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Dienstag, 31. Dezember 2019

Auf die Wunschliste! - Neuerscheinungen im Januar 2020

Das Jahr 2020 startet hier mit sieben Buchneuerscheinungen, die ich im Januar auf meine Wunschliste packen werde. Im vergangenen Jahr habe ich abwechslungsreich gelesen, gefühlt auch viel "altes", das heißt Bücher, die schon lange Zeit ungelesen gewartet haben. Hier anzuknüpfen ist ein Vorsatz von mir. Jedoch freue ich mich auch besonders auf alle kommenden Bücher, die das neue Jahr bereithält.


Fantasy - Dystopie - Magie

(genaue Buchinfos gibt es mit einem Klick auf das jeweilige Cover)


  

Game of Gold von Shelby Mahurin ... wird eine Dilogie, eine zweiteilige Reihe. Die Story klingt super. Ich fühle mich ein kleines bisschen an "Witch Hunter" erinnert und das fand ich super. - Dass Lou eine Hexe ist, darf niemand erfahren. Um sich tatsächlich unsichtbar machen zu können, stiehlt sie einen magischen Ring. Leider wird Lou dabei von Hexenjäger Reid entdeckt. Sie kann ihre wahre Identität zwar vor ihm verbergen, entkommen kann sie ihm trotzdem nicht. Denn der Erzbischof befiehlt den beiden, zu heiraten.
Gefühl und Gefahr von Erin Beaty ... ist der Abschlussband der Kampf um Demora-Trilogie und gleichzeitig ein Lesemuss, auf das ich mich total freue. Die ersten beiden Bände waren Highlights für mich (auch wenn die Cover nicht unbedingt darauf schließen lassen) und ich sehne Band 3 schon lange herbei. Die Geschichte, die Welt, alles top.
Falling Skye: Kannst du deinem Verstand trauen? von Lina Frisch ... erschien mir auf den ersten Blick als eine Dystopie, wie ich sie schon viele gelesen habe. Das muss aber nicht schlecht sein, und die Geschichte, ein Reihenstart, reizt mich sehr. - Die USA ist nach einer großen Katastrophe zu einer gläsernen Nation geworden. Die Menschen werden in Ratio oder Senso eingeteilt. Als die 16-jährige Skye zur Testung bestellt wird, ist sie sich sicher, eine mustergültige Rationale zu sein. Doch die Prüfungen sind verstörend und Skye fragt sich, welchem Zweck sie dienen.

Freitag, 27. Dezember 2019

5 (Bücher) vom SuB #5


Im ersten Quartal 2019 habe ich mir vorgenommen, endlich meinen Stapel ungelesener Bücher (SuB) in Angriff zu nehmen. Das ist mir wichtig und rumort mir schon seit Jahren im Magen. Denn meine damals rund 80 SuB-Bücher, die wegen Neuerscheinungen und Schnell-mal-eben-Einschüben immer mehr nach hinten rutschen, wollen von mir gelesen werden. Sie sollen nicht ungelesen altern, eventuell sogar aussortiert werden, wenn nach langer Zeit meine Lust darauf verschwunden ist.

Weil ich bei solchen Dingen gerne mein Ziel im Auge behalte und Leselisten für mich eine feine Sache sind, ist "5 vom SuB" meine persönliche Challenge für dieses Jahr. Der letzte Beitrag dazu war 5 (Bücher) vom SuB #4. Ich suche mir fünf Bücher aus, die ich alle lese, bevor dann die nächsten fünf folgen. Zu jedem Buch gibt es eine kurze Info zum Inhalt und meine Meinung. Willst du dich mir anschließen? Jederzeit gerne. Weiter geht es mit #5 ...


Soul Beach: Frostiges Paradies von Kate Harrison
Alice' Schwester Meggie, ein Fernsehstar, wurde ermordet. Die Familie leidet. Doch dann erhält Alice eine E-Mail - von ihrer toten Schwester. Zuerst glaubt sie an einen schlechten Scherz, folgt aber schließlich der Mail-Einladung an den virtuellen Strand Soul Beach. Und dort trifft sie tatsächlich auf ihre Schwester und noch viele weitere tote Jugendliche, die alle dort festsitzen. Wer steckt hinter Soul Beach und gibt es eine Möglichkeit, von dort zu entkommen?

