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Montag, 18. Januar 2016

Rezension zu "Lockwood & Co.: Die Raunende Maske" von Jonathan Stroud



Verlag: cbj (Oktober 2015)
Originaltitel: Lockwood & Co. - The Hollow Boy
Übersetzer: Katharina Orgaß u. Gerald Jung
Reihe: Band 3/5, ab ca. 12 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 464 S.
ISBN: 978-3570159637
18,99 € [D]

Genre: Urban Fantasy

© Cover- und Zitatrechte: cbj Verlag


Das Thema
Die kleine Agentur Lockwood & Co., bestehend aus Anthony Lockwood, George und Lucy, hat alle Hände voll zu tun, um Londons Geister in Schach zu halten. So viel, dass die Agentur (und deren Haushalt) im Chaos versinkt. Kurzerhand stellt Lockwood eine Sekretärin ein. Obwohl das Team nun deutlich entlastet ist, passt Lucy der weibliche Zuwachs überhaupt nicht.
Gleichzeitig wird ein Stadtteil von London so massiv von einer Geisterplage heimgesucht, dass alle daran beteiligen Agenturen ratlos sind. Die Ermittlungen von Lockwood & Co. führen in ein altes Kaufhaus. Welche folgenschwere Erkenntnis Lucy aus diesen Ermittlungen erlangt, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Die Rezension 

Der Anfang: Wie großartig Lockwood & Co. zusammenarbeiteten, wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, als wir gegen Ende unserer Ermittlungen in der Pension Lavendel um unser Leben kämpften.

Das pfiffige Ermittlerteam geht mit der Agentur Lockwood & Co. in die dritte Geister-Runde. Erneut wird es lustig, spannend und ganz schön heikel. Es gibt keine nennenswerte Kritik zu den Büchern, die Leserschaft ist be"geist"ert. Wer die Reihe bisher verfolgt hat, darf sich auf bekannt hochwertige und wunderbare Lesestunden freuen. Dennoch bekommt die Handlung eine zusätzliche Gewichtung und wird in eine unerwartete Richtung gelenkt.

Auch hier erzählt die jugendliche Agentin Lucy die komplette Geschichte in der Ich-Form. Nachdem die Geisterepidemie Großbritanniens im Einstieg erklärt wird, der wie immer einen großartigen Gesamtüberblick gibt, geht es sofort gut zur Sache. Der feinere Humor ist sogar noch etwas ausgeprägter als bisher und stellt ein gutes Gleichgewicht zu den vielen spannenden und nervenaufreibenden Szenen dar. Außerdem fällt auf, dass das Buch in Sachen Grusel noch eine Schippe drauflegt. Nicht selten stehen dem Leser die sprichwörtlichen Haare zu Berge. Insgesamt ist dieser Band, trotz bekannten Elementen, ernsthafter und erwachsener geworden. Themen wie Eifersucht und Misstrauen lassen viele Dinge in einem neuen Licht erscheinen.

Okay, das hört sich jetzt alles nicht besonders toll an, und ehrlich gesagt hätte ich auf Georges panisches Quieken verzichten können. Aber das war nun mal typisch für Lockwood & Co.: Wir gerieten immer wieder in die aussichtslosesten Situationen und machten dann das Beste draus. - S. 13/14

Dass das Buch auf höchstem Niveau geschrieben ist, muss hier nicht mehr deutlich ausgeführt werden. Die Charaktere sind äußerst charmant und zeichnen sich durch besondere Eigenschaften aus, die Geschichte hat Suchtpotenzial und der Plot ist fehlerlos.
Obwohl jeder Lockwood & Co.-Band eine abgeschlossene Ermittlung enthält, gibt es eine kleine (oder größere) Episode, die die Geschichte in den nächsten Band hinüberträgt. Diese Episode ist bei "Die Raunende Maske" besonders gewichtig - ein Cliffhanger. Spekulationen über den Abschlussband bleiben nicht aus.

Das persönliche Fazit
"Lockwood & Co." ist eine Reihe, die schon vor dem Abschluss Kult-Status erreicht. "Die Raunende Maske" ist noch spannender, gruseliger und humorvoller als die ersten Bände, dabei aber auch um einiges erwachsener geworden. Die charmanten, eigenwilligen Charaktere, sind ans Herz gewachsen. Der humor- und niveauvolle Stil, ein bedingungsloser Zusammenhalt und die äußerst packende Rahmenhandlung machen das Buch einzigartig gut. 5 Sterne!


Aufmachung: 4,5 / 5
Handlung: 5 / 5
Charaktere: 4,5 / 5
Lesespaß: 5 / 5
Preis/Leistung: 4,5 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de



Reiheninfo Lockwood & Co.-Reihe:

Band 3 - Die Raunende Maske