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Montag, 29. November 2021

5 (Bücher) vom SuB #12


2019 startete ich eine persönliche Challenge. Ich hatte mir vorgenommen, endlich meinen Stapel ungelesener Bücher (SuB) in Angriff zu nehmen, bzw. abzubauen. Das braucht Zeit, motivierte mich aber stark, sodass ich die Aktion auch 2020 und 2021 fortführe. Mir ist diese Sache wichtig und rumort mir schon seit Jahren im Magen. Denn meine damals rund 80-100 SuB-Bücher, die wegen Neuerscheinungen und Schnell-mal-eben-Einschüben immer mehr nach hinten rutschten, wollen von mir gelesen werden. Sie sollen nicht ungelesen altern, eventuell sogar aussortiert werden, wenn nach langer Zeit meine Lust darauf verschwunden ist.

Weil ich bei solchen Dingen gerne mein Ziel im Auge behalte, und Leselisten für mich eine feine Sache sind, ist "5 vom SuB" meine Challenge für dieses Jahr. Der letzte Beitrag dazu war 5 (Bücher) vom SuB #11. Ich suche mir fünf Bücher aus, die ich alle lese, bevor dann die nächsten fünf folgen. Zu jedem Buch gibt es eine kurze Info zum Inhalt und meine Meinung. Und damit beende ich diese Aktion nun, bzw. erkläre meinen SuB-Abbau für erfolgreich abgeschlossen. Mit mit diesem Beitrag, also 5 (Bücher) von SuB #12, habe ich ihn um 60 Bücher reduziert.



Das Mädchen, das den Mond trank
von Kelly Barnhill
Jedes Jahr wird das jüngste Kind einer unterdrückten Stadt im Wald ausgesetzt. Und jedes Jahr holt die Hexe Xan dieses Kind, um es zu einer neuen Familie zu bringen, damit es gut versorgt ist. Erzählt wird jedoch etwas anderes, nämlich, dass die Hexe der Stadt die Kinder raubt. Die Geschichte über die böse Hexe ist eine Lüge, ein Mittel, um die Menschen der Stadt gefügig und traurig zu machen. Als Xan eines Tages die kleine Luna aus dem Wald holt, und ihr aus Versehen Mondlicht zu trinken gibt, entwickelt sich alles anders als bisher.

"Das Mädchen, das den Mond trank" gehört zu den Büchern, die ab der ersten Seite faszinieren. Die Geschichte ist ein (dystopisches?) Märchen, voller Magie, Geheimnisvollem und Sonderbarem. Die große Liebe und Zuneigung, die in den Kapiteln mitschwingt, hat mich begeistert. Außerdem hat die Geschichte eine poetische Ader, die wie ein Gedicht auf Leser*innen wirkt. Erst gegen Ende wurde mir diese Welt-Universum-Wirrungen und Alles-ist-eins-Aussage etwas too much. Trotzdem habe ich dieses besondere Buch gerne gelesen.


Der Klang der Täuschung: Die Chroniken der Hoffnung von Mary E. Pearson
Kazi gehört zu einer Einheit königlicher Elitesoldatinnen in Venda. Sie wird von ihrer Königin in ein anderes Königreich auf Erkundungsmission geschickt. Bei einem rebellischen Stamm soll sie herausfinden, ob sich dort ein Verräter und Verbrecher versteckt, der für Großen Krieg Jahre zuvor verantwortlich ist. Dort lernt Kazi auch den Stammesanführer Jase kennen, und plötzlich sind ihre Ermittlungen weitaus komplizierter als gedacht.

Mary E. Pearson hat mich mit ihrer Die Chroniken der Verbliebenen-Fantasyreihe begeistert. "Der Klang der Täuschung" ist der erste von zwei Die Chroniken der Hoffnung-Bänden, eine Art Spin-off, mit anderen Charakteren, eigenständig zu lesen, aber auch mit dem Wiedersehen bekannter Personen. Und auch diese Geschichte hat mich mitgerissen und an die Seiten gefesselt. Sie ist spannend, gerade richtig komplex und romantisch. Ich hatten den Umfang etwas unterschätz, denn dieses erste Buch ist ganz schön lang. Machte aber nichts, es war so richtig schön schmökerig und endete (natürlich) so, dass man sofort weiterlesen möchte/muss. Richtig gut!


