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Mittwoch, 1. Juni 2011

Filmreview zu "Wasser für die Elefanten"



"Wasser für die Elefanten" (Francis Lawrence) 2011,
Drama, Romanze, 120 Min., Format 2,35:1,
mit Reese Witherspoon, Robert Pattinson, Christoph Waltz, u.a.,
ab 12 Jahren


Der Tiermedizinstudent Jacob (Robert Pattinson) wird während seiner Abschlussprüfung unterbrochen, weil seinen Eltern tödlich verunglückt sind. Zu seinem Unglück erfährt er auch noch, dass sein Vater verschuldet war, um Jacobs Studiengebühren bezahlen zu können. Da der gesamte Besitz der Eltern nun der Bank gehört, macht sich Jacob, heimat- und mittellos, auf den Weg, um irgendwo Arbeit zu finden und über die Runden zu kommen.
Mehr aus Zufall schließt er sich bald einem Zirkus an. Der herrische und unberechenbare Direktor August (Christoph Waltz) stellt ihn auch ohne Abschluss als Zirkustierarzt an. Hier begegnet Jacob auch der schönen Artistin Marlena (Reese Witherspoon), Augusts Frau. Bald entdecken Jacob und Marlena ihre Gefühle füreinander, doch sind sie ständig in Gefahr von von Marlenas gefährlichem Mann entdeckt zu werden.


Im Film erzählt ein alter Mann von seiner Jugend beim Zirkus. Diese Idee ist nicht neu, wurde aber, wie auch schon in "Wie ein einziger Tag", sehr gut umgesetzt.
Schon von Anfang an besticht der Film durch wunderschöne Bilder. Ich war direkt fasziniert von der Landschaft und dem Zirkusleben. Das Setting ist wirklich großartig. Schnell wird einem aber bewusst, dass dieses um 1930 sehr hart gewesen sein muss. Mitreisende Arbeiter, Artisten und auch die Tiere waren immer abhängig vom Kartenverkauf und mussten oft auf ihren Lohn, bzw. Essen und Futter verzichten. Der Glanz während der Vorstellung war meist nur Fassade.

Reese Witherspoon, Robert Pattinson und Christoph Waltz spielen ihre Hauptrollen durchaus überzeugend, wobei Hr. Waltz besonders hervorsticht. Gekonnt spielt er den unberechenbaren Zirkusdirektor, hinter dessen offenem und freundlichem Wesen ein wahres Monster lauert. Die Angst, die vor allem seine Frau Marlena vor ihm hat, wird sehr deutlich auf die Leinwand gebracht.
Auch gibt es einige wirklich brutalen Szenen, bei denen sich so manches Zuschauer- und Tierfreundeherz schmerzhaft verkrampfen wird. Ich musste mehrmals die Tränen zurückhalten.

Der Schluss ist sehr dramatisch, wenn man die Geschichte nicht kennt, kann man kaum vorraussehen, wie die Geschichte von Jacob enden wird. Mir persönlich hat das Ende des jungen Jacob sehr gut gefallen, so hatte ich es mir auch gewünscht. Sein leben als alter Mann stimmte mich aber eher traurig, am Schluss wird man richtig von seinen Gefühlen überrollt.

Ich habe das Buch "Wasser für die Elefanten" von Sara Gruen nicht gelesen, aber schon viel Positives davon gehört. Den Film kann ich jedem (ob Buchkenner oder nicht) allerwärmstens empfehlen. Schöne Bilder, tolle Schauspieler und eine sehr bewegende Geschichte ergeben einen wunderbaren Kinoabend!

© Damaris Metzger, damarisliest.de