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Montag, 30. Dezember 2013

Review zu "Für immer zwischen Schatten und Licht" von Kira Gembri



CreateSpace/Kira Gembri (Dezember 2013), Band 2,
Kindle E-Book oder TB, 358 Druckseiten,
E-Book z. Zt. 3,99 € [D]
TB 10,99 € [D]


Fünf Monate nach der verhängnisvollen Nacht im Steinbruch ist Lily mit Rasmus immer noch überglücklich. Nun will sie ihm endlich die "drei magischen Worte" sagen. Welche Gelegenheit wäre dafür wohl passender als ein Schulausflug zum Zelten? Die romantische Stimmung wird jedoch durch eine unheilvolle Nachricht zerstört: Abermals droht ein Kampf zwischen Schatten und Licht. Dann taucht auch noch ein verflixt hübsches Mädchen aus Rasmus‘ Vergangenheit auf, und die Situation beginnt, Lily endgültig über den Kopf zu wachsen ... (Text- und Bildquelle: Kira Gembri)


Meine Meinung
Es war einmal, im Juni 2012 ... da veröffentlichte Kira Gembri ihr Buch "Verbannt zwischen Schatten und Licht" als E-Book sowie als Taschenbuch ... und das Buch wurde ein Erfolg!
Aber das ist doch auch ganz logisch. Vollkommen zielgruppenorientiert enthielt "Verbannt ..." eine süße und sehr humorvolle Geschichte im Mädchen-trifft-auf-mysterösen-Jungen-Stil. Das war damals sehr angesagt - und ist es heute noch. Und die Geschichte hatte zudem den großen Vorteil abgeschlossen zu sein. Ein Einzelband wird, inmitten duzender Endlosserien, immer wieder gerne gelesen.
Umso überraschter war ich, als bekannt wurde, dass es zu "Verbannt" eine Fortsetzung geben würde. Jetzt ist es also soweit. "Für immer zwischen Schatten und Licht" kann seit Dezember 2013 käuflich erworben werden. Ist es ebenso gut wie sein Vorgänger? Es ist besser! "Für immer ..." hat eine tollen Plot mit viel Humor, noch greifbarere Charaktere, viel Spannung ohne Längen und dazu diverse Hach-und-Kribbel-Momente. Weil es nicht viel mehr zum Buch zu sagen gibt, könnte meine Rezension hier eigentlich enden. Aber nein, es macht einfach zu viel Spaß über das Buch zu schreiben.

Lily und Rasmus sind auch hier die Hauptpersonen der Geschichte. In "Für immer" hat die Haupthandlung nicht mehr das Ziel, das Geheimnis eines mysteriösen Jungen aufzudecken, dieses ist seit dem Vorgängerband schon bekannt. Kira Gembri konnte sich also eine uneingeschränkt neue Geschichte überlegen, und dies kommt eindeutig auch den Charakteren zugute.
Lily hat ihren Pech-Charme und eine gewisse Tollpatschigkeit behalten, ist aber trotzdem reifer und greifbarer als noch in "Verbannt". Ebenso ihre Freundin Jinxy. Sie ist in "Für immer" eine echte Freundin und nicht nur frech und crazy. Diese verrückte Huhn muss man einfach mögen!
Rasmus finde ich sehr klasse! Er hat einen gewissen Schmacht-Faktor für die LeserInnen, ohne dass es kitschig wirkt. Dazu ist er sehr cool, dennoch fürsorglich und liebevoll. Trotzdem hat auch Rasmus seine Schwächen, kann körperlich und seelisch verletzt werden. Das macht ihn echt.

Auch wenn es zwischen Rasmus und Lily schon mal kracht, stimmt doch die Grundchemie zwischen den beiden. Für mich als Leserin war diese auch unerschütterlich, egal welche Hindernisse im Laufe der Geschichte auch kommen mögen. In Bezug auf die Lovestory geht "Für immer" einen Schritt weiter, als die jugendliche Zielgruppe das von gängigen Romantasy-Geschichten erwarten dürfte. Es kribbelt und knistert wunderbar, ist aber natürlich sehr süß und jugendgerecht umgesetzt - und das ist gut so!

Wie schon beim Vorgänger, ist auch hier der Handlungsort, bzw. die Stadt, nicht genau definiert. Macht aber nichts. Für die Story ist diese Tatsache überhaupt nicht notwendig. Dafür ist das Buch leselängenfrei und sehr, sehr humorvoll. Ich hatte so viel Spaß beim Lesen (in jedem Kapitel!), dass ich lautes Auflachen und vergnügtes Hüpfen nicht unterdrücken konnte (und wollte!). Beim Stichwort "Kuchen" werdet ihr verstehen, was ich meine. Absolut köstlich!

Leser, die ein Buch auf Vorhersehbarkeit lesen, werden bei "Für immer" sicherlich Dinge finden, die man voraussagen könnte. Ich selbst war in diesem Bereich völlig unbedarft. Somit kamen einige Wendungen für mich auch ganz schön überraschend. Spannung ist immer vorhanden, wird aber am Ende so gekonnt gesteigert, dass man das Buch, bzw. den E-Reader, nicht mehr weglegen mag.
Auch die Geschichte von "Für immer" ist abgeschlossen. Beim Schlusssatz darf noch einmal kräftig geschmunzelt werden, und ich hatte am Ende dieses Rundum-Zufrieden-Gefühl, dass einen nach besonderen Geschichten meist erwartet.

Fazit
"Verbannt zwischen Schatten und Licht" ist toll! "Für immer zwischen Schatten und Licht" ist besser! Ich hätte im Voraus nicht gedacht, dass ich dies sage, aber es stimmt. Der Plot ist ausgefeilt-durchdacht, die Geschichte längenlos und spannend. Das Sahnehäubchen ist wohl die völlig unverkitschte, aber süße Lovestory und ein exzellenter Humor, den nur wenige Autoren so gut zwischen die Zeilen schreiben können. Leser von jugendlichen Romantic Fantasy-Geschichten sollten sich das Buch nicht entgehen lassen. Es wird im Regal oder auf dem Reader bleiben - für immer!

© Damaris Metzger, damarisliest.de



Reiheninfo Zwischen Schatten und Licht-Dilogie:

Band 2 "Für immer zwischen Schatten und Licht"

Freitag, 27. Dezember 2013

Rezension zu "Das Rosie-Projekt" von Graeme Simsion



Verlag: Fischer Krüger (Juli 2013)
Originaltitel: The Rosie Project
Übersetzer: Annette Hahn
Reihe: -
Ausführung: Hardcover/SU, 352 S.
ISBN: 978-3810519511
18,99 € [D]

Genre: Belletristik, Liebesroman

© Cover- und Zitatrechte: Fischer Krüger


Das Thema
Don Tillman ist Wissenschaftler am Institut für Genetik in Melbourne/Australien. Durch seinen besonderen Charakter fällt es ihm schwer in seinem sozialen Umfeld freundschaftliche Bekanntschaften zu schließen - eine feste Freundin oder gar Ehefrau ist nicht in Sicht. Und so beschäftigt sich Don häufig mit der Frage, wie er die für sich perfekte Ehefrau finden könnte. Denn eines ist klar, sie muss auf jeden Fall seinen (hohen!) Ansprüche genügen. Mehr durch Zufall fliegt Don die Lösung zu. Er beschließt sein "Ehefrauenprojekt" mittels eines wissenschaftlich ausgearbeiteten Fragebogens zu starten. Anhand diesem will er potentielle Frauen für sich finden oder unpassende sofort aussortieren. Und dann begegnet er Rosie ...

Die Rezension

Der Anfang: Ich denke, ich habe eine Lösung für das Ehefrauenproblem gefunden.

Bücher mit besonderen Charakteren, die durch ihr Anderssein beeindrucken, faszinieren seit jeher in der Literatur und auch im Film. So haben sich beispielsweise die Darsteller der Bridget Jones oder auch Forrest Gump sofort in die Herzen der Leser und Zuschauer gespielt. Jetzt präsentiert Graeme Simsion mit Don Tillman und dem "Rosie-Projekt" einen Charakter, der mit seiner verschrobenen und besonderen Art das Leserherz im Sturm erobert. Wen wundert es da, dass Hollywood bereits den entsprechenden Film plant? Oh ja, das Buch wird gehypt. Pressestimmen überschlagen sich und mit dem Erscheinungstermin ist es in keiner Buchhandlung mehr zu übersehen. Unabhängig davon, kann die Frage, ob man das Buch lesen sollte, ganz klar mit Ja beantwortet werden.

