Loewe (März 2013),
Taschenbuch, 160 Seiten,
5,95 € [D]
Taschenbuch, 160 Seiten,
5,95 € [D]
Julie ist schön, beliebt und kann wundervoll singen. Zusammen mit ihrer Band will sie am Schulfest auftreten. Doch wie aus dem Nichts erhält Julie gemeine E-Mails, Beschimpfungen, Drohungen. Dann taucht im Internet ein gefaktes Facebook-Profil auf, das Julie als arrogante Zicke darstellt. Im Nu lästern Klassenkameraden und wildfremde User online über sie.
Julie verzweifelt. Wer tut ihr das an? Als sie auch noch die Band verlassen soll und die Drohungen in Gewalt umschlagen, eskaliert die Situation. (Text- und Bildquelle: Loewe Verlag)
Meine Meinung
Als Jugendliche stand ich sozialkritischen Büchern immer etwas zwiegespalten gegenüber. In diesem Alter möchte man sich ja nicht all zu viel sagen lassen. Wenn dann auch noch ein Buch mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt, kann das die Leselust doch eher hemmen als fördern. Sozialkritische Bücher gab es schon immer. Gerade heute sind sie jedoch besonders präsent, vor allem mit den Themen Internet, Mobbing, Soziale Netzwerke, usw.
Heute stehe ich dieser Art von Büchern sehr positiv gegenüber. Ich finde sie wichtig und richtig. "Ich blogg dich weg!" fällt genau die diese Sparte. Das Grundthema ist Onlinemobbing oder Cybermobbing. Vor 15 Jahren war dieses Thema noch gar nicht aktuell, damals hatte die Jugend andere Sogen. In der heutigen Zeit ist Onlinemobbing zu einem echten und großen Problem geworden, dem sich die Jugend und ihre Betreuer zu Hause und in der Schule stellen sollten. "Ich blogg dich weg!" kann dabei für manches die Augen öffnen und zum Nachdenken anregen.
Dabei geht es im Buch gar nicht vordergründig ums Bloggen, wie es einen der Titel vermuten lässt. Vielmehr geht es um üble Nachrede, eine Schülerin betreffend. Erst zurückhaltend persönlich, später mit einem gefakten (Facebook)-Profil und als Krönung sogar mit einer eigenen Internetseite, die durchaus auch ein Blog sein könnte. Agnes Hammer verpackt die Thematik dabei in eine interessante und spannende Geschichte, die genau so in der Realität passieren könnte.
Besonders fasziniert (positiv wie negativ) haben mich die Gespräche unter den Jugendlichen. Diese sind der Autorin klasse gelungen, denn sie waren einfach echt. Genau so haben wir als Jugendliche geredet, bzw. reden Jugendliche heute noch. Bei einigen Sätzen war ich während des Lesens richtig entsetzt, bei anderen habe ich mich erschrocken und bei manchen habe ich mich geschämt. Manche Sätze (z.B. Die geht ja gar nicht!) kommen einem doch sehr bekannt vor. Hat man diese schon selbst gebraucht? Hört man die nicht immer wieder?
Auch wenn so ein Satz zunächst harmlos klingt, kommt man ins Grübeln, was einen Menschen dazu bewegen kann diesen auf andere Menschen anzuwenden, bzw. zu beurteilen was geht und was nicht geht. Keiner hat das Recht einen anderen wegen seinem Äußeren, seiner Meinung oder seinen Hobbys zu be- oder verurteilen! Das steht sogar schon in unserem Grundgesetz (Die Grundrechte, Artikel 1-19). Hier bietet "Ich blogg dich weg!) viel Stoff zum Nachdenken. Jeder für sich persönlich und vor allem auch als Diskussionsgrundlage in Schulklassen und Leserunden.
"Ich blogg dich weg!" ist kein Buch, welches die Dinge beschönigt. Einige Handlungen sind sehr hart, wie sich das Opfer, hier Julie, dabei fühlt ist sehr gut beschrieben. Mit einigen Charakteren will die Autorin den Leser sicherlich etwas in die Irre führen, andere verhalten sich genau so, wie man das beim Lesen erwartet. Dadurch bleibt die Handlung stets interessant.
Obwohl sich Julie Hilfe sucht, und diese auch bekommt hat die Geschichte keinen Ende-Gut-Alles-Gut-Schluss. Ich fand das Ende eher tragisch und wenig einsichtig, seitens gewisser Personen. Doch auch das ist heute gang und gäbe - und gerade darum so erschreckend!
Fazit
"Ich blogg dich weg!" hatte mein Interesse sofort. Ich blogge selbst, und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass jede Online-Szene, ob Blogger untereinander oder der Austausch in den Sozialen Netzwerken, nicht nur Sonnen-, sondern auch viele Schattenseiten hat. Agnes Hammer gelingt es in ihrem Buch, den Blick wieder etwas zurechtzurücken. Man muss nicht jede Person mögen oder umschmeicheln, man muss nicht immer einer Meinung sein. Wichtig ist gegenseitiger Respekt. Ein respektvolles Miteinander, gerade auch online, ist die Basis für ein korrektes Verhalten in dieser Beziehung. Sich das wieder neu bewusst zu machen, dabei kann "Ich blogg dich weg!" wirklich helfen. Das Buch bekommt meine höchste Leseempfehlung, da es jeden anspricht, der sich online oder in Cliquen/Gruppen engagiert.
