine allzu große Rolle mehr. Es ist zwar desöfteren die Rede von der Suche nach einem Gegenmittel, das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Zwangsheirat der drei verschleppten Mädchen mit Hauswalter Linden.
Auch dieser Dystopie gelingt es in einigen Punkten zu schockieren. Das hat weniger mit den Weltumständen, als mit den Zuständen im Herrschaftsanwesen von Linden zu tun. Einige Beschreibungen sind offensichtlich schlimm, andere wirken eher psychisch.

Sprachlich setzt Frau DeStefano auf nüchterne Eingänglichkeit. Ich-Erzählerin Rhine denkt und redet oft in kurzen, knappen Sätzen. Nicht unbedingt umgangssprachlich, aber keinesfalls plump. Eher einfach und einprägsam. Neben der Kommunikation mit diversen Hausbewohnern, erfährt der Leser ihre Hintergrundgeschichte und Gedanken zu ihrem Befinden in der Zwangsehe. Diese sind durchzogen mit ständigen Fluchtgedanken. Die Gedankengänge von Rhine sind oft sehr ausführlich und genau beschrieben. Es kommt zwar nicht zu direkten Leselängen, die Autorin hätte sich hier aber etwas kürzer fassen können.

Hauptprotagonistin Rhine, sowie ihrer zwei "Schwesterfrauen", Jenna und Cecily überzeugen. Die drei Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, und jede fesselt den Leser auf ihre Weise.
Zwei weitere Schlüsselfiguren, und das ist der größte Kritikpunkt der Geschichte, bleiben eher Randdarsteller, obwohl sie die Geschichte auf bedeutende Weise mittragen (sollten). Zum einen wäre da der Vater von Hauswalter Linden, der Hausprizipal Vaughn. Der alte Arzt bringt alle Bediensteten zum Erbleichen, und wird als korrupt und menschenverachtend dargestellt. Dies beruht aber meist nur auf Gemunkel und Erzählungen zwischen Hauspersonal und Ehefrauen. Ansonsten gibt es gerade mal ein bis zwei Stellen an denen der Leser aktiv mitbekommt, dass Vaughn nichts gutes im Schilde führt. Seine Person hätte noch für viel mehr Spannung und Gänsehaut sorgen können. So dargestellt wirkt er einfach nicht böse genug.
Die zweite Person ist (leider) der Diener Gabriel. Dafür, dass er der alles entscheidende, männliche Held der Geschichte sein soll, taucht er in dieser einfach zu wenig auf. Es gibt wenige romantische Momente zwischen ihm und Rhine. Diese sind zwar sehr süß, aber auch eher oberflächlich. Wenn es darauf ankommt, wirkt Gabriel unentschlossen und verzagt. So hat man als Leser oft das Gefühl, dass sich Rhine doch mehr und mehr zu ihrem ungewollten Ehemann hingezogen fühlt. Gabriel bleibt so Randfigur, die aber an einer Schlüsselstelle dann wieder auf die Bühne geworfen wird. Schade. Hier hätte der Geschichte etwas mehr Romantik und Anziehungskraft gut getan.

Im Gegensatz zur ausführlichen Handlung in und um das Anwesen, in dem die Mädchen gefangen sind, geht es am Schluss zu flott. Gerade mal zwei kurze Kapitel beschreiben die, während des ganzen Romans angestrebte Schlusshandlung. Diese ist zwar spannend und aufwühlend, verhält sich dann aber doch viel zu einfach. Es gibt kaum Hindernisse und wenn, ist die Lösung sofort zur Stelle.
Trotzdem befriedigt das Ende auf seine eigene Art. Man könnte es auch so stehen lasse. Dass hier aber noch viel Potenzial für die folgenden Fortsetzungen ist, lässt auf weitere spannende Totentöchter-Romane hoffen.