Als ich mich zum Schlafengehen fertigmachte, spürte ich ein starkes Bedürfnis, Rosie anzurufen, um ihr von meinen Fortschritten zu berichten. Rational betrachtet, war das überhaupt nicht nötig, denn es ist verschwendete Energie, zu berichten, ein Projekt verlaufe nach Plan, was ja der normalen Grundannahme entspricht. Die Vernunft siegte. Gerade noch. - S. 140

Don plant sein Leben ganz genau, in der Tat minutiös. Er ist sehr rational, verschwendet nie unnötige Energie auf nicht relevante Gespräche oder Informationen und isst sogar an jedem Wochentag das Gleiche, um eine bestmögliche Zeitersparnis zu erzielen. Das macht ihn nicht nur zu einem sehr verschrobenen Menschen, sondern lässt ihn geradezu pedantisch wirken. Dabei ist Don hochintelligent. Im Laufe der Geschichte stellt er sich selbst die Frage, ob er nicht an einer Form des Asperger-Syndroms, bzw. an Autismus leidet. Und trotzdem ist Don so liebenswert, auf seine Art, dass man ihn mit jeder Seite mehr ins Herz schließt. Die Ich-Form, mit der er seine Geschichte erzählt, trägt dazu maßgeblich bei.

Schon der Buchtitel verrät, dass Don früher oder später Rosie über den Weg läuft. Sie ist tatsächlich ein echter Gegenpol zu seinem Charakter, aber nicht auf eine übertriebene Art. Rosie ist Studentin der Psychologie, freundlich-direkt, Vegetarierin (!) und Raucherin (!) - für Don ist sie ein komplettes Ausschlusskriterium für eine potentielle Ehefrau. Dennoch haben die beiden einen gewissen Draht zueinander, auch über ein Projekt, an dem sie zusammen arbeiten, hinaus. Rosie sagt Don klar, wann sein Verhalten sie stört, das bringt ihn zum Nachdenken.

"Das Rosie-Projekt" ist kein offensichtlich romantisches Buch. Kitsch, Knutschereien oder gar Erotik wird man hier nicht finden. Dafür verspürt man eine Art unterschwellige Romantik und eine Echtheit, die die Personen fest an den Leser bindet.
Der Sprachstil ist anspruchsvoll, die Ausdrucksweise von Erzähler Don gehoben, teils auch durch Fremdwörter. Gegen Ende weiß die Geschichte richtig zu ergreifen, in einigen Punkten wird man überrascht, andere sind vorhersehbar. Don hinterfragt seinen Charakter und die Wirkung, die er auf außenstehende Menschen hat, bleibt aber dennoch er selbst. Das ist wunderbar!

Das persönliche Fazit
"Das Rosie-Projekt" hat mich in allen Belangen positiv überrascht und meine Lesestunden bereichert. Die anspruchsvoll-gehobene Sprache und der feine Humor machen das Lesen zu einem ergreifenden Erlebnis und Don Tillman zu einem echten Original der Literatur. Diese Liebesgeschichte ist anders, etwas schräg, sehr liebenswert und sprüht dabei vor Originalität. Eine ganz klare Leseempfehlung für 2014 (und darüber hinaus!). Ich verspreche wunderbare Lesestunden. Auf keinen Fall verpassen! 5 Sterne.
Aufmachung: 4 / 5
Handlung: 4,5 / 5
Charaktere: 5 / 5
Lesespaß: 5 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Freitag, 20. Dezember 2013

Auf die Wunschliste! - Neuerscheinungen im Januar 2014

Für alle, die noch nicht wissen, für welche Bücher es sich lohnt, die zu Weihnachten ergatterten Buchgutscheine einzulösen. Schlimm (nein, schön!), wenn man so durch die Vorschauen diverser Verlage stöbert. Die Wunschliste darf wachsen, denn das Jahr 2014 beginnt ja erst. Für den Januar waren es "nur" 11 Bücher, die mir von den Verlagsseiten entgegengelacht haben. Dafür heißt es jetzt auch für fast alle: Ab auf die Wunschliste! (oder auch: Ab ins Regal!)


Dystopien - Fantasy

(erhalte genaue Buchinfos mit einem Klick auf das jeweilige Cover)



Zersplittert von Teri Terry ... ist der zweite Band der Gelöscht-Trilogie ("Gelöscht"-Rezension). Ein super Buch und ein sehr eindringliches Leseerlebnis. Band 2 ist ein Musst-Read!
Requiem von Lauren Oliver ... ist der Abschlussband der Amor-Trilogie ("Delirium"-Rezension). Band 1 ist ein Lieblingsbuch von mir, Band 2 wahnsinnig gut! "Requiem" gehört zu den von mir am meisten erwarteten Büchern 2014.




Dark Angels' Summer: Das Versprechen von Beate & Susanne Hanika ... ist eine Taschenbuch-Neuerscheinung (mit sehr gelungenem Cover!) und der erste Band der Dark Angels'-Trilogie ("Dark Angles' Summer" Rezension). Die komplette Trilogie steht bei mir als Hardcover im Regal. Für mich beste deutsche Urban Fantasy!
Echt mieses Timing von Marha Brockenbrough ... ist wohl ein lustiges, vielleicht freakiges Urban Fantasy Roman, bei dem ein Schutzengel meist besseres zu tun hat, als auf seine Schutzbefohlene aufzupassen. Mich sprach es sofort an.
Plötzlich Prinz: Das Erbe der Feen von Julie Kagawa ... ist nach der großartigen Plötzlich Fee-Reihe ein Muss-Muss-Muss! Im ersten von (bisher) zwei Bänden spielt Meghans Bruder Ethan die Hauptrolle.


Romane - Spannung - Lovestorys

(erhalte genaue Buchinfos mit einem Klick auf das jeweilige Cover)



Berührt von Robin Lyall ... ist eine Einzelband/realistische Lovestory und spricht mich mit seinem Titel und dem Cover sehr an. Eine Studentin lernt zwei junge Männger kennen, die sie beide in ein tiefes Gefühlschaos stürzen, bzw. sie auf erotische Gedanken bringen. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 16 Jahren, also nicht  für die jungen jugendlichen Leser.
Herz aus Glas von Kathrin Lange ... ist der Beginn einer Romantic Thrill-Trilogie für Jugendliche und junge Erwachsene. Das Buch wurde mir im Oktober bei einem Workshop vom Arena Verlag vorgestellt. Schon nach dem Anfangssatz war klar, dass ich das lesen will!
Was ich dich träumen lasse von Franziska Moll ... ist ebenfalls eine realistische Lovestory und ein Einzelband. Das Buch soll sehr zu Herzen gehen, behandelt Schmerz und Liebe.



Der eine Kuss von dir von Patrycja Spychalski ... ist zwar ein Folgeband ("Ich würde dich so gerne küssen" High Five), kann aber, meines Wissens, auch als Einzelband gelesen werden. "Ich würde dich so gerne küssen" gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Die rockig-anders-echte Lovestory hat sich tief in mein Herz gepflanzt. Kann kaum erwarten, wie es mit Frieda weitergeht.
Herzklopfen auf Französisch von Stephanie Perkins ... ist eines der schönsten und herzigsten Jugendbücher (Facebook Kurzspot), die ich 2013 gelesen habe. Meine Ausgabe ist zwar vergriffen, aber das Buch wird jetzt - mit neuem Cover - wieder veröffentlicht. Lesen!!
Schmetterlinge im Gepäck von Stephanie Perkins ... ist von der gleichen Autorin wie "Herzklopfen auf Französisch", aber eine eigenständige Geschichte/Einzeltitel. Weil ich von ihrem ersten Buch so begeistert war, ist auch dieses ein Lesemuss!


Das sind sie, meine Highlights für den Januar 2014. Jetzt stellt sich nur die Frage, welches Buch man zuerst lesen soll. Welche Bücher wandern auf eure Wunschliste?


Auf die Wunschliste!

