Penhaligon (August 2013), Band 1,
Hardcover/SU, 416 Seiten,
16,99 € [D]
Hardcover/SU, 416 Seiten,
16,99 € [D]
Sie wurde auserwählt, um zu führen - oder zu sterben.
Nach den verheerenden Fehlern der Vergangenheit war sich die Gesellschaft einig, dass nur noch die Besten politische Macht ausüben dürfen. Von nun an sollten die Psychologen darüber urteilen, in wessen Händen die Zukunft des Landes liegen sollte. So entstand die Auslese.
Cia ist sechzehn und damit eine der Jüngsten, die zu den Prüfungen antreten, die darüber entscheiden, ob man für ein Amt geeignet ist. Zunächst ist sie von Stolz erfüllt – bis die erste Kandidatin stirbt! Jetzt breitet sich Angst aus, und Cia erkennt: Nur die Besten überleben … (Text- und Bildquelle: Penhaligon Verlag)
Es ist Zeit, heimzukehren und meiner Familie zu eröffnen, dass ich morgen früh das Haus verlassen und nie mehr wiederkommen werde. - Cia, S. 36
5 zusammenfassende Sätze/Punkte zum Buch
- Auch wenn ich bei einem Buch ab Beginn nicht gerne Vergleiche anstelle, "Die Auslese" erinnerte mich sofort an "Die Auswahl" von Ally Condie. Hier wartet die Protagonistin zwar nicht auf die Bekanntgabe ihres ausgewählten Partners, sondern auf eine Auslese, um zur Uni zugelassen zu werden. Wie hart und grausam diese Auslese dann tatsächlich ist, erfährt die Protagonistin Cia schon bald. Negativ sehe ich das nicht unbedingt, Assoziationen zu anderen Büchern müssen nicht zwangsläufig schlecht sein, solange das Buch eine eigene Charakteristik behält.
- Wie viele Bücher spielt "Die Auslese" in einem futuristischen, dystopischen Amerika. Kriege und Naturkatastrophen habe die Welt verändert und teilweise zerstört. Die Machtverhältnisse sind zwar geklärt, die Bestimmungen über die Bürger und deren Lebensumstände jedoch sehr streng und hart. Die Weltengestaltung ist kreativ und wirklich anschaulich gehalten. Aber auch hier hatte ich das Gefühl, das Meiste schon mal in einer ähnlichen Form gelesen zu haben.
- Cia, die Hauptprotagonistin der Geschichte, wird wieder Erwarten ausgelesen, um sich mit anderen Kandidaten in diversen Test zu behaupten. Unter denen, die die Prüfungen bestehen (sprich überleben!), wird wiederum ausgewählt, wer einen der begehrten Studienplätze in diesem neuen Zeitalter bekommt. Cia ist ein toughes Mädel, die im Laufe der Handlung über sich hinauswächst. Sie kann nahezu alles, erkennt jede Falle und kommt auf die unglaublichsten Lösungswege. Hier hätte ich mir einen etwas eigenständigeren oder auch mal fehlbaren Charakter gewünscht. Die zwangsläufige Lovestory ist wohl ganz nett, Cias Partner Tomas wirkt aber fast schon beliebig austauschbar.
- Die Test, welche die Kandidaten bestehen müssen, haben es dann wirklich in sich. Das Buch ist sehr hart, hat mich aber komischerweise nicht so sehr berührt/geschockt, wie andere Bücher dieses Genre. Anfangs sind die Test eher theoretisch und schriftlich abzulegen (mit äußerst harten oder tödlichen "Bestrafungen" bei falschen Lösungen). Der Hauptteil der Test besteht dann aus einem lebensgefährlichen Praxistext in einer verseuchten, weitläufigen Umgebung, die die Prüflinge durchqueren müssen. Und da ist er schon wieder, der Vergleich mit einer der bekanntesten Dystopien. Gedankenverbindungen zu "Die Tribute von Panem" (vor dem Praxistest auch zu "Die Bestimmung") sind hier aber zwangsläufig und nicht zu vermeiden.
- Das Ende des Prüfungsteils ist sehr spannend und entbehrungsreich. Auch einige Handlungen zum Schluss hätte man etwas anders erwartet, bzw. sich für Cia anders gewünscht. Diese Entwicklung konnte mich dann sehr fesseln und hat mir gefallen. "Die Auslese" ist der Beginn einer Trilogie, meiner Meinung nach könnte man das Ende aber auch so gelten lassen. Es ist dann sehr besonders und "offen abgeschlossen".
5 Adjektive, die mir spontan zu Buch einfallen
bekannt, lösungsorientiert, brenzlig, unterhaltsam, befriedigend
Zusammengefasst vom Fazitbär:
Es ist nicht von der Hand zu weisen, "Die Auslese" erinnerte mich (zu) stark an andere, sehr bekannte, Dystopien. Einzelne Gesichtspunkte waren mir zu vertraut, die Hauprotagonistin Cia zu überragend im Vergleich zu ihren Mitstreitern. Darum für mich auch eine Mittelmaßdystopie. Leser, die viel in diesem Genre lesen, werden an Ableitungen zu anderen Büchern nicht vorbeikommen. Für Genreeinsteiger ist "Die Auslese" ein packendes, mitunter verstörendes, und gut geschriebenes Buch, das unter die Haut gehen dürfte.
© Damaris liest.