"Frostiges Paradies", der erste Band der Soul Beach-Trilogie war das älteste Buch auf meinem SuB. Etwas Sorge hatte ich vor dem Lesen, ob es noch meinen Geschmack treffen würde. Ich fand es spannend und super zu lesen. Die Verbindung von realer und virtueller Welt ist hier gut gelungen, hat außerdem etwas Übernatürliches, Mysteriöses. Eine Begriffe und Ansichten von Alice empfand ich als oberflächlich, oder bin inzwischen für Derartiges sensibilisiert. Gefühle, wie Trauer oder Verlust, empfand ich auch nicht als sehr ausgeprägt. Ich bin aber schon sehr gespannt wie es weitergeht.



Soul Beach: Schwarzer Sand und Salziger Tod von Kate Harrison
Meggie ist tot, lebt aber weiter am Soul Beach, einer scheinbar wunderschönen Ewigkeit, voller umwerfender junger Menschen. Am Soul Beach kann Alice ihre tote Schwester weiterhin treffen. Doch um sie von dort zu befreien, muss sie deren Mörder finden.

Ich bin kaum bis zur Hälfte des zweiten Bandes der Soul Beach-Trilogie "Schwarzer Sand" gekommen, da habe ich mich entschieden, das Buch abzubrechen. Folglich werde ich auch den Abschlussband "Salziger Tod" nicht mehr lesen. Das Buch gehört wohl zu der Sorte von YA-Titeln, die mir überhaupt nicht mehr zusagen. Die Handlung war mir zu oberflächlich oder zu naiv. Das mysterös-fesselnde Element des Soul Beachs, des Strandes, gerät hier immer mehr in den Hintergrund. Erzählerin Alice nervt mit ihrer ständigen Beurteilung von Menschen, die sich meist auf Äußerlichkeiten reduzieren. Sie beschreibt Leute als fett oder fragt sich, warum ein bestimmter Junge mit einem bestimmten Mädchen zusammen ist, "da er doch so viel besser aussieht als sie". Nein, das ist eine falsche und fragliche Wertvorstellung, die jugendliche Leser*innen hier vermittelt bekommen. Abgesehen davon, dass mich die Handlung nicht mehr sehr reizte, ist mir meine Zeit dafür zu schade.

Sonntag, 22. Dezember 2019

High Five - 5 Sätze/5 Adjektive zu "Unglaublich wild und wunderbar" von Jenny McLachlan



Carlsen Verlag (November 2019),
Klappenbroschur, 336 Seiten,
übersetzt von Birgit Schmitz,
15,00 [D]


Annie kann es kaum erwarten, endlich mit dem College anzufangen. Die tägliche Zugfahrt dorthin nimmt sie gern in Kauf, wenn sie so ihrer allzu besorgten Mutter entkommt. Voller Begeisterung stürzt sie sich in ihr neues Leben und alles, was dazugehört. Sich zu verlieben steht nicht besonders weit oben auf ihrer Liste. Anders bei Fab, der gleich am ersten Tag in Annies Englischkurs auftaucht: sehr groß, sehr überschwänglich und sofort Hals über Kopf in Annie verliebt. Doch die hält ihn erst einmal auf Abstand. Erst einmal. (Text-, Cover- und Zitatrechte: Carlsen Verlag)


Und nachdem er sich hingesetzt hat zieht er noch ein Twix aus der Tasche. "Das ist für dich."
Ich glaube nicht, dass je ein Twix schöner ausgesehen hat.
Ich kann ihn kaum anschauen. "Die mag ich am liebsten", sage ich.
"Ich weiß."
"Danke."
"Ist nur ein Twix, Annie", erwidert er achselzuckend, aber dann schenkt er mir ein typisches Fab-Lächeln, so eines, das von einem Ohr zum anderen geht, und ich schöpfe Hoffnung, dass mein Plan - nur vielleicht - doch noch aufgeht.
- S. 290