Donnerstag, 19. Dezember 2013

High Five - 5 Sätze/5 Adjektive zu "Die Große Wildnis" von Piers Torday



cbj (November 2013), Band 1,
Hardcover/SU, 384 Seiten,
16,99 € [D]


In einer Welt, in der keine Tiere mehr existieren, kommt sich auch der 12-jährige Kester manchmal vor wie der Letzte seiner Art. Zumindest in dem Mentorium für Problemkinder, in dem er lebt und wo alle so tun, als sei mit ihm etwas nicht in Ordnung. Als er dann auf einen Schwarm sprechender Tauben trifft, denkt Kester, jetzt werde er völlig verrückt.
Aber diese Tiere haben ihm etwas mitzuteilen. Sie befreien Kester und bringen ihn in die Wildnis zu einem Ort, an dem die letzten wilden Tiere verborgen vor der Welt überlebt haben. (Text-, Cover- und Zitatquelle: cbj Verlag)


Früher konnte ich ganz normal sprechen, so wie alle anderen auch. Ma und ich haben ziemlich viel miteinander geredet, Pa und ich nur ein bisschen. Jetzt ist es so, als müsste ich die schwierigste Sprache der Welt wieder neu erlernen. - S. 11


5 zusammenfassende Sätze/Punkte zum Buch

  1. Am Anfang war ich begeistert! Das Cover, die Innengestaltung, das Szenario - wow! Empfohlen wird das Buch ab 10 Jahren, es spricht also eine jüngere Leserschaft an. Gerade diese Bücher haben oft einen ganz besonderen Zauber und ziehen mich, als erwachsenen Leser, magisch an. Leider wurde meine anfängliche Begeisterung mit jedem Buchviertel mehr gedämpft. Und auch wenn ich das Buch durch die Augen der Zielgruppe betrachte, gab es am Ende doch einiges, mit dem ich nicht vollkommen zufrieden war.
  2. Piers Torday arbeitete als Theaterproduzent und Dramatiker. Man merkt, dass er diese Erfahrungen in sein Buch fließen lässt. Das dystopische Szenario, verbunden mit einer Rettungsaktion bedrohter, sprechender Tiere (Kester hat die Gabe mit den Tieren in Gedanken zu sprechen) ist gewagt, funktioniert aber sehr gut. Vor allem bei Kesters Anfangserzählungen kommt schnell Gänsehautfeeling auf.
  3. Kester, der 12-jährige männliche Hauptprotagonist, erzählt die Geschichte in der Ich-Form (Präsens). Obwohl er, seit seine Ma gestorben ist, nicht mehr sprechen kann, kann man sich wunderbar in ihn hineinversetzen. Durch ihn wird das Buch gerade auch für Jungen zu einem interessanten Lesestoff. Probleme bereiteten mir dann eher die Tiere. Warum? Weil ich sie nicht mochte. Nicht den altklugen Hirsch, nicht das vorwitzige Wolfskind, nicht die divenhafte Katze und vor allem nicht die komischen Tauben. Der Witz der kleinen Maus, die in jeder Situation einen anderen Tanz aufführt, kam bei mir überhaupt nicht an. Ich betone, auf junge Leser mag das anders wirken, für mich verhielten sich die Tiere meist kontrovers und haben mich genervt.
  4. Nach dem eindringlichen und guten Anfang, wird das Buch sehr rasant und auch spannend. Kester und die Tiere stolpern auf ihrer Mission von einer Gefahrensituation in die nächste. Das zieht sich bis zum Ende so durch, ist mitunter sehr hart und zerrt ganz schön an den jungen Lesernerven. Auftauchende Erwachsene haben alle "einen an der Waffel", agieren böse oder gruselig. Manchmal scheint die Situation so ausweglos, dass man eine erfolgreiche Mission nicht nur einmal infrage stellt. Die Grundstimmung wirkt pessimistisch. Für mich sind das keine ideale Vorraussetzungen für die angesprochene Zielgruppe.
  5. Das Buch liest sich durch die große Schrift so flott, dass man schnell am Ende der 380 Seiten angelangt ist. Obwohl es der Beginn einer Reihe (Trilogie?) ist, könnte diese Geschichte abgeschlossen sein - wenn da nicht im letzten Absatz schon wieder neue Gefahr am Horizont aufziehen (sprichwörtlich!) würde. Der Schluss wirkte auf mich hart und steril, ganz anderes, wie man das bei einem Abenteuer mit Tieren erwarten würde. Das Buch hat was, und dennoch bleibt bei mir ein etwas schaler Nachgeschmack zurück.

5 Adjektive, die mir spontan zum Buch einfallen

dystopisch, gefährlich, kontrovers, nicht lustig und sehr speziell


Zusammengefasst vom Fazitbär:
Noch immer bin ich hin- und hergerissen, wenn ich das Buch Revue passieren lasse. Ich möchte es mögen, weil es im Grunde etwas Besonderes, wenn auch sehr speziell, ist. Die Definition der "Großen Wildnis" ist eigentümlich. Interessant dürft es vor allem für eine junge männliche Zielgruppe sein. Ein schaler Nachgeschmack bleibt am Ende doch. Die pessimistische Grundstimmung und die kontrovers agierenden Menschen und Tiere sind nicht sehr vorteilhaft gewählt. Selbst der vermeintlich "positive" Schluss stimmt nicht komplett zufrieden. Das erwartete märchenhaft-besondere Jugendbuch platziert sich am Ende nur im unteren Mittelfeld. Bedauerlich!


© by Damaris liest. 

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Tausche Kindle gegen Wunschbuch - Die Auslosung



Vor einer Woche habe ich HIER meinen zweiten Kindle 4 E-Reader zum Tausch angeboten. Als Tauschobjekt sollten mir Bücher aus meiner Wunschliste angeboten werden. Die Ausführung, der Preis, ob neu oder nicht - das war komplett egal. Denn meine Wunschliste ist immer aktuell und ich freue mich über jedes Buch, dass ich davon erhalte.


Ganze 57 Teilnehmer wollte mit mir Buch gegen Kindle tauschen. Angeboten wurde mir fast alles, vom 1,99 € E-Book bis zur 18,99€ Neuerscheinung. Ausgelost wurde natürlich fair mit Random.org, es gab ja leider nur einen Kindle, den ich tauschen wollte ...


Random.org hat den Tauschpartner mit der Nummer 57 ausgelost.





Melanie S.
(Benachrichtigung per E-Mail)


Herzlichen Glückwunsch Melanie! Du bekommst meinen Kindle 4 noch vor Weihnachten.



Im Tausch bekomme ich von dir "Plötzliche Prinz: Das Erbe der Feen" sobald es im Januar 2014 erschienen ist.



Vielen Dank an alle, die mit mir tauschen wollten. "Der Vampir, den ich liebte", "Seelenkuss" und "Ewiglich die Liebe" wurden mir am häufigsten zum Tausch angeboten. Es hat mir großen Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf weitere Aktionen (sobald ich die passende Idee habe).

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Tausche Kindle gegen Wunschbuch ...



Lange habe ich überlegt, ob ich diese Aktion noch vor Weihnachten machen will. Aber ja, ich will! Denn Weihnachten ist eine Zeit um zu Geben (und in diesem Fall auch um zu Nehmen). Darum passt meine Kindle-Tauschaktion ganz gut.


Biete Kindle, wünsche mir ein Buch! 
Die Verlosung erfolgt unter allen, die mir bis zum Ende der Aktion ein Buch von meiner Wunschliste als Tausch anbieten. (Nähere Infos zum Kindle am Ende dieses Beitrags)


Die Regeln: 

1. Schaue dir bis zum 18.12. meine Amazon-Wunschliste an und überlege dir, welches Buch du mir im Tausch für meinen Kindle anbieten möchtest.

Die Wunschliste findest du in der rechten Sidebar oder hier:



2. Der Preis des Buches ist völlig egal! Es muss nicht einmal neu sein (aber in gutem Zustand bitte) und du kannst es natürlich kaufen/besorgen, wo du möchtest. Je teurer, desto besser die Chancen gilt hier nicht. Am Ende der Aktion wird unter allen Teilnehmern gerecht ausgelost. Das Buch ist somit auch für mich eine Überraschung.

3. Sollte ein Buch jetzt noch nicht verfügbar/erschienen sein, macht das gar nichts. Ich kann warten! Solltest du die Tauschaktion gewinnen, bekommst du den Kindle noch vor Weihnachten zugeschickt (innerhalb Deutschlands, der Postweg nach Österreich und in die Schweiz dauert länger, und natürlich unter der Vorraussetzung, dass ich bis zum 19.12. deine Adresse habe). Das Buch schickst du mir ggf. einfach nach dem Erscheinungstermin. Hier gilt das Vertrauensprinzip.

