FISCHER Sauerländer (Februar 2018), Band 2,
Hardcover/SU, 528 Seiten,
übersetzt von Sibylle Schmidt,
19,99 € [D]
Hardcover/SU, 528 Seiten,
übersetzt von Sibylle Schmidt,
19,99 € [D]
Inmitten eines mystisch-mittelalterlichen Japans lebt Shikanoko, das Kind des Hirsches, zurückgezogen im Schwarzen Wald – voller Trauer um die umgekommene Prinzessin Aki. Um ihn herum wird das Land von Katastrophen heimgesucht, und der unerbittliche Kampf um den legendären Lotusthron erreicht seinen Höhepunkt. Diejenigen, die nach Macht dürsten, schrecken vor nichts zurück. Nur die Krönung des rechtmäßigen Thronfolgers Yoshimori kann dem Töten ein Ende bereiten. Doch dieser lebt weiter im Verborgenen. Es bedarf Shikanokos magischer Fähigkeiten, Yoshimoris Existenz aufzuspüren, seine Feinde zu besiegen und das gesamte Reich vor dem sicheren Untergang zu bewahren. (Text-, Cover- und Zitatrechte: FISCHER Sauerländer)
"[...] Ich war sehr dankbar und vor allem erleichtert, denn ich habe nie etwas anderes gewollt, als Akrobat und dein Mann zu sein, nach den Lehren des Geheimen zu leben und mit dir ein Kind zu haben. Wenn jemand meine wahre Herkunft erfährt, wird man mich töten. Die Miboshi haben ihren eigenen Kaiser, meinen Onkel Daigen. Nach meinem Tod währe er der rechtmäßige Erbe des Kaiserthrons."
Kai zog Yoshi an sich. "Dann werden wir niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen verraten und beten, dass der Himmel uns weiterhin übersieht. [...]" - Yoshimori, der Verborgene Kaiser, S. 189/190
5 zusammenfassende Sätze/Punkte zum Buch
- Der erste Band der Shikanoko-Dilogie hatte es mir nicht einfach gemacht. Er war besonders, aber auch sehr eigenen geschrieben und ausgeführt. Ungewöhnlich für Leser aus unseren Kulturkreisen. Wahrscheinlich war das Buch dann schlussendlich so faszinierend, dass der Abschlussband "Fürst des schwarzen Waldes" ein Lesemuss wurde. Die Handlung knüpft direkt an der vom Vorgängerband an, und es war für mich erstaunlich, wie leicht mir der Einstieg fiel.
- Entgegen aller Vermutung und obwohl das Buch seinen Titel trägt, hat Shikanoko eine eher kleine Rolle im Buch. Er ist viel weniger präsent als in der ersten Geschichte. Es ist jedoch so, dass über den Titelhelden alle wichtigen Fäden im Buch zusammenlaufen. Dabei ist Shikanoko aber eine Person, die nicht durchweg sympathisch oder gut ist. Er ist sehr komplex, und das macht ihn so interessant.
- Im Grunde geht es in "Fürst des schwarzen Waldes" um das Finden und Ernennen des Wahren Kaisers Yoshimori, der versteckt als Akrobat unter normalen Leuten lebt. Wäre sein Aufenthaltsort bekannt, würde er sofort von seinen viele Feinden umgebracht. Die ganze Handlung ist auf dieses Ziel - Yoshimori zu finden - ausgelegt. Dazu sind viele verschlungene Wege nötig und die Autorin setzt Personen ein, von denen man nicht erwartet, das sie etwas dazu beitragen könnten.
- Ich empfand diesen zweiten Band als ein einfacheres und zuträglicheres Lesen als noch Band 1. Es ist nach wie vor kein easy reading, hat viel Handlung, und kann den Leser ganz schön herausfordern. Trotzdem konnte ich hier ununterbrochen am Ball bleiben, empfand keine Längen o. Spannungseinbrüche. Die Handlung kann teilweise ganz schön hart sein. Leser vom ersten Band durften das schon ausführlich erfahren.
- Die große Stärke des Romans sind wohl die Charaktere, jeder (ganz unabhängig von Shikanoko selbst) ist sehr vielschichtig und oftmals alles in einem: gut und böse, freundlich und eigennützig. Man kann kaum eine Person nur auf eine Eigenschaft reduzieren. Schon in der Mitte des Buches fragte ich mich, wie es der Autorin wohl gelingen würde, alle Fäden miteinander zu verknüpfen. Da werden sie dann perfekt. "Fürst des schwarzen Waldes" hat ein gutes Ende und lässt den Leser mit dem Gefühl zurück, etwas Großes geschafft zu haben.
5 Adjektive, die mir spontan zum Buch einfallen
durchdacht, vielschichtig, umfangreich, anschaulich und mystisch-historisch
Zusammengefasst vom Fazitbär:
"Die Legende von Shikanoko: Fürst des schwarzen Waldes" schließt die Reihe so gut ab, das wirklich keine Wünsche offen bleiben. Der Roman ist extrem gut durchdacht und hat mich dadurch stark beeindruckt. Es bleibt vielleicht ein spezielles, eigenes Leseerlebnis, dessen Erfahrung sich aber lohnt. Sind es nicht manchmal gerade die ungewöhnlichen Bücher, die am meisten faszinieren? Am Ende war ich rundum zufrieden und hatte das Gefühl, etwas Umfangreiches gemeistert zu haben. Sehr gut!
© Damaris liest.
Band 1 - Herrscher der acht Inseln
Band 2 - Fürst des schwarzen Waldes