Dieser All Age- und Jugendbuchblog wurde beendet. Schau dich jedoch gerne um! Infos dazu gibt es HIER.

Freitag, 29. April 2011

Review zu "Salzige Küsse" - Das Geheimnis eines Sommers von Tine Bergen



Coppenrath (Juni 2009),
gebunden, 167 Seiten,
9,95 € [D]


Ich verliere jeden Tag ein Stück mehr von mir selbst. Ich hoffe, du findest es. Ich hoffe, du willst es mir zurückgeben. Ich kann nicht ohne dich. Bitte. Tu mir das nicht an. Tu es dir selbst nicht an. Tu uns das nicht an. Ich werde immer auf dich warten, Belle. Dein Lukas

Als Eve unter den Dielen des alten Hauses, in das sie gerade mit ihren Eltern eingezogen ist, eine Schachtel mit Briefen und ein altes Foto findet, ist sie wie gebannt. Wer ist diese junge Frau auf dem Schwarzweißbild, die sie aus so tieftraurigen Augen anblickt? Was ist vor all den Jahren zwischen Belle und Lukas passiert? Bei der Suche nach Antworten stößt Eve nicht nur auf ein dunkles Geheimnis, das das alte Haus bewahrt, auch ihr eigenes Leben verändert sich. Und sie erlebt ihre erste große Liebe ...


Meine Meinung
Mich hat bei dem Buch vor allem das Cover angesprochen. Ich mag die Farben und den Ausschnitt des Mädchens, das man sieht. Auf dem Buch sind einige Schneeflocken oder Blumen? aufgedruckt, die mit glitzerndem Lack hervorgehoben sind. Die Innengestaltung ist auch sehr besonders, mit Blumen und abgedruckten Briefen, gestaltet. Sehr schön!

Zum Inhalt, da hatte ich, lt. Klappentext, etwas anderes erwartet. Vielleicht mehr etwas im düsteren Stil von "Whisper" (Isabel Abedi). Die Personen kamen mir einfach nicht nahe, man weiß von der Hauptperson Eve nicht mal das Alter. Manchmal schätzte ich sie auf 16, dann wieder auf 12 Jahre. Sie ist sehr bockig und launisch. Die "erste große Liebe" hat kaum einen Zusammenhang mit der Geschichte und ist Handlung am Rande. Man wird nicht richtig schlau daraus. Auch das Geheimnis um das Haus ist zu einfach zu lösen. Ich war eher gelangweilt und habe in der Mitte des Buches wirklich überlegt, ob ich abbrechen soll. Doch im letzten Drittel wird es dann interessanter, aber es wird hier ein eher schwierigeres Thema (alte Menschen, Verbitterung, Altersheim, Leid) angesprochen.

Das Buch kann ich nur bedingt empfehlen. Die 167 Seiten mit großer Schrift sind schnell zu lesen. Der Schreibstil ist ganz einfach und daher eher für junge Leser, vor allem Mädchen, geeignet. Vielleicht empfinden diese auch mehr Spannung als ich.

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Donnerstag, 28. April 2011

Lynn Ravens "Herz des Dämons" will nicht in mein Regal :-(

Die Dämonen-Reihe von Lynn Raven, ich will sie auch lesen. Unbedingt! Und so schaut man immer fleißig, wie oder wo man sich die Bücher am günstigsten besorgen kann :-) Nach ein bisschen Wartezeit wurde ich bei Tauschticket (natürlich!) mal wieder fündig. Band 1 "Der Kuss des Dämons" und Band 3 "Das Blut des Dämons" sind schon fröhlich in mein Regal eingezogen. Zustand super, Hardcover Originalausgaben - Damaris glücklich!

Doch was ist mit Band 2 "Das Herz des Dämons"??? Ich hab's gesehen, auch bei Tauschticket, und habe zu lange gezögert. Als ich es anfordern wollte, war's mir vor der Nase weggetauscht :-( Danach war ewig kein Band 2 zu finden. Das Exemplar, dass ich dann nach laaangem Warten ergattern konnte war dann die Bertelsmann Ausgabe, ich hab vor lauter "rush, rush" nicht drauf geachtet. Aber nein, so geht das nicht! Ein Bertelsmann Buch, zwischen meinen schönen Überreuter Ausgaben? No way - da bin ich wirklich pingelig. Also wieder eingestellt, 2 Tickets verloren - und wieder gewartet.

Schließlich konnte ich "Das Herz des Dämons bei eBay für 7 € ersteigern (juhuuu). Beschreibung: Nur einmal gelesen, super Zustand und das Bild der Hardcoverausgabe die ich will. Da musste ich zuschlagen.

Heute kam es an ..... Zustand: Total schief gelesen, vergilbt, Schnitt fleckig und Essensreste oder irgendwas Undefinierbares (muss ich hier nicht näher ausführen) im Buch. Und ... die BERTELSMANN AUSGABE. Das Buch geht zurück, soviel ist klar.

Und hier mein Aufruf: Liebes Buch "Das Herz des Dämons". Wo bist du? Warum willst du nicht zu mir? Du hättest es gut bei mir. In meinem Regal würde es dir ganz bestimmt super gefallen. Du hast tolle Gesellschaft und kannst es dir zwischen deinen Reihenkollegen Band 1 und 3 auch schön kuschelig gemütlich machen. Und wenn ich dich dann sorgfältig und stolz gelesen habe, bekommst du einen Ehrenplatz - für ewig - versprochen!
Solltest du immer noch nicht auf beschriebenem Wege zu mir kommen, dann hole ich dich einfach ab - bei meinem Buchhändler!!!!

Dienstag, 26. April 2011

Rezension zu "Nachtlilien" von Siri Lindberg



Verlag: Piper (September 2010)
Originaltitel: -
Übersetzer: -
Reihe: Band 1/3
Ausführung: Hardcover/SU, 591 S.
ISBN: 978-3492702157
19,95 € [D]

Genre: High Fantasy

© Cover- und Zitatrechte: Piper Verlag


Klappentext
Seit Generationen lastet auf der Familie der jungen Jerusha ein schrecklicher Fluch: Alle Frauen sind dazu verdammt, den Menschen zu verraten, den sie am meisten lieben. Jerusha droht das gleiche Schicksal, als sie Kiéran begegnet, einem Krieger, der nach einer schweren Schlacht erblindet ist. Jerusha verliebt sich in ihn, doch sie will ihn auf keinen Fall ins Unglück stürzen. Aber ist es richtig, der wahren Liebe für immer zu entsagen? Oder ist es Zeit, eine Entscheidung zu treffen, auch wenn es die mutigste und gefährlichste ihres Lebens sein wird?

Über die Autorin
Siri Lindberg, geboren 1970, wollte als Kind zuerst Astronautin werden, dann Schriftstellerin und zumindest der zweite Wunsch ließ sich verwirklichen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und Sohn als freie Autorin in der Nähe von München. Mehr zur Autorin: http://www.siri-lindberg.de/

Rezension

Der erste Satz: Der Tag, an dem Jerushas Leben zersplitterte, begann strahlend.