Der Ruf der Rache: Die Chroniken der Hoffnung von Mary E. Pearson
Kazi und Jase sollen im Auftrag von Königin Lia nach Torsfeste zurückreisen, damit alle Vorbereitungen getroffen werden, es als vollwertiges Königreich anzuerkennen. Außerdem soll Kazi verschollene Dokumente finden, die mit ihrem Inhalt zu einer Gefahr für alle Königreiche, die ganze Welt, werden können. Doch kurz vor ihrem Ziel werden sie angegriffen und getrennt. Schnell wird klar, dass Torsfeste überrannt wurde und dem neuen Herrscher dazu dienen soll, der mächtigste König überhaupt zu werden.

Ach, das war wieder ein tolles Leseerlebnis! Mary E. Pearson hat es einfach drauf und mich mit viel Spannung, Intrigen und auch Szenen fürs Herz mitgerissen. Auch wenn die Geschichte wieder recht umfangreich ist, habe ich mich keine Minute lang gelangweilt. Die Chroniken der Hoffnung-Dilogie ist eine wunderbare Reihe, die gemeinsam mit Die Chroniken der Verbliebenen im Regal bleiben wird.



Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky
Ein Dorf im Westerwald. Alles hängt hier irgendwie zusammen, alle kennen sich, verbringen Zeit zusammen oder gehen sich aus dem Weg. Ein Mittelpunkt des Dorfes ist Selma, denn wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, dann stirbt innerhalb des nächsten Tages jemand.

Das Buch wird zumeist von Luise erzählt, der Enkelin von Selma. Es geht um das Dorfleben und das Schicksal einzelner Menschen, um Zusammenhänge, Sehnsüchte und Unwägbarkeiten. Das hat mir sehr gefallen und mich stellenweise auch sehr berührt. Ich fand den unterschwelligen Humor toll und musste oft schmunzeln. Auf der anderen Seite fand ich das Buch etwas langatmig, vielleicht zu urig und zäh. Es geht um gefühlt viele Belanglosigkeiten, die für die Menschen des Dorfes jedoch nicht belanglos sind. Mir gefiel die Geschichte, im Regal werde ich das Buch aber nicht behalten.


Broken: Der Moment, in dem du fällst von Tabitha Suzuma
Mattie ist professioneller Turmspringer und schon mit siebzehn Jahren so erfolgreich, dass er für die Olympischen Spiele trainiert. Um den Ansprüchen seiner ehrgeizigen Eltern zu genügen, bedeutet das harte Training viel Disziplin und wenig Zeit für seine Freundin Lola. Doch dann passiert etwas Schreckliches. Mattie findet keine Worte dafür, kann sich erst nach und nach erinnern, was ihm widerfahren ist. Mitteilen möchte er sich niemandem, schon gar nicht Lola, weil das Geschehen die Liebe zwischen ihnen ganz sicher zerstören würde.

Tabitha Suzumas Buch "Forbidden" hat mich aufgewühlt wie fast kein anderes. Und auch die Story von "Broken" ist harter Tobak. Allerdings viel zu ausschweifend und langweilig erzählt. Die vorhersehbare Handlung ist nicht schlimm, jedoch verliert sich die Autorin in ewig langen Beschreibungen der Gefühlszustände und Beweggründe von Mattie. Ich habe sogar kurz überlegt, das Buch abzubrechen, wollte aber dann doch bis zum Ende durchhalten. Ein Fehler, denn der Schluss ist ähnlich wie in "Forbidden", hat mich aber eher geärgert als schockiert oder aufgewühlt. Dieses Buch, bzw. die Lesezeit, hätte ich mir sparen können.