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Mittwoch, 30. Januar 2013

Review zu "Easy" von Tammara Webber



Penguin (September 2012),
Kindle E-Book, ca. 318 Druckseiten,
Sprache: Englisch,
z. Zt. 5,49 € [D]


When Jacqueline follows her long-term boyfriend to college, the last thing she expects is a breakup. After two weeks in shock she wakes up to her new reality: she's single, ignored by former friends, and failing a class for the first time in her life. Leaving a party alone, she is assaulted. Rescued by a stranger in the right place at the right time, she just wants to forget that night. But when her attacker turns stalker she has to make a choice: crumple in defeat or learn to fight back. Her savior proves protective and intriguing, but he's hiding secrets of his own. Suddenly, knowing who to trust is anything but easy. (Text- und Bildquelle: Amazon.de)

Englisches Sprachniveau: Bei "Easy" brauchte ich zunächst eine gewisse Einlesezeit. Schwierig ist das Buch nicht, trotzdem verwendet die Autorin einige etwas ungewöhnlichere Verben und Adjektive, die mancher Autor vielleicht einfacher ausgedrückt hätte. Das ist aber nur mein subjektiver Eindruck. Außerdem studiert Prota Jacqueline Economics (Wirtschaftswissenschaften), was hin und wieder spezielle Vokabelkenntnisse erforderte oder auch Abkürzungen enthält, die ein Not-Native Speaker vielleicht nicht weiß. Vieles erschließt sich aber aus dem Text, bzw. ist für das Verstehen der Geschichte nicht notwendig. Insgesamt flüssig und angenehm zu lesen. Wer ab und an englische Bücher liest, wird keine Sprachprobleme haben.


Meine Meinung
Jacqueline ist ihrem angesagten Freund Kennedy auf ein College gefolgt, anstatt sich bei einer Musik-Uni zu bewerben. Doch auf dem College macht Kennedy mit ihr Schluss, und Jacqueline ist zwei Wochen lang vor Trauer und Schmerz nicht fähig den Unterricht zu besuchen. Danach realisiert sie, dass sie ihr Leben neu ordnen muss und unbedingt Nachhilfestunden braucht, um Wirtschaftswissenschaften zu bestehen.
Unabhängig davon wir sie nach einer Halloween Party vor ihrem Auto von einem Studienkollege angegriffen und fast vergewaltigt. In letzter Minute rettet sie ein Mitschüler und schläft den Angreifer nieder. Das ist Jacquelines erstes Zusammentreffen mit Lucas Maxfield ...

"Easy" zeigt sich als mehr oder weniger typische (Bad Boy) College-Lovestory im, zurzeit sehr angesagten, Contemporary Romance-Bereich, für etwas ältere jugendliche-, bzw. erwachsene Leser. Wer diese Art von Geschichten nicht mag, braucht sich mit "Easy" nicht näher zu beschäftigen. Wer jedoch gerne Bücher im Stil von "Beautiful Disaster" oder "Du oder das ganze Leben" liest, der könnte auch an "Easy" Gefallen finden.

Jacqueline ist eine angenehme Hauptprotagonistin. Die Trennung von ihrem Freund, sowie die beinahe Vergewaltigung verunsichern sie schwer. Im Laufe der Geschichte hat sie einiges aufzuarbeiten. Ihre Gedanken und Gefühle dazu sind plausibel, nicht überzogen und gut dargestellt. Besonders gut gefallen hat mir ihre Freundin und Zimmerkollegin Erin. Sie ist crazy-fürsorglich und hatte mich sofort auf ihrer Seite. Von Erin schneidet sich Jacqueline oft eine Scheibe ab und reagiert dann dementsprechend cool und lustig.

Tammara Webber widmet sich hier ebenfalls einer Bad Boy-Lovestory, bei der der böse Junge aber überhaupt nicht bad ist. Lucas wird zwar in der Geschichte als Bad Boy betitelt, vielmehr empfand ich ihn aber als sehr freundlich und liebenswürdig, was aber keine Herabsetzung meiner Lesefreude bedeutete. Ich mochte Lucas Maxfield als Charakter sehr gerne. Im Grunde ist er ein liebevoller und freundlicher junger Mann, mit einer sehr vorbelasteten Vergangenheit, die dann während der Geschichte ans Licht kommt. Ein bekanntes Schema, das für ein gewisses Drama sorgt.
Natürlich - um dem Klischee des Bad Boys zu entsprechen - hat ihn die Autorin mit allen gängigen Attributen eines solchen ausgestattet. Unglaublich gutes Aussehen (sexy, hot, yummie, ...), die obligatorischen Tattoos, ja, nicht einmal das Motorrad darf hier fehlen. Gestört habe ich mich daran nie. Es passt trotzdem zu ihm und Lucas ist ein toller männlicher Hauptcharakter.

Kurzzeitig könnte man auf den Gedanken kommen, das man es in "Easy" mit einer Dreiecksbeziehung zu tun bekommt. Mich konnte die Autorin damit zwar nicht hinters Licht führen (und das lag nicht nur an den gleichen Anfangsbuchstaben der Jungs), aber das beabsichtigt sie auch gar nicht. Die Sache wird nämlich ziemlich schnell aufgelöst. Mir gefiel dieser Gesichtspunkt sogar sehr gut.
"Easy" ist (manchmal) dramatisch, schön kribbelig-romantisch und auch sehr humorvoll. Ich erinnere mich, dass ich an einer Stelle peinlich berührt und laut aufgelacht habe (wer's lesen möchte - Stichwort: Rasenmäher!), bzw. oft gegrinst habe. Die Story ist somit sehr ausgeglichen und unterhält bestens.

Den vielen Meinungen, "Easy" sei besonders tiefsinnig, kann ich mich nicht anschließen. Natürlich werden im Roman schlimme Dinge, wie Vergewaltigung, oder auch Trennungsschmerz, thematisiert. Tief psychologische Fragen und Antworten gibt es aber nicht. Dazu hat die Geschichte einen zu großen Unterhaltungswert.

Fazit
"Easy" war - nach meiner Einlesezeit - echtes easy Reading, das mir großen Spaß gemacht hat. Lucas, ein herziger Bad Boy (der definitiv nicht richtig bad ist) und eine angenehme und teils lustige Jacqueline machen "Easy" genau zu der College- oder Highschool-Lovestory, die Freunde dieses Genres gerne lesen. Schöne Geschichte mit einem wunderschönen und passenden Schlusssatz!

© Damaris Metzger, damarisliest.de