Verlag: arsEdition (Juli 2012)
Originaltitel: -
Übersetzer: -
Reihe: - , ab ca. 12-15 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 464 S.
ISBN: 978-3760784533
18,99 € [D]
Genre: Fantasy/High-Fantasy
Originaltitel: -
Übersetzer: -
Reihe: - , ab ca. 12-15 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 464 S.
ISBN: 978-3760784533
18,99 € [D]
Genre: Fantasy/High-Fantasy
Inhalt/Verlagsinfo
Böse Gerüchte schwirren unaufhaltsam durch das Land Mohor: Der Naga, der Gott der Schlangen, soll den Kronprinzen verflucht haben. Gibt es Rettung für den stolzen jungen Mann?
Fernab der höfischen Ängste und Ränke wächst unterdessen das Waisenkind Lilya behütet im Haus ihres Großvaters auf. Ihr Leben ändert sich jedoch von Grund auf, als auch ihr eines Tages der Naga erscheint. Warum greift der Schlangengott in Lilyas Schicksal ein?
Als plötzlich feine Zeichnungen auf ihrer Haut erscheinen, wird das junge Mädchen zu einer Gejagten, deren Schicksal mit dem des Prinzen auf geheimnisvolle Weise verwoben ist – und der eine magische Verwandlung bevorsteht. (Text- und Bildquelle: arsEdition)
Fernab der höfischen Ängste und Ränke wächst unterdessen das Waisenkind Lilya behütet im Haus ihres Großvaters auf. Ihr Leben ändert sich jedoch von Grund auf, als auch ihr eines Tages der Naga erscheint. Warum greift der Schlangengott in Lilyas Schicksal ein?
Als plötzlich feine Zeichnungen auf ihrer Haut erscheinen, wird das junge Mädchen zu einer Gejagten, deren Schicksal mit dem des Prinzen auf geheimnisvolle Weise verwoben ist – und der eine magische Verwandlung bevorsteht. (Text- und Bildquelle: arsEdition)
Über die Autorin
Susanne Gerdom, die auch unter dem Pseudonym Frances G. Hill schreibt, ist 1958 in Düsseldorf geboren und am Niederrhein aufgewachsen. Nach einer Lehre als Buchhändlerin beschäftigte sie sich mit dem Theater und verbrachte einige Jahre als Schauspielerin und Regisseurin in Düsseldorf. Später begann sie Fantasy und Science-Fiction zu schreiben. Sie lebt und arbeitet seit 2008 wieder am linken Niederrhein. Im Februar 2011 erschien von ihr beim Verlag arsEdition das viel gelobte Fantasybuch "Sturm im Elfenland".
Rezension
Der erste Satz: So erzählt die Sage: Die Peri Banu, Fürstin der Feen, Herrscherin über das Volk der Djinns, lag im Wettstreit mit Dem Naga, dem listigen Gott der Schlangen.
Die Fürstin der Feen und der Gott der Schlangen können es nicht lassen sich gegenseitig zu sticheln und gegeneinander auszuspielen. Eine folgenschwere Wette wird geschlossen, weswegen der junge Prinz und Thronfolger Amayyas vom Gott der Schlangen verflucht wird. Von nun an muss er bei jedem Mondwechsel entweder als Panther oder als verkrüppelter Zwerg sein Dasein fristen, ist jeweils nur einen Tag zwischen den Verwandlungen menschlich. Der Fluchzauber ist kompliziert, eine Erlösung scheint so gut wie unmöglich.
Zur gleichen Zeit wächst das Mädchen Lilya bei ihrem Großvater auf, da ihre Eltern gestorben sind. Als sich auf ihrer Haut merkwürdige Zeichen bilden, schlägt die umsorgende Haltung ihres Großvaters in gieriges Interesse um. Doch warum? Was hat Lilya mit dem Schicksal des verfluchten Amayyas zu tun?
Ein Fantasyroman über Drachen? Gibt es das nicht schon zur Genüge? Stimmt, wird sich sicher auch die Autorin gedacht haben. Trotzdem hat sie es gewagt, denn schließlich ist es gar nicht nötig immer etwas Neues zu erfinden. Das Ziel sollte sein, etwas Besonderes daraus zu machen. Heraus kam ein märchenhafter Jugendroman bei dem der scheinbar gewöhnliche Name "Drachenhaut" auch wirklich Programm ist und sich perfekt in die Handlung einfügt.