Persönliches Fazit
Jugend-Dystopien sind in, der Markt mittlerweile heiß umkämpft. "Totentöchter: Die dritte Generation" muss sich hinter der Konkurrenz nicht verstecken. Der Titel passt zum Inhalt und ich hatte mit dem Roman einige spannende und interessante Lesestunden. Gerade nach der angefügten Kritik, hätte ich mir bei zwei Personen einen etwas aussagekräftigeren Charakter gewünscht. Ich bin mir aber sicher, dass hier noch viel Entwicklungspotenzial verborgen ist und freue mich auf die erscheinenden Bände. 4 Sterne.


Handlung: 3,5 / 5
Charaktere: 3,5 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Mittwoch, 12. Oktober 2011

High Five - 5 Sätze/5 Adjektive zu "Das Herz des Dämons" von Lynn Raven



Ueberreuter (März 2009), Band 2,
Hardcover, 352 Seiten,
14,95 € [D]


Verliebt in ein Geschöpf der Finsternis...

Er ist ihre große Liebe. Der attraktive rätselhafte Highschool-Rebell Julien hat die Welt der jungen Dawn auf den Kopf gestellt und jetzt will sie nichts weiter als mit ihm glücklich sein. Doch Julien sucht verzweifelt nach seinem verschwundenen Zwillingsbruder. Als Juliens ältester Todfeind auftaucht, spitzt sich diese Suche dramatisch zu und in der Halloween- Nacht muss nicht nur Dawn alles aufs Spiel setzen...


5 zusammenfassende Sätze zum Buch

  1. Für alle Zweifler und Stirnrunzler von Band 1: In Band 2 hat es sich ausgetwilightet (okay, lassen wir Begriffe wie "Marmorbrust" jetzt einfach mal außen vor), und im Übrigen hinkt ein Vergleich zwischen Julien und Edward doch ganz schön hinterher: Edward - der melancholische, verständnisvoll freundliche Glitzervampir, Julien - der nicht immer freundliche, düster aufbrausende, aber sexy fürsorgliche L... (möööp - DAS dürft ihr selber lesen).
  2. Hatte ich in der bisherigen Geschichte teilweise so eine Vorahnung, in welche Richtung sich alles entwickeln würde, wurde ich hier eines Besseren belehrt und muss Frau Raven hoch anerkennen, dass die Geschichte nun komplett eigene Wege geht.
  3. Julien und Dawn gefallen mir beide immer noch sehr gut, es ist einfach schön, wenn sich Paare gegenseitig nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und keiner Diskussion aus dem Weg gehen.
  4. Für Romantasy-Fans gibt es einige düster knisternde Szenen, für meinen Geschmack hätten sie aber noch ausgeprägter sein können (ich hoffe auf die volle Ladung in Band 3).
  5. "Das Herz des Dämons" steht für mich seinem Vorgänger "Der Kuss des Dämons" in nichts nach, hier fiel zwar die geheimnisvolle Kennenlernphase weg, dafür geht es umso spannender und, vor allem in letzten Drittel, atemraubend weiter.

5 Adjektive, die mir spontan zu diesem Buch einfallen

überraschend, dramatisch, spannend, kribbelig und pageturnermäßig :-)


Zusammengefasst von Fazitbär:
Dieses war der mittlere Streich,
er zieht komplett mit dem ersten gleich.
Soll heißen, das Lesen war ein Genuss,
Band 3 ist nun ein absolutes Muss!


© by Damaris liest.

Sonntag, 9. Oktober 2011

"Angelfire: Meine Seele gehört dir" von Courtney A. Moulton - ab Oktober neu von Page & Turner

Spätestens seit "Engel der Nacht" (August 2010, ebenfalls Page & Turner) weiß ich, dass Engelromane mich so richtig begeistern können. Das Buch war fantastisch und gehört auch heute noch zu meinen Lieblingen!


Am 11. Oktober 2011 erscheint von Page & Turner ein neuer Engelroman. "Angelfire: Meine Seele gehört dir" ist der Auftrakt einer Trilogie und gleichzeitig das erste Buch der jungen Autorin Courtney Allison Moulton.
Die Leseprobe ist spannend und macht wirklich Lust auf mehr. Mein erster Eindruck sagt mir, das Buch will zu mir!