4. Trage deine Buchauswahl in das folgende Formular ein - und schon bist du im Lostopf für die Kindle-Tauschaktion.


Das Gewinnspielformular ist abgelaufen/beendet


Allen Teilnehmern wünsche ich viel Glück!


Infos zum Kindle: Der Kindle 4 (silbergrau) wird abgegeben, weil ich 2 Stück besitze. Er ist in neuwertigem Zustand, ohne Kratzer und Macken. Natürlich läuft er fehlerfrei und hat optisch und technisch keine Mängel. Er ist komplett zurückgesetzt und kann sofort auf einen neuen Benutzer angemeldet werden. Um Bücher auf den Kindle zu laden ist ein Amazon-Account und eine Eingabe dieser Daten im Kindle erforderlich. Gekauft habe ich das Gerät im Januar 2012, direkt bei Amazon. Ende Juni 2012 wurde er vom Amazon-Kundendienst durch ein nagelneues Gerät ausgetauscht (ich war sehr pingelig und hatte eine Kleinigkeit reklamiert). Geliefert wird der Kindle in der Originalverpackung, mit Schutzfolie und allem Originalzubehör. Eine Garantie gewähre ich persönlich in keinem Fall!


Das Kleingedruckte: Jeder kann mitmachen. Wenn ihr unter 18 Jahre alt seid, benötigt ihr für die Teilnahme das Einverständnis eurer Eltern. Jeder darf nur ein Mal teilnehmen. ACHTUNG: WER MEHR ALS EIN MAL TEILNIMMT, WIRD VOM GEWINNSPIEL AUSGESCHLOSSEN. Gewinne von Damaris liest. werden nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz versandt. E-Mail Adressen werden sofort nach Beendigung gelöscht. Reine Gewinnspielblogs sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Auslosung erfolgt über Random.org. Teilnahmeschluss ist Mittwoch, der 18.12.2013, 12 Uhr.

ein Klick aufs Bild vergrößert

Montag, 9. Dezember 2013

Review zu "Die Jäger der Nacht" von Andrew Fukuda



Ravensburger Buchverlag (Dezember 2012), Band 1,
Hardcover/SU, 416 Seiten,
16,99 € [D]


Gene hat ein tödliches Geheimnis: Er ist ein Mensch.
Alle um ihn herum sind anders. Sie sehen aus wie Menschen, aber sei lachen nie, sie spüren keine Kälte und scheuen das Tageslicht. Und sie töten normale Menschen wie Gene.
Aber dann wird ausgerechnet er erwählt, an der großen Jagd teilzunehmen. Gejagt werden die letzten Menschen, die unter einer Glaskuppel in der Savanne leben. Gene kann jederzeit auffliegen und selbst zum Opfer werden. Seine einzige Hoffnung ist Ashley June. Doch wenn er sich ihr anvertraut, riskiert er erst recht sein Leben. (Cover-, Text- und Zitatquelle: Ravensburger Buchverlag)


Meine Meinung
"Die Jäger der Nacht" war ein Spontankauf. Und das auch noch recht zufällig, beim Onlinestöbern, denn das Buch wurde nicht groß beworben oder bekannt gemacht. Kaufgrund waren die damals ausschließlich positiven Bewertungen (ganze drei Stück!), die düstere Thematik, die mich sofort ansprach und die ursprüngliche Meinung, dass es sich um einen Einzelband handelt (falsch!). Obwohl man, wenn man den Klappentext so liest, sofort seine Schlüsse zieht, sollte man hier nicht zu voreingenommen an die Geschichte rangehen. Denn diese stellt sich anders dar, als erwartet.

Das Buch beginnt mit einem solchen Wow-Start, dass ich die erste Seite gleich eifrig zwei Mal gelesen habe, um das Gelesene sacken zu lassen. Buchstäblich ab Seite 1 hatten mich die Jäger fest in ihren Klauen. Genial! Es folgt ein hochinteressanter Einblick in Genes Leben und Alltag, der als einziger Mensch komplett unter anderen "Leuten" stattfindet. Beim kleinsten Fehler, sei es Verhalten, Mimik, Geruch, ... (bitte hier eine lange Liste ergänzen), droht Gene aufzufliegen und sofort getötet zu werden. Sein Leben ist also höchst gefährlich und nervenaufreibend. Dieses Gefühl spürt man als Leser so deutlich, dass es sich tief in einem festsetzt. Mir selbst erschien Genes Leben, neben der permanenten Gefahr, vor allem als wahnsinnig ANSTRENGEND. Diese Umstände hält doch kein Mensch aus! Und dann verkompliziert sich die Sachen auch noch .... 

Es wäre so leicht. Zu kapitulieren. Sich in der Pause auf das Fußballfeld zu stellen, in den Finger zu stechen und einen Tropfen Blut heraussickern zu lassen. Zu sehen, wie die anderen auf [...] zustürzten. Das Ende wäre brutal, aber schnell. Und der Tod bot ein Entkommen aus der unerträglichen Einsamkeit. - S. 246

Gene erzählt die Geschichte in der Ich-Form (Präsens). Ganz unabhängig davon, dass es immer wieder klasse ist, einen männlichen Erzähler zu haben, bringt Autor Andrew Fukuda dessen Gefühle auch so gut rüber, dass man live mit ihm zittert. Der Schreibstil ist klar umrissen, einfach und prägnant. Nicht selten hat man Gänsehaut.
Bemerkenswert ist, dass man Genes Namen lange Zeit nur vom Klappentext kennt. Er nennt ihn erst recht spät, weil in der Geschichte alle "Leute" Kennungen statt Namen haben. Abhängig ist das zum Beispiel von ihrer Sitzplatznummer in der Schule.
Die Beschreibung und das Verhalten der "Leute" (ja, in der Geschichte heißen sie einfach Leute), bzw. speziellen Wesen, lässt einen sofort an eine bestimmt blutsaugende Spezies denken. Dieser Name fällt aber nie. Hier sollte man völlig unvoreingenommen sein, es kommt sicher anders als vermutet. Auch hier hat der Autor bei der Charakterisierung ganze Arbeit geleistet, das Gebaren der "Leute" ist einfach nur grotesk.

Viele Aspekte der dystopischen Geschichte sind einmalig. Wenn man sucht, werden sich aber auch hier Vergleiche zu anderen Büchern finden. Savanne/Wüste, Kuppel - schon mal gelesen. Und die Trainingsvorbereitung vor der Jagd (hier könnte man auch eine gewisse Arena einfügen) kommt einem ebenso bekannt vor. Die Gewichtungen liegen aber anders. Und ganz ehrlich, mir war das beim Lesen so was von egal und hat mich nicht gestört.
Beim actiongeladenen Ende kommt man kaum zum Luftholen und der Cliffhanger am Schluss ist ertragbar. Ertragbar aber nur darum, weil der zweite Band der Trilogie bereits in den Startlöchern steht. "Die Jäger des Lichts" erscheint im Februar 2014 beim Ravensburger Buchverlag.

Fazit
Uiiii, dieses Buch war ja der Hit! Ich war während des Lesens sehr angespannt, immer ein Indiz dafür, dass mich ein Buch total gefangen hält und mir sehr gut gefällt. "Die Jäger der Nacht" hat mich fasziniert. Die Geschichte ist spannend, hart und haarsträubend. Dabei ist sie weniger ein Fantasy- oder Endzeitroman, sondern eher eine Dystopie. Die Folgebände sind für mich ein Musst-Read 2014/2015. "Die Jäger der Nacht" sollte man sich unbedingt merken und im Auge behalten - oder besser, sofort lesen!

© Damaris Metzger, damarisliest.de



Reiheninfo Die Jäger der Nacht-Trilogie:

Band 1 "Die Jäger der Nacht"
Band 3, ET 2015?

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Buchzugänge vs. Buchabgänge vs. Geflüster im November 2013

Der November, der ist schon ist vergangen,
die gemütliche Zeit hat wieder angefangen.
Geschmückt ist schon das ganze Haus,
aber Lichterketten, die fallen diesmal aus. (- zu viel Arbeit!)
Meine guten Vorsätze machen Sinn,
denn der SuB, der schmilzt dahin.
Noch etwas Müh', das kann ich toppen
und geh' im Januar dann Bücher shoppen!