Irgendwann, im Land Quenda, lebt Jerusha, eine 21-jährige Frau. Sie hat erfolgreich ihre Lehre als Bildhauerin beendet und gerade die Statue einer Göttin für einen neuen Tempel fertiggestellt. Sie und ihre Familie führen ein einfaches Leben, aber sie hat Arbeit und ist mir dem gutaussehenden Dario, einem Spiegelmacher, verlobt. Die Hochzeit steht kurz bevor. Jerushas Leben verläuft in geordneten Bahnen, sie ist glücklich - bis ihrer Großmutter ihr an einem Abend von einem Fluch erzählt, der nun schon seit drei Generationen auf den Frauen ihrer Familie lastet.
Ein Fremder hat vor langer Zeit bei einem unbedeutenden Streit über Jerushas Großmutter einen Fluch ausgesprochen, der die Frauen der Familie zwingt, ihre Männer oder Geliebten zu verraten, sei es durch Untreue, Mord oder Verrat. Der Fluch bewahrheitete sich tatsächlich bei Jerushas Großmutter und Mutter. Jerusha muss erkennen, dass er auch ihr Leben und das von ihrem Verlobten Dario zerstören wird, sollte der Fremde von damals nicht bereit sein ihn aufzuheben.
So verlässt sie ihre Familie und Dario und bricht in das Heimatdorf ihrer Großmutter auf, um Hinweise auf den Fluchsprecher zu suchen. Sie ahnt nicht, wie lange und schonungslos ihre Reise sein wird.

Zur gleichen Zeit erwacht am anderen Ende des Landes Kiéran, ein Krieger und Leiter einer Militär-Truppe, in einem Tempel. Bei einem Kampf wurde er schwer verletzt von seinem Truppenführer zurückgelassen und von den Priestern des Tempels gesundgepflegt. Seit seinen schweren Verletzungen ist Kiéran blind, obwohl man seinen Augen äußerlich nichts ansieht. Durch einen Zeremonie im Tempel erhält Kiéran vom obersten Priester ein Amulett, mit dem er zwar nicht direkt sehen kann, dafür aber die Auren von Menschen und die Struktur der Umgebung erkennt. Als der Priester ihn überreden will im Tempel zu bleiben, bricht Kiéran überstürzt zu seinem Militärstützpunkt auf und hofft dort seine Stellung als Leiter einer Kriegseinheit weiter ausüben zu können.

Der Roman ist anspruchsvoll, aber nicht schwer zu lesen. Die Schrift ist kleiner, als gewöhnlich, da sonst der Umfang sicher noch mindestens ein Drittel größer wäre.
Die Geschichte beginnt langsam, jedoch nicht langwierig. Der Leser wird an die Hauptpersonen Jerusha und Kiéran herangeführt und lernt so schnell ihren Charakter, sowie das Umfeld der beiden kennen. Manch einer wird anfangs von den vielen fremden Namen, Göttern, Gegenständen und Orten verwirrt sein. Die Autorin gibt oft Lebensmitteln, Tieren, Bäumen, und natürlich dem ganzen Land, eigene Fantasie Namen. Und zwangsläufig fragt man sich, ob man diese alle im Kopf behalten kann. Man kann! Durch die zugefügte reguläre Bezeichnung (Am zweiten Tag flatterte ein Teodésh, ein Botenvogel, auf den Fenstersims,...) kann man der Geschichte zu jeder Zeit gut folgen. Am Ende des Buches erkennt man, dass durch diese Bezeichnungen eine wundervolle, phantastische Welt geschaffen wurde, die erst dadurch realistisch wirkt.

Die Erzählperspektive wechselt zwischen Jersuha und Kiéran hin und her. Anfangs hat jeder seine eigene Geschichte, bevor die beiden aufeinander treffen. Die beiden Hauptcharaktere sind absolut sympathisch, glaubhaft und authentisch dargestellt. Keine der vielen Personen im Roman bleibt blass oder gar oberflächlich. Manche Personen begleiten den Leser nur auf ein paar Seiten, doch man hat sofort das Gefühl, sie schon lange zu kennen.

Auch die Sprache ist wunderbar! Einfach, voller Fantasie und Vorstellungskraft, aber doch auch modern mit vielen Möglichkeiten, den Leser schmunzeln zu lassen. Außerdem ist das Buch in drei Teile unterteilt, über die man aber ohne umzudenken hinweglesen kann, da während der Geschichte keine Zeitsprünge auftreten. Was als Darstellung einer relativ normalen Welt beginnt, wird im Laufe des Buches zu einer faszinierenden Schöpfung mit wunderbarer Handlung und außergewöhnlichen Wesen. "Nachtlilien" entwickelt sich wie ein Film, bei dem sich einem jedes Detail einprägt und man sich wünscht, dass er nicht zu Ende geht. Es gibt keine Leselängen oder Logiklöcher und selbst der packende Schluss ist nicht überstürzt oder überfüllt.

Einige Tendenzen des Buches erinnern an Tolkiens "Der Herr der Ringe". So sind die in "Nachtlilien" auftauchenden Eliscan in ihrem Aussehen und Verhalten Tolkiens Elben sehr ähnlich. Auch eine große Reise, allerdings mit komplett unterschiedlichem Ziel, kommt vor. Dies wirkt sich aber nicht negativ auf die Geschichte aus. Wenn man J.R.R. Tolkien als Vorreiter des modernen Fantasy Romans sieht, wurde mit seinen erschaffenen Wesen ein Anfang gemacht, über den niemand so einfach hinwegsehen kann. Der Roman ist abgeschlossen, doch ist laut Homepage der Autorin eine Fortsetzung sicher.

Fazit
"Nachtlilien" wird laut Cover schlicht als 'Roman' bezeichnet. Die Autorin hat jedoch ein regelrechtes Fantasy Epos erschaffen, welches fast zu schön ist um wahr zu sein! Leser von High Fantasy-Romanen werden hier bestens unterhalten. Authentische, sympathische Hauptpersonen und die wunderschöne Sprache, die einen die Geschichte regelrecht erleben lässt, machen den Roman perfekt! 5 Sterne Lieblingsbuchstatus!

Aufmachung: 4 / 5
Handlung: 5 / 5
Charaktere: 5 / 5
Lesespaß: 5 / 5
Preis/Leistung: 5 / 5



Reiheninfo Nachtlilien-Trilogie:

Band 1 - "Nachtlilien"
Band 2 - "Lilienwinter"
Band 3 - "Winterdrachen"

Samstag, 23. April 2011

Wochenrückblick KW 16 - Neues, Dies & Das und "billige Schuhe"


Im Laufe dieser Woche kamen zwei Bücher bei mir an. Eines davon ist "Blutsuche" - Annes Reise von Sinje Blumenstein. Ein vampirisch-romantischer Roman, der sich wirklich interessant anhört.

Sich im Urlaub zu verlieben, ist keine Seltenheit. Aber was passiert, wenn diese Liebe die bisherige Welt der Beteiligten ad absurdum führt? So begegnet die 24-jährige zurückgezogene, menschenscheue Anne, als sie zu ihrer Brieffreundin Eunice nach Kalifornien reist, nicht nur einem geheimnisvollen Mann, der ihre erste Liebe wird, sondern erfährt außerdem, dass Vampire keine Hirngespinste sind. Sie flieht vor der Liebe zu dem Vampir zurück in ihr mitteldeutsches Dorf, doch auch dort kann sie sich nicht von Sagen und Mythen befreien und muss erkennen, dass ihre Reise, ihre ureigene dörfliche Realität und die jahrhundertealte Vergangenheit untrennbar miteinander verknüpft sind. Aber ist sie bereit, das Schicksal an der Seite einer Nachtgestalt anzunehmen?

Das zweite ist "Splitterherz" von Bettina Belitz. Es dürfte ja fast jedem Bücherfan inzwischen ein bekannter Titel sein. Das war auch mein letztes Buch von Tauschticket. Ab jetzt gilt mein selbst auferlegter "Bücherstop". Das heisst keine neuen Buchkäufe oder Buchtauschaktionen. Ich will intensiv meinen Bücherstapel abbauen!! Schade, dass da so viele schöne Bücher rumliegen und ich vor lauter neuen gar nicht dazu komme, sie zu lesen. Also in nächster Zeit wird es ruhig mit Neuzugängen.