Nach einem amüsanten Auftritt der beiden streitenden Götter (Fürstin der Feen und Gott der Schlangen), denen man danach getrost die Hauptschuld am Schlamassel der Hauptprotagonisten Lilya und Amayyas geben kann, gelangt man als Leser direkt in einen der beiden Erzählstränge der Geschichte. Hier muss man sich kurz orientieren, da Sprache und Setting alles andere als 08/15 sind. Die stimmungsvollen Schauplätze und Szenen im Buch erinnern sofort an den alten Orient oder Erzählungen aus 1001 Nacht.
Frances G. Hill (alias Susanne Gerdom) hat sich für einen Sprachstil entschieden, den man in der heutigen Jugendliteratur nur noch selten antrifft. Die Sprache ist märchenhaft, erscheint in manchen Sätzen, und durch Verben wie alsbald, hingesunken, derweil, wie eine altertümliche Übersetzung der Gebrüder Grimm. Daraus ergibt sich ein sprachlich gewandter, leicht distanzierter Märchenerzähler, der die Stimmung der Geschichte sehr gut wiedergibt.
Das Mädchen Lilya wächst bei ihrem Großvater auf und ist durch einen Brand nicht ganz unversehrt. Eine Körperseite ist ihre "böse Seite". Bei dieser ist Auge, Gesichtshälfte und Arm vernarbt. Auch wenn sich Lilya durch ihr Aussehen, vor allem ihre dunklere Hautfarbe, in dem herrschaftlichen Anwesen des Großvaters nicht ganz zugehörig fühlt, hat sie dort einen hohen, behüteten Stand. Das ändert sich, als sich aus den vernarbten Hautpartien seltsame Zeichnungen bilden. Von nun an fühlt sie sich bei ihrem Großvater nicht mehr sicher, da er nun lange und schmerzhafte Versuche mit ihr anstellt. Lilyas Leben ändert sich komplett. Auch als Leser spürt man die Verwandlung vom etwas herrischen Mädchen zu einer sehr besonderen jungen Frau. Die Einbindung der Fantasywesen, vor allem der Drachen (sowie einer zweiten, wichtigen Spezies) ist sehr einfach und leicht nachzuvollziehen. Auch die beschriebene Magie lässt sich gut erfassen. Sie gut erklärt und spielt eine wichtige Rolle in der Handlung.
Für einen abgeschlossenen Jugendroman ist die Handlung überraschend komplex und vielschichtig. Am Ende hat man fast das Gefühl ein kleines Fantasyepos gelesen zu haben. Die Autorin überfordert den Leser aber keineswegs, unterstützt mit kreativen Namen und Personenbezeichnungen das Gesamtkonzept der Geschichte. Vorne im Buch befindet sich ein Personenregister, es ist aber nicht zwingend erforderlich, um der Handlung gut folgen zu können.
Einziger Kritikpunkt ist die Schwärmerei von drei männlichen Protagonisten für Lilya. Da das Buch eindeutig mehr Abenteuerfantasy- als Liebesroman ist, hätte man diesen Umstand auf maximal einen Verehrer beschränken können. Diese Empfindung ist aber sehr subjektiv, da die dargestellte Liebe so zart und kitschfrei ist, dass sie die Abenteuergeschichte nie überlagert.
Persönliches Fazit
"Drachenhaut" unterhielt mich gleichermaßen spannend, wie komplex. Das Buch grenzt sich deutlich von gängiger Jugendfantasy/-romantasy ab und wird auch ältere Leser gut unterhalten. Vor allem Fans 1001 Nacht-Geschichten, die mehr wollen als den obligatorischen Flaschengeist oder den fliegenden Teppich, werden hier gut bedient. Personen, die sich oft anderes, als erwartet darstellen und ein feiner, unterschwelliger Humor geben "Drachenhaut" einen ganz speziellen Pfiff. 4 Sterne.
Handlung: 4 / 5
Charaktere: 3,5 / 5Lesespaß: 3,5 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5
© Damaris Metzger, damarisliest.de