Die große Reimkünstlerin bin ich nicht, aber es kam gerade so über mich (huch, das reimt sich ja schon wieder!) Schluss, aus jetzt! Wahrscheinlich bin ich müde - da tendiere ich zuweilen zu Albernheiten.
Apropos Gemütlichkeit: In meinem letztmonatigen Herbstgeflüster hatte ich mir für November und Dezember Gemütlichkeit verordnet. Folglich gibt es hier zur Zeit etwas weniger Rezensionen und Beiträge. Ich genieße die Adventszeit mit der Familie und mehr Lesezeit für mein SuB-Abbauprojekt ist auch drin.


Meine Buchzugänge vom November 2013 - 3 Bücher:



Nur drei Neuzugänge. Gut! Clockwork Princess kam direkt auf den SuB, wo noch die beiden Vorgängerbände der Chroniken der Schattenjäger liegen. Das Buch war ein Muss-Kauf, da ich mir den limitierten Alternativumschlag im passenden Reihendesign sichern wollte (die Option, den letzten Teil im neuen Gesichter-Design neben meine vorhandenen Reihentitel zu stellen, kam für mich nicht infrage!).
Claudias Bücherregal suchte eine ErsatzrezensentIn für Gesetz der Rache. Hier konnte ich nicht widerstehen, da ich den ersten Band, "Artikel 5", klasse fand. Band 2 ist auch schon gelesen und rezensiert und war gut.
Die große Wildnis ist mir schon im Herbstkatalog von cbj aufgefallen. Das Cover dieses Kinderbuches ist einfach wunderbar. Durch das Produkttesterprogramm von Amazon kam ein Leseexemplar davon zu mir. Es wird auch noch im Dezember gelesen.


Buchabgänge - gelesen habe ich im November 9 Bücher: 




+



Rezensionen und Facebook-Kurzspots gibt es zu

Highlights: Nevermore und Solange die Nachtigall singt haben mich sehr mitgerissen und beeindruckt. Das kam bei "Nevermore" ganz unerwartet und mir rumorte das Buch lange im Magen rum. Leider werden die Folgebände nicht übersetzt, aber hier lese ich definitiv auf Englisch weiter. Ich muss, sonst ertrage ich das nicht! Bei "Solange die Nachtigall singt" habe ich mir schon gedacht, dass das Buch eine sehr tiefe Wirkung auf mich haben wird. "Der Märchenerzähler", auch von Antonia Michaelis, hat mich beschäftigt, wie kein zweites Buch und bei der Nachtigall ist sofort dieser unverkennbare Stil, dieses bedrückend mysteriöse Gefühl wieder da. Wunderbar!
Für immer zwischen Schatten und Licht habe ich für die Autorin beta gelesen, damit das Buch nach dem Feinschliff noch im Dezember veröffentlicht werden kann. Es ist der zweite Band von "Verbannt zwischen Schatten und Licht". Ich kann nur soviel sagen - Band 1 war ja schon toll, Band 2 ist noch besser! Spannend, witzig und süß-romantisch. Ich hatte so viel Spaß damit!

Lowlights: Meereschatten habe ich nach der Hälfte zur Seite gelegt. Es begann spannend, wurde dann langweilig, nervig und kitschig. Bei einer permanent Äußerlichkeiten beschwärmenden und nervigen Jugendprotagonistin geht es mittlerweile ganz schnell ohne mich weiter. So etwas will ich nicht mehr lesen.
Paranormal Romance (gewürzt mit etwas Pseudo-Erotik) gefällt mir nur noch in den seltensten Fällen. So ist auch die Gilde der Jäger eine Reihe, die ich nicht weiter verfolge. Obwohl die Reihe viele Fans hat, waren mir Vampire erschaffende Engel doch sehr suspekt. War Engelskuss noch "ganz nett" habe ich mich bei Engelszorn schnell gelangweilt. Und das, obwohl ständig irgendeine Gefahr droht und viel Blut fließt. Auch hier geht es nicht ohne Dauerschwärmereien, das erzengelgottesgleiche Aussehen oder sämtliche Körperteile betreffend. Nö!!


Gerade fällt mir auf, dass ich zur Zeit das 114. Buch in diesem Jahr lese ...

Freitag, 29. November 2013

Rezension zu "Gesetz der Rache" von Kristen Simmons



Verlag: ivi by Piper (Oktober 2013)
Originaltitel: Breaking Point
Übersetzer: Frauke Meier
Reihe: Band 2/3, ab ca. 15-17 J.
Ausführung: Klappenbroschur, 448 S.
ISBN: 978-3492703055
16,99 € [D]

Genre: Dystopie

© Cover- und Zitatrechte: ivi Verlag


Das Thema
Ember und Chase sind beim Widerstand untergekommen. Dort unterstützen sie die Gemeinschaft und übernehmen diverse Aufgaben. Doch die nervenaufreibende Flucht hat ihre Spuren hinterlassen. Ember, und vor allem auch Chase, haben täglich mit ihrer Vergangenheit und den Geschehnissen zu kämpfen.
Ruhe gibt es beim Widerstand keine, die Aufgaben sind gefährlich. Als dann auch noch ein geheimnisvoller Heckenschütze das Federal Bureau of Reformation aufmischt, indem er dessen Soldaten erschießt, drohen die Dinge zu entgleisen. Vom FBR wird eine Liste mit den meistgesuchten Verbrechern veröffentlicht ... und Ember gehört zu den Hauptverdächtigen!

Die Rezension

Der Anfang: Das Wayland Inn lag hinter den Slums am westlichen Ende von Knoxville.

"Artikel 5" gehörte im Frühjahr 2013 zu den Überraschungshits unter den Dystopien. Eine atemlose Flucht mit viel Action, die plausibel Lovestory zwischen Ember und Chase sowie der spannende Weltenentwurf waren eindeutige Stärken des Romans. Nur ein halbes Jahr später veröffentlicht der Verlag nun den zweiten Teil der Trilogie. "Gesetz der Rache" besitzt nicht ganz die mitreißende Klasse seines Vorgängers, setzt die Geschichte dennoch spannend und qualitativ hochwertig fort. Dystopiefans sollten sich diese Reihe nicht entgehen lassen.

Da lag etwas in dem Blick, mit dem Chase mich anschaute, beinahe, als hätte er eine Frage gestellt und wartete nun auf die Antwort. [...] aber was sollte ich sagen? Ich wusste nicht, was wir waren, auch wenn das, was ich fühlte, stark genug war, dafür zu sterben. - S. 137

Mit der Beendigung von Band 1 war ein Zwischenschritt erreicht. Die Geschichte wird dann in "Gesetz der Rache" fast übergangslos weitergeführt. Nur ein Monat ist vergangen, seitdem Chase und Ember sich dem Widerstand angeschlossen haben, der seine Zentrale in einem alten Motel, dem Wayland Inn, hat. Das und die kurze Zeitspanne zwischen der Veröffentlichung der Reihentitel, machen den Einstieg ins Buch leicht. So, als würde man direkt weiterlesen.

Chase und Ember haben sich zwar wiedergefunden, führen erneut so etwas, wie eine feste Beziehung, doch ist das Verhältnis der beiden alles andere als eitel Sonnenschein. Das wäre bei den erlebten Dingen der Vergangenheit auch höchst widersprüchlich. Trotz aller Schwierigkeiten und vielen Angstzuständen, spürt man zwischen den beiden eine beständige Verbundenheit. Vor allem Chase sorgt sich sehr um Ember. Aber es gibt auch Momente, die ihn in seiner ganzen Schwäche zeigen. Ein großer Pluspunkt!
Ember gefällt als Protagonistin ebenso, ihr nervender Touch ist in "Gesetz der Rache" beinahe vollständig verschwunden. Außerdem erweist sie sich in einigen Situationen als sehr toughe Begleitung und als eine Stütze (vor allem für Chase). Einige Freundschaften zu Nebenpersonen werden gefestigt und sind sehr loyal und charakterstark. Ein weiterer Pluspunkt!

