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Sonntag, 12. August 2018

High Five - 5 Sätze/5 Adjektive zu "Spinster Girls: Was ist schon normal?" von Holly Bourne



dtv Verlagsgesellschaft (Juli 2018), Band 1,
Klappenbroschur, 416 Seiten,
übersetzt von Nina Frey,
10,95 € [D]


Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!


Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen? (Text-, Cover- und Zitatrechte: dtv Verlagsgesellschaft)


Wieder dachte ich an diesen Abend und was er eigentlich hätte sein sollen. Meine allererste Verabredung mit einem Jungen ... mein erster Schritt in die Welt der Normalität. Ich hatte nur sein wollen wie alle anderen, und trotzdem hatte mein Versuch sich bizarrer entwickelt als alles, was selbst mein bizarrer Kopf sich hätte ausmalen können. - S. 46


5 zusammenfassende Sätze/Punkte zum Buch

  1. Drei Mädchen gründen den Spinster Club, um Themen des Feminismus zu diskutieren. Das klingt doch nach einer tolle Idee! Genau das war mein erster Gedanke, als ich das Buch in der Hand hielt. Denn ich bin der Meinung, dass wir starke Mädchen brauchen, dass Mädchen unabhängig und eigenständig denken sollten, um laut ihre Meinung zu sagen. Und dass Mädchen davon profitieren, füreinander einzustehen und sich zu unterstützen.  
  2. Das Buch ist der Anfang einer Trilogie, in der jedes Mädchen des Spinster Clubs (Evie, Lotti und Amber) seine eigene Geschichte bekommt. In "Was ist schon normal?" geht es um Evie, die an einer psychischen Krankheit leidet und darüber auf keinen Fall mit ihren neuen Freundinnen sprechen möchte. Es geht um Freundschaft, aber auch Ängste, um Meinungsbildung, Akzeptanz und Vertrauen.
  3. Die Geschichte liest sich super! Spritzig und humorvoll, soweit ich das beurteilen kann, auch authentisch. Evie möchte zwar ihren Freundinnen nichts über ihre Krankheit erzählen, gibt dem Leser aber einen sehr detaillierten Einblick. Das ist oft direkt und schonungslos und ergreifend. Nichts dieser psychischen Erkrankung ist die Schuld des Betroffenen. Neben diesem Hauptthema - und dem Thema Jungs (und da kommen wirklich viele vor, was verständlich ist, die Mädchen sind sechzehn), - geht der Spinster Club manchmal ein bisschen unter. Trotzdem wird über Themen diskutiert, die Mädchen und Frauen betreffen. Es lohnt sich, sich darüber Gedanken zu machen.
  4. Kritisch im Buch muss ich den Alkoholkonsum der Mädchen sehen, denn diesen empfand ich als eindeutig zu hoch. Und um die Frage des Buchtitels aufzugreifen, das ist nicht normal und sollte es bei Jugendlichen auch nicht sein. Es geht nicht darum, dass Alkohol getrunken wird, sondern dass die Autorin keine Konsequenz aufzeigt oder dem Leser deutlich macht, dass es eben nicht okay ist, so viel zu trinken.
  5. Im Verlauf der Geschichte merkt man, wie Evie sich verändert, in alte Denkmuster und Zwänge zurückfällt. Alles steuert auf einen großen Zusammenbruch zu. Hier habe ich das Buch mit einer gewissen Anspannung gelesen, weil es mich sehr durchgerüttelt hat. Das Ende, rund um Evie, ihre Familie und auch ihre Freundinnen fand ich sehr gut gelungen. Denn, was kaum möglich schien, Evie ist am Schluss auf einem guten Weg der Akzeptanz ihrer selbst, inklusive dem Willen, die psychische Erkrankung als einen Lebensbestandteil anzusehen und Maßnahmen zu ergreifen, damit bestmöglich umzugehen. Denn was ist heute schon normal?

5 Adjektive, die mir spontan zum Buch einfallen

humorvoll, gefühlvoll, authentisch, spritzig und ehrlich



Zusammengefasst vom Fazitbär:
"Spinster Girls: Was ist schon normal?" gelingt ein großartiger Spagat zwischen spaßiger Unterhaltung, Girl Power, und dem Thema psychische Erkrankungen (hier Zwang- und Angststörungen). Es ist eine ehrliche Geschichte, bei der man viel lacht, die ganz schön durchschüttelt und am Ende Mut macht, sich mit dem Leben und sich selbst auseinanderzusetzen. Ich empfehle dieses Buch ganz stark und würde es jederzeit nochmals lesen ... und alle weiteren Bände dazu.


© Damaris liest.



Reiheninfo Spinster Gils-Trilogie:

Band 1 - Was ist schon normal?
Band 2 - Was ist schon typisch Mädchen?
Band 3 - Was ist schon Liebe?