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Freitag, 29. August 2014

High Five - 5 Sätze/5 Adjektive zu "Bevor die Nacht geht" von Patrycja Spychalski



cbt (Juli 2014),
Klappenbroschur, 288 Seiten,
14,99 € [D]


Als Kim und Jacob sich an einem ganz normalen Samstagmorgen in der Berliner S-Bahn treffen, ist es Liebe auf den ersten Blick! Eigentlich wollte Kim nur einkaufen, doch als Jacob ihr erzählt, dass er Berlin nicht leiden kann, überredet sie ihn, mit ihr zu kommen - quer durch die Stadt, an all ihre Lieblingsorte. Jacob soll sich in Berlin verlieben ... und vielleicht auch in sie. Doch für Jacob ist es der letzte Tag, bevor er am nächsten Morgen für ein Jahr weggeht. Obwohl es hoffnungslos ist, folgt er diesem Mädchen, das sich so unerwartet in sein Herz gemogelt hat, durch Straßen, Parks und Cafés ... Einen Tag und eine Nacht haben sie - und jede Sekunde mit Kim pulsiert vor Leben, wie Berlin selbst. (Text-, Cover und Zitatquelle: cbt Verlag)


"[...] Es ist wahrscheinlich egal, wo man ist, wenn man mit der richtigen Person da ist." - Jacob, S. 261


5 zusammenfassende Sätze/Punkte zum Buch

  1. Ich würde gar nicht sagen, dass es Liebe auf den ersten Blick zwischen Kim und Jacob ist, wie uns der Klappentext hier im Vorfeld schon verrät. Faszination trifft es wohl eher. Jacob fällt Kim dadurch auf, dass er nicht, wie alle in der U-Bahn, auf seinem Smartphone herumtippt, sondern nachdenklich aus dem Fenster sieht. Und auch Kim erregt Jacobs Aufmerksamkeit. Auf eine nicht sofort offensichtliche Art, wirkt sie auf ihn anziehend. Als Kim Jacob dann anspricht und ihm anbietet, ihm Berlin so zu zeigen, wie sie es sieht, kann er gar nicht anderes, als mit diesem fremden Mädchen auszusteigen. Und dass, obwohl am nächsten Morgen sein Flug nach Brasilien feststeht.
  2. Mit Kim und Jacob hat Patrycja Spychalski zwei Herzenscharaktere geschaffen. Kim, ein typisches Berliner Mädel, aus nicht einfachen Verhältnissen, das eine ganz schön große Klappe hat, sehr mutig scheint und manchmal sogar etwas nervt. Ihr gegenüber steht der ruhige, sorgsame und nachdenkliche Jacob, aus besten sozialen Verhältnissen, aber nicht glücklich im Leben. Er möchte ausbrechen, woanders hin, sich nützlich machen. Genau darum hat er für sich ein Auslandsjahr in Brasilien organisiert.
  3. Kim liebt "ihr" Berlin, Jacob konnte sich nie so recht mit der Stadt anfreunden. Wer die deutsche Hauptstadt schon einmal für ein paar Tage besucht hat, kann beide Sichtweisen verstehen. Und auch ortsfremden Lesern präsentiert die Autorin ein Bild der Stadt, das man so schnell nicht wieder vergisst. Ohne allzu sehr auszuschweifen, werden Orte, deren Eigenheiten, Besonderheiten und manche Begegnung mit Personen so in Szene gesetzt, dass ein völlig klares Bild von Kims und Jacobs Umfeld entsteht - und es ist sehr treffend! Der eine oder andere könnte nach dem Lesen Reisepläne schmieden.
  4. Die Geschichte und die Art, wie Jacob und Kim zueinander finden, sind sehr zauberhaft. Es gibt viele herzliche Momente, aber auch Frust und Hinterfragung. Es ist keine plumpe Annäherung, vielmehr ein vorsichtiges und auch sehr romantisches Herantasten. Dabei ist beiden die Anziehungskraft des jeweils anderen voll bewusst. Durch die abwechselnden Erzählperspektiven bekommt man einen guten Eindruck der Gefühle, die in beiden brodeln.
  5. Sobald das Ende naht, ist klar, was man sich für Kim und Jacob wünscht. Einfach wird es den beiden nicht gemacht. Vor allem Kims Weg, bzw. Vorschlag, mit dem Thema umzugehen, ist etwas befremdlich und auch naiv. Das merkt Kim aber selbst. Dabei ist ihr Zukunftswunsch offensichtlich. Doch das letzte Wort ist am Ende nicht gesprochen, Jacob darf man hier nicht unterschätzen. Total süß! Besser könnte der Schluss nicht gewählt sein.

5 Adjektive, die mir spontan zum Buch einfallen

herzlich-beherzt, spontan, dynamisch, gedankenvoll und feinsinnig-romantisch



Zusammengefasst vom Fazitbär:
Patrycja Spychalski hat es wieder einmal geschafft mich für ein Buch zu vereinnahmen. Ich war entzückt - wirklich - und weiß schon, warum ich unter Garantie zu jedem neuen Werk der Autorin greife. Die persönliche Begeisterung für Berlin hat Frau Spychalski zwischen die Zeilen geschrieben. Doch das ist noch lange nicht alles. Wie auch ihre anderen Werke, hat "Bevor die Nacht geht" eine eigene Natürlichkeit, ist nicht gekünstelt oder überdramatisiert. Gerade das macht die Lovestory so echt, herzlich und romantisch.
Ein Hauptstadt-Roadtrip, der begeistert!


© Damaris liest.