2019 soll das Jahr sein, in dem ich endlich meinen Stapel ungelesener Bücher (SuB) in Angriff nehme. Das ist mir wichtig und rumort mir schon seit Jahren im Magen. Denn meine rund 80 SuB-Bücher, die wegen Neuerscheinungen und Schnell-mal-eben-Einschüben immer mehr nach hinten rutschen, wollen von mir gelesen werden. Sie sollen nicht ungelesen altern, eventuell sogar aussortiert werden, wenn nach langer Zeit meine Lust darauf verschwunden ist.
Und weil ich bei solchen Dingen gerne mein Ziel im Auge behalte und Leselisten für mich eine feine Sache sind, ist "5 vom SuB" meine persönliche Challenge für dieses Jahr. Der Anfang wurde bereits mit 5 (Bücher) vom SuB #1 gemacht. Ich suche mir fünf Bücher aus, die ich alle lese, bevor dann die nächsten fünf folgen. Zu jedem Buch gibt es eine kurze Info zum Inhalt und meine Meinung. Willst du dich mir anschließen? Jederzeit gerne. Weiter geht's ...
Nur drei Worte vom Becky Albertalli
Simon vergisst in der Schule versehentlich, sich von seinem Mail-Account abzumelden. Und weil ein Mitschüler nun von den Mails zwischen Simon und Blue weiß, wird er erpresst. Denn Simon ist schwul, möchte aber selbst bestimmen, wann er sein Coming-out hat. Hoffentlich bekommt Blue nichts von den Erpressungsversuchen mit, denn Simons Leben ist auch so schon kompliziert genug.
"Nur drei Worte" ist ein sehr menschlich-sympathischer Coming-out-Jugendroman mit einem tollen Hauptprotagonisten. Simon lässt Leser*innen direkt in sein Inneres blicken, hat einen tollen Humor, aber auch Ängste und übersprudelnde Gefühle. Die Handlung wirkt spritzig-natürlich, nur selten ein bisschen inszeniert. Man kann das Buch fast in einem Rutsch durchlesen. Ich empfand es als herzlich und wunderbar und irgendwie auch jugendlich romantisch, auch wenn mir an ein bis zwei Stellen zu viele Klischees bedient wurden. Am Ende war ich dann sehr glücklich mit dem Buch.
Im Herzen der Zorn von Elizabeth Miles
Em hat mit den Furien einen Pakt geschlossen. Weil sie aber nicht darüber reden darf, scheint ihre große Liebe JD nun für sie verloren. Em verändert sich zusehends, möchte aber um JD kämpfen.
Gleichzeitig taucht ein neues Mädchen in Ascension auf. Skylar möchte ihr altes Leben hinter sich lassen und endlich beliebt und geschätzt werden. Dafür freundet sie sich mit Meg an und ihr Plan, zu den beliebtesten Jugendlichen zu gehören, scheint aufzugehen. Doch sie hat keine Ahnung, wer Meg wirklich ist.
Band 1 der Furien-Trilogie "Im Herzen die Rache" lag schon so lange zurück, dass ich das Buch vor diesem zweiten Band nochmals gelesen habe. Das war auch sinnvoll, ich konnte mich nur noch bruchstückhaft an die Handlung erinnern. "Im Herzen der Zorn" gefiel mir grundsätzlich gut, das Buch war intrigant, mit sehr spannenden und oftmals auch gruselig-abgedrehten Stellen. Doch es gehört auch zu den Büchern, deren Zeit für mich irgendwie vorbei ist. Ich ging davon aus, diese Trilogie im Regal behalten zu wollen, weiß aber jetzt schon, dass ich mich von ihr trennen werde ... nach dem Lesen von Band 3.
Im Herzen die Gier von Elizabeth Miles
Weil Emily einen Packt mit den Furien geschlossen hat, verändert sie sich, wird selbst immer deutlicher zu einer Furie. Zwar kämpft Em dagegen an, aber die Situation scheint aussichtslos. Hilfe scheint von Crow und sogar von Skylar zu kommen, ob es funktioniert ist allerdings nicht ganz klar. Auch JD kommt langsam hinter Ems Geheimnis. Doch wird seine Liebe ausreichen, um Em zu retten?