Sie ist ein ganz normales Mädchen. Doch dann tritt ein geheimnisvoller Junge in ihr Leben. Und sie muss sich beweisen - im Kampf gegen mysteriöse Dämonen ...

Zuerst kamen die Albträume. Jede Nacht wurde Ellie von ihnen heimgesucht. Schreckliche Wesen verfolgen und töten sie dann. Aber sind es tatsächlich Träume – oder nicht doch Erinnerungen? Und dann ist da dieser mysteriöse Fremde, Will. Es kommt ihr vor, als würde ihre Seele ihn wiedererkennen. Und wirklich weiß er mehr über sie als sie selbst – denn er offenbart ihr, dass sie magische Kräfte besitzt, an die sie sich nicht mehr erinnern kann. Und dass die Wesen in ihren Träumen schreckliche Realität sind, finstere Kreaturen, die es auf die Seelen der Menschen abgesehen haben. Ellie ist die Einzige, die den Kampf gegen sie aufnehmen und ihnen Einhalt gebieten kann. Doch zuerst muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen, auch wenn die Erinnerungen daran fast schmerzlicher sind, als sie ertragen kann.


"Energiegeladen, komplex, originell und lustig: 'Angelfire' ist die perfekte Mischung aus Kampfszenen und romantischer Liebe. Die starke weibliche Hauptfigur, der komplexe männliche Gegenspieler und die spannende Handlung machen diesen Roman zum absoluten Hit."
A Good Addiction

"Ich war von dem ersten Kapitel an gefesselt und konnte nicht aufhören zu lesen, denn dieses Buch ist SOO GUT."
Sunny Books

"Phänomenal! Die perfekte Mischung aus Humor, romantischer Liebe und Action."
YA Addict

"Dieser Roman ist mehr als großartig."
The Bookologist

"Ich liebe dieses Buch so sehr! Es gibt dem Engel-Trend eine ganz neue Wendung."
Moonlight Book Reviews


ET: 11. Oktober 2011
Paperback, Klappenbroschur,     
416 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-442-20394-9
17,99 [D] | 18,50 [A]

Text-u. Bildquelle: Page & Turner

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Rezension zu "Abyssinia: Mein Jahr in Äthiopien" von Carola Frentzen



Verlag: Blanvalet (März 2011)
Ausführung: Hardcover, 352 Seiten
ISBN: 978-3764503802
17,99 € [D]

Genre: Erfahrungsroman


Klappentext
Ich habe einen Traum von Afrika ...

Es gibt sie, die hungernden Kinder, Naturkatastrophen und unvorstellbare Armut. Aber auch die andere Seite Äthiopiens: das aufregende Land voller Überraschungen, beeindruckender Menschen und Geschichten, das die Journalistin Carola Frentzen von der ersten Minute an fasziniert und mitten ins Herz getroffen hat. 2008 zieht sie ans Horn von Afrika, um mit ihrem Lebensgefährten eine Hilfsorganisation aufzubauen. Archaische Riten und Moderne, Herzlichkeit und Offenheit, aber auch Gleichgültigkeit und Korruption – die Gegensätze lassen sich manchmal ebenso schwer ertragen wie das Scheitern ihrer Liebe. Als Carola Frentzen nach einem Jahr schweren Herzens Abschied nimmt, hat nicht nur sie das Leben vieler Menschen verändert, sondern auch Abessinien hat sie vieles gelehrt.

Über die Autorin
Carola Frentzen wurde 1970 in der Nähe von Aachen geboren. Nach ihrem Studium der Romanistik in Bonn zog sie Mitte der 1990er-Jahre nach Rom, wo sie fast vierzehn Jahre lebte und als Korrespondentin für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) tätig war. Nach vielen Reisen um die halbe Welt engagiert sie sich seit Ende 2006 in Äthiopien und unterstützt mehrere Hilfsorganisationen. Nach einem Sabbatjahr am Horn von Afrika zog sie nach Wien und arbeitete wieder als Korrespondentin. Derzeit lebt Carola Frentzen in Deutschland und Äthiopien.  

