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Mittwoch, 23. Januar 2019

| Anzeige | "Heartless" und Hexen in (Jugend)-Romanen


Anfang Februar, also schon ganz bald, erscheint "Der Kuss der Diebin" von Sara Wolf, der erste Band der Heartless-Trilogie für alle deutschsprachigen Leser. Das E-Book ist sogar schon erhältlich. Nicht nur durch eine Aktion des Verlages wurde ich darauf aufmerksam. Bereits auf der Frankfurter Buchmesse und beim Sichten der aktuellen Vorschau lief mir das Buch über den Weg. Irgendetwas an der Beschreibung, des Klappentextes, zog mich an und hat mich aufmerksam gemacht. Es geht um Zera, eine Herzlose, denn ihr Herz befindet sich wortwörtlich in der Gewalt einer Hexe.

Und da hätten wir auch schon mein Stichwort: Hexe. Es ist nämlich so, dass Bücher mit Hexen nicht zu meinen bevorzugten im Genre Fantasy gehören. Noch mehr Abneigung hege ich nur noch gegen Wasserwesen. Irgendwie machen mich Romane, die Hexen thematisieren, argwöhnisch. Schon im Märchen konnte ich die Hexe, die ausnahmslos als böse dargestellt wird, nicht leiden. Das klischeehafte Bild der warzig-schrumpeligen und grausamen Alten hält sich bei mir bis heute.
Dabei können mir die vergangenen Lesejahre das Gegenteil beweisen. Folgende (Jugend)-Romane, in denen Hexen eine Haupt- oder Nebenrolle spielen, haben mir sehr gut gefallen und widerlegen das ungute Gefühl, das ich habe, bevor ich zu Büchern mit diesen Fantasywesen greife.


  

"Töchter des Mondes: Cate" handelt von drei Schwestern, Hexen, von deren Kräften Ende des 19. Jahrhunderts niemand erfahren darf. Sie leben immer in Sorge aufzufliegen. Verbannung und Tod drohen. Dieses Buch begann ich sehr verhalten und war schon bald von der Entwicklung verzückt. Wirklich toll!
Ganz klassische Fantasy und ein Fest für jeden Leser dieses Genres ist "Das dunkle Herz des Waldes". Die historisch-düstere Handlung hat mich immer wieder überrascht. Ein Mädchen aus einem beschaulichen Dorf, das vom Dunklen Wald bedroht ist, wird von einem Zauberer, dem Schutzherren des Tals, in Dienst genommen und als Hexe ausgebildet.
Nach dem Lesen habe ich "Salt & Storm: Für ewige Zeiten" gerne weitergegeben, hatte aber eine gute Zeit damit. Die historische Fantasygeschichte spielt auf einer Walfanginsel. Avery Roe lebt in der Hütte ihrer Großmutter, bei der die Menschen Schutzzauber und Talismane erbitten. Avery möchte die nächste Roe-Hexe werden.


   

Bei "Witch Hunter" wird schon am Buchtitel deutlich, mit was man zu rechnen hat. Auch dieses Buch spielt vor einem historischen Hintergrund (der perfekt mit der Fantasy harmoniert) und thematisiert den Kampf zwischen Hexen und Hexenjägern. Mit dem Buch hatte ich allerbeste Lesestunden, schön schmökerig und taff. Es gehört zu meinen Lieblingen.
Ein angestaubtes Hexenklischee sucht man in "Die Seelen der Nacht" vergeblich. Das Buch liest sich, obwohl auch Vampire darin vorkommen, modern. Diana ist Historikerin, dass in ihren Adern das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie zu ignorieren. Irgendwann kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen.
Wer ein besonderes Leseerlebnis sucht, der wird bei "Alle Vögel unter dem Himmel" fündig. Hier geht es um die Freundschaft zwischen einer Hexe und einem Nerd. Das wurde zuweilen recht spleenig und unkonventionell umgesetzt. Außerdem mischen sich hier Fantasy und Science-Fiction. Ich war beeindruckt.
In "Chroniken der Unterwelt: City of Bones" sind Hexenwesen ein fester Bestandteil der Handlung, deren Bedeutung nimmt mit der Zeit immer mehr zu. Das Buch hat mich damals förmlich umgehauen und die komplette Reihe gehört auch heute noch zu meinen liebsten.


"Heartless: Der Kuss der Diebin" von Sara Wolf - 18,99 € (HC) - z. Zt. 6,99 € (E-Book) - Ravensburger Buchverlag

Als eines der nächsten Bücher steht also "Heartless: Der Kuss der Diebin" auf meinen Leseliste. Und ich freu mich total darauf, ganz egal welche Gefühle Bücher, in denen Hexen vorkommen, bei mir auslösen. Alleine schon die genannten und gelesenen Romane sollten meine Vorurteile widerlegen.

In "Heartless" gibt es eine Welt der Hexen und eine Welt der Menschen. Die Hauptprotagonistin, Zera, ist keine Hexe. Seit ihr Herz aber in der Gewalt einer Hexe ist, ist Zera als Dienerin gebunden. Will sie ihre Freiheit zurück, muss sie für die Hexe ein anderes Herz stehlen. Und das soll ausgerechnet das des Kronprinzen Lucien sein. Um nahe genug an den Prinzen heranzukommen, tarnt sich die selbstbewusste Zera als Heiratskandidatin und nimmt an der Brautwahl im Palast teil. Doch Prinz Lucien hat bisher jede Kandidatin abgelehnt ...

Hört sich so an, als könnte "Der Kuss der Diebin" tatsächlich ein großer Lesespaß werden. Ich bin jetzt schon neugierig, ob ich das Buch zu den Romanen zählen kann, mit denen ich, trotz Hexen, eine gut Zeit hatte.


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