Die bisherigen Bände waren so aufgebaut, dass es neben Em noch jeweils eine weitere Person gab, die die Aufmerksamkeit der Furien auf sich gezogen hat und somit deren Rache ausgesetzt war. Bei "Im Herzen die Gier" gleicht die Handlung einem Showdown, bei dem alles auf das Ende zusteuert. Richtig gefallen hat mir das Buch nicht, es war spannend und gruselig, aber auch völlig überdramatisiert (eine Eigenschaft von YA-Fantasy und für mich ein Hinweis, dass dieses Buch bei mir seine Zeit überschritten hat). Ich habe ein, zwei Mal daran gedacht abzubrechen, wollte schlussendlich aber wissen wie die Geschichte endet. Nachdem ich Band 1 noch ganz gut fand, darf diese Reihe bei mir aber nun gerne wieder ausziehen.
Der Sohn der Schatten von Juliet Marillier
Liadan, die Tochter Sorchas (Hauptprotagonistin aus Band 1 "Die Tochter der Wälder"), lebt mit ihrer Familie auf Sevenwaters. Sie kann als Heilerin nicht nur den Körper heilen, sondern hat außerdem den Blick, der ihr Dinge der Zukunft zeigt, und solche, die anderen Menschen verborgen bleiben. Als sie einer Gruppe Söldner in die Hände fällt, ändert sich Liadans Leben von Grund auf. Sie möchte ihren Gefühlen folgen. Doch die Herrin des Feenvolkes hat ihr befohlen, im Wald zu bleiben, da es ihr Schicksal ist, das Böse, das neu erwacht ist, aufzuhalten.
"Der Sohn der Schatten" ist Band 2 der Sevenwaters-Saga und kann, genau wie die anderen Bänder, für sich alleine gelesen werden. Ich persönlich bin froh, die Reihenfolge einzuhalten. Es gibt nämlich Verbindungen zum Vorgängerband, und es macht einfach viel mehr Spaß, wenn man diese bereits kennt. Ansonsten ist das Buch genau die Art von historischer Fantasy, die ich lesen will (obwohl der Fantasypart hier sehr zurückhaltend ist. Ein wunderbares Buch, hochwertig geschrieben, mit aufregender Handlung und viel Gefühl. Einzig das Ende erschien mir dann etwas in die Länge gezogen und das Hin und Her, bzw. die wiederholten Liebesbeteuerungen von Liadan an Bran, waren mir fast schon too much. Das ändert aber nichts daran, dass diese Reihe einzigartig gut ist.
Ewig und ein Sommer von Kerstin Arbogast
Sophie glaubt in ihrem Leben an einen Fluch, der den Frauen ihrer Familie die große Liebe verwehrt. Schließlich sind ihre Mutter und ihre Oma das beste Beispiel dafür. Viel lieber unternimmt sie herrlich verrückte Dinge und bringt die Menschen um sie herum zum Lachen.
Und dann ist es ausgerechnet Konrad, der sich von Sophies Lebensfreude und ihrer Ausgelassenheit anstecken lässt. Durch Sophie kann Konrad sein Zuhause, und das, was ihn dort erwartet, verdrängen. Für ein paar ausgelassene Momente sogar vergessen. Doch als sich die beiden ineinander verlieben, stehen sie sich selbst am meisten im Weg.
"Ewig und ein Sommer" war ein wirklich tolles Sommerlesen. Die Geschichte ist sehr gefühlvoll, top geschrieben und so herrlich lustig und crazy, dass ich fast auf jeder Seite lachen oder schmunzeln musste. Ich liebe so etwas! Auch die Charaktere sind wunderbar dargestellt. Allerdings hat die Geschichte so viel Text, so viel Handlung und so viele Ausführungen innerhalb dieser, dass ich sie schlicht als zu lang empfand. Dadurch ging für mich das Gefühl der Leichtigkeit beim Lesen ein Stück weit verloren, weil ich mich immer stark konzentrieren musste und gefühlt ewig (und einen Sommer) daran las. Genossen habe ich es trotzdem.