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Montag, 22. September 2014

Review zu "Die Auserwählten - Im Labyrinth" (Maze Runner) von James Dashner



Chicken House (neue Ausstattung 2014), Band 1,
Hardcover, 496 Seiten,
16,99 € [D]


Sein Name ist Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Und er ist an einem bizarren Ort gelandet – einer Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth. Zusammen mit fünfzig Jungen, denen es genauso geht wie ihm, sucht Thomas einen Weg in die Freiheit. Der führt durch das Labyrinth, dessen gewaltige Mauern sich Nacht für Nacht verschieben, und in dem mörderische Kreaturen lauern. Doch gibt es wirklich einen Weg hinaus? Und wer hat sich dieses grauenvolle Szenario ausgedacht? Den Jungen bleibt nicht viel Zeit, um es herauszufinden ... Ein tödliches Labyrinth ohne Ausweg - Spannung pur! Band 1 der Erfolgstrilogie. (Text-, Cover- und Zitatrechte: Chicken House im Carlsen Verlag)


Meine Meinung
Ich gehöre zu den Spätlesern der Auserwählten-Reihe. Die Bücher bekommen fast durchweg gute bis hervorragende Kritiken und ich gebe zu, dass ich vor allem durch den bevorstehenden Filmstart "Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth" animiert wurde, endlich Band 1 zu lesen. Bei Buchverfilmungen kenne ich gerne die Vorlage.

"Die Auserwählten - Im Labyrinth" liest sich für die fast 500 Seiten sehr schnell und flüssig. Die Handlung ist sehr geradlinig und komplett im personalen Erzählstil von Thomas geschildert. Es fällt auf, dass James Dashner für seinen Roman einen einfachen, schnörkellosen Stil gewählt hat. Die Sprache ist rau und jugendlich, deutlich auf männliche jugendliche Leser ausgelegt. Trotz dem einfachen Stil, sind die Gefühle der Protagonisten gut dargestellt.
Das Buch enthält sehr wenig Romantik, legt die Gewichtung eindeutig auf Spannung, Action und Aufklärung. Die Handlung ist durch den unkomplizierten Satzaufbau gut zu verfolgen, obwohl man erst nach und nach einen Einblick bekommt, was es mit dem rätselhaften Labyrinth auf sich hat. Ein umfassendes Bild erhält man sogar erst ganz am Ende. Auch hier bleiben noch viele Fragen offen, da die Reihe erst mit Band 3 abgeschlossen ist.

Er hatte sich so angestrengt, nur um jetzt von vier Griewern eingekreist zu werden. Es war vorbei. Nicht mal eine Woche, keine richtigen Erinnerungen, und sein Leben war zu Ende.
- Kindle, Pos. 2311

Das Szenario ist gruselig. Thomas, ein Jugendlicher ohne konkrete Erinnerungen, wird in einer Art Box auf eine Lichtung geschickt, die von einem riesigen Labyrinth umschlossen wird. Hier leben noch andere Jugendliche. Eine Flucht scheint unmöglich. Doch dies ist noch nicht alles, der Aufenthalt im Labyrinth wird zu einem Kampf auf Leben und Tod.
Die Ungewissheit, Spannung und das ganze Mysterium um das Labyrinth ist James Dashner hervorragend gelungen. "Die Auserwählten - Im Labyrinth" ist sehr harter und gewalttätiger Lesestoff. Das muss man mögen und aushalten können. Hier wird es nie kuschelig! Ich persönlich hatte leider alleine durch den Filmtrailer den Eindruck, ich wüsste schon relativ viel der Handlung und Geschichte. Ich habe vor Spannung auf den Fingernägeln gekaut. Wahrscheinlich hätte ich mir die Finger abgebissen, wenn ich den Trailer vorher nicht gesehen hätte.

Für Kraftausdrücke oder Fäkalsprache haben die jugendlichen Protagonisten eine eigene Sprache/Worte entwickelt (z.B 'Klonk' für Scheiße - Scheißdreck heißt im Buch dann meist Klonkdreck). Warum denn das? Zwar versteht man die Bedeutung schnell, die Logik dahinter erschließt sich mir nicht komplett. Wollte der Autor hier die Umgangssprache abmildern? Oder der Sprache einen eigenen Stempel aufdrücken? Für mich unnötig. Das Buch hat eine sehr harte Endzeit-Geschichte, da hätte man die Sprache auch dementsprechend im Original belassen können.

Nach einem unglaublich spannenden und aufwühlenden Ende, weiß man als Leser wahrscheinlich mehr, als die (überlebenden) Protagonisten. Die weiteren Teile sind somit ein Muss.

Fazit
"Die Auserwählten - Im Labyrinth" (Maze Runner) ist ein wahnsinnig actionreicher und spannender Trilogieauftakt, bei dem man lange im Ungewissen bleibt. Genau das macht während des Lesens den Reiz aus. Das ganze Konzept und die Ausarbeitung des Buches ist klasse, wenn auch sehr hart. Junge Leser sollten das vorher wissen. Der detaillierte, einfache Sprachaufbau, viel Action und der geringe Romantikanteil machen das Buch für Jungen und Mädchen gleichermaßen interessant. Die Umgangssprache hätte für mich keine Eigenwörter benötigt, sondern hätte gerne im Original bleiben dürfen. Zur Geschichte hätte das allemal gepasst. Eine unbedingte Empfehlung für jugendliche Endzeit- und Science Fiction-Leser. Und der Film wird natürlich auch geschaut!

© Damaris Metzger, damarisliest.de