Rezension

Der erste Satz: Wieso Äthiopien?

Zusammen mit ihrem Freund war es Carola Frentzens großer Traum nach Äthiopien zu gehen. Nachdem sie allen Mut zusammennahm und ihren Arbeitgeber um eine einjährige Auszeit bat, konnte Sie sich diesen Traum für ein Jahr ermöglichen. Viele Leser werden sich gerade diesen ersten Satz fragen: "Warum gerade Äthiopien? Warum verspürt ein Mensch, trotz guter Arbeit und angenehmem Leben, den Wunsch, ein Hilfsprojekt in einem der ärmsten Länder der Erde zu betreuen?". In ihrem Buch "Abyssinia: Mein Jahr in Äthiopien" gibt Frau Frentzen darüber Auskunft und erzählt von ihrer Zeit in diesem wunderbaren Land, wo Freude und Leid so nahe beieinander liegen. Sie schildert ihre Eindrücke und räumt so manches Vorurteil beiseite. Schon ziemlich am Anfang ihrer Geschichte macht Frau Frentzen klar, warum sie das Land so liebt:

Werden sie (die Menschen in Äthiopien) je verstehen, aus welcher Welt ich komme und welche belanglosen Probleme mich plagen? Wie könnten sie es verstehen? In einer Welt, in der es so oft um Leben und Tod, um Hunger und Durst, um Malaria und AIDS geht, scheinen meine Sorgen alle so klein. Und vielleicht ist es das, was ich an Äthiopien so liebe: dass das Land nämlich die Dinge in die richtige Perspektive rückt. S. 15

Wenn man ein Buch zur Hand nimmt und sich nach der Einführung im ersten Kapitel bereits verstohlen die Rührungstränen aus den Augenwinkeln wischt, dann scheint die Autorin alles richtig gemacht zu haben! Und ab da weiß man, diese Erfahrungsgeschichte wird nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen sein, sondern die Augen auch vor Missständen und "harter Kost" nicht verschießen. 
Natürlich hat jeder Leser von Äthiopien ein entsprechendes Bild vor Augen, welches die Medien zusätzlich noch unterstützen. Frau Frentzen beleuchtet in ihrem Buch aber nicht nur die schlimmen Dinge, wie Armut, Hunger und Elend, sondern zeigt auch eine Seite des Landes, die den meisten Menschen verborgen bleibt. Nämlich, dass man mit kleinen Dingen etwas bewegen kann, lustige Begebenheiten mit herzlichen Menschen, und kleine und größere Erfolgsgeschichten, die berühren. Gerade das mach die Geschichte sehr besonders.

Die Sprache ist in lockerer Erzählform geschrieben. Man gewinnt sofort den Eindruck, Frau Frentzen würde einem gegenübersitzen und, wie einer guten Freundin, die Geschichte persönlich erzählen. Dabei bleibt sie nicht allgemein, sondern geht auf die verschiedensten Dinge ein. So erhält der Leser einen sehr guten Gesamtüberblick über Äthiopien. Die Einwohner, Landesgeschichte, Politik und Einzelschicksale ergeben eine gute Mischung für diese spannende Erzählung.
Außerdem konzentriert sich die Autorin nicht nur auf fremde Schicksale und Begebenheiten. Sie gewährt auch einen tiefen Einblick in ihre persönliche Gefühlswelt. Lässt einen an den Höhen und Tiefen ihres einjährigen Aufenthaltes in einem fremden Land teilhaben.
Unterstrichen werden die ganzen Eindrücke von vielen farbigen Fotos in der Buchmitte. Viele Personen, die in den Geschichten im Buch vorkommen, findet man hier wieder.

Wenn man einen Erfahrungsroman schreibt, wird man nie das Interesse von allen Lesern befriedigen können. So gibt es einige Passagen in Buch, die weniger interessant erscheinen als andere. Keine Geschichte oder Erklärung ist jedoch so ausschweifend, dass der Eindruck einer Leselänge entsteht. Oft werden z.b. politische Dinge kurz zwischenerklärt, bevor es mit dem eigentlichen Kapitelthema weitergeht.