Dann noch eine interessante Option für Bücherblogger. Christina, von Pudelmützes Bücherwelten, führt auf ihrem Blog einen Liste von interessanten Bücherblogs. Wenn ihr auch dort auftauchen wollt, schaut euch das ganze einfach HIER mal an.


Ich schaue ab und zu mal ganz gerne in die Statistiken meines Blogs, und dort ist es immer wieder lustig mit welchen Suchbegriffen Leute über Google auf meine Seite kommen, hihi. Der beste Google-Suchbegriff letzte Woche war "billige Schuhe" - HÄÄHH? Ich habe keinen einzigen Beitrag zum Thema Schuhe, nicht mal das Wort Schuhe wird irgendwo erwähnt. Wieso wird dann jemand, der diesen Begriff sucht, zu mir weitergeleitet?? Naja, soll mir recht sein :-).
Ein anderer Suchbegriff war "Damaris, du bist ..." - ja was denn nun???


Zum Schluss noch ein kleinen Zwischenbericht zu meinem aktuellen Roman "Nachtlilien". Naja, Roman ist stark untertrieben, Fantasyepos trifft es schon eher. Nach einer Woche Lesezeit bin ich heute genau bei der Hälfte. 300 Seiten fühlen sich an wie 500. Die Seiten sind dünner, die Schrift kleiner als bei gängigen Hardcovern. Und trotzdem - ich bin begeistert! Ein unglaublich dichte und schöne Geschichte, total farbig und erzählerisch brillant. Habe beim Lesen ständig das Gefühl einen Film zu schauen. Kopfkino pur! Ein High-Fantasy Roman hat mich schon lange nicht mehr so gefesselt.



Euch allen ein schönes Osterfest und viel Sonnenschein dazu (ist so gut wie sicher, oder?)
Liebe Grüsse, Damaris

Dienstag, 19. April 2011

Interview mit Isabel Abedi

Die Schriftstellerin Isabel Abedi wurde 1967 in München geboren. Nach ihrem Abitur lebte sie ein Jahr als Au-Pair-Mädchen in Los Angeles. Danach ließ sie sich in Hamburg zur Werbetexterin ausbilden und arbeitete 13 Jahre lang in diesem Beruf. Inzwischen ist Isabel Abedi eine erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin. Ihr Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Einige ihrer bekanntesten Bücher sind die "Lola"-Reihe, sowie die die Jugendbücher "Whisper", "Imago", "Isola" und "Lucian".
Heute lebt Isabel Abedi mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg.


Damaris: Wenn Sie ein Buch schreiben, konzentrieren Sie sich dann nur auf ein Buch, oder kommt es vor, dass Sie auch mal zwei Bücher parallel schreiben, z.B. ein Kinder- und ein Jugendbuch?
Isabel Abedi: Die "Schreibzeit" konzentriert sich immer nur auf ein Buch, wobei sich Kinderbuch und Jugendbuch abwechseln. Während des Schreibens an dem einen reifen im Hinterstübchen die Ideen für das nächste Buch.


Damaris: Schreiben Sie das Buch am Stück, d.h. von vorne bis hinten? Oder kann es auch vorkommen, dass Sie den Schluss, bzw. Schlüsselstellen schon im Kopf haben und die Handlung dann von Ihnen darauf hin geführt wird?
Isabel Abedi: Auch hier unterscheide ich zwischen dem "reinen Schreiben" und dem Entwickeln der Handlung und der Figuren. Wenn die Schreibzeit beginnt, hatte ich eine lange Schwangerschaft mit der Idee und in dieser Phase gibt es keine konkrete Reihenfolge. Die Ideen entwickeln sich meist aus den Figuren, da kommen mal Bilder für den Anfang, mal für die Mitte und mal für das Ende. All das sammle ich in Notizbüchern, auf Zetteln oder Servietten. Vor dem Schreiben setze ich mich an die Struktur, die dann mein Gerüst ist. Beim Schreiben selbst arbeite ich ganz streng vom Anfang zum Ende  - aber natürlich entstehen auch in dieser Phase immer wieder Ideen für verschiedene Handlungsstränge, die dann wieder in die Struktur wandern.


Damaris: Wie kommen Sie auf das jeweilige Thema des Buches, an dem Sie gerade schreiben? Setzen Sie Geistesblitze oder plötzliche Eingebungen um oder machen Sie sich bewusst Gedanken, was ein Buchthema sein könnte?
Isabel Abedi: Die Ideen kommen eigentlich eher zu mir, manchmal unerwartet, manchmal beim Fahrradfahren oder in der Badewanne oder durch Gespräche. Ich überprüfe dann wie ernst es der Idee mit mir ist – oder mir mit der Idee, denn schließlich sind wir für ein Buch eine ganze Weile lang miteinander verbunden.


Damaris: Holen Sie sich Inspirationen für Ihre Geschichten bei Ihren eigenen Kindern, z.B. was bestimmte Redensarten, Vorlieben oder Musik betrifft?
Isabel Abedi: Die Quelle meiner Inspiration sind immer die Figuren, über die ich jeweils schreibe. Ich überlege mir, was zu ihnen passt, wie sie leben, lieben, leiden. Natürlich spielt das Umfeld meiner eigenen Kinder da auch mit hinein, aber meine Romanfiguren sind in aller Regel ganz eigene Persönlichkeiten.


Damaris: Vor allem Ihre Jugendbücher haben eine sehr spezielle, auffällige "ins Auge stechende" Außengestaltung. Man sieht sofort, dass Sie die Autorin sind. Wirken Sie bei der Gestaltung Ihrer Bücher mit oder machen Sie dem Verlag konkrete Vorschläge?
Isabel Abedi: Ich mag die Gestaltung meiner Jugendromane auch sehr und freue mich über die gute Zusammenarbeit mit dem Arena Verlag. Die Cover entstehen eigentlich immer in Teamwork, wir tauschen Ideen und Bilder dazu aus und haben am Ende ein Ergebnis, das wir alle mögen. Schön, wenn das auch nach außen hin der Fall ist!


Damaris: Lesen Sie persönlich viel, bzw. können Sie sich dafür noch Zeit nehmen?
Isabel Abedi: Ich könnte mir nicht nicht dafür Zeit nehmen. Lesen ist für mich so wichtig wie essen oder trinken, ich kenne keinen einzigen Tag, an dem ich nicht mindestens eine Buchseite gelesen habe.


Damaris: Was ist Ihr bevorzugtes Buchgenre?
Isabel Abedi: Ich lese sehr gerne Liebes- und Entwicklungsromane, Bücher über Kindheit und Familie. Ganz wichtig, egal bei welchem Genre sind für mich die Figuren und der Schreibstil. Davon muss ich mich angezogen fühlen.


Damaris: Sie schreiben für Kinder und Jugendliche. Doch auch viele Erwachsene sind von Ihren Jugendbüchern begeistert. Haben Sie schon mal daran gedacht, einen Erwachsenenroman zu schreiben?
Isabel Abedi: Ich denke beim Schreiben eigentlich nie daran "für wen" sondern "von wem" mein Buch ist. Und bislang waren es Kinder oder Jugendliche, die in meinen Romanen die Hauptrollen spielen wollten. Allerdings finde ich, dass in meinen Geschichten  die Erwachsenen immer eine "besondere Nebenrolle" spielen – und vielleicht liegt es nicht zuletzt daran, dass meine Jugendromane auch ältere Leser ansprechen. Auch die Lolabücher werden gern von Erwachsenen gelesen, wie ich oft gehört habe. Ich lese übrigens selbst leidenschaftlich gern Kinder und Jugendbücher. Und natürlich freue ich mich bei meinen eigenen Romanen über alle Leser, die kindlichen, die jugendlichen und die Erwachsenen!


