Loewe (Januar 2013), Band 1/3,
Klappenbroschur, 352 Seiten,
12,95 € [D]
Klappenbroschur, 352 Seiten,
12,95 € [D]
Was würdest du tun, wenn deine reichen neuen Freundinnen die ärmeren Mädchen an deiner Schule schikanieren? Würdest du tatenlos dabei zusehen - oder würdest du für Gerechtigkeit sorgen?
Willa wäre nicht Willa, wenn sie die Ungerechtigkeit, die an der Highschool von Paradise Valley herrscht, einfach so hinnehmen würde. Entschlossen tritt sie in die Fußstapfen von Robin Hood. Doch Willas aufregendes Doppelleben findet schneller, als es ihr lieb ist, ein böses Ende. Und ausgerechnet der arrogante Aidan scheint der Einzige zu sein, der ihr helfen kann, aus all dem Schlamassel wieder heil herauszukommen ... (Text- und Bildquelle: Loewe Verlag)
Meine Meinung
Die Idee zu "Pretty clever" klingt super. Ein Mädchen, das an eine neue Schule kommt, die Arroganz und Schikanen einiger reicher Sternchen nicht hinnehmen möchte, und folglich, im Geheimen, als moderner Robin Hood auftritt. Das klingt nämlich nicht nur spannend, sondern auch nach einer ordentlichen Prise Humor. Dann spielt "Pretty clever" vor der tollen Kulisse Arizonas, einem Wüstenstaat der USA. Gleich mit den ersten Kapiteln zaubert die Autorin dem Leser Bilder in den Kopf, die den Handlungsort wunderbar hervorheben und, auch das tolle Buchcover trägt zu diesem Gefühl bei. Im Rückblick betrachtet war "Pretty clever" aber weit weniger humorvoll, als dramatisch, mit einem Ende, das für den Folgeband nochmals eine komplett andere Richtung verspricht.
Willa und ihre Mutter hält es nie lange am selben Ort. Willas Mutter ist Künstlerin und eine Art moderner Hippie. Darum musste Willa schon ihr ganzes Leben lang fast jährlich umziehen und auf neuen Schulen anfangen. Doch plötzlich verkaufen sich einige Bilder der Mutter und sie kommt zu Geld - viel Geld! Die kleine Familie mietet ein schickes Haus und Willa darf auf eine teure Privatschule gehen, an der die It-Girls nicht so nett sind, wie Willa zuerst meint.
Willa war seit langem mal wieder eine Protagonistin, mit der ich so meine Probleme hatte. Dabei können schwierige Charaktere so herausfordernd und trotzdem stimmig sein. Es geht mir hier auch nicht um die Sympathie, die wäre sicherlich noch gegeben. Willa agiert aber stellenweise so naiv und unschlüssig, dass auch das geringe Alter von 15 Jahren hier nicht als Entschuldigung herhalten kann.
Wider Erwarten wird Willa (die bei ihrem Start an der teuren Privatschule eher den Vintagetyp verkörpert) von den reichen Mädchen der Glitterati-Clique sehr freundlich und bemüht fröhlich in die Gruppengemeinschaft aufgenommen. Willa nimmt auch bald deren Lebensstil an, kauft sich teure Klamotten (bis ihre Mutter einschreitet), geht zu Partys und tut alles, um den Mädchen zu gefallen. Will uns die Autorin hier die Oberflächlichkeit der reichen Clique zeigen, so ist ihr das sehr gut gelungen.
Als Willa aber entdeckt, wie die It-Girls Schülerinnen mit Stipendium schikanieren, beschließt sie mehr oder weniger sofort, die reichen Mitschüler zu bestehlen um den ärmeren Mädchen davon schöne Kleidung zu kaufen. Plötzlich findet sie ihre neuen besten Freundinnen ja so schlecht. Nach EINEM neuen Kleidungsstück sind die ärmeren Mitschülerinnen dann plötzlich auch beliebt. Bleibt zu erwähnen, dass darunter auch noch Kleidungsstücke sind, die kein normaler Mensch in die Schule anziehen würde. Ist das heute wirklich so, und soll das ein Hinweis auf noch mehr Oberflächlichkeit sein? Hier war mir die Aussage der Geschichte doch sehr suspekt. Erwartete ich anfangs noch eine lustige und pfiffige Komödie, wird die Handlung ab Willas gewolltem Rittertum immer mehr zur Tragik.
Nebenbei schwärmt Willa ab dem ersten Tag an der neuen Schule für den bestaussehendsten Typen (keine Sorge, dieser hat im ersten Band nur eine Nebenrolle), entdeckt ein merkwürdiges Verhalten an ihrer Mutter und entwickelt echte Verbrecherambitionen. Man fragt sich, wie weit das geht und wie Willa aus der Sache wieder herauskommt. Sie kommt raus, und das dann auch überraschend hart. Ab diesem Punkt wird es wirklich spannend, das letzte Buchdrittel ist sehr rasant und entwickelt sich in eine komplett andere Richtung. Am Ende ist das spannende Geheimnis um Willas Mutter nicht gelöst. Man macht sich zwar Gedanken, um was es gehen könnte, kommt aber nicht wirklich drauf. Jetzt bin ich neugierig und der Folgeband bringt hier hoffentlich die gewünschte Auflösung.
