cbt (März 2012), Band 1,
Taschenbuch, 272 Seiten,
7,99 € [D]
Taschenbuch, 272 Seiten,
7,99 € [D]
In der Nacht zu ihrem 17. Geburtstag lernt die eigenwillige Frieda jemanden kennen, den sie einfach nicht vergessen kann: Jeffer, einen gut aussehenden, rebellischen Jungen und – wenn sie den warnenden Stimmen glauben soll – Herzensbrecher. Als ihre Eltern verreisen, schlägt Frieda all die wohlmeinenden, vernünftigen Ratschläge in den Wind und zieht kurzerhand bei Jeffer ein. Gemeinsam feiern sie, hören Musik, reden bis tief in die Nacht – nicht mehr. Beide spüren, dass sie etwas wirklich Besonderes verbindet, doch genau das macht ihnen Angst, zumal Frieda nicht versteht, was dieser ungewöhnliche Junge an ihr findet. Schließlich ist es genau ein Kuss, der alles verändert … (Text- und Bildquelle: cbt Verlag)
Ich wünsche mir plötzlich, wir wären bei dem Konzert geblieben. Wir hätten die ganze Nacht getanzt und gelacht und hätten uns gegen fünf Uhr früh aus den Augen verloren [...]. Vielleicht hätten wir uns am nächsten Tag angerufen oder eine SMS geschickt [...]. Aber so - wir sind hier, im Bett, viele Möglichkeiten bleiben uns da nicht. - S. 69
5 zusammenfassende Sätze zum Buch
- An dieses Buch ging ich mit der Erwartung "wird sicher nett, verliebt und schmökerig" - das lag wahrscheinlich am etwas weichgespülten Cover, das zwar schön ist und zudem eine Szene aus dem Buch zeigt, die Erwartungen aber etwas in falsche Bahnen lenkt. Gleich vorab: Das Buch ist besser, meine Erwartungen wurden übertroffen! Rockig und gar nicht kitschig, hat Patrycja Spychalski eine Geschichte geschrieben, die mir auch jetzt noch ständig in Gedanken ist.
- Teilweise las ich das Buch wie im Rausch und natürlich innerhalb eines Tages, die Geschichte über Frieda und Jeffer zieht einen in ihren Bann. Man fühlt sich, als hätte man das alles so ähnlich schon einmal erlebt - Musik, Bier, viele Zigaretten, Konzerte, Partys, aber auch ruhige Gespräche, Sternenhimmelbetrachung vom Dach und Kuscheln im Bett - man erkennt sich einfach wieder.
- Die einfache und jugendlich gehaltene Sprache bedarf einer kurzen Einlesezeit, unterstützt dann aber konsequent das Gesamtkonzept des Buches. Sie ist locker, teils umgangssprachlich, ohne vulgär zu wirken oder zu nerven.
- Frieda und Jeffer - so normal und verstanden, aber gleichzeitig gehemmt und unverstanden. Ein Konflikt, der hier vollständig funktioniert. Frieda wirkt zurückgezogen, ist trotzdem sehr schlagfertig und kumpelhaft, manchmal auch bockig und direkt. Meine Sympathie hatte sie sofort (Montag, erste Stunde, Französisch. Ich kann diese Sprache nicht leiden, sie ist übertrieben, künstlich, nervig. S. 21 - jep, meine Worte!) Jeffer, der coole Ladysman mit Rockstarallüren, ist sweet und hat einem Ruf, der ihm vorauseilt. Mal stellt er Frieda Blumen ins Zimmer und kocht für sie, mal zeigt er sich von einer Seite, bei der man nur den Kopf schütteln möchte. Die Gefühle der beiden füreinander sind schnell klar - trotzdem sind sie gehemmt. Ob verständlich oder nicht - zum Verzweifeln!
- Die Geschichte dreht sich vollständig um die Handlung zwischen Frieda und Jeffer. Sie ist nicht mit unnötig vielen Personen vollgeladen und wunderbar witzig und spritzig. Spätestens wann man den originalen Buchtitel "Ich würde dich so gerne küssen" im Buchtext findet, berührt sie das Herz (und sorgt gegen Ende genau in demselben für manchen Schmerz).
5 Adjektive, die mir spontan zu diesem Buch einfallen
rockig, subjektiv-romantisch, sexy-normal, lässig und problematisch
Zusammengefasst vom Fazitbär:
Bei "Ich würde dich so gerne küssen" kann es passieren, das man das Buch nach dem Lesen noch etwas in den Händen hält, um das Gelesene sacken zu lassen. Es hat mich mitgerissen, was vor allem der herrlichen Musik und der authentischen Darstellung von Frieda und Jeffer geschuldet ist. Die Geschichte wird zu einem guten, wenn auch sehr konsequenten Ende gebracht. Die Folgehandlung liegt in der Fantasie des Lesers. Musikfans und Freunde von etwas anderen, romantischen Lovestorys - lesen!
Rock on!!
© by Damaris liest.