© Damaris Metzger, damarisliest.de
Als Jugendliche stand ich sozialkritischen Büchern immer etwas zwiegespalten gegenüber. In diesem Alter möchte man sich ja nicht all zu viel sagen lassen. Wenn dann auch noch ein Buch mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt, kann das die Leselust doch eher hemmen als fördern. Sozialkritische Bücher gab es schon immer. Gerade heute sind sie jedoch besonders präsent, vor allem mit den Themen Internet, Mobbing, Soziale Netzwerke, usw.
Heute stehe ich dieser Art von Büchern sehr positiv gegenüber. Ich finde sie wichtig und richtig. "Ich blogg dich weg!" fällt genau die diese Sparte. Das Grundthema ist Onlinemobbing oder Cybermobbing. Vor 15 Jahren war dieses Thema noch gar nicht aktuell, damals hatte die Jugend andere Sogen. In der heutigen Zeit ist Onlinemobbing zu einem echten und großen Problem geworden, dem sich die Jugend und ihre Betreuer zu Hause und in der Schule stellen sollten. "Ich blogg dich weg!" kann dabei für manches die Augen öffnen und zum Nachdenken anregen.
Dabei geht es im Buch gar nicht vordergründig ums Bloggen, wie es einen der Titel vermuten lässt. Vielmehr geht es um üble Nachrede, eine Schülerin betreffend. Erst zurückhaltend persönlich, später mit einem gefakten (Facebook)-Profil und als Krönung sogar mit einer eigenen Internetseite, die durchaus auch ein Blog sein könnte. Agnes Hammer verpackt die Thematik dabei in eine interessante und spannende Geschichte, die genau so in der Realität passieren könnte.
Besonders fasziniert (positiv wie negativ) haben mich die Gespräche unter den Jugendlichen. Diese sind der Autorin klasse gelungen, denn sie waren einfach echt. Genau so haben wir als Jugendliche geredet, bzw. reden Jugendliche heute noch. Bei einigen Sätzen war ich während des Lesens richtig entsetzt, bei anderen habe ich mich erschrocken und bei manchen habe ich mich geschämt. Manche Sätze (z.B. Die geht ja gar nicht!) kommen einem doch sehr bekannt vor. Hat man diese schon selbst gebraucht? Hört man die nicht immer wieder?
Auch wenn so ein Satz zunächst harmlos klingt, kommt man ins Grübeln, was einen Menschen dazu bewegen kann diesen auf andere Menschen anzuwenden, bzw. zu beurteilen was geht und was nicht geht. Keiner hat das Recht einen anderen wegen seinem Äußeren, seiner Meinung oder seinen Hobbys zu be- oder verurteilen! Das steht sogar schon in unserem Grundgesetz (Die Grundrechte, Artikel 1-19). Hier bietet "Ich blogg dich weg!) viel Stoff zum Nachdenken. Jeder für sich persönlich und vor allem auch als Diskussionsgrundlage in Schulklassen und Leserunden.
"Ich blogg dich weg!" ist kein Buch, welches die Dinge beschönigt. Einige Handlungen sind sehr hart, wie sich das Opfer, hier Julie, dabei fühlt ist sehr gut beschrieben. Mit einigen Charakteren will die Autorin den Leser sicherlich etwas in die Irre führen, andere verhalten sich genau so, wie man das beim Lesen erwartet. Dadurch bleibt die Handlung stets interessant.
Obwohl sich Julie Hilfe sucht, und diese auch bekommt hat die Geschichte keinen Ende-Gut-Alles-Gut-Schluss. Ich fand das Ende eher tragisch und wenig einsichtig, seitens gewisser Personen. Doch auch das ist heute gang und gäbe - und gerade darum so erschreckend!
Fazit
"Ich blogg dich weg!" hatte mein Interesse sofort. Ich blogge selbst, und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass jede Online-Szene, ob Blogger untereinander oder der Austausch in den Sozialen Netzwerken, nicht nur Sonnen-, sondern auch viele Schattenseiten hat. Agnes Hammer gelingt es in ihrem Buch, den Blick wieder etwas zurechtzurücken. Man muss nicht jede Person mögen oder umschmeicheln, man muss nicht immer einer Meinung sein. Wichtig ist gegenseitiger Respekt. Ein respektvolles Miteinander, gerade auch online, ist die Basis für ein korrektes Verhalten in dieser Beziehung. Sich das wieder neu bewusst zu machen, dabei kann "Ich blogg dich weg!" wirklich helfen. Das Buch bekommt meine höchste Leseempfehlung, da es jeden anspricht, der sich online oder in Cliquen/Gruppen engagiert.
© Damaris Metzger, damarisliest.de