Fazit
"Pretty clever" liest sich pretty und einfach, ist dabei aber nicht ganz so clever wie ich es mir erhofft hatte. Willas diebisches Verhalten und der Effekt, den sie damit erzielt, war mir teilweise zu unschlüssig und nicht echt genug. Bis das Buch gegen Ende eine komplett andere Richtung aufnimmt fühlte ich mit gut unterhalten, aber nicht überwältigt. Einige Fragen sind am Schluss noch offen und eine frische Lovestory steht ganz am Anfang. Ich bin etwas zwiegespalten, aber dennoch interessiert wie es hier weitergeht. Geneigte Leser sollten sich ruhig etwas Zeit stehlen um sich ihre eigene Meinung vom Buch zu bilden, denn hier gilt eindeutig: "Probieren geht über diskutieren".
© Damaris Metzger, damarisliest.de
Willa und ihre Mutter hält es nie lange am selben Ort. Willas Mutter ist Künstlerin und eine Art moderner Hippie. Darum musste Willa schon ihr ganzes Leben lang fast jährlich umziehen und auf neuen Schulen anfangen. Doch plötzlich verkaufen sich einige Bilder der Mutter und sie kommt zu Geld - viel Geld! Die kleine Familie mietet ein schickes Haus und Willa darf auf eine teure Privatschule gehen, an der die It-Girls nicht so nett sind, wie Willa zuerst meint.
Willa war seit langem mal wieder eine Protagonistin, mit der ich so meine Probleme hatte. Dabei können schwierige Charaktere so herausfordernd und trotzdem stimmig sein. Es geht mir hier auch nicht um die Sympathie, die wäre sicherlich noch gegeben. Willa agiert aber stellenweise so naiv und unschlüssig, dass auch das geringe Alter von 15 Jahren hier nicht als Entschuldigung herhalten kann.
Wider Erwarten wird Willa (die bei ihrem Start an der teuren Privatschule eher den Vintagetyp verkörpert) von den reichen Mädchen der Glitterati-Clique sehr freundlich und bemüht fröhlich in die Gruppengemeinschaft aufgenommen. Willa nimmt auch bald deren Lebensstil an, kauft sich teure Klamotten (bis ihre Mutter einschreitet), geht zu Partys und tut alles, um den Mädchen zu gefallen. Will uns die Autorin hier die Oberflächlichkeit der reichen Clique zeigen, so ist ihr das sehr gut gelungen.
Als Willa aber entdeckt, wie die It-Girls Schülerinnen mit Stipendium schikanieren, beschließt sie mehr oder weniger sofort, die reichen Mitschüler zu bestehlen um den ärmeren Mädchen davon schöne Kleidung zu kaufen. Plötzlich findet sie ihre neuen besten Freundinnen ja so schlecht. Nach EINEM neuen Kleidungsstück sind die ärmeren Mitschülerinnen dann plötzlich auch beliebt. Bleibt zu erwähnen, dass darunter auch noch Kleidungsstücke sind, die kein normaler Mensch in die Schule anziehen würde. Ist das heute wirklich so, und soll das ein Hinweis auf noch mehr Oberflächlichkeit sein? Hier war mir die Aussage der Geschichte doch sehr suspekt. Erwartete ich anfangs noch eine lustige und pfiffige Komödie, wird die Handlung ab Willas gewolltem Rittertum immer mehr zur Tragik.
Nebenbei schwärmt Willa ab dem ersten Tag an der neuen Schule für den bestaussehendsten Typen (keine Sorge, dieser hat im ersten Band nur eine Nebenrolle), entdeckt ein merkwürdiges Verhalten an ihrer Mutter und entwickelt echte Verbrecherambitionen. Man fragt sich, wie weit das geht und wie Willa aus der Sache wieder herauskommt. Sie kommt raus, und das dann auch überraschend hart. Ab diesem Punkt wird es wirklich spannend, das letzte Buchdrittel ist sehr rasant und entwickelt sich in eine komplett andere Richtung. Am Ende ist das spannende Geheimnis um Willas Mutter nicht gelöst. Man macht sich zwar Gedanken, um was es gehen könnte, kommt aber nicht wirklich drauf. Jetzt bin ich neugierig und der Folgeband bringt hier hoffentlich die gewünschte Auflösung.
Fazit
"Pretty clever" liest sich pretty und einfach, ist dabei aber nicht ganz so clever wie ich es mir erhofft hatte. Willas diebisches Verhalten und der Effekt, den sie damit erzielt, war mir teilweise zu unschlüssig und nicht echt genug. Bis das Buch gegen Ende eine komplett andere Richtung aufnimmt fühlte ich mit gut unterhalten, aber nicht überwältigt. Einige Fragen sind am Schluss noch offen und eine frische Lovestory steht ganz am Anfang. Ich bin etwas zwiegespalten, aber dennoch interessiert wie es hier weitergeht. Geneigte Leser sollten sich ruhig etwas Zeit stehlen um sich ihre eigene Meinung vom Buch zu bilden, denn hier gilt eindeutig: "Probieren geht über diskutieren".
© Damaris Metzger, damarisliest.de