Damaris: Wenn man sich ganz genau auf Ihrer Webseite umschaut, findet man Hinweise von Ihnen, dass Sie gerade an einem neuen Jugendbuch schreiben. Diese Frage wurde mir natürlich am meisten gestellt :-) Möchten oder können Sie uns schon Näheres zum Thema oder einem Veröffentlichungszeitraum sagen?
Isabel Abedi: Als Erscheinungstermin steht der nächste Herbst (2012) auf der Wunschliste. Näheres zum Thema möchte ich noch nicht verraten. Aber wem "Whisper" oder "Lucian" gefallen hat, der wird sicher auch den neuen Jugendroman mögen.


Damaris: Zum Schluss möchte ich Ihnen noch liebe Grüße von Nica aus Hamburg ausrichten. Sie hatte einen tollen Beitrag "Auf den Spuren von Lucian" geschrieben, den Sie dann auf Ihrer Webseite verlinkt haben. Über diesen Link haben Nica und ich uns wiederum kennen und schätzen gelernt. Eine schöne Geschichte - und alles nur wegen Lucian :-)
Isabel Abedi: Na dann, tausend Dank lieber Lucian!!! :-) Solche Begegnungen sind wunderbar. Nicas Beitrag war wirklich klasse und auf "mein" Interview auf der "Damaris liest ..." Seite freue ich mich auch!
Für heute viele herzliche Grüße zurück in den Süden aus dem heute sehr stürmischen und aprilgelaunten Norden. (Anmerkung: Der April hatte sich an unserem Interviewtag wirklich von seiner schlechten Seite gezeigt, kein Vergleich zum strahlenden Sonnenschein heute.)


Isabel Abedi


Ich möchte mich für dieses schöne und informative Interview noch einmal ganz herzlich bedanken. Es war für mich eine große Freude, hat sehr viel Spaß gemacht, und natürlich bin ich auch stolz, ein Interview mit der Autorin meines Lieblingsbuches "Lucian" auf meiner Seite zu haben!

Weitere Infos zu Isabel Abedi und viele bereits beantwortete Fragen findet ihr auf ihrer Hompage http://www.isabel-abedi.de/



 Diese Bücher von Isabel Abedi habe ich in meinem Regal stehen:

Montag, 18. April 2011

Rezension zu "Beastly" von Alex Flinn



Verlag: Baumhaus Verlag (Juli 2010)
Ausführung: Hardcover, 333 Seiten
ISBN: 978-3-8339-3844-3
12,99 € [D]

Genre: Urban-Fantasy


Klappentext
Kyle Kingsbury ist eine Bestie. Nachts streift er durch New York - als hässliches Monstrum. Doch Kyle war nicht immer so. Früher hätte jeder gern mit diesem gutaussehenden, intelligenten und bei Mädchen beliebten Kerl getauscht. Aber Kyle war auch arrogant und eingebildet. Zur Strafe wurde er verflucht und muss nun als grässliches Biest durch die Stadt laufen. Jetzt kann nur noch die Liebe diesen Fluch brechen. Wird Kyle erlöst werden?

"Ich bin eine Bestie. Kein Wolf oder Bär, kein Gorilla oder Hund, sondern eine entsetzliche Kreatur mit aufrechtem Gang - ein Wesen mit Reisszähnen und Klauen. Ich bin ein Monster. Du glaubst wohl, ich erzähle Märchen? Falsch. Ich lebe in New York. In der Gegenwart. Ich bin keine Missbildung, bin nicht krank. Aber ich werde für immer so bleiben, es sei denn ..."

Die moderne Fassung von "Die Schöne und das Biest". Ein New Yorker Teenager wird in ein abscheuliches Monster verwandelt, um die wahre Liebe zu finden. Dramatisch, spannend, herzergreifend!

Über die Autorin
Alex Flinn, geboren 1966 in New York, lernte bereits mit drei Jahren Lesen und wollte schon als Kind Schriftstellerin werden. Sie absolvierte eine Schauspielschule und eine Gesangsausbildung und lebt heute in Miami, Florida, USA.

Rezension

Der erste Satz: Ich merkte, dass mich alle anschauten, aber das war ich gewohnt.

Kyle ist ein richtiges Biest - ein Monster! Zuerst nur innerlich, aber da nach dem Motto "ganz oder gar nicht"! Er sieht blendend aus ist reich und (so scheint es) bei allen beliebt und umschwärmt. Daher nimmt er sich das Recht heraus, seine Mitschüler zu verspotten und zu drangsalieren, wo es nur geht. Dabei ist der Grund für seinen Spott meist nur an den Haaren herbeigezogen. Ob billige Kleidung oder Schuhe, ein unbequemes Kommentar oder einfach ein Gesicht, das ihm nicht gefällt, nichts ist vor seinen Angriffen sicher.

Dieses Verhalten treibt Kyle auf die Spitze, als ihm Kendra, ein "Gothic-Mädchen", im Unterricht die Stirn bietet. Er schmiedet den gemeinen Plan, das Mädchen zum Abschlussball einzuladen und dort aber mit seinem eigentlichen Date zu erscheinen. Mutwillig will er Kendra auflaufen lassen und vor allen bloßstellen.
Dies gelingt ihm auch, doch Kendra ist nicht das Mädchen, welches sie zu sein vorgibt ...

Sie spricht über Kyle einen furchtbaren Fluch aus, der ihn auch äußerlich zu einem schrecklich entstellten Biest macht. "Ich habe dich in dein wahres Ich verwandelt." S. 53
Der Fluch kann nicht zurückgenommen werden, doch Kendra lässt Kyle eine kleine Option auf Rückverwandlung. Sollte er innerhalb von zwei Jahren die wahre Liebe finden, ein Mädchen, dass ihn mit diesem fürchterlichen Äußeren liebt, kann der Fluch gebrochen werden, und Kyle erhält sein altes Aussehen zurück.

Zuerst versucht Kyle alles, um durch äußere Einwirkung sein gutes Aussehen zurückzubekommen. Als er merkt, dass das nicht funktioniert scheint es, als würde er sich selbst aufgeben und mit seinem Schicksal leben oder sterben wollen. Ich rannte in die Küche und nahm das größte Messer aus dem Messerblock. ... Ich stand da und beobachtete, wie das Blut aus der Schnittwunde sickerte. .. Dann schaute ich absichtlich weg. Als ich den Blick wieder auf meinen Arm richtete, war die Wunde verheilt. Ich war unzerstörbar, unveränderlich. ... Und wenn jemand auf mich schoss? Und wenn das so war, was wäre schlimmer - zu sterben oder als Monster ewig zu leben? S. 84

Das Buch liest sich wunderbar leicht und anschaulich. Missverständnisse sind ausgeschlossen. Die Geschichte ist sehr geradlinig, aus der Sicht von Kyle, erzählt. Es ist interessant die Gedankengänge eines männlichen Hauptprotagonisten zu erfahren, da die meisten Romane in "Ich-Form" von einer weiblichen Hauptperson handeln.
Die Sprache ist einfach und oft jugendlich gehalten. Dies trübt die Lesefreude jedoch keinesfalls. Die Geschichte zieht den Leser in ihren Bann, und so entwickelt sich "Beastly" von Anfang an zu einem echten Pageturner.