5 zusammenfassende Sätze/Punkte zum Buch

  1. Ein Neuanfang oder neuer Lebensabschnitt ist für junge Menschen eine große Sache. Für sie geht es darum, altes hinter sich zu lassen, Dinge zu wagen und offen für neue Möglichkeiten zu sein. Das zu verfolgen ist interessant, und weil ich gerne zeitgenössische Jugendbücher mit einer süß-humorvollen Lovestorys lese, war "Unglaublich wild und wunderbar" bei mir auch sofort auf der Wunschliste gelandet.
  2. Ein Coming-of-Age-Roman ist das Buch nicht mehr unbedingt. Denn Annie ist schon etwas älter, hat bereits die Entwicklung zur jungen Erwachsenen hinter sich. Die Geschichte startet mit ihrem ersten Tag am College, den Annie kaum erwarten konnte. Sie freut sich auf ein neues Leben, neuen Freunde und Bekanntschaften und auf neue Herausforderungen. Eine feste Beziehung steht für sie überhaupt nicht zur Debatte, sich zu verlieben rangiert ziemlich weit unten auf ihrer momentanen Lebensliste. Als sie Fab begegnet, ändert sich ihre Meinung (zuerst) nicht. Fab ist nicht nur äußerst groß und liebenswürdig, sondern auch sehr überschwänglich und vereinnahmend.
  3. "Unglaublich wild und wunderbar" ist tatsächlich das einzige Jugendbuch, an das ich mich erinnere, das direkte Inklusion beinhaltet, weil die Hauptprotagonistin selbst mit einer körperlichen Behinderung lebt. Aufgrund einer zerebralen Kinderlähmung benötigt Hauptprotagonisten Annie zeitweise einen Rollstuhl. Immer dann, wenn ihr das Laufen zu anstrengend wird, was durch ihren ungelenken Gang, der Bewegungsstörung, recht häufig der Fall ist. Innerhalb der Geschichte fühlt sich dieser Umstand ganz natürlich an, und ich habe mich sehr gefreut, dass Jenny McLachlan das in ihr Buch einfließen lässt.
  4. Mit der Lovestory hat die Autorin das Rad natürlich nicht neu erfunden: Ein Mädchen will keine Beziehung, verliebt sich schlussendlich aber doch. Macht nichts, denn gerade dieser Punkt liest sich süffig und wirklich süß. Fabs Annäherungsversuche könnten manche Leser*innen als übergriffig interpretieren, weil er trotz Annies Nein einfach nicht aufgibt. Doch Fab hat das Herz am rechte Fleck, gerade seine Rolle empfand ich als frisch und liebenswert. Das erkennt auch Annie.
  5. Insgesamt ist der Autorin hier eine wirklich süße und jugendlich-humorvolle Geschichte gelungen, die zuweilen auch tief blicken lässt. Theoretisch könne man sie in einem Rutsch weglesen. Die Verbindungen zu "Sturmhöhe" sind toll! Es gab wenige Stellen, die mich ganz leicht genervt haben, was aber wohl eher meinem Alter als der Geschichte selbst geschuldet ist. Schön ist auch, dass sich die Geschichte so lebensnah liest und sie fast ohne künstliche Dramatik auskommt. Mit dem Ende war ich sehr glücklich.

5 Adjektive, die mir spontan zum Buch einfallen

jugendlich-süß, inklusiv, süffig, lustig und natürlich-lebensnah




Zusammengefasst vom Fazitbär:
"Unglaublich wild und wunderbar" ist die jugendlich-süße und zuweilen auch lustige Geschichte eines Mädchens, das vor einem Neuanfang steht, mit einer Lovestory, die man gerne liest. Denn das Buch fesselt mit seiner lebensnahen Spannung so stark, dass man es kaum aus der Hand legen möchte. Außerdem wird mit dieser Geschichte gezeigt, dass Inklusion, dargestellt durch einer Hauptprotagonistin mit einer zerebralen Lähmung, gerade in Büchern ganz natürlich möglich ist. Das gefiel mir besonders gut. Wirklich lesenswert!


© Damaris liest.




Sonntag, 15. Dezember 2019

Buchzugänge vs. Buchabgänge im November 2019

Mein buchiger Rückblick auf den vorletzten Monat des Jahres steht an. Kaum zu glauben, wie schnell das Jahr bisher dahingeflogen ist. Gefühlt ist das mit zunehmendem Alter immer schneller der Fall. Fünf neue Bücher durfte ich mein Eigen nennen, acht habe ich gelesen (bzw. eigentlich nur sieben, eines wurde aussortiert). Es war also ein recht gemischter Lesemonat, bei dem die positiven Leseerlebnisse aber eindeutig überwogen.