Am Schluss von "Abyssinia" ist man dann doch sehr nachdenklich. Mann fühlt sich um viel Wissen über das Horn von Afrika bereichert, erkennt aber auch, dass es nicht viele Menschen geben wird, die das Wagnis, für ein Jahr (oder länger) alles hinter sich zu lassen, um in einem komplett gegensätzlichen Land zu leben, eingehen würden.

Mehrmals musste ich feststellen, dass die Worte "nur noch die Kleider am Leibe" zu haben für Äthiopien nicht zutreffen. Hier geht die Armut manchmal so weit, dass Menschen völlig nackt herumlaufen. Oder durch die Armut verrückt geworden sind und deshalb wie Adam und Eva durch die Gegend irren. S. 61

Persönliches Fazit
"Abyssinia: Mein Jahr in Äthiopien" war für mich ein richtiges Wohlfühlbuch. Natürlich nicht im Sinne einiger schlimmen Eindrücke, die ich doch während des Lesens gesammelt habe. Mir gefiel die Art, wie mich Carola Frentzen auf ihre einjährige Reise mitgenommen hat. Manche Erzählungen haben mich tief berührt. Bei anderen musste ich wiederum schmunzeln. Frau Frentzen hat für ihre Arbeit meinen vollen Respekt. Diese Buch hat auch für mich wieder einige Dinge in die richtige Perspektive gerückt. Empfehlenswert! 4 Sterne.


© Damaris Metzger, damarisliest.de

Dienstag, 4. Oktober 2011

Interview mit Markus Heitz - Gewinne ein signiertes Exemplar von "Judastöchter"


© Alexander Kupka
Markus Heitz, geboren 1971 in Hombug, ist ein deutscher Autor aus dem Bereich (Urban-)Fantasy, Horror und Science-Fiction. Sein 2003 erschienener Roman "Die Zwerge" wurde zum Bestseller. Mittlerweile hat Markus Heitz über 30 Bücher veröffentlicht. Zu den bekanntesten zählen die "Ulldart-Saga", die Reihe über "Die Zwerge", "Die Legenden der Albae" und die "Judas-Vampir-Trilogie".

Im Zuge einer "Judastöchter"-Lesung in Senden hatten Anka und ich die Gelegenheit Markus Heitz einige Fragen zu stellen. Weiter Infos zum Autor gibt es auf seiner Homepage www.mahet.de.


Anka & Damaris: Hallo Markus, schön, dass du etwas mit uns plaudern willst. Seit 2002 der erste Ulldart Roman veröffentlicht wurde, beschenkst du deine Leser jährlich mit mindestens einem, oft auch mehreren Büchern. Hast du während deinem Schreiballtag noch Zeit für andere Dinge oder trifft die Aussage "mit Leib und Seele Schriftsteller" voll auf dich zu?
Markus Heitz: Leib und Seele stimmt, wenn man es auf "kreativ sein" ausweitet.
Ich schreibe jeden Tag, mal an Büchern, mal an Kurzgeschichten, Filmstoffen und anderen Dingen. Es gehört zu meinem Leben und ist keinesfalls als 8-Stundenjob zu verstehen. Daher ist es auch kein Alltag. Niemand zwingt mich dazu, Romane zu schreiben - ich habe mit 14 Jahren angefangen, aus Spaß. Und dabei ist es geblieben. Ich freue mich einfach, dass mir was Neues einfällt. Neuerdings tobe ich mich auch noch musikalisch aus. Kreativität zeigt sich in vielen Bereichen, auch beim Kochen, so am Rande erwähnt.

