FISCHER KJB (August 2018),
Hardcover, 240 Seiten,
übersetzt von Angelika Eisold Viebig,
14,00 € [D]
Hardcover, 240 Seiten,
übersetzt von Angelika Eisold Viebig,
14,00 € [D]
Wie aus dem Nichts taucht Ivy nach drei Jahren wieder auf. Ivy, die so ist, wie Callie gerne sein möchte: selbstbewusst, unbekümmert, immer im Mittelpunkt. Plötzlich sind sie wieder beste Freundinnen, und mit Callies Kumpel Kurt verbringen sie zu dritt zwei Sommerwochen voller Bootstouren, Partys und Spaß. Doch unter der Oberfläche brodelt es. Kann Callie Ivy wirklich vertrauen? Welches Geheimnis trägt sie mit sich herum? (Klappentext-, Cover- und Zitatrechte: FISCHER KJB)
"Wir sind praktisch gerade erst zurückgekommen. Ich bin sofort rüber, und die Tür war offen. Ach, ich habe ja so gehofft, dass du da bist! Callie, wir werden solchen Spaß haben. Wir werden die elfte Klasse rocken, genau wie wir es vorhatten, weißt du noch?"
Ich weiß es noch, möchte ich sagen. Ich weiß noch, wie sehr es weh getan hat, als du fortgegangen bist und dich nicht einmal verabschiedet hast. - S. 21
5 zusammenfassende Sätze/Punkte zum Buch
- Wer kennt es nicht, das Gefühl der Bewunderung für eine andere Person? Vielleicht sogar den Wunsch, so sein zu wollen wie der beste Freund oder die beste Freundin? So geht es zumindest Callie in "Sommerdunkle Tage", deren seit drei Jahren weggezogene Freundin Ivy plötzlich wieder zurück ist. Ivy, die früher schon hübsch war und die jetzt umwerfend aussieht. Die bei jedem sofort gut ankommt, umschwärmt wird und überall im Mittelpunkt steht. Ivy, mit der Callie schon als 13-Jährige mehr verband als nur gute Freundschaft.
- Die Geschichte wird von Kurt, Callie und Ivy erzählt. Callies Sichtweisen mochte ich am liebsten, weil sie am häufigsten vorkommen und darum sehr deutlich sind. Im Grunde ist "Sommerdunkle Tage" die Geschichte von ihr. Die Situation in der Familie ist gerade nicht einfach. Callies Beziehung zu ihrer Mum, die sie sehr einschränkt (aus Gründen), ist eher problematisch. Und dann ist da auch noch ihr Babybruder, der die Eltern in Beschlag nimmt. Als dann plötzlich Ivy wieder auftaucht, ist das für Callies Mum ein rotes Tuch (aus Gründen). Das bringt viele Konfliktsituationen mit sich.
- Es ist nicht so dass Ivy hinterhältig oder manipulativ ist. So ist es gar nicht. Sie ist eher sehr vereinnahmend und hat etwas Gewinnendes. Ivy hatte, und hat jetzt, kein stabiles und sicheres Leben. Vielleicht treiben sie Verlustängste um, woraus Besitzansprüche an andere Menschen resultieren. Bei Ivy brodelt etwas unter der Oberfläche, das ich lange nicht greifen konnte, obwohl ich mir natürlich Gedanken machte. Irgendetwas scheint in Ivy kaputtgegangen.
- Das Buch liest sich ruhig und fesselnd. Immer ist da dieses Gefühl, dass noch etwas passiert, etwas Schlimmes oder Fatales. Außerdem gilt es herauszufinden, was in Callies und Ivys Vergangenheit passiert ist. Daraus ergibt sich ein Lesesog, wegen dem ich das Buch fast am Stück gelesen habe.
- Der Klappentext verspricht einen völlig unvorhersehbaren Twist, der die Leser atemlos zurücklässt. Und ja, das stimmt schon. Allerdings muss ich auch anmerken, dass ich gerade diese Form des tragisches Twists jetzt schon öfter gelesen habe. Für mich war die Wendung also nicht neu. Trotzdem haute sie mich wieder aus den Socken, ich fühlte mich hier sogar überrascht, mit einem deutlichen Klos im Hals. Am Ende möchte man einfach nur zurückblättern oder das Buch gleich nochmals lesen.
5 Adjektive, die mir spontan zum Buch einfallen
sommerdunkel (passt einfach!), unerwartet, mitreißend, dramatisch und verblüffend
Zusammengefasst von Fazitbär:
"Sommerdunkle Tage" ist einer der Romane, bei dem man mit dem Wissen am Ende nochmals hektisch zurückblättert, vielleicht sogar den Wunsch hat, die Geschichte nochmals zu lesen. Es ist ein gefühlvoller und soghafter, aber auch ein tragischer und schmerzvoller Roman. Ich denke jetzt noch darüber nach. Wer noch kein Buch von Alice Kuipers gelesen hat, der sollte mit diesem anfangen.
© Damaris liest.