Auch wenn in "Gesetz der Rache" allerhand passiert und unvorhergesehene Wendungen zwischen den Seiten warten, ist dieser zweite Teil (vor allem anfangs) nicht ganz so mitreißend wie sein Vorgänger. Dieser Eindruck mag jedoch subjektiv sein, den "Artikel 5" hat in diesem Bereich den Maßstab schon sehr hoch angesetzt. Einige Szenen sind sehr hart, wie bei vielen YA-Dystopien gang und gäbe, eine extreme oder verstörende Grausigkeit findet man aber nicht. Jedenfalls ist die Handlung im Buch superspannend und lässt den Leser nicht nur einmal nägelkauend mitfiebern.
Das Ende selbst ist dann sehr drastisch und mischt die Karten neu. Es kann nicht als vorübergehend abgeschlossen gesehen werden, man möchte den letzten Teil sofort anschließen. Eine wiederum zeitnahe Veröffentlichung des Abschlussbandes wäre herrlich!

Das persönliche Fazit
Nur haarscharf schrammte "Artikel 5" bei mir an einer Höchstwertung vorbei. Auch "Gesetz der Rache" stellte mich durchaus zufrieden. Zwar war ich beim Lesen nicht ganz so atemlos, doch die Story und ihre Entwicklung gefielen mir sehr. Ember und Chase sind auffallend gute Charaktere, ihre Entwicklung und die Umsetzung der Lovestory finden meine volle Zustimmung. Spannend ist das Buch allemal und nach der unvorhergesehenen Entwicklung am Ende ist der Abschlussband einer der Top-Titel 2014. Dystopiemüdigkeit kommt hier keine auf - 4 Sterne!
Aufmachung: 3,5 / 5
Handlung: 4 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 3,5 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de



Reiheninfo Artikel 5-Trilogie:

Band 1 "Artikel 5"
Band 2 "Gesetz der Rache"
Band 3 - ET 2014

Donnerstag, 14. November 2013

Rezension zu "Frostblüte" von Zoë Marriott



Verlag: Carlsen (Oktober 2013)
Originaltitel: FrostFire
Übersetzer: Claudia Max
Reihe: - , ab ca. 14 J.
Ausführung: Klappenbroschur, 464 S.
ISBN: 978-3551312709
14,99 € [D]

Genre: High Fantasy

© Cover- und Zitatrechte: Carlsen Verlag


Das Thema
Frost ist seit ihrem achten Lebensjahr auf der Flucht. Zuerst zusammen mit ihrer Mutter, nach deren Tod alleine. Frost trägt einen Wolfsdämon in sich, ein tödliches Erbe ihres Vaters. Sobald sie blutet oder sich zu sehr aufregt, bricht der Wolf hervor und greift wahllos die Menschen in ihrer Umgebung an. Weit entfernt von ihrer Heimat erhofft sich Frost Hilfe von der Feuergöttin. Der Legende nach, könnte diese ihr vielleicht helfen und den Wolf entfernen. Auch wenn die Legende vage ist und es nicht sicher ist, ob Frost überhaupt geholfen werden kann, klammert sie sich an diese Möglichkeit.
Auf ihrem gefährlichen Weg trifft Frost auf die Berggarde des Königs, die das Königreich Ruan vor Aufständischen schützen sollen. Dort weckt sie schnell das Interesse des Anführers Luca, sowie das Misstrauen seines Leutnants Arian. Frost wird ihnen früher oder später ihr Geheimnis anvertrauen müssen, damit sie keinen der Männer und ihre Berggarde in Gefahr bringt.

Die Rezension

Der Anfang: Als der Wolf das erste Mal von mir Besitz ergriff, war ich acht. 

Oh schön! Ein High Fantasy-Roman für Jugendliche, bzw. All Age-Leser, ist es immer wert, beachtet zu werden. Hier hat Kristin Cashore mit "Die Beschenkte" Maßstäbe gesetzt und gezeigt, dass auch für diese Gruppe von Lesern erstklassige High Fantasy-Romane geschrieben werden können.
Schon aus dem Klappentext lässt sich das bemerkenswerte Genre erkennen. Eine Reise, ein entferntes Königreich und eine offensichtliche Fantasykomponente, hier der Wolfsdämon, deuten darauf hin. "Frostblüte" kommt ohne Umgebungskarte aus, die Handlung ist, bis auf einige Rückblicke, sehr linear. Der Roman kann darum zur einfacheren High Fantasy gezählt werden und ist auch sehr gut für Einsteiger in dieses Genre geeignet.

"Ich glaube nicht an Flüche", entgegnete er mit durchdringendem Blick. "Ich glaube nicht an Magie, an Dämonen. Ich glaube daran, dass man die Wahl hat. Was immer man dir erzählt hat, wer immer dir Schaden zugefügt hat, welche Vergangenheit dich auch verfolgt, du kannst die Entscheidung treffen, das alles hinter dir zu lassen. - S. 121

Die Geschichte startet mit einem Rückblick auf Frosts Kindheit, bevor man sie direkt mit ihr auf ihrer Reise befindet. So weiß man sofort, mit was man es zu tun hat und welche Last Frost zu stemmen hat. Rückblicke bekommt man regelmäßig zwischen der Haupthandlung. So hat man am Ende ein recht umfassendes Bild von ihr.
Interessant ist, welche Rolle die Autorin dem Wolfsdämon, der in Frost lebt, zugedacht hat. Er übernimmt in Gefahrensituationen die vollständige Kontrolle. Die Autorin verzichtet jedoch auf eine äußerliche Verwandlung à la Werwolf. Im Laufe der Handlung ist man sich nicht sicher, ob der Wolf Frost Einbildung, bzw. schwierigen Kindheit, entspringt und sie ihn sich "abtrainieren" oder kontrollieren kann. Dies wird ihr vom Anführer der Berggarde Luca vorgeschlagen. In anderen Situationen erlebt man den Wolf in etwas abstrakten Fantasiegedankengängen live, also als tatsächlich vorhandenen Dämon. Hier wäre eine Entscheidung für eine dieser Ausführungen sinnvoll gewesen.

Frost ist anfänglich ein sympathisches und toughes Mädel, büßt während der Geschichte jedoch einiges an Glaubwürdigkeit ein. Stellt sie sich anfangs noch jeder auftauchenden Gefahr, egal ob mit Wolf oder ohne, wird sie nach der Begegnung mit der Berggarde zum Zimperlieschen. Anstatt dankbar zu sein, dass sie aufgenommen und beschützt wird, scheut sie jede kleinste Konfliktsituation, läuft oft davon und verweigert das Schlafen im Frauengemeinschaftgszelt, da sie "das Geschnaufe und die dicke Luft darin nicht aushält". Folglich landet sie, als große und einzige Ausnahme, im Zelt des Anführers Luca. Natürlich! Diese Situationen wirken zu konstruiert und forciert eine Annäherung, bzw. die Lovestory zwischen den Charakteren.
Das Thema Lovestory ist dann ganz nett umgesetzt. Zwar sind hier zwei Männer im Spiel, es entsteht aber keine typische Dreiecksgeschichte, in der sich Frost nicht entscheiden kann. Ihre Haltung ist sehr schnell klar.

Trotz einer allgemein spannenden Handlung, ist "Frostblüte" nicht ganz längenfrei. Das betrifft vor allem Frosts Zwiesprache mit dem Wolf und ihren Selbstfindungsgedanken. Hier wünscht man sich während des Lesens öfter, dass die Story vorangetrieben wird.
Die High Fantasy-Geschichte hat eine altertümliche Anmutung. Ein wildes Königreich, ohne Elektrizität oder modernen Fortbewegungsmitteln, dafür alten Waffen, Zelte und Feuerstellen. Im Gegensatz dazu sind einige Sätze während Kommunikationen und einzelne Wörter zu modern geraten (z.B. Dad, statt Vater oder lieb, statt freundlich).
Gegen Ende erwartet den Leser ein actionreicher und entscheidender Machtkampf. Besonders ein eingefügter Endkonflikt und dessen Wendung hält die Spannung hoch. "Frostblüte" ist ein Einzelroman und somit abgeschlossen.