Vor allem aufmerksamen Lesern wir auffallen, dass die Geschichte auch ein moralisches Ziel verfolgt. Behandelt sie doch die Weltanschauung und Probleme von Jugendlichen (Aussehen, Geld, Werte, Ansehen, ...). Diese Moral wird nicht objektiv, mit erhobenem Zeigefinger, hervorgehoben. Sie berührt den Leser eher subjektiv und fließt in die Geschichte ein, ohne das Gefühl einer Moralpredigt.

Die innerliche Veränderung von Kyle ist nicht zu übersehen. Langsam, doch konstant, wird aus dem oberflächlichen Teenager ein nachdenklicher, tiefgründiger Junge, der zuerst seine geistige Wandlung selbst nicht versteht. Wenn ich mich noch mehr anstrengte, könnte sie vielleicht darüber hinwegsehen (äussere Erscheinung) und mein wahres Ich erkennen. Nur dass ich selbst nicht einmal mehr wusste, was "mein wahres Ich" war.
Ich war verwandelt worden - nicht nur mein Körper, sondern alles. S. 236/237
Als er dann erkennt, dass er mit seinem früheren Charakter nichts mehr gemeinsam hat, drück er dies offensichtlich, durch einen neuen Namen, aus.
Sehr gefühlvoll beschreibt die Autorin Kyles Charakterwandlung. Mit der richtigen Portion Humor und Spannung bleibt die Geschichte greifbar, ohne kitschig zu wirken.

"Beastly" ist ein modernes, romantisches Märchen, welches komplett ohne Erotik auskommt. Hier ist ein Happy-End am richtigen Platz. Obwohl während des Lesens nicht alles auf dieses hindeutet, fühlt sich der Leser am Schluss in seinen Erwartungen bestätigt.

Lieblingsstelle
Ich hatte Angst an die Tür zu klopfen. Irgendwann musste ich mich rühren, aber ich wusste nicht, wie ich es anfangen sollte, ... Wäre es übertrieben "Bitte lass mich herein, ich verspreche auch, dich nicht zu fressen" zu rufen? Wahrscheinlich.
S. 184

Fazit
So muss eine moderne Märchenadaption sein! Die Geschichte ist frisch und leicht, doch das Märchen von "Die schöne und das Biest" ist darin noch gut zu erkennen. Ein wertvolles Buch mit der richtigen Dosierung von Spannung, Lesespass, sympathischen Charakteren und Moral. 4 Sterne!


Handlung: 4 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 5 / 5

© Damaris Metzger, www.damarisliest.de

Samstag, 16. April 2011

Wochenrückblick KW 15 - Neues für meinen Bücherstapel


Alle diese Bücher kamen im Laufe der letzten Woche bei mir an. Außer "Bodyfinder" habe ich alle bei Tauschticket.de ertauscht :-) Vom TT und eBay sind jetzt noch 2 Bücher auf dem Weg zu mir, und dann ist mit Buchpost erstmal Schluss. Meine persönliche Bücherstapelgrenze von 20 Büchern habe ich überschritten, d.h. für mich - KEINE NEUZUGÄNGE - ich kaufe mir nichts und tausche auch nichts, bis mein Bücherstapel wieder bei 10 Büchern angelangt ist. (Damaris, du hast genug zu lesen!!)

"Bodyfinder" - Das Echo der Toten von Kimberly Derting
Die 16-jährige Violet kann tote Menschen anhand von Echos aufzuspüren, die diese im Diesseits zurücklassen. Violet hört, riecht und fühlt diese Echos. Für sie ist diese Gabe weniger ein Geschenk als ein beunruhigendes Ärgernis. Als dann jedoch ein Serienkiller die kleine Stadt heimsucht, in der sie mit ihrer Familie lebt, und dem Killer immer mehr Mädchen zum Opfer fallen, wird Violet bewusst, dass sie die Einzige ist, die ihn aufhalten kann. Mithilfe ihres besten Freundes Jay nimmt sie seine Spur auf. Doch dann verlieren sich Violet und Jay in den zwischen ihnen aufkeimenden romantischen Gefühlen und sie merken nicht, wie nahe sie dem Mörder bereits gekommen sind ... bis Violet selbst zu seiner Beute wird.

"Salzige Küsse" - Tine Bergen
Als Eve unter den Dielen des alten Hauses, in das sie gerade mit ihren Eltern eingezogen ist, eine Schachtel mit Briefen und ein altes Foto findet, ist sie wie gebannt. Wer ist diese junge Frau auf dem Schwarzweißbild, die sie aus so tieftraurigen Augen anblickt? Was ist vor all den Jahren zwischen Belle und Lukas passiert? Bei der Suche nach Antworten stößt Eve nicht nur auf ein dunkles Geheimnis, das das alte Haus bewahrt, auch ihr eigenes Leben verändert sich. Und sie erlebt ihre erste große Liebe ...

"Das Blut des Dämons" - Lynn Raven. Band 3 der Dämonentrilogie, Band 1 habe ich schon von TT und Band 2 kommt noch von eBay. Ich habe schon soviel Gutes von dieser Trilogie gehört, dass ich mich darauf besonders freue!

"Rubinrot" und "Samaragdgrün" von Kerstin Gier. Zur Edelsteintrilogie muss ich ja nichts mehr sagen. Auch optisch richtige Schätze im Regal! Beide Bücher (Band 1 und 3) habe ich von TT. Vielleicht wird Band 2 "Saphirblau" meine einzige Ausnahme, beim Kauf - und Tauschstop, damit die Reihe komplett ist :-).

Ein schönes WE euch allen!
Damaris

Dienstag, 12. April 2011

Rezension zu "Winterlicht" von Melina Marchetta

Verlag: Ravensburger (März 2011)
Ausführung: Hardcover, 537 Seiten
ISBN: 978-3473353347
17,95 € [D]

Genre: Jugendbuch/Fantasy


Klappentext
Ein Fluch liegt auf Lumatere. Niemand kann das Land betreten oder verlassen, denn eine todbringende Kraft schirmt es ab. Nur Finnikin, treuster Gefolgsmann des Königs, weiß, wie der Fluch aufgehoben werden kann: Finnikin muss den verschollenen Thronfolger finden und ihn nach Lumatere zurückbringen. Doch als er die schöne Evanjalin trifft, gerät seine Mission in Gefahr. Finnikin verliebt sich in sie, obwohl sie dem neuen König versprochen ist. Gemeinsam wagen sie den Kampf gegen eine dunkle Macht, die Lumatere zu vernichten droht.

"Wie ist sie, diese Evanjalin aus den Bergen?", fragte Lucian. "Sie ist stark - hier drin", antwortete Finnikin und klopfte sich zweimal gegen die Brust. "Respekt einflößend. Mitleidlos. Listig. Sie kann einen Menschen so heftig lieben, wie ich es noch nie erlebt habe." Er lächelte, weil er sich dabei ertappte, dass er viel zu viel ausplauderte. "Und sie ist wunderschön." "Ist sie dir versprochen Finnikin?", fragte die weise Frau. "Nein", antwortete er nach kurzem Zögern. "Aber sie ist in meinem Herzen."

Über die Autorin
Gleich mit ihrem Erstlingsroman gewann Melina Marchetta alle wichtigen Jugendliteraturpreise in ihrer Heimat Australien und war außerdem 1996 für den Deutschen Literaturpreis nominiert. Die Schriftstellerin lebt in Sydney, wo sie zehn Jahre als Lehrerin arbeitete. Inzwischen ist das Schreiben zu ihrem Hauptberuf geworden.

Rezension

Der erste Satz: Vor langer Zeit im Frühling, kurz vor den Fünf Tagen des Unsagbaren, träumte Finnikin von den Felsen, dass er ein Pfund seines Fleisches opfern müsste, um das Königshaus von Lumatere zu retten.

