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Mittwoch, 18. Mai 2016

High Five - 5 Sätze/5 Adjektive zu "Wohin der Sommer uns trägt" von Tanja Voosen



Im.press (Mai 2016),
Kindle E-Book, ca. 271 Seiten,
z.Zt. 3,99 € [D]


Megan und Delilah sind beste Freundinnen seit Kindertagen und haben schon als kleine Mädchen einen Pakt geschlossen: Sobald der Sommer anbricht, gilt es ihm zu folgen, egal wohin er sie trägt. Deswegen graben sie jedes Jahr eine alte Kiste aus, um eine der Aufgaben daraus zu erfüllen. Dieser Sommer ist jedoch anders, denn er steht kurz vor dem Rest ihres Lebens. Während Megan davon träumt nach der Highschool etwas von der Welt zu sehen, möchte Delilah unbedingt an die Juilliard in New York. Große Pläne, die durch Geldsorgen, Sommerlieben und Selbstzweifel immer wieder auf die Probe gestellt werden - und sogar ihre Freundschaft zu verändern drohen. Doch manchmal reicht es auf sich selbst und den Sommer zu vertrauen ... (Text-, Cover- und Zitatrechte: Carlsen Im.press)


Kurze Zeit später hatten sie die Kiste mit ihren Wünschen genau in der Mitte zwischen den Kirschbäumen vergraben. [...] "Wir werden die Kiste jeden Sommer wieder ausgraben, solange wir Freundinnen sind", sagte Megan. "Also für den Rest unseres Lebens", sagte Delilah. Ein paar Augenblicke schwiegen beide. - Kindle Pos. 55-58


5 zusammenfassende Sätze/Punkte zum Buch

  1. Ich weiß nicht, warum Sommerbücher diese große Anziehung auf mich ausüben. Meist wähle ich meinen Lesestoff nämlich nicht nach Jahreszeit. Im Prinzip passt "Wohin der Sommer uns trägt" immer, doch schon der Prolog bringt diese schöne Stimmung, die man sich für ein Sommerbuch wünscht ... und gleich zu Beginn wird ein Bezug zum Buchtitel hergestellt. Das ist wunderbar gelöst, ließ mich schmunzeln und glücklich seufzen. Hach, schön!
  2. Megan und Delilah, beste Freundinnen und Hauptprotagonistinnen der Geschichte, erzählen die Geschichte abwechselnd in der Ich-Form. Dabei folgt die Autorin keinem bestimmten Schema. Mal ist Megan einige Kapitel an der Reihe, bevor Delilah wieder übernimmt. So bekommt man bald ein recht umfassendes Bild von den Mädchen, deren Lebenssituation und vor allem von ihrer Freundschaft. Zu Beginn erschien mir Delilah etwas greifbarer, mit der Zeit revidierte sich das aber und ich konnte mich in beide Mädchen sehr gut hineinversetzten.
  3. Einige Buchideen lesen sich bekannt. Megan, die mit ihrem besten Freund Fenster an Fenster wohnt, das Familiencafé von Delilahs Eltern oder die pfiffig-schrullig Großmutter - das alles dürfte Jugendbuchlesern bekannt sein. Macht aber gar nichts, denn die Geschichte ist einfach stimmig. Der Humor ist toll, die Songtexte (davon gibt es im Buch einige!) begeistern und selbst der Schauplatz USA wirkt sehr natürlich und plausibel.
  4. Delilah wie auch Megan erleben während der Geschichte ihre ganz persönlichen Lovestorys, die aber unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Es ist schwierig eine davon zu favorisieren, denn sie haben beide tolle Momente und humorvoll-ausgereifte Kommunikation. Am allerbesten fand ich, dass die Priorität immer auf der Freundschaft der Mädchen liegt. Künstliche oder gar kitschige Liebesdramen gibt es hier nicht.
  5. Insgesamt liest sich das Buch angenehm unaufgeregt, sehr herzlich, ohne den großen Knall, das unweigerliche Drama oder die Infragestellung einer Freundschaft. Einige Szenen sind schräg und lustig, manche einfach supercool und andere stimmen sogar nachdenklich. Am Ende passt es einfach.

5 Adjektive, die mir spontan zum Buch einfallen

herzlich, cool, einhornmäßig-glitzernd, leicht und humorvoll-pfiffig



Zusammengefasst vom Fazitbär:
"Wohin der Sommer uns trägt" ist ein liebenswertes Sommerbuch über Freundschaft und Zusammenhalt, Verständnis und Akzeptanz. Das Grundgerüst ist nicht neu, die Auslegung aber so raffiniert, dass man das Buch nicht zur Seite legen möchte. Die jugendlich-humorvolle Lovestory passt sehr gut und die Verbindung zur Musik ist gelungen. Aber Achtung, es könnte sein, dass man am Ende die Rockband "The Universal Unicorns" googelt. Lesenswert!


© Damaris liest.