Das persönliche Fazit
"Frostblüte" ist ein gut geschriebener, meist spannender und etwas romantischer All Age-Fantasyroman. Einige Handlungsstränge, den Wolf in Frost betreffend, waren mir ein bisschen zu abstrakt. Verständlich sind sie aber allemal. Das Buch liest sich einfach, nicht zu komplex und eignet sich auch für Einsteiger in dieses Genre. An den Charme und die Ausdruckskraft anderer Bücher dieser Zielgruppe (wie etwa "Die Beschenkte", "Grischa" oder auch "Nachtlilien") kommt "Frostblüte" aber nicht heran. Ungeachtet einiger Schwächen, habe ich den Roman recht gerne gelesen. Er positioniert sich im guten Mittelfeld. 3 Sterne.
Aufmachung: 4 / 5
Handlung: 3,5 / 5
Charaktere: 3 / 5
Lesespaß: 3,5 / 5
Preis/Leistung: 3 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de

Montag, 11. November 2013

Herbstgeflüster ...


Während ich dies schreibe, fallen im Garten an manchen Bäumen die letzten Blätter zu Boden und es ist kalt und neblig geworden. Und ich realisiere, dass der Herbst seinen Höhepunkt schon langsam überschritten hat. Macht nichts. Ich mag den Herbst! Diese Farbenpracht stimmt einfach gemütlich und lädt zum kuscheligen Lesen ein. Bei uns ist alles herbstlich dekoriert und ja, ich ziehe mit meinen Kindern laternelaufend durch die Straßen (nicht nur am Martinstag) und singe "Ich geh mit meiner Laterne" oder "Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!"


Bevor der Dezember und das Jahresende vor der Tür steht, wird es Zeit für etwas Herbstgeflüster. Für den letzten Monat 2013 habe ich mir vor allem eines vorgenommen - Gemütlichkeit! Was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder gar nicht so einfach wird, bei allem, was noch in diesem Jahr untergebracht werden will. Wie immer eben. Im letzten Jahr habe ich es kein einziges Mal auf den Weihnachtsmarkt geschafft. Okay, das ist ein anderes Thema. Was gibt es aus den vergangenen Monaten also alles zu flüstern ...

In diesem Jahr erblickten wieder viele schöne neue Buchblogs das Licht des Internets. Ich freue mich sehr für alle und wünsche euch viel Spaß und persönlichen Erfolg! Andere entschlossen sich zu ruhen oder dem World Wide Web den Rücken zu kehren. In manchen Fällen macht mich das traurig. Denn oft ist man ein Stück des Bloggerdaseins zusammen gegangen, hat sich gut verstanden und schöne Bücherfreundschaften geschlossen. Doch haben alle, die sich zu diesem Schritt entschieden haben, mein aufrichtiges Verständnis. Bloggen ist, neben Spaß und Freude, vor allem Arbeit. Anfänglicher Enthusiasmus kann ganz schnell in krampfiges Wollen (oder Müssen) umschlagen. Sollte in diesem Fall dann jemand den Mut aufbringen und sich dazu entscheiden, mit dem Bloggen aufzuhören, ist das absolut legitim. Und ich finde es wirklich mutig einen Blog zu schließen, schließlich steckt u.U. jahrelange Arbeit darin.
Auch ich hatte mit Damaris liest. ab und an meine Mühen. Hier ist es meinem Charakter geschuldet, dass ich mich bei Tiefs meist durchbeiße - bis es wieder aufwärts geht. Gedanklich kann ich es nicht ertragen, die letzten (knapp) 3 Jahre Bloginhalt sausen zu lassen. Heute sehe ich vieles nicht mehr so verbissen, sage bei laufenden Aktionen gerne auch mal Nein und vermeide somit hausgemachten Stress beim Bloggen. Es läuft ...

Dann die große Twitter-Frage. Soll sich Damaris liest. einen Twitter-Account zulegen? Bei Facebook ist der Blog schon lange und es macht mir auch sehr viel Spaß dort zu kommunizieren. Aber für Kurzposts oder den aktuellen Lesestatus scheint mir Twitter eventuell sinnvoll. Und vom Smartphone aus ist das ja alles wunderbar einfach zu bedienen. Was sind eure Erfahrungen? Zwitschert ihr gerne oder lieber doch bloß Facebook?




Bisher habe ich in diesem Jahr 104 Bücher gelesen, 25 davon sind reiner SuB-Abbau. Im Januar - OH MEIN ... ist das schon so lange her? Ich war in Gedanken irgendwo bei Juni/Juli - habe ich in einem "Buchthema des Monats" über den ewigen Kampf mancher Blogger gegen den SuB geschrieben. Viele können und wollen dieses Thema nicht mehr hören. Für mich ist es fast immer aktuell und ein großer SuB ist mir eine Last. Warum das so ist, könnt ihr in meinem Beitrag lesen. Bei einem SuB von 48 entschloss ich mich, diesen aktiv abzubauen. Er stieg nochmals auf ca. 53 und jetzt - 11 Monate später - bin ich bei unter 30 angelangt. Fast ein Jahr, um 25 Bücher vom SuB wegzulesen!! SuB-Abbau hieß für mich aber nicht auf Neuzugänge komplett zu verzichten. Ich wollte reduzieren, also weniger Neuzugänge im Verhältnis zu den gelesenen Büchern. Das klappte zwar, aber wie lange der Abbau bisher dauerte kann man sehen.
Mein Ziel ist noch nicht ganz erreicht. Und so habe ich mich vor ca. zwei Wochen entschlossen, bis Weihnachten überhaupt keine Bücher zu kaufen oder zu tauschen. Angeregt wurde ich dazu von Jessi, die diesen Entschluss bei mir in einem Kommentar erwähnte. Bisher klappt das wunderbar und mir geht es gut damit. Die "Zwänge", neue Bücher zu besitzen, haben schon merklich abgenommen, ich fühle mich freier. Außerdem ist die Vorfreude, mein Ziel zu erreichen, riesengroß. Danach wird einiges für mich anders laufen.


Ohje, das Herbstgeflüster nimmt schon wieder überhand. Darum stelle ich das Flüstern jetzt auch ein. Die letzten Monate habe ich viel rezensiert. Hier wird es im November und Dezember etwas ruhiger zugehen. Stichwort Gemütlichkeit! Einige Bücher meines SuBs möchte ich lesen, ohne mir Gedanken über eine Rezension machen zu müssen. Lasst das Jahr schön ausklingen ...




Noch ein kleiner Nachtrag. Mitte Oktober habe ich den BUCHZUCKERL-Shop, hier bei Damaris liest. eröffnet. Dort findet ihr süße Dinge für eure Bücher. Lesezeichen, Buchhüllen, etc. - alles aus Stoff und selbstgenäht. Schaut gerne mal vorbei.

Dienstag, 5. November 2013

Buchzugänge vs. Buchabgänge im Oktober 2013

Ohne es zu laut herauszuschreien, ich befinde mich gerade im aktiven SuB-Abbau (aktiv deshalb, weil ich die Sache wirklich praktizierte und nicht nur darüber rede). Ja, mal wieder. Aber ich bin motiviert wie schon lange nicht mehr und habe ein festes Ziel. Dass mein SuB jetzt erstmals seit Ewigkeiten unter die 30er Marke gerutscht ist, motiviert mich zusätzlich. Ein komplettes Nein zu Büchern funktioniert aber nicht, darum gibt es auch einen Oktoberminizugang von 3 Büchern. Gemessen an einem durchschnittlichen Zugang von ca. 10-12 Büchern, ist das für mich schon eine echte Leistung.

Meine Buchzugänge vom Oktober 2013 - 3 Bücher:




Mein Herz zwischen den Zeilen ist ein optisches Highlight - innen und außen. Die Gestaltung des Buches ist wirklich einmalig gut. Darum musste ich es auch unbedingt haben. Es ist auch schon gelesen und gehighfivet. Die Story ist schon niedlich. Empfehlenswert aber nur für junge Jugendliche, sonst droht Langeweilegefahr.
Bei mir gibt es (fast) keinen Monat ohne einen Tausch bei Tauschticket.de. Als ich dort Die drei Leben der Tomomi Ishikawa entdeckt habe, musste ich nicht lange überlegen. Es soll ja ein sehr besonderes Buch sein uuuuund ein Einzelband!
Frostblüte, hierzulande der erste Roman von Zoë Marriott, haben schon einige Bloggerkollegen gelesen. Für mich klang die Story nach High Fantasy und sprach mich sofort an. Außerdem passt der Roman in die kühlere Jahreszeit.