Anka & Damaris: Mit "Die Zwerge" kam ich (Damaris) bereits zur Erstveröffentlichung in Kontakt. Damals startete ein regelrechter Veröffentlichungs-Boom von Romanen über einzelne Charaktergruppen, die aus Tolkiens "Herr der Ringe" bekannt waren. Über "Die Orks" von Stan Nicholls kam ich auf deine "Zwerge". Es folgte "Die Elfen" von Bernhard Hennen. Hast du damals schon damit gerechnet, dass "Die Zwerge" derart erfolgreich sein würde?
Markus Heitz: Nein. Man kann als Autor immer nur hoffen, dass ein Werk erfolgreich ist. Zuvor entstanden waren ein paar Ulldart-Bände sowie Shadowrun-Romane, die ganz gut liefen, aber zum Leben hätte es nicht gereicht. Dann kamen im Jahr 2003 die Zwerge ins Spiel - und dass sie dermaßen viele Freunde fanden, ist phänomenal.

Anka & Damaris: Sind deine Serien schon während dem Entstehungsprozess auf Mehrteiler ausgelegt? Oder lässt du dir das komplett offen, bzw. bist so kreativ jede Geschichte theoretisch auch weiterführen zu können?
Markus Heitz: Die Zwerge waren im ersten Band nicht als Serie konzipiert, weil niemand wusste, ob jemand die Geschichten lesen möchte. Zwar hatte ich Hintertürchen eingebaut, aber kein umfassendes Konzept. Ab dem zweiten Band konnte ich anders rangehen.
Das war bei Ulldart anders, wo ich gleich mit 6 und 3 Bänden gerechnet hatte. Auch von Ritus bis Judastöchter gibt es einen roten Faden, der von Anfang an angelegt war, ebenso bei den Büchern um Mächte des Feuers.

Anka & Damaris: Bei den Büchern die ich (Damaris) von dir gelesen habe, fiel mir vor allem die Sprache auf. Für Fantasyromane gebrauchst du eine einfache und deutliche Sprache. Die Sätze sind gut zu verstehen, weil sie nicht zu verschachtelt sind. Würdest du sagen, dass dein Schreibstil bei allen deinen Büchern ähnlich konstant ist? Siehst du selbst Unterschiede von "Ulldart" bis zu den "Albaen"?
Markus Heitz: Meine Bücher, egal welchen Genres, sollen unterhalten und für Entspannung sorgen. Popcorn-Kino für den Kopf und die Gedankenwelten. Die Leser sollen dem Geschehen folgen und nicht in Stilistik versinken oder die Nebensätze zählen. Das könnte ich zwar auch, will es aber nicht. Von daher bin ich konsequent geblieben.

Anka & Damaris: In deiner "Judas-Trilogie" geht es um Vampire. Was hat dich dazu veranlasst über die Kinder der Nacht zu schreiben, und was war dir bei deiner Vampirdarstellung wichtig?
Markus Heitz: Ich forschte in den geschichtlichen Hintergründen, um herauszufinden, woher unser heutiges Vampirbild überhaupt stammt. Ich wurde bald fündig, entdeckte die Begebenheit von 1731 in Medvegia und stellte fest, dass sich noch keiner mit diesem Aspekt beschäftigte.
Auch der Volksglaube zum Vampirismus hielt viel auf Lager, was ich herkömmlichen Büchern und Filmen vermisste.
So entstand der Plan, mehr davon auch den Lesenden zu vermitteln und dabei noch eine Geschichte über Sia quer durch die Jahrhundert und in der Gegenwart zu schreiben.

Anka & Damaris: Im August ist der 2. Teil der "Legender der Albae" erschienen. Leser kennen diese Bösewichte (darf man sie mit bösen Elben oder Dunkelelfen vergleichen?) bereits aus den lange vorher veröffentlichten Zwergebänden. Hattest du die Idee zu einer eigenen Geschichte über Albae schon damals?
Markus Heitz: Die Idee entstand während der Arbeiten am 2. Zwerge-Band, weil sie mir als Gegenspieler einfach zu gut gefielen und ein perfektes Gegengewicht zu den Elben bildeten. Es dauerte, bis sie zu ihrem Recht kamen. Somit kann ich die Gegenseite besser beleuchten und Dinge sichtbar machen, die in den Zwerge-Bände angedeutet werden.