Meine Buchzugänge im November - 5 Bücher



Donnerstag, 12. Dezember 2019

"Die Rebellion von Laterre" von Jessica Brody und Joanne Rendell



Das Thema
Sie sind die Kinder einer sterbenden Welt: die Diebin Chatine die jeden Tag in den schmutzigen Straßen ihres Heimat-Planeten Laterre ums Überleben kämpft; Marcellus, Offizier der Regierung und Sohn eines Verräters; und Alouette, die in einer unterirdischen Zuflucht lebt und sich nichts mehr wünscht, als herauszufinden, was ihr Vater vor ihr verbirgt.
Als das Schicksal die drei zusammenführt, ist nur eines gewiss: Die Zukunft von Laterre wird von ihren Entscheidungen abhängen. Und davon, was sie zu opfern bereit sind: Liebe - oder Freiheit?

© Klappentext-, Cover- und Zitatrechte: Knaur Verlag


Deshalb erregte der Mann im langen Mantel auch sofort Chatines Aufmerksamkeit. Sein Reichtum stand ihm geradezu ins Gesicht geschrieben: ein gut gepflegter schwarzer Bart, dunkles Haar, gebügelte Kleidung und funkelnder Schmuck.
Ganz sicher Zweiter État.
Chatine hatte noch nie jemanden aus dem Ersten État außerhalb von Ledôme gesehen. Die Biokuppel, deren Klima im Inneren reguliert wurde, stand hoch oben auf dem Hügel außerhalb der Hauptstadt Vallonay und schirmte den Ersten État von Laterres unaufhörlichem Regen ab.
Und von den Elendsvierteln am Fuße des Hügels.
- S. 12


Das Leseerlebnis
Ich war so neugierig, richtig gespannt. Denn "Die Rebellion von Laterre" ist eine Neuinterpretation des Klassikers Les Misérables ... und das kenne ich nur vom Hörensagen, habe es also weder gelesen noch gesehen. Für "Die Rebellion von Laterre" spielt das keine Rolle, denn Vorkenntnisse benötigt man für das Buch nicht. Es ist eine eigene Geschichte und genauso eigen (und gut!) interpretiert. Bereits auf den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, dass den Autorinnen hier ein Geniestreich gelungen ist. Dystopische Science Fiction ist an und für sich nichts Neues, dennoch war ich sofort mitten im Geschehen und völlig gebannt von der Handlung. Und bis auf kleine Kritikpunkte hielt sich dieses Lesegefühl bis zum Schluss.

Einst flüchteten die Bewohner der Ersten Welt, einer sterbenden Welt (ich nehme an, dass hier unsere Erde gemeint ist), in ein entferntes Sonnensystem. Sie fanden hier, auf dem Planeten Laterre, eine neue Heimat und Hoffnung. Zumindest am Anfang. Denn nun, fast 500 Jahre später, ist für die meisten Menschen nichts geblieben als Frust und Verzweiflung. Während der Erste État, die herrschende Familie, im Überfluss schwelgt und der Zweite État die Regierungsgeschäfte steuert, lebt die Arbeiterklasse, die Menschen des Dritten État, in Schmutz und Armut ... und mit ständigem Hunger. Diese Menschen sind unzufrieden und haben Angst. Als die Regierung ihnen ihre einzige Hoffnung, das Losverfahren der Himmelfahrt, ein Klassenaufstieg, nimmt, sind Unruhen und Aufstände an der Tagesordnung. Laterre droht im Chaos zu versinken.

Freitag, 6. Dezember 2019

Auf die Wunschliste! - Neuerscheinungen im Dezember 2019

Eigentlich kenne ich die Situationen schon vom Jahresende. Trotzdem habe ich beim Durchstöbern der Dezember-Buchneuerscheinungen nicht schlecht gestaunt. Denn es bleibt erstaunlich ruhig. Nur vier Bücher interessieren mich näher, ich hatte das Gefühl, aktiv danach suchen zu müssen. Und bei fast allen würde ich persönlich erste Meinungen abwarten, um dann zu entscheiden, ob ich sie lesen würde. Mal sehen ... Genaue Buchinfos gibt es mir einem Klick auf das jeweilige Cover.