Buchabgänge - gelesen habe ich im Oktober 12 Bücher:





Rezensionen, Reviews und High Fives gibt es zu

Die Verschworenen war grandios, Days of Blood and Starlight einzigartig. Asche und Phönix empfand ich als sehr krass und Wen der Rabe ruft war erwartungsgemäß besonders. Dark Angels' Winter ist für mich beste deutsche Urban Fantasy mit Lieblingscharakteren. Darum sind diese fünf auch meine Oktoberhighlights, mich für eines zu entscheiden ist unmöglich! Nicht zu verachten auch die beiden eShorts Vor dem Sommer (hach!) und Schattenträumer (toll!).

Ungefähr nach der Hälfte habe ich Purpurmond abgebrochen. Nicht weil es schlecht war, es war nur einfach nicht mein Roman, bzw. konnte mich nicht an die Seiten fesseln. Dafür war Welt aus Staub ganz okay, aber kein Buch, das mir ewig im Gedächtnis bleiben wird. Blown ist ganz typische Erotic Romance und war für mich eine reine Englischleseübung. Es ist schon fast wieder vergessen *zwinker*. Die Flop-Krone für den Oktober bekommt (wie auch schon Band 2) Rush of Love: Vereint. JETZT ist für mich aber wirklich Schluss! Ich war ja - der Vollständigkeit halber - gewillt die Trilogie zu Ende zu lesen. Angekündigte Spin-Offs oder nochmalige Fortsetzungen finden definitiv ohne mich statt. Warum, das könnt ihr in meinem Facebook-Kurzspot lesen.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Rezension zu "Die Verschworenen" von Ursula Poznanski



Verlag: Loewe (Oktober 2013)
Originaltitel: -
Übersetzer: -
Reihe: Band 2/3, ab ca. 14-17 J.
Ausführung: Hardcover/SU, 464 S.
ISBN: 978-3785575475
18,95 € [D]

Genre: Dystopie

© Cover- und Zitatrechte: Loewe Verlag


Das Thema
Im Untergrund der alten Stadt haben Ria und ihre Freunde Unterschlupf gefunden. Sie sind Sphärenflüchtlinge und werden nach wie vor gesucht. Dabei wissen sie immer noch nicht, was es mit der angeblichen Verschwörung auf sich hat. Nur ihr Beschützer Quirin, der Clanfürst und sein Stellvertreter wissen, dass sie noch in der Nähe sind. Der übrige Schwarzdornen-Clan geht davon aus, dass Ria und ihre Freunde sich mittlerweile an einem anderen Ort befinden.
Während Ria sich mit der Suche nach einem Buch beschäftigt, das die Verschwörungstheorie aufklären könnte, bereiten sich zwei ihrer Freunde darauf vor, in die nächstgelegene Sphäre zurückzukehren. Dort möchten auch sie Nachforschungen anstellen, um herauszufinden, warum der Sphärenbund die Gruppe töten wollte. Doch plötzlich sorgt ein Todesfall dafür, dass alles anders kommt und Ria ihre Planungen komplett umstellen muss.

Die Rezension

Der Anfang: Die Kinder sind ein bebender Schatten im ersten Licht der Morgendämmerung.

"Die Verschworenen" ist ein Trilogie-Mittelteil. Bei diesen ist die Erwartungshaltung erfahrungsgemäß sehr hoch. Besonders, wenn der Vorgängerband so grandios ist, wie in diesem Fall. Viele Leser sind enttäuscht, wenn sich das Lesegefühl des Starttitels nicht mehr so recht einstellen mag. Hier muss man sich diesbezüglich keine Sorgen machen. "Die Verschworenen" führt die spannende Thriller-Trilogie konsequent fort. Sprachlich exquisit, ist die Handlung überhaupt nicht kalkulierbar, sehr nervenzerreißend und präsentiert am Ende einen bedeutungsvollen Aha-Effekt.

Ich habe gelernt, mich unangenehmen Dingen zu stellen, aber diesmal kann ich es nicht. Ich will es nicht. Ich will mich verkriechen, in Wärme und Sicherheit, will nichts sehen, nichts hören, nichts wissen. - S. 431

Frau Poznanski setzt bei ihren Charakteren genau dort an, wo sie sie in Band 1 zurückgelassen hat. Keiner ist mit der Situation, sich eine Zeit lang unter der Erde zu verstecken, zufrieden. Doch jeder der fünf Freunde geht damit anders um. Während sich ein Teil in die Planung für eine Rückkehr in eine Sphäre stürzt, erkunden andere die unterirdischen Gänge oder rebellieren offen gegen die vorübergehende Lebenssituation. Ria scheint am besten mit den Umständen klarzukommen. Aber auch sie wird von Zukunftsängsten und Sorgen geplagt, hat aber durch ihrer Ausbildung und ihr Studium gelernt, ihre Emotionen meist perfekt zu kontrollieren.
Nach wie vor erzählt Ria die Geschichte in der Ich-Form (Präsens). Das ist mit ein Grund, warum man sich besonders gut in sie hineinversetzten kann. Alle anderen Charaktere sind ebenso ausgereift, manche sind sehr offen und freundlich, andere kann man nicht so recht einschätzen.

Obwohl der Anfang des Buches recht ruhig daherkommt, entfaltet die Geschichte unbeirrbar ihre Wirkung auf den Leser. Einige Wendungen sorgen (vor allem auf der Seite der Liebesgeschichte) für freudiges Kribbeln oder entsetztes Aufstöhnen, so nah ist man an den Charakteren, so stark fühlt man mit ihnen. Die Geschichte ist sehr linear und einfach zu verfolgen, wechselt aber von Schauplatz zu Schauplatz. Das sorgt für Abwechslung und einige unvorhergesehene Begegnungen.
Sehr genial ist, dass die Autorin die verschiedenen Situationen nicht Schwarz oder Weiß, gut oder böse beschreibt, sondern hier Ermessensspielraum lässt. Nichts ist auf den ersten Blick, wie es scheint. Hier erlebt man als Leser manche Überraschung oder Bestürzung.

Es gibt keine Seite, auf die ich mich schlagen könnte. Niemanden, den ich unterstützen möchte. Kein Gut, kein Böse, auf jeden Fall kein Richtig. - S. 456

Was die angesprochene Verschwörung betrifft, der Ria und ihre Freunde angehören sollen, tappt man bis zum Ende im Dunkeln. Mit sich steigernder Handlung, wird im Roman eine Spannung aufgebaut, die ab einem gewissen Punkt kaum noch zu ertragen ist. Schon recht früh weiß man, dass einige Personen die Lösung wissen, aber nicht verraten. Ihre Umgang damit und die Konsequenzen, vor allem für Ria, beschäftigen einen das ganze Buch hindurch. Selbst als die Lösung zum Greifen nah ist, wird man hingehalten, bis dann schlussendlich die Bombe platzt - und der Leser platzt gleich mit! Die Anspannung, die das Lesegefühl prägt, hält sich bis zum Ende.

Der Schluss verzichtet auf einen gewollten Cliffhanger. Fürs erste weiß man nun, mit welchem Geheimnis man es hier zu tun hat. Macht das den Schluss weniger qualvoll? Weit gefehlt. Das hat man nun davon, wenn man ein Buch kurz nach dem Erscheinungstermin liest. Nun gilt es wieder eine Wartezeit zu überbrücken. Band 1 war großartig, Band 2 ebenso wunderbar ... Band 3 wird DIE Neuerscheinung für 2014!

Das persönliche Fazit
Es ist doch jedes Mal wieder ein unbeschreibliches Gefühl, wenn einen Bücher mit diesem allumfassenden WOW-Gefühl zurücklassen. Wenn die Atemlosigkeit nach dem Schließen des Buches noch einige Zeit anhält. Dieses Gefühl hat sich für mich schon im Vorgängerband herauskristallisiert und sich dann in "Die Verschworenen" gefestigt. Genau das ist es, was jedes Leserherz höher schlagen lässt. Lesern, die nur die geringste Affinität für Dystopien aufbringen, sei dieses Buch (samt Vorgänger!) in aller Deutlichkeit ans Herz gelegt. Es geht nicht besser! 5 Sterne!

Aufmachung: 4 / 5
Handlung: 4,5 / 5
Charaktere: 4,5 / 5
Lesespaß: 5 / 5
Preis/Leistung: 5 / 5

© Damaris Metzger, damarisliest.de






Reiheninfo Eleria-Trilogie:

Band 2 "Die Verschworenen"