Anka & Damaris: Findest du deine eigenen Bücher spannend, bzw. gruselt es dich teilweise während des Schreibens?
Markus Heitz: Während des ersten Durchgangs, ja. Beim zweiten wird es schon weniger, und ab dem dritten Durchgang kenne ich alles zu gut.
In diesem Stadium der Überarbeitung geht es dann um Feinheiten. Der Fokus ist dermaßen eng, dass nicht mehr aufs Ganze geschaut wird.

Anka & Damaris: Deine Bücher sind zahlreich, ebenso die darin enthaltenen Charaktere oder Völker. Gibt es ein bestimmtes Buch von dir, das dir besonders am Herzen liegt? Oder vielleicht eher ein bestimmter Charakter?
Markus Heitz: Nein, ich mag meine Bücher alle gleich gerne. Die fiesen Charaktere machen besonders viel Spaß, wie Mortva in der Ulldart-Serie, weil man alle Register der Bosheit ziehen kann. Aber auch sie ereilt dann die gerechte Strafe.

Anka & Damaris: Sicherlich bist du auch dieses Jahr im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse anzutreffen. Wo und wann haben deine Leser die Möglichkeit dich zu sehen?
Markus Heitz: Wir tüfteln noch an den Terminen, aber ich bin Samstag und Sonntag am PIPER-Stand anzutreffen. Die Uhrzeiten sind noch nicht ganz klar.

Anka & Damaris: Woher nimmst du die Ideen zu deinen Büchern? Wie entstehen deine Charaktere? Wo/wie lässt du dich inspirieren?
Markus Heitz: Die schwierigste Frage überhaupt und nicht zu beantworten. Es kann mich jederzeit erwischen, darauf habe ich keinerlei Einfluss. Sobald eine Idee mich packt, greift ein Rädchen ins andere. Die Maschine springt und formt und macht, bis etwas herauskommt, das mir gefällt.

Anka & Damaris: "Die Zwerge" bald im TV? Erzähl uns und unseren Lesern doch kurz etwas über deine neuen Pläne und Projekte.
Markus Heitz: Ja, das wäre schön, wenn dieses Mal alles klappt. Drehbeginn könnte Anfang 2013 sein, zehn bis zwölf Episoden für den ersten Band DIE ZWERGE, im Stil von Game Of Thrones, die gerade einen Emmy gewonnen haben. Ausstrahlung könnte 2014 geschehen. Ich habe nur bedingtes Mitspracherecht, habe aber schon fleißig gearbeitet und Vorschläge gemacht, wie man adaptieren könnte. Ich bin gespannt, was geht!

Anka & Damaris: Zum Schluss natürlich immer wieder gerne, welches ist dein bevorzugtes Lesegenre? Hast du für unsere Leser einen Buchtipp?
Markus Heitz: Vor lauter Schreiben komme ich nicht mehr richtig zum Lesen. Ich empfehle jedoch Philipp K. Dick, den literarischen Vater von BLADERUNNER, von TOTAL RECALL, von MINORITY REPORT und vielen anderen bekannten Filmen - nur sind seine Geschichten noch besser.

Vielen Dank an dich Markus, für die bereitwillige Beantwortung unserer doch sehr gemischten Fragen. Wir hatten viel Spaß!!


Gewinne ein Exemplar von "Judastöchter!!

Als besonderes Schmankerl verlost Anka ein, von Markus Heitz signiertes, Exemplar von "Judastöchter". Das Buch ist der 3. Teil der Judas-Trilogie, kann aber auch als Einzelband gelesen werden.

Für die Teilnahme müsst ihr Anka nur einen Kommentar unter ihrem Interview hinterlassen. Zeit habt ihr dafür bis zum 16.10.! Ihr müsst dazu kein GFC-Leser sein und keinen Blog besitzen. Eine besondere Option bietet Anka meinen Lesern. Wenn ihr kommentiert, dass ihr Leser bei "Damaris liest ..." seid, habt ihr doppelte Gewinnchancen!! Ist das nicht supernett oder ist das supernett?! :-)

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