  

Schatten der Ewigkeit: Zwillingsblut von Carolin Wahl ... interessiert mich total. Alleine das Cover ist ein echter Eyecatcher, und darum hatte die Story sofort meine Aufmerksamkeit. Sie klingt super. Es ist ein Reihenstart (wie viele Bände die Reihe enthalten wird, weiß ich momentan nicht), schon der Untertitel deutet darauf hin. - Die Gestaltwandlerin Kit arbeitet bei der Alias-Einheit. Deren Aufgabe ist es, Sterbliche vor abtrünnigen Göttern, Geistern und Fabelwesen zu schützen. Nach einer Katastrophe wird Kit nach Edinburgh versetzt, eine Mordserie erschüttert die Stadt. Und alle Opfer scheinen eng mit Kit verbunden zu sein.
Shadowscent: Die Blume der Finsternis von P. M. Freestone ... wird voraussichtlich eine Dilogie. Die Geschichte, in der Düfte Macht besitzen, finde ich sehr interessant. Jedenfalls hat sie großen Potenzial. - Düfte haben große Macht im Kaiserreich Aramtesch. Doch am Blütenmond ereignet sich eine Katastrophe. Der Kronprinz liegt vergiftet in den geheimen Gärten. Der Dienerin Rakel und Ash, dem Leibwächter des Kronprinzen, fällt die Aufgabe zu, ein Gegenmittel zu finden, das die Vergiftung heilen kann. Dafür müssen beide kryptische Geheimnisse entschlüsseln.

Montag, 2. Dezember 2019

"Das Leben spielt hier" von Sandra Hoffmann



Das Thema
Als Ona ihn zum ersten Mal sieht, weiß sie es schon. Da ist etwas in seinen Augen, das trifft sie mitten ins Herz. Unbedingt kennenlernen möchte Ona diesen schmalen, schweigsamen Jungen mit der Narbe am Kopf, der ganz anders ist als die übrigen Surfer-Typen am Strand. Als sie sich später wieder begegnen, werden Ona und Pe ein Paar. Es ist das erste Mal, dass sie sich einem anderen Menschen so anvertrauen, ihm von ihrem Schmerz und ihrem Verlust erzählen. Ona, die ihre Mutter verloren hat, und Pe, der im Gegensatz zu seinem Bruder den Autounfall überlebt hat. Sich öffnen macht verwundbar, bedeutet aber auch Heilung.

© Klappentext-, Cover- und Zitatrechte: Carls Hanser Verlag


Wenn man an etwas sehr glaubt, während man es tut, hilft das. Weil es dann für einen Moment wahr wird. Nichts bleibt, wie es ist. Auch wenn man das nicht glaubt. Das ist ein Naturgesetz. Wie Sommer und Winter, Regen und Sonne, warm und kalt, Wellen und Wellentäler, Ebbe und Flut. Wie Berg und Tal. Man muss nur geduldig sein. Man muss nur aushalten können, wenn es mal nicht gut ist. Weil, wenn es gut ist, hält man es ja auch aus. - S. 33


Das Leseerlebnis
Was haben wir noch vom Leben zu erwarten, wenn es uns bereits übel mitgespielt hat? Können wir den Schmerz eines Verlustes jemals überwinden oder zumindest lernen, ihn auszuhalten? Und können wir uns neu anvertrauen, wenn uns eine Bezugsperson genommen wurde? Das sind Fragen über Fragen, aber genau mit diesen (und vielleicht den Antworten darauf) könnte man "Das Leben spielt hier" zusammenfassen. Eines war mir klar, als ich einen Blick auf das Buch warf: den ersten Jugendroman von Autorin Sandra Hoffmann möchte ich nicht verpassen. Leichte Kost ist das Buch nicht, und das soll es auch nicht sein. Es ist ein tiefgründiger und feiner Roman über Liebe, Trauer und das Leben.

So richtig lange sind Ona und Pe noch nicht zusammen. Nach einem kurzen Kennenlernen hatten sie sich wieder aus den Augen verloren. Als sie sich dann wieder über den Weg laufen, ist sofort klar, dass sie ein Paar werden. Beide verbindet mehr als Verliebtheit. Beide haben sie einen geliebten Menschen verloren. Das sollte eigentlich zusammenschweißen, aber sich einander anzuvertrauen ist nicht einfach. Offenheit macht auch verwundbar. Das erleben Ona und Pe hautnah, als sie gemeinsam mit dem Buchhändler Otto Kriedel einen spontanen Roadtrip nach Spanien unternehmen. Nicht nur Kriedel hat dort etwas zu klären, auch für Ona und Pe bedeutet diese Reise einen Menge.