Im Land Skuldenore liegt das Königreich Lumatere. Bis zu den Fünf Tagen des Unsagbaren war es ein gesegnetes, fruchtbares Königreich, mit glücklichen Menschen, regiert von einer gerechten Königsfamilie. Doch an den Fünf Tagen des Unsagbaren wurde die gesamte Königfamilie niedergemetzelt, und deren einziger Sohn blieb verschwunden. Ein Thronräuber nahm sich das Land, brannte alles nieder, wütete unter den Leuten und lies die Schamanin der Waldbewohner auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Diese sprach vor ihrem Tod einen furchtbaren Bannfluch aus, bei dem das Volk auseinandergerissen wurde.
Seitdem umgibt ein Mauer dunkler Mächte das Königreich. Die vertriebenen Menschen aus Lumatere sind heimatlos und können nicht mehr zurück, und die im Land verbliebenen, müssen unter dem Thronräuber leiden und kommen nicht aus Lumatere hinaus.

Zehn Jahre später reist Finnikin, ein enger Freund der ermordeten Königsfamilie, mit seinem Mentor, immernoch durch die umliegenden Königreiche von Skuldenore. Er führt Buch über die vermissten, verschollenen und getöteten Menschen aus Lumatere und hat das Ziel, ein neues Fleckchen Land von einem befreundeten Reich zu bekommen, in dem sich die Menschen einen neue Heimat aufbauen können.
Mitten in der Nacht wird Finnikin der Name des verschwundenen Thronfolgers zugeflüstert mit der Aufforderung, sich zu einem entfernten Kloster zu begeben. Dort trifft er auf die Novizin Evanjalin. Diese kann in Träumen wandeln und sagt Finnikin, dass sie den Thronfolger finden, und mit ihm nach Lumatere zurückgehen werden. Damit beginnt die Reise und eigentliche Geschichte von "Winterlicht".

Die Geschichte fordert, gleich zu Beginn, einiges vom Leser. Schon im Prolog wird man mit Namen, Epochen, Ländern, Kulturen und Ereignissen überhäuft. Zum Glück wird alles in den ersten Kapiteln, im Rahmen der Geschichte, wiederholt und verdeutlicht. So kann man sich einen guten Überblick schaffen und ist nicht versucht, ständig zurückzublättern, weil man eine Person nicht zuordnen kann.
Eine gute Auffassungsgabe und ein Grundverständnis, von Fantasygeschichten dieser Art, sind von klarem Vorteil. Das Aktions- und Ereignisniveau bleibt hoch.

Das Buch gliedert sich in drei Teile. Das Treffen und Kennenlernen von Finnikin und Evanjalin, mit dem Beginn der Reise. Die eigentlich Reise, mit verschiedenen Zwischenaufgaben, neuen Charakteren und Enthüllungen. Und schließlich das vorhersehbare, erwartete Ende, mit einigen überraschenden Wendungen.
Innerhalb dieser Gliederung ist die Geschichte sehr geradlinig aufgebaut. Das Sprachniveau ist hoch, doch gut verständlich. Und auch die gut dosierte Prise Humor lässt den Leser oft schmunzeln.
Alle Hauptprotagonisten lernt man im Verlauf der Geschichte gut kennen. Die jeweiligen Charakterzüge und Gefühle der Personen treten deutlich hervor. Mancher Nebencharakter bleibt leider etwas oberflächlich beschrieben. Man wünscht sich, gerade diesen Menschen besser zu kennen. Angesichts des Buchumfangs und der Komplexität der Geschichte ist dies aber schwer umzusetzen und wäre sicher nur möglich, wenn die Geschichte aus mehreren Büchern bestehen würde (vergleichbar mit "Der Herr der Ringe" - Die Gefährten, Die zwei Türme, Die Rückkehr des Königs).

Der letzte Teil der Buchgliederung steuert auf das erwartete Ende zu. Einige Fragen, und Überraschungen, die während dem Lesen aufkamen, werden hier gelöst und entwirrt. So bleiben kein Fragen oder Logiklöcher zurück und man kann das Buch mit dem Gefühl eines vollständigen Abschlusses beenden.

Fazit
Ein High-Fantasy Roman auf hohem sprachlichen und erzählerischen Niveau, mit sehr gut ausgearbeitete Hauptprotagonisten. Trotz dem hohen Niveau gut verständlich, anfängliche Ungereimtheiten werden komplett gelöst. Leser von "Der Herr der Ringe" kommen um einen kleinen Vergleich, gerade die Reise betreffend, nicht herum. Natürlich nicht in dem dortigen Umfang. In "Winterlicht" finden sich neben den Menschen keine sonstigen Fantasy-Wesen. Die Altersangabe für diesen Roman liegt bei 13-15 Jahren. Angesichts der Komplexität und der geforderten Auffassungsgabe ist er doch eher für einen höheren Altersdurchschnitt zu empfehlen. Gute 4 Sterne!
+ wunderschönes Cover
+ geradlinige Handlungsweise
+ sympathische Charaktere
+ stimmiges Ende
o anspruchsvoll
o etwas vorhersehbar

Handlung: 4 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5

Zitate aus "Winterlicht" von Melina Marchetta

"Es gibt Schlimmeres als eine Lüge und es gibt Besseres, als die Wahrheit!" S. 348
"Bereite dich stets auf das Schlimmste vor, denn es wohnt Tür an Tür mit dem Besten." S. 418

© Zitatrechte Ravensburger Buchverlag

Freitag, 8. April 2011

Wochenrückblick KW 14 - Neues für meinen Bücherstapel


Tauschticket.de ist schlimm! Ganz, ganz schlimm! Vor allem, wenn man genug Tickets hat (jetzt nicht mehr) und wirklich ALLES dort findet, was so auf der Prioritäten-Wunschliste steht.

Also hier erstmal meine ertauschten Errungenschaften in Kurzform, die meisten Bücher sind sowieso bestens bekannt:

  • "Panem" 2 und 3 von Suzanne Collins kamen diese Woche (den 1. Teil hatte ich schon letzte Woche bekommen)
  • "Der Kuss des Dämons" von Lynn Raven. Diese Serie wird mir immer wieder empfohlen. Freue mich schon sehr darauf und hoffe, dass ich bald damit anfangen kann. Ach ja, den 2. Teil "Herz des Dämons" hab ich auch getauscht, wurde von mir aber wieder eingestellt, weil es die Bertelsmann Ausgabe ist. Da hab ich leider nicht drauf geachtet und die sollen im Bücherregal ja schon gleich aussehen (ich bin Miss Oberpingel).
  • "Das Mädchen" von Stephen King. Es gibt ja viele verschiedene Meinungen zu diesem Buch. Jetzt kann ich mir selber ein Bild machen.
  • "Still missing" von Chevy Stevens. Jaaaaa, ein Thriller, und auch noch ein sehr aktueller: Was würdest du tun, wenn dich jemand am helllichten Tag entführt? Wenn du ihm vollkommen ausgeliefert bist? Wenn es aus dieser Hölle kein Entkommen gibt? Würdest du töten? Und wäre es dann wirklich vorbei? Hört sich super an! Und die Bewertungen sprechen für das Buch.

Beim Monatsgewinnspiel von Randomhouse habe ich "Die Stadt der Seelen" gewonnen. Ich hatte wirklich ein großes Fragezeichen im Gesicht. Ankas "Fieros Geheimnis" war mein erster Buchgewinn, und jetzt gleich nochmal einer? "Die Stadt der Seelen" ist der 2. Teil der Pandaemonia Trilogie. Den 1. brauche ich jetzt wohl noch, wenn ich das Buch lesen möchte und der 3. ist noch nicht erschienen. Der Vorgängerband "Der letzte Traumwanderer" hat fast die volle Punktebewertung bei A..zon.

Zu guter Letzt ist dann noch "Beastly" von Alex Flinn bei mir gelandet. Mir gefällt auch der Filmtrailer (ob er dem Film wirklich gerecht wird, stellt sich noch heraus). Ich mag die Storyidee der Umsetzung von "Die Schöne und das Biest" und bin schon sehr neugierig.

Und jetzt kommt mein Vorsatz! Mein Bücherstapel ist jetzt über doppelt so hoch als noch vor einem Monat. Ca. 4-5 Bücher sind noch auf dem Weg zu mir.

Kein Buchkauf oder -Tausch mehr, bis mindestens 10 (besser 15) Bücher abgebaut sind!

Ich kann und werde das schaffen! Ohne Challenge, mit viel Disziplin *seufz*. Ich würde gerne mehr lesen, schaffe aber zeitlich nur ca. 1-2 Bücher pro Woche. Darum schiebe ich mir selbst den Riegel vor (und werfe am besten den Schlüssel weg).

Schönes WE an euch alle,
Damaris

Donnerstag, 7. April 2011

Rezension zu "Vampire Academy 5 Seelenruf" von Richelle Mead


Titel: Vampire Academy Seelenruf
Autor: Richelle Mead
Verlag: Egmont Lyx (Nov. 2010)
Ausführung: broschiert
Seiten: 428, 12,95 EUR [D]
Buchreihe: ja, Teil 5 von 6
ISBN: 9783802583469



Kurzbeschreibung:
Nach ihrer langen Reise zu Dimitris Geburtsort in Sibirien ist Rose Hathaway endlich an die Vampirakademie und zu ihrer besten Freundin Lissa zurückgekehrt. Die beiden Mädchen stehen kurz davor, ihren Abschluss zu machen und können es kaum erwarten, die Akademie zu verlassen. Doch Rose trauert immer noch um den Verlust ihrer großen Liebe, und bald scheinen ihre schlimmsten Befürchtungen wahr zu werden. Dimitri hat ihr Blut gekostet und ist nun auf der Jagd nach ihr. Und dieses Mal wird er nicht eher ruhen, bis Rose sich ihm angeschlossen hat ... für immer.

Über die Autorin:
Richelle Mead wurde in Michigan geboren und lebt heute in Seattle. Sie hat Kunst, Religion und Englisch studiert. Nach dem Erfolg ihres Romans 'Succubus Blues' hat sie mit Vampire Academy ihre erste Jugendbuchserie an den Start gebracht, mit der ihr auf Anhieb der Sprung auf die amerikanische und deutsche Bestsellerliste gelang. Weitere Infos unter: http://www.richellemead.com/

Meine Bewertung:

Der erste Satz: Eine Morddrohung ist kein Liebesbrief - selbst wenn die Person, die sie verfasst, immer noch behauptet, den Adressaten zu lieben.

Das war er nun, der vorletzte Teil der Vampire Academy Serie. Der Vorgängerband "Blutschwur" hat mich total überzeugt, ich möchte sogar behauptet, es war eines der fesselndsten Bücher, die ich je gelesen habe. Da waren meine Erwartungen an "Seelenruf" natürlich ziemlich hoch.

Rose macht ihren Abschluss zur Wächterin und besteht ihn mit Auszeichnung. Sie verlässt daraufhin mit Lissa und einigen Freunden die Schule, um nun am Königshof als Wächterin eingesetzt zu werden. Dort gestalten sich die Dinge jedoch schwierig. Rose und Lissa geraten in manche Intrige und viele Konflikte.
Neben diesen Widrigkeiten hat Rose den Kampf um Dimitri natürlich nicht aufgegeben und sucht nach einer Möglichkeit ihn zu retten.

Das Buch liest sich gewohnt flüssig, das war aber auch nicht anders zu erwarten. Alle Personen sind ja nun hinreichend bekannt, man hat absolut keine Schwierigkeiten, dem Geschehen zu folgen. Wie gewohnt läuft die Geschichte interessant an, steigert sich diesmal schon in der Mitte und hört auch spannend auf. Rose selber ist nicht mehr mit der bockigen, anstrengenden Schülerin vom ersten Teil zu vergleichen. Sie hat sich, wie schon im ganzen Verlauf der Geschichte, weiterentwickelt, ist nun sehr reif und überlegt. Die Führungsrolle, die sie einnimmt, steht ihr ausgezeichnet. Trotzdem bleibt sie ihrem Charakter treu, versprüht Charme und Witz und kann oft einfach den Mund nicht halten, auch wenn es angebracht wäre. Ich musste beim Lesen oft über Situationen und Aussagen von ihr schmunzeln. So kenne ich Rose! So mag ich sie!
Manche ihrer Entscheidungen, im Bezug auf Männer, waren mir etwas suspekt. Allerdings gelingt es der Autorin gut, Rose' inneren Kampf darzustellen und so waren Situationen wieder nachvollziehbar.

Spätestens seit "Blutschwur" hatte man als Leser eine Ahnung, in welche Richtung sich die Geschichte in "Seelenruf" entwickeln könnte. Hier hat mich die Autorin total überrascht. Denn der erwartete Höhepunkt läuft ganz anders ab, wie gedacht, bzw. zu einem Zeitpunkt an dem ich nicht damit gerechnet hätte. Überhaupt gibt es viele Wendungen, mit denen der Leser nicht rechnet. Auch das Verhalten von bestimmten Personen ist total anders (wie vielleicht erhofft?) Im Rückblick war das alles keinesfalls negativ - einfach überraschend. Und genau so soll ein guten Buch für mich sein. Fesselnd und überraschend!

Der Schluss ist - hart. Für Rose und den Leser. Man möchte die Seite umblättern und, wie erwartet, das nächste Kapitel lesen. Doch da kommt nichts mehr. Buchende. Bei mir mit einem grossen Fragezeichen im Gesicht. Wie schon Schluss? Aber das können die doch nicht machen! Ein absoluter Cliffhanger. Jetzt muss ich mich bis vorraussichtlich Spätsommer gedulden. Dann erscheint der (leider) letzte Band der Vampire Academy Serie "Schicksalsbande".

Fazit:
Wie erwartet gut, doch auch mit beeindruckend unterwarteten Wendungen. Der Vorgängerband "Blutschwur" bleibt mein Highlight, doch für Leser der Vampire Academy Reihe ist "Seelenruf" ein absolutes Muss! Das Ende der Serie kann ich kaum erwarten. Gute 4 Sterne!

Dienstag, 5. April 2011

Habt ihr Fragen an die Autorin Isabel Abedi (Whisper, Isola, Lucian)???


So richtig glauben kann ich es noch nicht, und wenn ich daran denke bekomme ich vor Freude jedesmal Herzflattern *jahaaaa*. Doch Ende letzter Woche, habe ich wirklich die Zusage bekommen, dass ich mit der Autorin Isabel Abedi ein Interview machen darf.

Mit "Whisper" fing es dann, danach las ich "Lucian" und erst kürzlich "Isola". Die Bücher sind super, der Schreibstil von Isabel Abedi einmalig! Es ist wirklich kein Geheimnis, dass "Lucian" seitdem mein Nummer 1 Lieblingsbuch ist. Nach dem Lesen dachte ich tagelang nur an dieses Buch. Auf der Suche nach Gleichgesinnten kam ich auf Nicas Blog und dadurch dann schlussendlich selbst zum bloggen :-)

Das Interview möchte ich hier veröffentlichen. Darum frage ich euch, liebe Leser. Habt ihr eine Frage an die Autorin? Was interessiert euch?
Gerne könnt ihr mir eventuelle Fragen als Kommentar hinterlassen. Bin schon so gespannt, was Isabel Abedi antwortet.

Sonntag, 3. April 2011

Rezension zu "Neva" von Sara Grant



Verlag: PAN (März 2011)
Originaltitel: Dark Parties
Übersetzer: Kerstin Winter
Reihe: - , ab ca. 12-15 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 352 S.
ISBN: 978-3426283486
16,99 € [D]

Genre: Dystopie


Kurzbeschreibung:
Die 16-jährige Neva hat es satt, keine Antworten auf Fragen zu bekommen, die sie nicht einmal laut stellen darf: Warum wird ihr Heimatland von einer undurchdringbaren Energiekuppel von der Außenwelt abgeschottet? Warum verschwinden immer wieder Menschen spurlos? Und was ist mit ihrer Großmutter geschehen, die eines Tages nicht mehr nach Hause kam? Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Sanna beschließt Neva, Antworten zu verlangen und nicht mehr brav alle Gesetze und Regeln zu befolgen. Doch dabei verliebt sie sich nicht nur in den einen Jungen, der für sie tabu sein muss – sondern gerät auch in tödliche Gefahr …


Über die Autorin:
Sara Grant wurde 1968 in Indiana/USA geboren, wo sie Journalistik und Psychologie studierte, bevor sie ihrem Mann nach London folgte. Dort arbeitet sie seit ihrem Universitätsabschluss in "Creative and Life Writing" bei einer Literaturagentur.

Meine Bewertung:

Der erste Satz: Ich stehe im Dunkeln.

Neva, ihre Familie und Freunde leben (oder besser existieren) in Heimatland, einem Land auf der Erde, dass von einer riesigen, durchsichtigen Kuppel, der Protektosphäre, überspannt wird. Niemand kommt hinaus oder hinein. Die Regierung hat die volle Kontrolle über die Bevölkerung übernommen. Sie suggeriert den Menschen in Heimatland, das die Protektosphäre sie schützt und es außerhalb davon kein Leben mehr gibt.
Viele der Bewohner haben dieses Schicksal akzeptiert, aber es regt sich auch Widerstand unter den Menschen von Heimatland ...

Dystopien (lt. Wiki eine Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, die sich zum Negativen entwickelt hat) sind zur Zeit in. Und auch in "Neva" greift die Autorin dieses spannende Thema auf. Die Vorstellung in einem abgeschotteten Land zu leben, nicht entscheiden zu können, wo man hingeht und zu sehen, wie alles langsam zerfällt und kaputt geht, ist ja auch zu erschreckend.
In der ersten Buchhälfte lernt der Leser die Personen, allen voran Neva, und die Lebensumstände, in denen sie sich befinden, näher kennen. Die Geschichte spielt in der Zukunft, doch tritt klar hervor, dass die Gesellschaft in Heimatland sich eher rückläufig, anstatt fortschrittlich entwickelt. Rohstoffe werden knapp, alles wird, bis zum vollständigen Zerfall, wiederverwertet. Dinge wie Handys und neue Autos gibt es schon lange nicht mehr neu, nur noch alt und meist defekt - ja solche Dinge sind richtige Raritäten in Heimatland.

Das Mädchen Neva habe ich sofort in's Herz geschlossen. Die Gefühle, die sie hat, kommen so klar beim Leser an, dass man vollstes Verständnis für sie und ihre Freunde entwickelt. Sie ist sehr gefühlsbetont, wirkt dadurch aber nicht zerbrechlich, sondern versucht langsam aus der ständigen Anpassung auszubrechen. Man versteht ihre Situation sehr gut, sagt sie doch im Buch selbst: "Wenn ich die Protektosphäre überwinde, wird es wie eine Wiedergeburt sein." (S. 307)
Auch der Name "Neva" wurde besonders passend gewählt, klingt er doch so weich und zauberhaft in dieser harten, künstlichen Welt.
Die Autorin hat auch Nevas Eltern und direkten Freunde glaubwürdig beschrieben. Diese sorgen im Verlauf des Buches für manche ungeahnte Überraschung.

Das Buch ist nicht sehr lang und manchmal fragte ich mich, wie die Autorin die ganze komplexe Geschichte noch in die verbleibenden Seiten packen will? Nach dem eher langsamen, aber erschreckenden Einstieg, steigt die Spannung nach der Hälfte des Buches stark an. Die Situation erscheint oft so ausweglos, dass ein positiver Abschluss nicht denkbar ist. Die Geschichte hat einige überraschende Wendungen parat und man kann einfach nicht anders, als mit Neva mitzufiebern.
Das Ende und die Geschehnisse davor sind sehr rasant, erschreckend und etwas verstörend. Doch durch die vorangegangene Umstandsbeschreibung durchaus glaubwürdig.

Fazit:
Empfehlenswert! Eine abgeschlossene Geschichte, bei der aber durchaus noch Raum für eine Fortsetzung wäre. Gleichzeitig erschreckend realitätsnah und doch so abwegig, dass man dieses Szenario so schnell nicht aus dem Kopf bekommt. Ich musste nach dem Lesen oft daran denken. 4 gute Sterne!


© Damaris Metzger, www.damarisliest.de

Samstag, 2. April 2011

Wochenrückblick - Mein Buchgewinn ist da!!


Hurra! Mein erster Buchgewinn *freu*. Bei der lieben Anka, von Ankas Geblubber, habe ich bei einem Gewinnspiel mitgemacht. Man konnte sich zwischen einem gefüllte Kosmetiktäschchen und den Jugendbuch "Fieros Geheimnis" entscheiden. Die Autorin ist Anka selbst! Wie toll ist das denn!!? Da fiel mir die Wahl wirklich nicht schwer :-)
Gestern hat dann der Postbote "Fieros Geheimnis" zu mir gebracht. Anka hat sogar eine ganz liebe Widmung reingeschrieben. Anka - nochmals ein ganz herzliches Dankeschön! Ich bin schon sehr gespannt auf DEIN Buch.

Noch nie zuvor waren ihre Gefühle so durcheinander gewirbelt gewesen. Erst die Nachricht von der Trennung ihrer Eltern, dann die ins Wasser gefallene Ferienplanung mit ihren besten Freunden. Und plötzlich war Alessandro aufgetaucht. Ein Junge, der sie faszinierte und der sie mit seinem fröhlichen aber auch geheimnisvollen Wesen in seinen Bann gezogen hatte. Noch nie zuvor hatte sie dieses aufregende Kribbeln in ihrem Bauch gespürt. Noch nie hatte sie sich so traurig und doch im nächsten Moment so glücklich gefühlt. Ein totales Chaos der Gefühle.



Und nochmals zwei Bücher sind bei mir gelandet :-)

Den ersten Panem Teil habe ich bei Tauschticket.de ertauscht (sowie die zwei Folgebände - die sind aber noch nicht angekommen). Diese Reihe muss man einfach haben!

Vom Piper Verlag habe ich Nachtlilien zu Rezension erhalten. Das Cover ist sehr geheimnisvoll, und die Buchbeschreibung hört sich super an.

Für Jerusha lieben Liebe und Tod nahe beieinander: Ein Fluch zwingt sie dazu, jeden zu verraten, in den sie sich verliebt. Doch als sie auf den Krieger Kieran trifft, fällt sie die Entscheidung, den Bann zu brechen. Und sollte es ihr eigenes Leben kosten ...

Wünsche euch allen ein wunderschönes, sonniges WE! Viele Grüsse von Damaris